Mr. Nice (2010) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Mr. Nice“ zeigt das bewegte Leben von Howard Marks, einem charismatischen Drogenschmuggler und Oxford-Absolvent. Der Film beginnt mit Marks‘ charmantem Auftritt vor einem begeisterten Publikum und zeigt dann in die entscheidenden Momente seiner Vergangenheit. Von seiner Jugend in den walisischen Tälern bis hin zu seiner Zeit als Student in Oxford zeichnet der Film Marks’ Entwicklung nach. Sein erster Kontakt mit Cannabis und die Bekanntschaft mit zwielichtigen Figuren wie Graham Plinson prägen seinen Weg. Bald weicht sein Streben nach akademischem Erfolg einer gefährlichen Karriere im internationalen Drogenhandel.
Die Handlung zeigt Marks’ riskante Entscheidungen, die ihn in die Welt des organisierten Verbrechens führen. Seine Beziehungen, seine Ehe und die Begegnungen mit mächtigen Akteuren aus verschiedenen Kulturen stehen im Mittelpunkt. Während Marks sich immer tiefer in das gefährliche Geschäft verwickelt, verschiebt er die Grenzen von Recht und Moral. Doch welche Konsequenzen hat sein Handeln für ihn und sein Umfeld?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Der Film „Mr. Nice“ aus dem Jahr 2010 vereint Drama und Komödie unter der Regie und dem Drehbuch von Bernard Rose. Mit einer Laufzeit von 121 Minuten und einer Altersfreigabe ab 12 Jahren basiert der Film auf der Autobiografie von Howard Marks. In der Hauptrolle verkörpert Rhys Ifans Howard Marks, während Chloë Sevigny seine Frau Judy Marks spielt. Weitere zentrale Figuren sind Jim McCann (David Thewlis), Ilze (Elsa Pataky) und Ernie Combs (Crispin Glover). Auch Andrew Tiernan als Alan Marcuson, Omid Djalili als Saleem Makik und Jack Huston als Graham Plinston prägen die Handlung.
Gedreht wurde „Mr. Nice“ in Spanien, insbesondere in Benidorm, Alicante und der Comunidad Valenciana. Der Film feierte im März 2010 seine Weltpremiere beim South by Southwest Film Festival in Texas. Die britische Erstaufführung fand im Juni 2010 auf dem Edinburgh Film Festival statt. Bei seinem Kinostart am 8. Oktober 2010 erzielte der Film in Großbritannien Einnahmen von über 528.000 Pfund am ersten Wochenende.
Die Produktion unter Luc Roeg wurde durch die stimmungsvolle Musik von Philip Glass und den präzisen Schnitt von Teresa Font verfeinert. Die Kameraarbeit von Bernard Rose wurde 2010 mit dem Kodak Award für die beste Kamera ausgezeichnet.
Handlung vom Film „Mr. Nice“
Howard Marks, der Hauptcharakter von „Mr. Nice“, beginnt die Geschichte mit einem humorvollen Auftritt vor einem begeisterten Publikum im Jahr 2010. Er teilt Anekdoten aus seinem Leben, begleitet von einem provokanten Kommentar zur Polizeipräsenz und seiner Liebe zu Cannabis. In Rückblenden erzählt der Film von Marks‘ frühen Jahren in den walisischen Tälern, wo er als akademisches Wunderkind galt. Eine herausragende Begabung brachte ihm mit 19 Jahren ein Stipendium an der Universität Oxford ein. Doch dort nimmt sein Leben eine unerwartete Wendung, als er durch die rebellische Ilze Kadegis erstmals mit Cannabis in Berührung kommt.
Die Freundschaft zu Graham Plinson, einem Marihuana-Dealer, und die Beziehung zu Ilze führen Marks in eine Welt voller Exzesse und Drogenkonsum. Ein tragischer LSD-Vorfall mit einem Todesfall und Marks’ eigener Verletzung ändern seine Perspektive. Marks schwört den härteren Drogen ab und setzt seine Ausbildung fort. Nach dem Abschluss heiratet er Ilze, doch Spannungen in der Ehe und berufliche Probleme werfen Schatten auf sein Leben. Als Plinson wegen eines fehlgeschlagenen Drogenhandels festgenommen wird, übernimmt Marks dessen Rolle und schmuggelt erfolgreich eine große Menge Haschisch von Deutschland nach England.
Aufstieg in den internationalen Drogenhandel
Mit diesem riskanten Erfolg steigt Marks in die Welt des organisierten Drogenhandels auf und arbeitet mit zwielichtigen Figuren wie dem arabischen Öl-Scheich Saleem Malik zusammen. Sein Handel umfasst bald einen erheblichen Teil des globalen Marihuana-Marktes. Doch diese neue Karriere bringt auch Gefahren mit sich, darunter Begegnungen mit Terroristen und staatlichen Behörden. Marks genießt den Nervenkitzel des Schmuggels, gerät aber immer tiefer in die Spirale der Kriminalität, was sein Leben zunehmend kompliziert und gefährlich macht.
1988 endet Marks‘ Laufbahn abrupt, als er verhaftet und zu einer Haftstrafe in einem der härtesten Gefängnisse der Vereinigten Staaten verurteilt wird. Trotz der harten Zeit hinter Gittern etabliert sich Marks später als öffentliche Figur und wird für viele zu einer Art Kultheld. Der Film schließt mit Marks‘ Reflektion über die Höhen und Tiefen seines bewegten Lebens, das von Mut, Wagnis und Verlust geprägt ist.
Die Geschichte von „Mr. Nice“ verbindet persönliche Herausforderungen mit gesellschaftskritischen Themen rund um Drogen, Freiheit und Rebellion. Sie zeigt den Aufstieg und Fall eines charismatischen Einzelgängers, der stets seinen eigenen Weg suchte.
Filmkritik und Rezension von „Mr. Nice“
„Mr. Nice“ erzählt die faszinierende Lebensgeschichte des charismatischen Drogenschmugglers Howard Marks. Rhys Ifans verkörpert Marks überzeugend und verleiht ihm eine authentische Tiefe. Die Darstellung von Marks‘ Aufstieg vom Oxford-Studenten zum international agierenden Drogenhändler wird mit einer Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit präsentiert. Die filmische Umsetzung seiner Abenteuer und Begegnungen mit verschiedenen Geheimdiensten und kriminellen Organisationen bietet einen spannenden Einblick in sein bewegtes Leben.
Die Inszenierung besticht durch starke visuelle Elemente und eine sorgfältige Auswahl der Drehorte, die die verschiedenen Stationen von Marks‘ Leben authentisch widerspiegeln. Die Musik von Philip Glass unterstreicht die Atmosphäre des Film und ergänzt die Erzählung auf eindrucksvolle Weise. Die Nebenrollen, insbesondere Chloë Sevigny als Judy Marks, tragen wesentlich zur Tiefe der Geschichte bei und bieten dem Publikum ein umfassendes Bild der Ereignisse.
Trotz der gelungenen Darstellung von Marks‘ Leben bleibt der Film in einigen Aspekten hinter den Erwartungen zurück. Die Komplexität von Marks‘ Persönlichkeit und seinen moralischen Dilemmata wird nicht vollständig erfasst. Einige narrative Entscheidungen wirken oberflächlich und lassen den Zuschauer mit offenen Fragen zurück. Dennoch bietet „Mr. Nice“ einen unterhaltsamen und informativen Einblick in das Leben eines Mannes, der die Grenzen zwischen Legalität und Illegalität auf faszinierende Weise überschritt.