Melancholia (2011) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Melancholia“ beginnt mit der Vorbereitung einer Hochzeit, die jedoch nicht wie geplant verläuft. Justine, die Braut, ist innerlich zerrissen und kämpft während der Feier mit ihrer Depression. Immer wieder zieht sie sich zurück, und die Feierlichkeiten werden von Spannungen zwischen den Gästen überschattet. Gleichzeitig fällt Justine am Himmel ein helles Licht auf, das ihr Schwager als Stern identifiziert.
Dauer: | 135 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2011 |
Regie: | Lars Von Trier |
Produzenten: | Meta Louise Foldager, Louise Vesth |
Hauptdarsteller: | Kirsten Dunst, Charlotte Gainsbourg, Kiefer Sutherland |
Nebendarsteller: | Charlotte Rampling, John Hurt, Alexander SkarsgåRd |
Genres: | Drama, Science Fiction |
Studio: | TMG |
Sprachen: | Deutsch, English |
Im zweiten Teil des Films steht Justines Schwester Claire im Mittelpunkt, während ein Planet namens Melancholia immer näher kommt. Die Familie ist hin- und hergerissen zwischen beruhigenden wissenschaftlichen Prognosen und wachsender Panik. Claire versucht, die Kontrolle zu bewahren, während Justine das drohende Ende fast gelassen akzeptiert. Doch wird Melancholia wirklich nur knapp an der Erde vorbeiziehen?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Melancholia“ ist ein Science-Fiction-Drama aus dem Jahr 2011 unter der Regie von Lars von Trier. Der Film dauert 135 Minuten und hat eine Altersfreigabe von FSK 12. In den Hauptrollen spielen Kirsten Dunst als Justine, Charlotte Gainsbourg als Claire und Kiefer Sutherland als John.
Weitere Darsteller in der Besetzung sind Alexander Skarsgård als Michael und Stellan Skarsgård als Jack. Die Dreharbeiten fanden in Schweden statt, sowohl in den Trollhättan-Studios als auch auf Schloss Tjolöholm. Der Film feierte seine Premiere bei den 64. Filmfestspielen von Cannes und wurde international anerkannt. Kirsten Dunst gewann den Preis als beste Schauspielerin bei diesen Festspielen.
„Melancholia“ erhielt außerdem mehrere Auszeichnungen bei den European Film Awards, darunter für den besten Film und die beste Kameraführung. In den USA wählte die National Society of Film Critics den Film zum besten des Jahres 2011. Das Budget des Films betrug 9,4 Millionen US-Dollar, während er weltweit 21,8 Millionen US-Dollar einspielte.
Handlung vom Film „Melancholia“
Der Film beginnt mit einer eindrucksvollen, achtminütigen Sequenz in Zeitlupe, die zentrale Bilder des Films vorwegnimmt. Zu sehen sind die Hauptfiguren, fallende Vögel, ein zusammenbrechendes Pferd und der Aufprall eines riesigen Planeten auf die Erde. Diese visuell ergreifende Eröffnung zeigt das traumähnliche Erleben der Hauptfigur Justine, das sich später als visionäre Vorahnung herausstellt. Nach dieser Ouvertüre beginnt die Handlung, die in zwei Akte unterteilt ist. Der erste Akt mit dem Titel „Justine“ handelt von Justines Hochzeit mit Michael, die auf dem Anwesen ihres Schwagers John und ihrer Schwester Claire stattfindet.
Die Hochzeitsfeierlichkeiten verlaufen alles andere als harmonisch. Justine und Michael kommen zu spät, weil ihre Limousine auf den engen Straßen nicht recht vorankommt. Während Claire ihre Schwester wegen der Verspätung tadelt, zieht sich Justine immer wieder zurück. Sie erblickt den Stern Antares am Himmel, den ihr Schwager John als Astronomiefan erklärt. Doch anstatt den Tag zu genießen, leidet Justine erneut unter ihren Depressionen. Ihr Arbeitgeber Jack erwartet während der Hochzeit einen neuen Werbeslogan von ihr, was zusätzlichen Druck auf Justine ausübt. Ihre inneren Konflikte spitzen sich zu, als sie im Streit ihren Job kündigt und ihren Ehemann betrügt.
