Licht (2018) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Der Film „Licht“ basiert auf einer wahren Begebenheit zur Zeit Wolfgang Amadeus Mozarts. Ein Wunderkind in Sachen Klavierspiel ist Maria Theresia. Und um Erfolg kämpft verbissen der Arzt Franz Anton Messmer. Auf ausdrücklichen Wunsch von Marias Eltern, soll er das Mädchen von seiner Erblindung heilen. Vier Monate dauert die Therapie und sie ist von Erfolg gekrönt. Langsam kehrt Marias Sehvermögen zurück.
Dauer: | 96 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2018 |
Regie: | Barbara Albert |
Produzenten: | Michael Kitzberger, Wolfgang Widerhofer, Nikolaus Geyrhalter, Markus Glaser, Martina Haubrich, Gunnar Dedio |
Hauptdarsteller: | Maria Dragus, Devid Striesow |
Nebendarsteller: | Lukas Miko, Katja Kolm, Maresi Riegner |
Genre: | Drama |
Studio: | Lighthouse Home Entertainment |
Sprachen: | Deutsch |
Maria als auch Messmer sind Außenseiter und für beide ist es eine schicksalhafte Begegnung. Und für beide endet es anders, als sie es sich vorstellten. Maria wird zwar selbstbewusster, erblindet jedoch wieder. Messmer wird von seinen neidischen Mitkollegen, der Betrügerei und Intrige bezichtigt und muss Wien verlassen.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Barbara Albert ist eine in Wien geborene Regisseurin und hatte ihr Filmdebüt 1999 mit „Nordrand“ bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig. Das Historiendrama „Licht“ oder „Mademoiselle Paradis“ ging auf dem Internationalen Film Festival in San Sebastian in den Wettbewerb.
Das Drehbuch zu „Licht“ schrieb Kathrin Restarits frei nach dem Buch von Alissa Walser. Restarits ist nicht nur als Autorin international bekannt, sondern auch als Regisseurin, Schauspielerin und Dramaturgin. Die musikalische Gestaltung übernahm Lorenz Dangel und der Cembalist Gerd Amelung. Der Soundtrack umfasst Werke dieser Zeit, wie Kompositionen von Kirnberger, Hayden und Bach. Die Kostümgestaltung wurde von Veronika Albert übernommen und das Szenenbild gestaltete Katharina Wöppermann.
Hinter der Kamera stand Christine A. Maier, die bereits im Film „Nordrand“ mit Albert erfolgreich zusammenarbeitete. Für die Beleuchtung zuständig war Christoph Dehmel-Osterloh. Als Editorin fungierte Niki Moosböck. In den Hauptrollen zu sehen waren Maria Dragus, Devid Striesow, Lukas Miko, KatjaKolm und Maresi Riegner.
Gedreht wurde „Licht“ in Österreich auf den Schlössern Loosdorf, Juliusburg und Ernstbrunn und in Deutschland auf Schloss Friedrichsfelde und nahm 30 Drehtage in Anspruch. Premiere feierte der Film am 08.September 2017 auf den Toronto International Filmfestival. Kinostart in Deutschland war der 01.Februar 2018 mit einer Dauer von 97 Minuten, einer FSK von sechs Jahren und einer JMK von zehn Jahren. Der Film „Licht“ erhielt diverse Auszeichnungen, unter anderem den österreichischen Filmpreis in fünf Kategorien.
Inhalt und Handlung vom Film „Licht“
Wien 1777. In einem Wiener Stadthaus sitzt die junge Maria Theresia Paradis geschminkt, die Augen verdrehend und mit weißer Perücke am Klavier. Sie begeistert die höfischen Zuhörer mit ihrem bezaubernden Spiel. Doch nicht nur Beifall erntet sie, nein sie wird auch mit kritischen Augen beäugt, sitzt sie doch nicht gerade, wackelt mit dem Kopf und ist überhaupt nicht hübsch. Während die einen fasziniert von ihrem Spiel sind, wird sie von anderen verhöhnt und verspottet.
