Paris je t’aime (2007) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Mehrere Regisseure, ganze 21, erstellten ein Gesamtprodukt. „Paris je t’aime“ ist ein Unikum und die Liebe zieht sich als roter Faden durch alle einzelnen Handlungsstränge. In Wirklichkeit ist die Verfilmung eine effektive Werbung für Paris und ein Beweis der qualitativen Fähigkeiten der ansässigen Filmszene. Der Episodenfilm stammt aus dem Jahre 2006 und ist französisch-europäisch koproduziert.

Dauer: 115 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Richard LaGravenese, Frédéric Auburtin, Gurinder Chadha, Sylvain Chomet, Ethan Coen, Joel Coen, Isabel Coixet, Wes Craven, Alfonso Cuarón, Olivier Assayas, Christopher Doyle, Gus Van Sant, Vincenzo Natali, Alexander Payne, Bruno Podalydès, Walter Salles, Oliver Schmitz, Nobuhiro Suwa, Daniela Thomas, Tom Tykwer, Gérard Depardieu
Produzenten: Emmanuel Benbihy, Claudie Ossard, Burkhard Von Schenk, Matthias Batthyany, Stefan Piech
Hauptdarsteller: Florence Muller, Hervé Pierre, Bruno Podalydès
Nebendarsteller: Leïla Bekhti, Julien Beramis, Cyril Descours, Thomas Dumerchez, Daniely Francisque
Genre: Romantik
Studio: Openpictures AG, Victoires International
Sprachen: Deutsch

Alle 18 Episoden sind Teile einer Filmreihe „Cities-of-Love“. Die Premiere fand am 18. Mai 2006 auf den 59. Internationalen Filmfestspielen von Cannes statt. Es dauerte ein dreiviertel Jahr, 25. Januar 2007, bis „Paris je t’aime“ in die deutschen Kinos kam. Weltweit konnten rund 18 Millionen US-Dollar eingespielt werden. Als Fortsetzung erschien 2009 der Film „New York, I Love You“, 2014 kam „Tbilisi, I Love You“ und „Rio, I Love You“ und im Jahre 2019 erschien „Berlin, I Love You“.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Die 120 Minuten des Episodenfilms „Paris je t’aime“ folgten der Idee der Produzentin Claudie Ossard, dem Produzenten Emmanuel Benbihy und Tristan Carné. Dazu gingen drei weitere während der Produktion zur Hand: Burkhard Von Schenk, Matthias Batthyany und Stefan Piech. Die Schwierigkeit der Disziplin war, dass die Filmemacher nicht mit dem gewohnten Team arbeiteten. Stattdessen musste auf einen französischen Stab zurückgegriffen werden. Am Ende stand eine Herausgabe mit einer Altersfreigabe ab dem 6. Lebensjahr.

Die Grundlage der Arbeit war der deutsche Regisseur Tom Tykwer. Schon 2004 stellte er auf der Berlinale eine Episode in Kurzfilm-Fassung vor, „True“. Die musikalische Untermalung gelang mit vereinten Kräften von Pierre Adenot, Reinhold Heil, Michael Andrews, Marie Sabbah, Johnny Klimek und Tom Tykwer.

Für die 1. Episode standen Bruno Podalydès als Autofahrer und Florence Muller als junge Frau vor der Kamera. In der 2. Episode waren es Leïla Bekhti (Muslima Zarka) und Cyril Descours (François). Handlungsstrang 3 zeigt Elias McConnell in der Rolle von Elias, Gaspard Ulliel als Gaspard und Marianne Faithfull als Marianne.

Steve Buscemi spielte einen Touristen im 4. Teil und Catalina Sandino Moreno die Ana im 5. Teil. Anschließend erschien Barbet Schroeder als der Vertreter Henny auf der Leinwand. Episode 7 bringt das Ehepaar Miranda Richardson und Sergio Castellitto in Erscheinung. Danach folgen Juliette Binoche, Willem Dafoe und Hippolyte Girardot. Für den neunten Strang stehen nur Pantomimen vor der Kamera, gezeigt von Yolande Moreau. Ludivine Sagnier, Nick Nolte und Maggie Gyllenhaal folgen in der Handlung zehn und elf.

