Nightsession (2015) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Ein Traum jedes Jugendlichen. Der Film „Nightsession“ führt den Beobachter durch die Nacht. Die vier Jugendlichen genießen das Leben und skaten ohne großes Ziel durch die Stadt. Der Film entstand ohne Drehbuch, mit Laienschauspielern und ohne Geld. Regisseur Philipp Dettmer projiziert sich zwanzig Jahre zurück. Das Gefühl dieser einen Nacht noch mal zu erleben.

Dauer: 82 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Philipp Dettmer
Produzenten: Philipp Dettmer
Hauptdarsteller: Jonas Rosenbauer, Pacel Khachab, Sergio Grosu
Nebendarsteller: Thomas Eckert
Genres: Dokumentation, Sportfilme
Studio: Deutsche Exotik Filmproduktion GmbH
Sprachen: Deutsch

Damals durchlebte er eine unvergessliche Nacht mit Freunden, mit der letzten S-Bahn in die Stadt und mit der Ersten wieder zurück. Magische Momente, mit dem Wunsch nach Freiheit auf einem Brett mit Rollen durch die Gassen von München ziehen. Für den Zuschauer wirkt es wie eine Sightseeingtour, vorbei an allen wichtigen Orten und Denkmälern.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Das Drehbuch zum Film „Nightsession“ schrieb der Regisseur Philipp Dettmer selbst. Doch eine echte Handlung bleibt aus. Dettmer wollte die Darsteller nicht mit seinen persönlichen Altlasten belasten, darum wurde das Drehbuch mit dem Zufall ausgetauscht. Der Film erfuhr seine Premiere 2015 bei dem Filmfest in München. Ein halbes Jahr später, im April 2016, konnte die Menschheit den Streifen im deutschen Kino sehen.

Tom (Thomas Eckert), Sergio (Sergio Grosu), Jonas (Jonas Rosenbauer) und Pacel (Pacel Khachab) sausen an Geländern herunter. Nutzen Rampen und Tiefgarageneinfahrten, den Königsplatz oder die Maximilianstraße, um sich frei zu fühlen. Die Kamera geführt von Chris Behnisch folgt den Protagonisten bei ihren Stürzen und dem Streifzug durch die laue Sommernacht. Ganz nach dem Motto: „Uns gehört die Stadt!“ Das Stadtporträt von München wird sehr ehrlich dargestellt. Bei Sonnenaufgang ist das außergewöhnliche Erlebnis der vier Jungs wieder vorbei.

Nightsession ist für wahre Skater gedreht worden und für Menschen die noch nie einen Fuß auf das Board gesetzt haben. Die Nacht erzählt von purem kompromisslosem Spaß.

Inhalt und Handlung vom Film „Nightsession“

Ganz legal Menschen im TV beobachten, das gelingt Ihnen mit Nightsession. Nicht wie der unrealistische Reality-TV am Nachmittag. Das Ganze allerdings ohne Drehbuch, aber mit viel Niveau. Geschichten, die das Leben schreibt. Im Leben des Produzenten Dettmer, passierte etwas Denkwürdiges vor vielen Jahren, dass er dies nun mit allen auf der Leinwand teilen möchte. Seine Eltern besaßen ein Haus in einem Münchener Vorort. Eines Abends nahmen er und seine Freunde die letzte S-Bahn nach München rein und kamen mit der ersten S-Bahn morgens zurück. Die Handlung zeigt vier fast erwachsene Jugendliche, vier Holzbretter, sechzehn Rollen, Joints, eine Nacht und ein paar vereinzelte Bierchen. Die Hauptrolle übernimmt das Skaten und die Atmosphäre von München.

Der Film handelt von nur dieser einen Nacht. Und selbst das Drehen dauerte nur fünf Nächte. Alle Protagonisten kannten sich vor dem Dreh nur vom Sehen. Genau wie damals lässt sich die Jungen-Clique treiben. Die Zuschauer beobachten Jonas, Pacel, Tom und Sergio beim Rauchen, Skaten und chillen. Die Handlung ist absolut minimalistisch, doch trotzdem wurden 82 Spielminuten erreicht. Gute Unterhaltung wird durch die Unbeschwertheit der Jugend gezeigt. Alle Darsteller legen sich ins Zeug, doch ganz ohne Zwang.

Dettmer hat die vier Jungs nach den Charakteren der damaligen Gruppe ausgesucht. Diese Strategie scheint sich zu lohnen. Ganz am Anfang winken die Vier der Filmkamera zu und sie wird zum Ansprechpartner. Doch diese Szene dauert nur wenige Sekunden. Danach kommt die Natürlichkeit zum Ausdruck in der Bewegung und im Zusammensein, als wäre die Kamera nicht existent. Das Ergebnis ist die Wirklichkeit des Lebens, mit kleinen Anzeichen einer Dokusoap. Wer die 1,5 Stunden zuschaut, bekommt ein Gefühl und ein Vorgeschmack wie sich ein Leben auf Rollen darstellt. Die Tricks von den Fantasiegestalten sind nicht für die Kumpels, nicht für den Zuschauer, sondern ganz alleine für den Fahrer selbst.

An einigen Stellen wirken die Stunts wie eine Art Wettkampf. Doch mit dem Ziel: Alle gewinnen Trost bei einem missglückten Versuch, Anerkennung bei Erfolg und Spaß. Es fallen Wörter wie Ollie, Fakie Nosegrind und Fifty, Begriffe aus der Skater-Sprache. Ist diese Nacht der Abschluss des jungen Lebens? Tom möchte nach seiner Banklehre Wirtschaft studieren. Sergio sieht die Medizin für sich als das Beste. Jonas ist Ingenieur. Und Pacel startet im Herbst mit der Uni. Ist diese Skaternacht das Ende oder treffen sich die vier in der nächsten Sommernacht wieder?

Filmkritik und Rezension von „Nightsession“

Eine Nacht, die so nicht geplant war, mit wenigen Worten und doch mit paradiesischer Freude. Der Zuschauer genießt die Natürlichkeit der vier Skater, die so wirken als gäbe es keine Beobachter. Das Kinowunder wurde ohne Drehbuch gefilmt und entstammt einer echten Begebenheit. Ein Einblick in das Leben von Philipp Dettmer. Die Laiendarsteller spielen ihre Rolle gut und vermitteln Lust am Skaten.

Die Dokumentation zeigt, dass Skaten keine Sportart ist, sondern ein Lebensgefühl. „Nightsession“ würde ein wenig mehr Handlung ebenfalls guttun. Doch so ist der Film sehr minimalistisch. Mit dem Board durch München, hinterlassen die vier Jungs ein schönes Bild von der netten Stadt. Vorbei an vielen alten Gebäuden und touristischen Anziehungspunkten. Wer 82 Minuten so tun möchte, als würde er Skateboard fahren können, sollte sich den Film auf jedem Fall auf DVD ansehen.

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