Monsieur Chocolat – eine französische Filmbiografie (2016) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Monsieur Chocolat – eine französische Filmbiografie“ beginnt im Nordfrankreich des Jahres 1897. Der Clown George Footit kämpft mit schwindendem Erfolg in einem kleinen Zirkus. Der Zirkusleiter sucht nach frischen Attraktionen und findet diese in Rafael Padilla, einem schwarzen Künstler. Zusammen bilden sie das Duo „Footit und Chocolat“, das das Publikum begeistert. Ihr Erfolg führt sie nach Paris, wo sie im renommierten Nouveau Cirque auftreten.
Dauer: | 119 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2016 |
Regie: | Roschdy Zem |
Produzenten: | Eric Altmayer, Nicolas Altmayer |
Hauptdarsteller: | Omar Sy, James Thierrée, Clotilde Hesme |
Nebendarsteller: | Olivier Gourmet |
Genre: | Drama |
Studio: | Mandarin Cinema, Gaumont |
Sprachen: | Deutsch, Französich |
Mit dem Ruhm kommen jedoch auch Schwierigkeiten. Padilla sieht sich mit Diskriminierung und wachsendem Druck konfrontiert. Seine neue Bekanntheit bringt ihm Luxus, aber auch persönliche Konflikte. In Paris muss Padilla entscheiden, ob er die Rolle des „dummen August“ weiter spielt oder einen neuen künstlerischen Weg einschlägt. Kann er seinen Traum verwirklichen und als Schauspieler ernstgenommen werden? Welche Entscheidungen muss er treffen, um seinen Weg zu finden?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Die französische Filmbiographie, die auf der Lebensgeschichte des Rafael Padilla, genannt „Chocolat“, thematisiert, wurde von Roschdy Zem produziert. Der Regiseur Zem ist seit über 30 Jahren im Filmgeschäft aktiv und hat hauptsächlich französische Filme gedreht. Zu seinen neueren Werken zählen neben „Monsieur Chocolat“ noch „Giraffada“ und „Just like a Woman“.
Die Dreharbeiten zum Film fanden hauptsächlich in Paris statt. 2016 feiert der Film in Montpellier seine Premiere und fand kurz darauf seinen Einstand in den französischen Kinos. Aufgrund seines mittleren Erfolgs an den Kinokassen, wurde er Mitte des Jahres dann auch in der Schweiz und Deutschland in den Kinos gezeigt.
Der Film erhielt 2017 zwei Nominierungen bei den Prix Lumières für die Kategorie des besten Darstellers. Darunter Omar Sy der Rafael Padilla darstellt und James Thierrée der die Rolle des George Footit verkörpert. Gewinnen konnte der Film dann den Preis des besten Nebendarstellers und des besten Szenenbildes beim Céasar 2017.
Inhalt und Handlung vom Film „Monsieur Chocolat“
Der Film spielt zunächst im Nordfrankreich des Jahres 1897. Der ein wenig in die Jahre gekommene George Footit tritt dort in einem winzigen Dorfzirkus als Clown auf. Seine Späße und Tricks verlieren allerdings langsam an Witz und scheinen nicht mehr besonders gut bei seinem Publikum anzukommen. Der Zirkusleiter macht sich daher auf die Suche nach etwas Neuem, Aufregenden.
Neben einem Kleinwüchsigen und einer sehr dicken übergewichtigen Frau, nimmt er den schwarzen Rafael Padilla in sein Programm auf. Zusammen mit einer Schimpansendame, die auf den Namen Pascha hört, treten er und sie als Kannibalen-Duo unter dem Namen „Negekönig Kananga“ auf. Padilla wird dann von Footit überzeugt als neues Clown-Duo aufzutreten. Nachdem sie den Zirkusleiter von ihrer Idee überzeugen, treten die beiden als „weißer Clown und dummer August“ auf. Das Publikum liebt das neue Komiker-Duo, weshalb sie nach kurzer Zeit den neuen Namen „Footit und Chocolat“ wählen.
Jospeh Oller sieht eine der Shows und läd die beiden zu einem Engagement in Paris im Nouveau Cirque ein. In Paris werden die beiden schnell berühmt und spielen bald auch vor laufender Kamera. Padilla gewöhnt sich schnell an den wachsenden Ruhm und den damit einhergehenden Luxus. Er umgibt sich mit den schönsten Frauen, leistet sich schicke Anzüge und teure Autos und partizipiert beim Glücksspiel, wo er einen Großteil seines Reichtums verspielt. Die Witwe und Krankenschwester Marie Hecquet, die er auf einem Presseauftritt kennenlernt, kann sein Herz gewinnen und die beiden werden ein Paar.
