Konklave (2024) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Im Thriller „Konklave“ wird der Tod des Papstes zum Beginn eines komplexen Machtkampfes. Das Treffen der Kardinäle in den ehrwürdigen Räumen des Vatikans offenbart nicht nur spirituelle Diskussionen, sondern auch persönliche Konflikte und politische Intrigen. Unter der Leitung von Kardinal Lawrence stehen vier Kandidaten mit konträren Visionen im Fokus. Die Wahl wird durch unerwartete Geständnisse und Geheimnisse immer schwieriger.
Dauer: | 121 Min. |
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FSK: | ab 6 Jahren |
Jahr: | 2024 |
Regie: | Edward Berger |
Produzenten: | Tomas Alfredson, Glen Basner, Edward Berger |
Hauptdarsteller: | Ralph Fiennes, Jacek Koman, Lucian Msamati |
Nebendarsteller: | Stanley Tucci, John Lithgow, Bruno Novelli |
Genre: | Thriller |
Studio: | FilmNation Entertainment, House Productions |
Sprachen: | Deutsch, English |
Die eindrucksvoll inszenierten Schauplätze des Films unterstreichen die Spannungen, während überraschende Wendungen die Dynamik verschärfen. Selbst enge Bündnisse werden auf eine harte Probe gestellt. Zwischen moralischen Fragen und persönlichen Interessen steht nicht nur die Zukunft der Kirche, sondern auch die Glaubwürdigkeit ihrer Führer. Wird es am Ende eine Entscheidung geben, die alle Zweifel überwindet?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Der Thriller „Konklave“ von Edward Berger basiert auf dem Roman von Robert Harris und wurde 2024 veröffentlicht. In der Hauptbesetzung spielen Ralph Fiennes als Kardinal Lawrence, Stanley Tucci als Kardinal Bellini und John Lithgow als Kardinal Tremblay. Weitere Rollen übernehmen Isabella Rossellini als Schwester Agnes, Carlos Diehz als Kardinal Benitez sowie Brían F. O’Byrne als Monsignor O’Malley. Die Dreharbeiten fanden von Februar bis April 2023 in den Studios von Cinecittà, in Rom und im Königspalast von Caserta statt, da keine Drehgenehmigung für Vatikanstadt erteilt wurde. Die Sixtinische Kapelle wurde aufwendig nachgebaut, während Szenen im Apostolischen Palast in historischen Gebäuden Italiens entstanden.
Der Film wurde beim Telluride Film Festival uraufgeführt und startete im Oktober 2024 in den USA, gefolgt von der deutschsprachigen Premiere am 21. November 2024. Für die Musik zeichnete Volker Bertelmann verantwortlich, die Kamera führte Stéphane Fontaine. „Konklave“ erhielt zahlreiche Nominierungen, darunter für Ralph Fiennes als Bester Darsteller beim Europäischen Filmpreis 2024 und für die Beste Filmmusik bei den Hollywood Music in Media Awards. Beim Middleburg Film Festival 2024 gewann er den Publikumspreis.
Mit einer FSK-6-Freigabe und einer Laufzeit von 121 Minuten richtet sich der Film an ein breites Publikum. Weltweit erzielte „Konklave“ Einnahmen von 31,5 Millionen US-Dollar, darunter 29,2 Millionen allein in den USA und Kanada.
Handlung vom Film „Konklave“
Nach dem plötzlichen Tod des Papstes versammeln sich die Kardinäle, um in einem abgeschiedenen Konklave seinen Nachfolger zu wählen. Kardinal-Dean Thomas Lawrence leitet die Versammlung, bei der überraschend Erzbischof Vincent Benitez aus Kabul auftaucht, der behauptet, heimlich zum Kardinal ernannt worden zu sein. Vier Hauptkandidaten für das Amt des Papstes stehen zur Wahl: Bellini, ein liberaler Geist, Adeyemi, ein sozial Konservativer aus Nigeria, Tremblay, ein gemäßigter Konservativer, und Tedesco, ein traditioneller Reaktionär. Spannungen entstehen, als Lawrence mit einer Predigt über Zweifel und Unsicherheit den Ton des Konklaves prägt.
