Marina Abramovic: The Artist Is Present (2012) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Marina Abramovic: The Artist Is Present“ ist ein amerikanischer Dokumentarfilm aus dem Jahre 2012. Im November desselben Jahrs gelangte er in die deutschen Kinos. Ein Hauptgrund des Filmes sind dramatische Aufnahmen einer Performance.

Dauer: 101 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Matthew Akers
Produzenten: Jeffrey Dupre, Maro Chermayeff
Hauptdarsteller: Marina Abramovic, Ulay, Klaus Biesenbach
Nebendarsteller: David Balliano, Chrissie Iles
Genre: Dokumentation
Studio: Eurovideo
Sprachen: Deutsch

Marina Abramovic sitzt auf einem Stuhl und die Besucher der MoMA (Museum of Modern Art) können ihr einfach nur in die braunen Augen schauen. Diese Ausstellung fand am 14. März bis 31. Mai 2010 statt. Diese Frau ist ein Kunstwerk an sich. Zwischen Marina Abramovic und dem Publikumsvertreter entstehen immer wieder neue Duellsituationen, die dem Zuschauer dargeboten werden.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Die Künstlerin Marina Abramovic, die in dem Film „Marina Abramovic: The Artist Is Present“ die Hauptrolle spielt, ist bekannt durch viele verrückte Taten in der Kunstszene. Sie hat sich schon Messer in den Finger gerammt, flog durch Flammen und lief die Chinesische Mauer(über 2.500 Kilometer) ab. Unter der Regie von Matthew Akers feierte sie ihren größten Erfolg. 2010 setzte Marina sich, für eine Werkschau, in New York im MoMA auf einen Stuhl. Matthew Aker begleitete die Künstlerin bei den Vorbereitungen und während der Schau. Dadurch erhielt er einen optimalen Einblick ins Leben und ihrer Werke.

Weitere Rollen durch: Ulay, David Balliano, Klaus Biesenbach, Chrissie Iles, David Blaine, Arthur Danto und James Franco besetzt. Es ist eine Dokumentation gedreht in den Vereinigten Staaten, im englischen Originalton, produziert von dem TV-Sender HBO. Über eine Länge von etwas über 100 Minuten zeigen sich verschiedene Kunstszenen und Interviews. Dennoch ist der Film erst ab 12 Jahre.

Inhalt und Handlung vom Film „Marina Abramovic: The Artist Is Present“

Dieser Film ist eine Dokumentation einer Performance der Kunst. Die Künstlerin versucht, durch Performance den Besucher der Ausstellung direkt mit einzubeziehen. Aus einer passiven Zuschauerposition herauszuholen, das ist das Ziel. Einer der größten Erfolge erfuhr Marina Abramovic, indem sie über 90 Tage, sechs Tage die Woche, sieben Stunden ununterbrochen, auf einem Stuhl sitzt. In der New Yorker Ausstellung MoMA verharrt sie ohne Pause, ohne trinken und essen, ohne sprechen und auch ohne Toilette. Zur Vorsorge ist ein Loch im Stuhl mit einem Auffangbecken. Ihr gegenüber befindet sich ebenfalls ein Stuhl. Auf dieser Sitzgelegenheit können die einzelnen Besucher Platznehmen.

An diesem Ort, der MoMA, ausstellen zu dürfen, kommt einem Ritterschlag nahe. In dem Film wird dargestellt, wie Abramović ihre „Body-Art“ aus einer fest verankerten Nische herausführen möchten. Dazu benutzt sie fünf ältere Performances, durch 30 verschiedene Nachwuchskünstler imitiert. Zur Ausbildung für die Rollen gehen die Künstler durch ein rigides mehrtägiges Training. Marina Abramovic erwartet gute Arbeit. Welche Ergebnisse sind zu verzeichnen?

Die Ausstellung entwickelt sich zu einem grandiosen Erfolg. Zahlreiche Prominente schauen sich die Ausstellung an, angelockt durch die guten Kritiken. Die Zahl der Besucher steigt auf über 750.00 Menschen an. Allerdings existiert eine Schattenseite. Durch das tagelange bewegungslose Sitzen kämpft die Künstlerin immer mehr mit starken Rückenbeschwerden.

Zwischen Heldenporträt und Kunstleben

Unter den Besuchern befindet sich auch Abramović‘s ehemaliger Lebens- und Kunstpartner. Die gemeinsame Geschichte hält Kunst und Leben einmalig zusammen. Da es im Leben immer eine positive und eine negative Seite gibt, zeigt die Lebensgeschichte auch, wie die zwei Hauptfaktoren im Leben sich gegenseitig zerstören können. Beide schildern in der Doku die Trennung und ihre Gründe, sodass Aussage gegen Aussage steht. Ulay berichtet von einer gemeinsamen Aktion, die er abbrechen musste. Er hielt das Fasten nicht mehr aus und ging sogar zur Behandlung ins Krankenhaus. Während Marina einfach weiter machte. Dadurch kommen die Opfer für Kunst klar hervor.

Eine Balance zu finden zwischen einem Porträt des Künstlers und einem Heldenporträt ist kompliziert. Akers lässt Bemerkungen von Kritikern, Kuratoren und Galeristen einfließen. Jedoch sind alle nur positiv. Taucht wirklich etwas Negatives auf, geht es schnell im Kontext unter. In der Ausstellung tauchen während des Drehs auch andere Fernsehsender auf. Eine Moderatorin des Senders Fox stellte eine provokative Frage: „All die nackten Menschen, ist das Kunst?“ Eine Auseinandersetzung der verschiedenen Meinungen findet nicht statt. Die Ignoranz ist vielmehr ein Seitenhieb an den Sender. Alle Kommentare werden untermalt durch eine Menge einfältiges Geschwätz der Besucher.

Filmkritik und Rezension von „Marina Abramovic: The Artist Is Present“

Nicht alle sind durchweg von der heldenhaften Darstellung der Künstlerin in der Dokumentation „Marina Abramovic: The Artist Is Present“ positiv beeindruckt. Allerdings ist es eine gelungene Dokumentation über Kunst. Dem Regisseur gelingt es wunderbar die Unmittelbarkeit dem Zuschauer auf der Leinwand zu zeigen. Im Kino fühlt jeder sich lebendig mit dem Ort des Geschehens verbunden. Zum Beispiel kommt dies toll zum Vorschein, bei zwei Menschen, die nackt einen Durchgang versperren. Sie stehen so, dass jeder Besucher sich hindurchzwängen muss, aber nicht ohne diese zu berühren. Empfundene Gefühle stehen den Besuchern ins Gesicht geschrieben und selbst der Zuschauer kann es zu spüren bekommen.

Marina Abramović schafft es den Zuschauer mit der Faszination von der Kunst „Body Art“zu beschwören. Gemäß einer Aussage von ihr: „Künstler müssen Krieger sein.“ Der künstlerische Werdegang ist in vielen kleinen Filmschnipseln beleuchtet, unterlegt durch minimalistische Musik in endloser Wiederholung. Die ganze Doku zielt darauf ab, die Liebe zu Kunst herauszustellen. „Marina Abramovic: The Artist Is Present“ zeigt die Künstlerin als Heldin.

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