Nemez (2012) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Ein ehemaliger Kunstdieb, sucht nach einer neuen Heimat, einer neuen Bestimmung und findet diese hoffentlich in Berlin. In Russland wird er als Deutscher angesehen und in Deutschland als Russe. Er hat keine wirkliche Identität und kämpft darum, sein altes kriminelles Leben hinter sich zu lassen und neu anzufangen. Auch sein Name „Nemez“ trägt er wie einen Seelenspiegel mit sich herum, übersetzt aus dem russischen bedeutet dieser Name „Deutscher“. Sein eigentlicher Name ist Dima.

Dauer: 93 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Stanislav Güntner
Produzenten: Maximilian Plettau, Torben Maas, Christian Füllmich
Hauptdarsteller: Mark Filatov, Emilia Schüle, Alex Brendemühl, Kai Michael Müller, Katerina Poladjan
Nebendarsteller: René Erler, Michael Lott, Ruth Hornemann, Michael Schweighöfer, Jurij Rosstalnyj, Detlef Bothe
Genre: Drama
Studio: filmschaft maas & fuellmich GmbH
Sprachen: Deutsch

Seine Eltern wollen mit ihm zurück in die Heimat und das er ein Studium beginnt, sein krimineller Auftraggeber erwartet Gehorsam und Treue, beiden Parteien versucht er langfristig aus dem Weg zu gehen. Dann lernt er die schöne Nadia kennen, die aus gutem Haus kommt und sich genau wie er für Kunst interessiert. Sehr bald holt ihn seine kriminelle Vergangenheit allerdings ein und das gemeinsame Interesse wird zum Problem für Dima.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Stanislav Güntner, der mit dem deutschen Film „Nemez“ aus dem Jahr 2012 sein Regiedebüt feiert, erzählt hier die Geschichte eines einsamen Russlanddeutschen, der nach seiner Identität sucht. Produziert wurde der Film von Christian Füllmich und Torben Maas. Obwohl der Film einige Preise und viel Lob für sich gewinnen konnte, blieb der große Erfolg weitestgehend aus.

Als Besetzung in den Hauptrollen von Nemez sehen wir:

Der Film konnte bei vielen Festivals und Vorstellungen überzeugen und erhielt mehrere Nominierungen und Auszeichnungen – darunter sogar das Prädikat „wertvoll“ von der deutschen Film- und Medienbewertung. Neben dieser Auszeichnung erhielt der Film den Tankred-Dorst-Drehbuchpreis im Jahr 2008 für das beste Drehbuch und den Kodak Eastman-Förderpreis für die beste Nachwuchsregie.

Inhalt und Handlung vom Film „Nemez“

Der junge und ruhige Russlanddeutsche Dima, der von anderen Russen nur „Nemez“ genannt wird, lebt mit seinen Eltern in Berlin. Besonders gut geht es der Familie nicht. Seine Eltern, die in der alten Heimat gut verdienende Akademiker waren, arbeiten in Deutschland als schlecht bezahlte Putzfrau und Taxifahrer. Seine Eltern würden gerne in die Heimat zurück und für Dima wünschen sie sich ein Studium. Beides Dinge, die sich so gar nicht in Dimas Leben einfügen wollen.

Damit er sich selbst ein wenig finanzieren kann, arbeitet Dima mit einer kriminellen Bande zusammen. Der Anführer der Bande ist Georgij. Sie sind spezialisiert auf Einbrüche im Kunstbereich, bis einer der Einbrüche schief geht. Dima wandert hinter Gittern, bleibt aber loyal und behält die Mittäter für sich. Was er auch für sich behält ist eine seltene Münze, die er bei dem Einbruch ergattern konnte.

Vorsätze und Rückschläge

Als er aus dem Gefängnis frei kommt, lernt Dima die schöne Kunststudentin Nadia kennen. Beide fühlen sich direkt zueinander hingezogen und Dima entscheidet sich dafür, seine kriminelle Vergangenheit hinter sich zu lassen und für die Liebe einen anderen Weg einzuschlagen. Er muss ihr etwas bieten können und er weiß, dass er niemals etwas aus sich machen kann, wenn er weiter Einbrüche verübt. Sie kommt aus gutem Hause und weiß nichts von seiner Vergangenheit. Erschwert wird die Beziehung dann noch, als Dimas Vater die Entscheidung fällt, wieder zurück in die alte Heimat zu gehen. Dima weigert sich, er will und kann seine neue Liebe nicht zurücklassen.

Auch Georgij will Dima nicht ohne weiteres gehen lassen. Er plant weitere Einbrüche und zwingt Dima dazu, weiter für ihn zu arbeiten. Als Georgij von Dimas Freundin erfährt, hat er ein neues Druckmittel. Besser könnte es für einen Kunstdieb auch nicht laufen, ist die neue Freundin Kunstkennerin und hat einen anerkannten Kunstprofessor an der Hand, der selbst auch einige wertvolle Stücke in seinem Haus aufbewahrt. Der Einbruch bei besagtem Professor geht allerdings schief, er wird getötet. Als Nadia davon erfährt, steht sie weiter hinter Dima. Es kommt zum ultimativen Show-Down zwischen Dima und Georgij, der für einen der beiden nicht besonders gut ausgeht.

Filmkritik und Rezension von „Nemez“

Die Thematik des Film „Nemez“ wird nach kurzer Spieldauer bereits deutlich – Entfremdung. Das Gefühl nirgendwo so richtig hinzugehören, keinem wirklich vertrauen zu können und mehr oder weniger immer auf sich selbst gestellt zu sein. Dima beziehungsweise Stanislav Güntner, der Regisseur, schaffen es allerdings nicht wirklich, diese Thematik nachvollziehbar und glaubwürdig an das Publikum heranzuführen. Dima wirkt so oft zu ruhig, zu desinteressiert ohne Angst oder Spannung werden hier ganz wichtige Elemente erzählt. Wir interessieren uns dann am Ende gar nicht so recht dafür, ob die Liebesgeschichte oder Dimas Leben eine gute Wendung nehmen, viel mehr können wir uns nicht wirklich mit ihm als Antiheld identifizieren. Daran scheitert letztlich der Film als solches und schafft es einfach nicht, den Zuschauer in seinen Bann zu bringen.

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