In den nächsten Episoden tauchen folgende Darsteller auf: Aïssa Maïga, Seydou Boro, Fanny Ardant, Bob Hoskins, Wes Craven, Olga Kurylenko, Elijah Wood, Emily Mortimer, Rufus Sewell, Alexander Payne, Natalie Portman, Melchior Beslon, Gena Rowlands, Ben Gazzara, Gérard Depardieu und Margo Martindale.

Inhalt und Handlung vom Film „Paris je t’aime“

18 Episoden erzählen Geschichten aus Paris:

Montmartre: Ein Mann im Auto sucht lange nach einem Parkplatz. Als er einen findet, bleibt er noch kurz im Auto sitzen und beobachtet die Passanten. Dabei fällt ihm auf, dass er keine Frau hat und fragt sich: Warum? Kurz darauf bricht eine hübsche Frau neben dem Auto zusammen. Kurzer Hand landet sie auf dem Rücksitz und als sie erwacht, möchte sie mit ihm gehen.

Quais de Seine: Eine junge Muslima mit Kopftuch beobachtet unflätige Anmachen drei Männer. Sie selbst stolpert beim Vorbeigehen. Einer der Jungs hilft ihr das Tuch neu zu binden. Danach geht sie in die Moschee zum Beten. Verliebt folgt ihr der junge Mann. Später verlässt sie das Gebetshaus mit dem Großvater. Dieser erkennt schnell die Situation und lädt den Mann ein mit ihnen zu gehen.

Le Marais: In einer Druckerei kommt es zu Missverständnissen. Der Kunde ist von der Seelenverwandtschaft überzeugt. Der Mann versteht ihn aber nicht richtig, so hinterlässt der Kunde lediglich seine Telefonnummer. Später irrt der Mitarbeiter durch Paris und sucht den Kunden.

Tuileries: In der U-Bahn keinem in die Augen schauen, ist ein heißer Tipp. Ein Tourist blickt auf den anderen Bahnsteig und sieht ein küssendes Paar. Der Mann ist völlig aufgebracht, warum der Gegenüberstehende seine Freundin anstarrt. Sie findet es überzogen, geht zum Touristen und küsst ihn. Daraufhin kommt es zum Kampf. Zurück bleibt der am Boden liegende Tourist mit einer Postkarte der Mona Lisa. Das Paar ist versöhnt abgezogen.

Loin du 16e: Ana gibt ihr Baby in einer Tageskrippe ab, um ein Kind einer anderen Frau zu hüten. Beide Kinder bekommen das gleiche spanische Kinderlied vorgesungen.

Porte de Choisy: Henry ist ein älter werdender Vertreter von Friseurprodukten. Abends wird von einer Asiatin, in einem schwarzen Abendkleid, nach Hause begleitet.

Bastille: Der Ehemann wartet im Café auf seine Frau. Er möchte ihr seine Liebschaften beichten. Doch sie kommt mit einer Leukämie-Diagnose zu ihm. Er schreibt seiner Geliebten, dass er bei seiner Frau bleibt. In den letzten Stunden kümmert er sich rührend um sie. Als die Ehefrau stirbt, ist der Mann untröstlich, denn er hat sie erneut lieb gewonnen.

Place des Victoires: Suzanne träumt von einem Cowboy und einem letzten Kuss an ihren verstorbenen Sohn. Dadurch kann sie Abschied nehmen und leidet weniger unter seinem Tod.

Tour Eiffel: Ein Pantomime reist durch Paris. Als er ins Gefängnis kommt, lernt er dort eine Pantomimen kennen. Sie verlieben sich und werden die Eltern eines Jungen, der die Geschichte erzählt.

