Monsieur Claude und seine Töchter (2014) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Monsieur Claude und seine Töchter“ konfrontiert das Publikum mit der konservativen Familie Verneuil, die ihre Vorstellungen von Tradition und Akzeptanz herausgefordert sieht. Claude und Marie Verneuil, gespielt von Christian Clavier und Chantal Lauby, sind stolze Vertreter des französischen Großbürgertums. Ihre Töchter haben Partner aus verschiedenen Kulturen und Religionen gewählt, was zu vielen humorvollen, aber auch peinlichen Familienmomenten führt. Der Film verwendet diese Konstellation, um humorvolle Einblicke in die kulturellen Spannungen und Missverständnisse zu geben.
Dauer: | 97 Min. |
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Jahr: | 2014 |
Regie: | Philippe de Chauveron |
Produzenten: | Romain Rojtman |
Hauptdarsteller: | Christian Clavier, Chantal Lauby, Ary Abittan |
Nebendarsteller: | Frédéric Chau, Frédérique Bel, Élodie Fontan |
Genre: | Komödie |
Studio: | Les films du 24 |
Sprachen: | Deutsch, English |
Als die jüngste Tochter Laure ihren Verlobten vorstellt, der aus der Elfenbeinküste stammt, erreichen die Herausforderungen für Claude und Marie einen neuen Höhepunkt. Die bevorstehende Hochzeit wird zum Prüfstein für die Toleranz und Offenheit der Familie. Wird die Familie Verneuil ihre Vorurteile überwinden können?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Monsieur Claude und seine Töchter“ ist eine französische Komödie aus dem Jahr 2014. Die Regie und das Drehbuch übernahm Philippe de Chauveron gemeinsam mit Guy Laurent. Romain Rojtman produzierte den Film, während Vincent Mathias die Kameraführung und Marc Chouarain die musikalische Untermalung verantworteten. Der Schnitt erfolgte durch Sandro Lavezzi. In den Hauptrollen brillieren Christian Clavier als Claude Verneuil und Chantal Lauby als seine Frau Marie. Ihre filmischen Töchter und Schwiegersöhne werden von Ary Abittan, Medi Sadoun, Frédéric Chau sowie Julia Piaton, Émilie Caen und Frédérique Bel verkörpert.
Der Film spielte an verschiedenen Orten, darunter Paris und der Justizpalast in Bobigny. Weitere Drehorte waren Chinon und der Flughafen in Abidjan, Elfenbeinküste. Kirchenszenen entstanden in der Kapelle des Waisenhauses Saint-Philippe in Meudon. Die Filmlänge beträgt 97 Minuten und wurde von der FSK ohne Altersbeschränkung freigegeben.
„Monsieur Claude und seine Töchter“ erzielte nicht nur in Frankreich, wo er über 12 Millionen Zuschauer anzog, große Erfolge, sondern auch in Deutschland mit fast vier Millionen Zuschauern bis Ende 2014. Die Produktion spielte weltweit 174,1 Millionen US-Dollar ein. Für das beste Drehbuch erhielt der Film den 20. Prix Lumières. Zudem war er beim 29. Goya und 28. Europäischen Filmpreis in der Kategorie „Bester europäischer Film“ bzw. für den Publikumspreis nominiert.
Inhalt und Handlung vom Film „Monsieur Claude und seine Töchter“
Claude Verneuil, ein Gaullist und Notar, und seine Frau Marie, eine katholische Bürgerin aus Chinon, haben vier Töchter: Isabelle, Odile, Ségolène und Laure. Die ersten drei sind bereits verheiratet, jede mit einem Mann aus einer anderen Religion und ethnischer Herkunft. Isabelle heiratete Rashid Ben Assem, einen algerischen muslimischen Anwalt, Odile David Benichou, einen sephardischen jüdischen Unternehmer, und Ségolène Chao Ling, einen chinesischen Bankier, der allen Religionen gegenüber aufgeschlossen ist. Die Verneuils geben vor, ihre Schwiegersöhne zu akzeptieren, doch ihre Unbehaglichkeit, Außenstehende in die Familie aufzunehmen, können sie kaum verbergen.
Ein Familientreffen scheitert an der Peinlichkeit und den Klischees über Rasse und Religion, die sowohl vom Vater als auch von den Schwiegersöhnen geäußert werden. Diese tauschen sogar beleidigende Ansichten übereinander aus. In ihrer Verzweiflung setzen die Verneuils ihre Hoffnung in ihre jüngste Tochter Laure, die hoffentlich einen katholischen Partner nach Hause bringt. Sie arrangieren sogar ein „zufälliges“ Treffen mit Xavier, einem jungen katholischen Mann, der im Finanzwesen tätig ist. Laure enthüllt jedoch, dass sie sich bereits für einen Partner namens „Charles“, einen Katholiken, entschieden hat und ihn heiraten möchte.