Das Ende der Welt
Im zweiten Akt, der den Titel „Claire“ trägt, hat Justine einen schweren Zusammenbruch erlitten. Claire holt sie zu sich auf das Anwesen zurück, um ihr beizustehen. Währenddessen beobachtet die Familie den Planeten Melancholia, der sich gefährlich nahe der Erde nähert. John beruhigt alle und erklärt, dass es laut den Berechnungen der Wissenschaftler nicht zu einer Kollision kommen wird. Claire hingegen ist zunehmend besorgt, da sie online andere Prognosen findet. Je näher der Planet kommt, desto instabiler wird die Situation. Die Natur reagiert seltsam, der Strom fällt aus, und selbst die Pferde sind nervös.
Obwohl der Planet zunächst an der Erde vorbeizieht, kehrt er in einer zweiten Umlaufbahn zurück. Diesmal steuert er direkt auf die Erde zu, und John erkennt die unaufhaltsame Katastrophe. Er wählt den Freitod, um dem bevorstehenden Untergang zu entkommen. Claire, die ihren Sohn Leo retten möchte, plant eine Flucht, doch sämtliche Autos versagen. Justine, die sich längst mit dem Ende abgefunden hat, weigert sich, mit Claire einen romantischen Abschied zu feiern. Stattdessen schlägt sie vor, Leo durch den Bau einer „magischen Höhle“ Trost zu spenden, in der sie sich vor der herannahenden Katastrophe schützen wollen.
In den letzten Momenten des Films sitzen Justine, Claire und Leo gemeinsam in der improvisierten „magischen Höhle“. Während sie sich an den Händen halten, nähert sich der Planet unaufhaltsam der Erde. Schließlich kommt es zur Kollision, und die Welt wird von einem Feuerball verschlungen. Film endet mit der vollständigen Zerstörung der Erde und vermittelt ein düsteres, aber zugleich ergreifendes Bild der letzten Augenblicke der Menschheit.
Filmkritik und Rezension von „Melancholia“
„Melancholia“ von Lars von Trier ist ein filmisches Meisterwerk, das das Ende der Welt in einer zugleich intimen und kosmischen Dimension darstellt. Der Regisseur inszeniert die herannahende Kollision des Planeten „Melancholia“ mit einer erdrückenden Bildgewalt, die den Zuschauer in eine düstere Stimmung versetzt. Kirsten Dunst liefert eine beeindruckende Leistung als Justine, deren innere Zerrissenheit und Depressionen sich perfekt mit der drohenden Apokalypse verweben. Die langsame, fast meditativ wirkende Erzählweise verstärkt die drückende Atmosphäre.
Das Wechselspiel zwischen den Hauptfiguren verleiht dem Film emotionale Tiefe. Charlotte Gainsbourg als Claire bildet einen starken Gegenpol zu Dunsts Figur. Während Justine das Ende der Welt beinahe erleichtert akzeptiert, kämpft Claire bis zuletzt mit ihren Ängsten. Diese dynamische Beziehung bringt Spannung in die Handlung und zeigt unterschiedliche Reaktionen auf das Unausweichliche. Die Kameraarbeit von Manuel Alberto Claro unterstützt die emotionale Dichte des Films mit stimmungsvollen Bildern und clever eingesetzten Nahaufnahmen.
„Melancholia“ stellt existenzielle Fragen über das menschliche Dasein und unser Verhältnis zur Natur. Der Film zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie Individuen mit unausweichlichen Katastrophen umgehen. Lars von Triers pessimistischer Blick auf die Menschheit mag nicht für jeden Zuschauer ansprechend sein, doch er bleibt nachdenklich und faszinierend zugleich.