Parc Monceau: Claire beschwert sich bei ihrem Vater über Gaspard. Der Papa rät ihr, sich mehr Zeit für sich zu nehmen. Abends geht sie mit einer Freundin ins Kino und ihr Kind bleibt bei dem Vater. Leider raucht er nur Zigaretten und kümmert sich nicht um sein Enkelkind.

Quartier des Enfants Rouges: Liz lädt einen Drogendealer auf einen Besuch am Set ein. Dieser erscheint nicht und eine enttäuschte Schauspielerin bleibt zurück.

Place des fêtes: Hassan ist schwer verliebt in Sophie. Damit sie auf ihn aufmerksam wird, muss er einiges unternehmen, bis hin zum Tod. Dann ist es für Sophie und Hassan leider zu spät. Als sie das realisiert, weint Sophie bitterlich.

Pigalle: Bob und Fanny sind ein Paar. Ihre Beziehung ist eingeschlafen. So möchte Bob der Liebe neues Leben einhauchen und bricht einen Streit vom Zaun. Beim Verlassen der Bar treffen sie auf eine Band, die Bob für sie arrangiert hat. Fanny ist die Liebe seines Lebens.

Quartier de la Madeleine: Zwei Vampire sind auf Blutjagd. Ein Tourist muss herhalten und darauf verändert auch er sich zum Vampire.

Père-Lachaise: Kurz vor der Hochzeit stellt Frances fest, dass William keinerlei Humor besitzt. Daraufhin möchte sie die Hochzeit absagen. Doch ein Geist erscheint dem Zukünftigen und er wird spontan. Mit einem Kuss bringt William seine baldige Frau zum Lachen und es nimmt ein Happy End.

Faubourg Saint-Denis: Als Übung macht Francine am Telefon mit ihrem Freund Schluss. Sie muss unbedingt überzeugend klingen, denn Francine übt für eine Rolle im Theater.

Quartier Latin: Ben und Gena besprechen im Restaurant ihre Scheidung. Beide führen bereits eine neue Beziehung. Der humorvolle Umgang miteinander bringt sie ein Stück näher und sie verspüren noch immer Zuneigung. Beim Bezahlen übernimmt der Wirt die Rechnung.

14e arrondissement: Die Amerikanerin Carol reist nach Paris und ist betrübt, dass sie den schönen Anblick alleine genießt. Auf der Tour durch die Gassen wünscht sie sich, den Job als Briefträger hier auszuüben. Carol fühlt sich von der Stadt geliebt und findet ihre Erfüllung in Paris.

Filmkritik und Rezension von „Paris je t’aime“

Der Liebesfilm an Paris ist ein schöner Kurzfilm geworden. Sein Reiz liegt in der kurzen Zeit, die jeder Regisseur für seine Episode hat. Im Fall von „Paris je t’aime“ sind es jeweils fünf Minuten für jeden. Innerhalb dieser Zeit muss eine schlüssige Handlung vorgestellt werden. Im Gegensatz dazu darf der Zuschauer nicht denken, dass aufgrund des Zeitmangels die Handlungen ihn überschüttet.

Ein großer Fallstrick ist es, die Essenz zu verlängern. Natürlich existieren in „Paris je t’aime“ einige Handlungsstränge mit starken Geschichten und welche mit schwächeren. Unter Umständen haben Sie einige bereits am Ende vergessen, weil diese so belanglos waren. Kurzfilme leben von dem Publikum, welches die Handschrift der Regisseure lesen möchte. Eventuell können Ideen für einen Zeitvertreib entstehen.

Wirklich außergewöhnlich ist „Porte de Choisy“ von Christopher Doyle. Es geht um den Verkäufer, der in die Jahre gekommen ist. Sein Beitrag ist sehr experimentell. Doyle hat sich einen Namen als Kameramann für Kurzfilme gemacht. Aber selbst als Regisseur zu arbeiten ist ihm nur teilweise gelungen. Die Handlung sollte offensichtlich keinen Sinn ergeben. Trotzdem ist alles beeindruckend inszeniert.

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