Mogadischu (2008) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Der Film „Mogadischu“ behandelt die dramatischen Ereignisse rund um die Entführung des Lufthansa-Flugs 181 am 13. Oktober 1977. Vier Terroristen der Volksfront zur Befreiung Palästinas kapern die Boeing 737 auf dem Weg von Mallorca nach Frankfurt. Sie fordern die Freilassung mehrerer inhaftierter Anführer der Roten Armee Fraktion (RAF). Bundeskanzler Helmut Schmidt lehnt Verhandlungen mit den Terroristen ab, obwohl er damit die Leben der Passagiere und des von der RAF gefangengehaltenen Geschäftsmannes Hanns Martin Schleyer riskiert.
Dauer: | 108 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2008 |
Regie: | Roland Suso Richter |
Produzenten: | Carl Bergengruen, Manfred Hattendorf, Nico Hofmann |
Hauptdarsteller: | Thomas Kretschmann, Nadja Uhl, Saïd Taghmaoui |
Nebendarsteller: | Herbert Knaup, Christian Berkel, Simon Verhoeven |
Genres: | Dokumentation, Thriller |
Studio: | TeamWorx Television & Film |
Sprachen: | Deutsch, English |
Das Flugzeug durchläuft mehrere Zwischenstopps und landet schließlich in Mogadischu, Somalia. Flugbegleiterin Gabriele Dillmann und die Crew versuchen, die Passagiere zu schützen und zu beruhigen. Gleichzeitig bereitet Oberst Ulrich Wegener die neugegründete Anti-Terror-Einheit GSG 9 auf eine riskante Rettungsaktion vor. Die Situation spitzt sich zu, als der Befehl zur Befreiung der Geiseln erteilt wird. Wie werden die mutigen Versuche der Crew und die taktischen Manöver der GSG 9 ausgehen?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Mogadischu“ ist ein deutscher Fernsehthriller aus dem Jahr 2008, der von Roland Suso Richter inszeniert wurde. Das Drehbuch stammt von Maurice Philip Remy, während die Produktion Carl Bergengruen, Manfred Hattendorf, Nico Hofmann, Hans-Wolfgang Jurgan, Jürgen Schuster und Gabriela Sperl übernahmen. Mit einer Länge von 108 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 12 ist der Film eine spannende Mischung aus Dokumentarfilm und Thriller. Die Filmmusik komponierte Martin Todsharow, die Kamera führte Holly Fink, und den Schnitt besorgte Bernd Schlegel.
In den Hauptrollen sind Thomas Kretschmann als Jürgen Schumann, Nadja Uhl als Gabriele Dillmann und Saïd Taghmaoui als Zohair Youssif Akache, auch bekannt als „Kapitän Mahmud“, zu sehen. Herbert Knaup verkörpert den Polizeidirektor im BGS Ulrich Wegener, Jürgen Tarrach spielt Hans-Jürgen Wischnewski und Christian Berkel übernimmt die Rolle des Helmut Schmidt. Gedreht wurde der Film zwischen Oktober und Dezember 2007 in München, Berlin, Ulm und Bonn sowie in Casablanca, Marokko. Der Arbeitstitel lautete ursprünglich „Mogadischu Welcome“.
Der Film wurde am 30. November 2008 im deutschen Fernsehen (Das Erste) und im österreichischen ORF 2 erstmals ausgestrahlt. „Mogadischu“ erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Goldenen Gong für Regisseur Roland Suso Richter und Drehbuchautor Maurice Philip Remy im Jahr 2008. 2009 folgten eine Nominierung für den Adolf-Grimme-Preis in der Kategorie „Fiktion“. Zugleich die Goldene Kamera als „Bester deutscher Fernsehfilm“. Dazu noch ein Sonderpreis des Bayerischen Fernsehpreises sowie der Deutsche Fernsehpreis als „Bester Fernsehfilm“. Zudem wurde der Film für den Wettbewerb des Fernsehfilm-Festivals Baden-Baden mit dem 3sat-Zuschauerpreis nominiert.