Denn Maria, kurz Resi genannt, ist seit dem dritten Lebensjahr blind. Eine Gnadenpension hat sie gekriegt, von keiner anderen als ihrer Namensvetterin, der Kaiserin Maria Theresia persönlich. „Weil sie blind ist, aber so schön Klavier spielen kann“, erzählt der stolze Papa. Rouge trägt sie auf den Wangen und Schleifchen zieren ihr Kleid, damit sie an den Gesellschaftsabenden beim exquisiten Publikum nicht ganz so hässlich aussieht mit ihren roten Augen. „Resi, du wackelst“, rügt sie ihre Mutter aus dem Hintergrund, wenn sich die leidenschaftliche Pianistin ihrem Klavierspiel hingibt.
Sie ist ein Wunderkind, mit einer außergewöhnlichen Begabung, davon sind alle überzeugt, doch hoffentlich hört sie nicht, was hinter ihrem Rücken geflüstert wird. Denn in der Gesellschaft ist Maria eine Außenseiterin, belacht und verhöhnt, aufgrund ihrer Behinderung. Doch ihre Eltern interessiert das nicht, im Gegenteil, sie nützen ihre Begabung aus und führen sie vor, wie ein Zirkustier.
Sind sie sich doch einig, sie haben alles für ihre Tochter getan. Keine Kosten haben sie gescheut und alle möglichen Spezialisten aufgesucht. Elektroschock- und Schwefeltherapie wurden versucht, und nichts hat geholfen. Unter ihrer Perücke hat sie dadurch fast keine Haare mehr, doch von ihrer Blindheit konnte sie keiner heilen.
Das Wunder der Heilung
Doch jetzt hat die Familie von einen neuen Arzt gefunden. Einen Magnetiseur, mit dem Namen Franz Anton Messmer. In seinem Privatpalais behandelt er die junge Frau, hört ihr zu und ist ebenso wie sie mit der Musik verbunden. Betreut wird sie von der lebenslustigen Kammerzofe Agnes. Und woran Resi nicht mehr glaubte, geschieht. Sie beginnt zu sehen. Anfänglich schmerzt das „Licht“ in ihren Augen, doch sie beginnt schemenhaft Farben und Gegenstände zu erkennen.
Die Herren Doktoren in der Wiener Universität allerdings sind einer Meinung. Der Messmer ist ein Scharlatan, nichts weiter. Haben sie doch Angst bei der Kaiserin in Ungnade zu fallen. Messmer erscheint mit Resi an der Akademie und kann ihnen das Gegenteil beweisen. Ist es ihm doch tatsächlich gelungen ist, ihr das Sehvermögen wieder zu geben. Je besser jedoch Resi sieht, desto schlechter wird ihr Klavierspiel. Sie gerät in einen Zwiespalt. Sie ist zwar nicht mehr blind, aber welchen Stellungswert hat sie im Leben, wenn sie ihre Virtuosität verliert?
Filmkritik und Rezension von „Licht“
Die österreichische Regisseurin Barbara Albert („Die Lebenden“) erzählt eine poetische Geschichte und welchen Einfluss die Musik zur Zeit Mozarts auf die Gesellschaft hat. Das aufwendige Historiendrama beschreibt eine junge Frau zwischen „Licht“ und Schatten, auf der Suche nach sich selbst und Akzeptanz bei ihres gleichen zu finden. Das Drama wird lebendig durch die zwei Hauptfiguren Resi und Messmer und der Frage, ob die Pianistin wieder sehen wird.
Der schicksalhafte Film orientiert sich nach den Besteller von Alissa Walser „Am Anfang war das Licht“. Albert schaffte es, mit den aufwendig inszenierten Historiendrama zur Epoche des Rokoko und ihrem Einfühlungsvermögen einen erstklassigen Film aus der Romanvorlage entstehen zu lassen.
Besetzt mit einem hochkarätigen Schauspielensemble überzeugte „Licht“ ein breites Publikum. Als blinde, aber hochbegabte Pianistin zeigen Maria Dragus („Tiger Girl) und Devis Striesow in der Rolle des umstrittenen Wunderheilers Franz Anton Messmer, im perfekten Zusammenspiel ihr großartiges Schauspieltalent.
„Licht“ ist eine beeindruckende Biographie in Anlehnung an das Leben der Virtuosin Maria Theresia Paradis und ein sehenswerte Drama für Freunde dieses Genres.