Die Verschwörung
Die Freude ist groß bei den Verneuils, als sie erfahren, dass Charles katholisch ist, und sie verzeihen ihm schnell seinen Beruf als Komiker und Schauspieler. Bei der ersten Begegnung sind sie jedoch schockiert, als sie entdecken, dass der Mann, mit dem ihre Tochter verlobt ist, ein schwarzer Westafrikaner von der Elfenbeinküste ist. Claude verfällt in eine Depression und verbringt seine Zeit mit Bäume fällen und Angeln. Unterdessen schließen sich die drei Schwiegersöhne zusammen und planen, Laures Heirat zu stoppen, aus Angst, dass ihre Freundschaft durch ein viertes Mitglied bedroht wird.
Als die Verneuils die Familie Kofi treffen, verstehen sich Marie und Charles‘ Mutter Madeleine gut, doch Claude findet heraus, dass Charles‘ Vater André ein intoleranter, harter, geiziger Militärmann ist, der die ehemalige weiße Kolonisierung und den weißen Nationalismus in Afrika zutiefst verachtet. Die Parteien von Bräutigam und Braut stehen sich gegenüber, und die Missbilligung und rassistischen Ansichten der Väter eskalieren die Situation. Am Tag vor der Hochzeit finden André und Claude beim Angeln unerwartet eine Gemeinsamkeit in ihren Abneigungen, da beide Gaullisten sind, und entwickeln eine Freundschaft.
Nachdem sie einen großen Hecht gefangen haben, gehen die beiden in ein Restaurant, betrinken sich mit Wein und werden in einer Konditorei festgenommen, nachdem sie rassistische Kommentare gemacht haben. Laure ist darüber sehr verärgert und steigt in einen Zug, entschlossen, die Hochzeit abzusagen; André und Claude holen den Zug ein und überreden Laure, Charles zu heiraten. Laure stimmt zu und der Film endet mit einer glücklichen Hochzeit und einer Nacht, in der die Familie Coupé-Décalé tanzt.
Filmkritik und Rezension von „Monsieur Claude und seine Töchter“
In „Monsieur Claude und seine Töchter“ nutzt Regisseur Philippe de Chauveron das Thema kulturelle Unterschiede geschickt für humorvolle Momente. Die Komödie zeichnet sich durch eine ebenso geistreiche wie humorvolle Auseinandersetzung mit Vorurteilen aus. Claude und Marie Verneuil repräsentieren das konservative, katholische Bürgertum Frankreichs. Ihre Reaktionen auf die multikulturellen Ehen ihrer Töchter decken tief verwurzelte Vorbehalte auf. Dabei werden humorvoll die Absurditäten kultureller Stereotype und die Schwierigkeiten interkultureller Integration dargestellt, ohne jedoch in Zynismus abzugleiten.
Die Handlung nimmt eine interessante Wendung, als die jüngste Tochter Laure einen afrikanischen Partner wählt. Die daraus resultierenden familiären Spannungen bieten eine Bühne für Konflikte und Verständigung. Claude, der anfangs mit den kulturellen Unterschieden seiner Schwiegersöhne kämpft, und Charles’ Vater André, dargestellt von Pascal Nzonzi, stoßen zunächst auf massive gegenseitige Vorbehalte. Ihre Beziehung, geprägt von Anfangsschwierigkeiten, führt jedoch zu einer unerwarteten Freundschaft und veranschaulicht, wie gemeinsame Werte Brücken bauen können. Diese Entwicklung unterstreicht das Potenzial für Wandel und Verständigung, selbst unter den härtesten Bedingungen.
Schließlich erreicht die Erzählung mit der Hochzeitsvorbereitung und den daraus folgenden Verwicklungen ihren Höhepunkt. Die Verneuils und die Familie Kofi müssen ihre Vorurteile überwinden, um das Fest zu einem Erfolg zu machen. Der Film schließt mit einer lebhaften Feier, die die Vielfalt und Einheit der Familien betont. Trotz einiger flacher Witze und der etwas schematischen Darstellung der Töchter, bietet der Film eine ausgewogene Mischung aus Humor und ernsterer Kritik an gesellschaftlichen Normen. Die Kritik an Rassismus und Fremdenfeindlichkeit wird wirkungsvoll durch das komödiantische Element transportiert, sodass „Monsieur Claude und seine Töchter“ als unterhaltsame wie nachdenkliche Komödie funktioniert.