Schattenseiten
Wie so oft geht mit wachsendem Erfolg auch die Schattenseite des Neids und der Feinde einher. Das konkurrierende Duo Green und Ortiz stichelt regelmäßig gegen die beiden und die Frau von Padillas früherem Arbeitgeber zeigt diesen bei der Polizei an, weil er keine gültigen Ausweispapiere mehr besitzt. Darauf landet Padilla im Gefängnis, wo er aufgrund seiner Hautfarbe von den Polizisten misshandelt wird. Während seiner Haft lernt er den schwarzen Victor kennen, einen Intellekutellen der von Padillas Arbeit nichts hält.
Das „komische“ an Padillas Auftritten bezeichnet er als rassistisch, lässt sich der schwarze Padilla von Footit jeden Abend durch die Manege verfolgen und verhauen. Obgleich Padilla nur eine Woche in Haft verbringen musste, hatte ihn die Zeit dort doch sehr verändert. Er beginnt seine Rolle im Duo zu hinterfragen, möchte mehr Geld und nicht mehr als Affe auf Werbepostern dargestellt werden. Padilla stößt auf taube Ohren, bis die Situation in einem Auftritt eskaliert und die Footit handgreiflich wird. Die ständigen Sticheleien von Ortiz lässt Padilla sich auch nicht länger gefallen und geht auf den Komiker los, weshalb er eine Geldstrafe erhält.
Orthello
Padilla will endlich als Künstler ernstgenommen und wertgeschätzt werden. In weiteren Gesprächen mit Victor empfiehlt ihm dieser sich das Stück Orthello von Shakespeare anzusehen und zu versuchen, die Rolle des Hauptdarstellers zu bekommen. Seine Frau vermittelt ihn an Firmin Gémie, den Leiter des Théâtre Antoine, der von der Idee begeistert ist. Padilla verlässt den Circus und stürzt sich in das neue Abenteuer. Schnell wird ihm jedoch klar, dass er Probleme damit hat sich den Text zu merken und so scheitert sein erster Auftritt.
Die Zeitungen zerreißen sich das Maul über den Auftritt, was Padilla in Selbstzweifel stürzt. Bei der folgenden Premiere zeigt er sich von seiner besten Seite und kann diesmal voll und ganz überzeugen. Das Publikum ist mit seinem Auftritt dennoch nicht zufrieden und buht ihn aus. Später wird er dann auch noch von Schuldeneintreibern verprügelt und misshandelt.
Im nächsten Abschnitt sieht man den gealterten, gescheiterten Padilla in Bordeaux, November 1917. Er und Marie haben mittlerweile geheiratet, allerdings leidet er an Tuberkulose im Endstadium. Schnell wird klar, dass Padilla nur noch wenige Tage zu leben hat, woraufhin er sich ein letztes mal mit Footit trifft Die beiden schwelgen in Erinnerungen und vier Tage nach ihrem Wiedersehen stirbt Padilla an seiner Krankheit.
Filmkritik und Rezension von „Monsieur Chocolat“
Dies ist die faszinierende, wahre Geschichte von Rafael, einem Afro-Kubaner, der in den späten 1880er Jahren einer der ersten schwarzen Stars in Frankreich wurde: der Clown Chocolat. Er und sein Clownpartner, der Engländer George Footit, waren die Stars von Paris, die die Menschenmassen im New Circus begeisterten und die Kunst revolutionierten.
Repräsentation ist sowohl ein persönliches als auch ein politisches Thema im Film „Monsieur Chocolat„. Man muss nur den Hauptdarsteller des Films Omar Sy anschauen. Erneut strahlt er eine kolossale Präsenz auf dem Bildschirm aus und spielt Rafael mühelos als lustig und gebrochenen Mann der auf der Suche nach seiner Bestimmung ist.
Omar Sy und James Thierrée liefern eine saubere Performance, die die Stärken und Schwächen ihrer jeweiligen Charaktere zeigen. James Thierrée wurde Anfang des Jahres mit dem César Award für den besten Nebendarsteller ausgezeichnet. Omar Sy wurde ebenfalls in der Kategorie Beste Schauspieler nominiert.