Inhalt und Handlung vom Film „Mogadischu“
Am 13. Oktober 1977 entführt ein Team von vier Terroristen, die der Volksfront zur Befreiung Palästinas angehören, den Lufthansa-Flug 181. Die Boeing 737-230 Adv namens Landshut befindet sich auf dem Weg von Mallorca nach Frankfurt. Die Entführer fordern die Freilassung mehrerer Anführer der Roten Armee Fraktion (RAF), die in Deutschland inhaftiert sind. Bundeskanzler Helmut Schmidt verweigert Verhandlungen mit den Terroristen. Obwohl er dadurch nicht nur die Leben an Bord der Landshut, sondern auch das des von der RAF gefangengehaltenen deutschen Geschäftsmannes Hanns Martin Schleyer riskiert.
Die Maschine steuert mehrere Zwischenstopps an und erreicht schließlich Aden im Südjemen, wo der Kapitän Jürgen Schumann von den Entführern ermordet wird. Das Flugzeug setzt seinen Weg fort und landet schließlich in Mogadischu, Somalia. Flugbegleiterin Gabriele Dillmann und die übrige Besatzung versuchen, die Passagiere bestmöglich zu schützen und zu beruhigen. Währenddessen leitet Oberst Ulrich Wegener die Vorbereitungen der neu gegründeten Anti-Terror-Einheit GSG 9 der Bundespolizei, um die Landshut zu stürmen.
In der Nacht vom 17. auf den 18. Oktober erteilt Schmidt Wegener den Befehl, das Flugzeug zu stürmen und die Geiseln zu befreien. Somalische Ranger-Einheiten zünden ein Feuer als Ablenkungsmanöver, wodurch GSG 9-Mitglieder die Landshut von hinten erreichen können. Die Operation „Feuerzauber“ verläuft erfolgreich, alle Geiseln werden gerettet. Drei der Entführer werden getötet, der vierte schwer verletzt. Ein GSG 9-Mitglied und eine Flugbegleiterin erleiden Verletzungen. Schmidt erhält telefonisch die Nachricht, dass „der Job erledigt“ ist.
Filmkritik und Rezension von „Mogadischu“
„Mogadischu“ ist ein deutscher Fernsehthriller. Er zeigt die dramatischen Ereignisse der Entführung des Lufthansa-Flugs 181 durch die Volksfront zur Befreiung Palästinas im Jahr 1977. Regisseur Roland Suso Richter schafft es, die Spannung dieser historischen Krise authentisch und fesselnd darzustellen. Die Darstellung der Ereignisse wird durch die herausragenden schauspielerischen Leistungen, insbesondere von Thomas Kretschmann als Kapitän Jürgen Schumann und Nadja Uhl als Flugbegleiterin Gabriele Dillmann, unterstützt. Ihre Darstellungen vermitteln die Angst und den Mut der Besatzung und Passagiere auf eindrucksvolle Weise.
Der Film besticht durch seine realitätsnahe Inszenierung, die zum Teil dadurch erreicht wird, dass viele Szenen am Originalschauplatz in Casablanca gedreht wurden. Diese Authentizität wird durch die Verwendung von Requisiten und Kostümen, die den echten Bedingungen nachempfunden sind, weiter verstärkt. Die Entscheidung, die Dreharbeiten in chronologischer Reihenfolge abzuhalten, trug ebenfalls dazu bei, die Spannung und die psychologische Belastung der Charaktere realistisch darzustellen.
„Mogadischu“ wird für seine fesselnde Erzählweise und die präzise Nachbildung der historischen Ereignisse gelobt. Besonders hervorgehoben wird die akribische Regiearbeit von Roland Suso Richter und das packende Drehbuch von Maurice Philip Remy. Trotz kleinerer Schwächen, wie einigen übertrieben dramatischen Momenten, bleibt der Film ein bemerkenswertes Werk, das nicht nur als spannender Thriller, sondern auch als wichtiges Stück deutscher Geschichte angesehen wird. Die eindrucksvolle Inszenierung und die starken schauspielerischen Leistungen machen „Mogadischu“ zu einem empfehlenswerten Film für Geschichts- und Thrillerfans.