Die erste Abstimmung bringt keinen eindeutigen Sieger hervor, da die liberalen Stimmen zwischen Lawrence und Bellini aufgeteilt sind. Adeyemi erhält leichte Unterstützung, während Bellini sich über dessen homophobe Ansichten empört zeigt. Eine überraschende Wendung bringt Schwester Shanumi, eine Nonne aus Nigeria, die Adeyemi öffentlich konfrontiert. Ihre Enthüllung über eine gemeinsame Affäre und ein gemeinsames Kind erschüttert die Versammlung. Ein Flüstern macht die Runde, Adeyemi sei kompromittiert, was seine Chancen schwächt. Gleichzeitig gewinnt Tremblay durch Bellinis Unterstützung an Stärke, doch Intrigen im Hintergrund drohen seine Kandidatur zu gefährden.
Die Enthüllung von Intrigen und Machtspielen
Kardinal Lawrence deckt auf, dass Tremblay Stimmen mit Bestechung erkauft hat. Mit Unterstützung von Schwester Agnes bringt er diese Informationen ans Licht, was Tremblays Chancen zerstört. Währenddessen konsolidiert sich die Unterstützung hinter Benitez, der trotz seiner späten Ankunft immer mehr Vertrauen gewinnt. Tedesco, der letzte konservative Kandidat, bleibt hartnäckig, doch die Ereignisse im Konklave entwickeln sich weiter. Lawrence und Benitez stehen schließlich im Mittelpunkt der Entscheidungsfindung, wobei die moralische Integrität eine immer zentralere Rolle einnimmt.
Eine dramatische Wendung tritt ein, als ein Selbstmordattentat die Versammlung erschüttert und Teile der Sixtinischen Kapelle beschädigt. Tedesco nutzt das Chaos, um Islamisten zu beschuldigen und zu einem Krieg aufzurufen. Benitez kontert eindringlich mit seiner Erfahrung aus Konfliktgebieten und betont, dass Gewalt keine Antwort auf Gewalt sein dürfe. Diese Rede bewegt die Kardinäle und führt zur Wahl von Benitez als Papst. Sein neuer Name, Papst Innocent XIV, wird von den Menschenmassen gefeiert, während Lawrence zunehmend misstrauisch auf Benitez‘ Vergangenheit blickt.
Lawrence entdeckt schließlich, dass Benitez medizinische Eingriffe verbergen wollte, die seine Identität betreffen. Er erfährt, dass Benitez mit sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtsmerkmalen geboren wurde und sich entschieden hat, seine weiblichen Organe zu behalten. Trotz anfänglicher Zweifel entscheidet Lawrence, das Geheimnis zu bewahren. Die Wahl von Papst Innocent XIV markiert einen Wendepunkt in der Kirchengeschichte, da er mit seinen fortschrittlichen Ansichten Hoffnung in einer von Konflikten geprägten Welt verspricht.
Filmkritik und Rezension von „Konklave“
„Konklave“ bietet einen fesselnden Einblick in die geheimnisvolle Welt der Papstwahl. Ralph Fiennes brilliert als Kardinal Lawrence, der Dekan des Kardinalskollegiums, und führt eine beeindruckende Besetzung an, darunter Stanley Tucci als Kardinal Bellini und John Lithgow als Kardinal Tremblay. Die Kameraarbeit von Stéphane Fontaine fängt die prächtigen Kulissen des Vatikans meisterhaft ein, während Volker Bertelmanns musikalische Untermalung die Spannung der Handlung verstärkt.
Die narrative Struktur des Films enthüllt geschickt die politischen Intrigen und persönlichen Ambitionen innerhalb der Kirche. Die Charaktere sind vielschichtig dargestellt, was den Zuschauer in die moralischen Dilemmata der Protagonisten eintauchen lässt. Besonders hervorzuheben ist die Darstellung der Machtkämpfe und der unterschiedlichen theologischen Positionen, die den Auswahlprozess des neuen Papstes beeinflussen. Die Inszenierung der Sixtinischen Kapelle und anderer ikonischer Orte verleiht dem Film eine authentische Atmosphäre.
„Konklave“ überzeugt durch seine tiefgründige Erzählweise und die herausragenden schauspielerischen Leistungen. Der Film bietet nicht nur einen spannenden Thriller, sondern regt auch zum Nachdenken über Glauben, Macht und Moral an. Für Zuschauer, die Interesse an kirchlichen Themen und politischen Dramen haben, stellt dieser Film ein absolutes Muss dar.