Predestination (2014) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Predestination“ beginnt mit einer spektakulären Szene im Jahr 1975, in der ein Agent versucht, eine Bombe in New York City zu entschärfen. Nach einem missglückten Einsatz und schweren Verletzungen zieht er sich in die Zukunft zurück, wo er sich einer neuen Mission stellen muss. Diese Mission führt ihn zurück ins Jahr 1970, wo er als Barkeeper arbeitet und auf eine mysteriöse Gestalt trifft, die bereit ist, ihm ihre außergewöhnliche Lebensgeschichte zu erzählen. Diese Begegnung markiert den Beginn einer Geschichte, die die Grenzen von Zeit und Identität verschwimmen lässt.
Dauer: | 97 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2014 |
Regie: | Michael Spierig, Peter Spierig |
Produzenten: | Paddy McDonald, Tim McGahan |
Hauptdarsteller: | Ethan Hawke, Noah Taylor, Sarah Snook |
Nebendarsteller: | Christopher Kirby, Christopher Sommers |
Genres: | Science Fiction, Thriller |
Studio: | Tiberius |
Sprachen: | Deutsch, English |
Der Film entfaltet seine Handlung in einer dichten, atmosphärischen Erzählweise, die den Zuschauer mit jedem Detail tiefer in das Mysterium zieht. Mit jeder Szene steigt die Spannung, während sich die Komplexität der Ereignisse zunehmend entfaltet. Der Agent, gefangen in einer verwirrenden Zeitreise, steht schließlich vor einer entscheidenden Frage: Kann er den Zyklus durchbrechen und seine Mission erfolgreich abschließen, oder ist sein Schicksal bereits besiegelt?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Predestination“ ist ein australischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 2014, der unter der Regie von Michael und Peter Spierig entstand. Das Drehbuch, ebenfalls von den Spierig-Brüdern verfasst, basiert auf der Kurzgeschichte All You Zombies von Robert A. Heinlein. Die Besetzung umfasst Ethan Hawke als Barkeeper und Agent, Sarah Snook in einer vielseitigen Rolle als die unverheiratete Mutter, Jane und John, sowie Noah Taylor als Mr. Robertson. Madeleine West spielt Mrs. Stapleton, Freya Stafford ist Alice, Christopher Kirby verkörpert Mr. Miles, Christopher Sommers ist Mr. Miller, und Tyler Coppin stellt Dr. Heinlein dar. Der Film hat eine Laufzeit von 97 Minuten und ist ab 12 Jahren freigegeben.
Die Dreharbeiten begannen am 8. April 2013 in Melbourne und dauerten sechs Wochen. Die Produktion fand hauptsächlich in den Docklands Studios Melbourne statt, mit weiteren Drehorten wie dem Abbotsford Convent und der University of Melbourne. Die Musik komponierte Peter Spierig, während Ben Nott die Kameraarbeit übernahm und Matt Villa den Filmschnitt verantwortete. Predestination feierte seine Uraufführung am 8. März 2014 auf dem South-by-Southwest-Filmfestival.
Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet. Bei den AACTA Awards gewann Sarah Snook als beste Hauptdarstellerin, während Ben Nott für die beste Kamera und Matt Villa für den besten Schnitt ausgezeichnet wurden. Matthew Putland erhielt den Preis für das beste Szenenbild. Darüber hinaus gewann der Film beim Toronto After Dark Film Festival den Spezialpreis für den besten Sci-Fi-Film und das beste Drehbuch. Das Budget des Films betrug fünf Millionen Dollar, während die Einnahmen 5,4 Millionen Dollar erreichten.
Handlung vom Film „Predestination“
Der Film Predestination beginnt mit einem Agenten, der im Jahr 1975 versucht, eine Bombe in einem New Yorker Gebäude zu entschärfen. Während eines Schusswechsels explodiert die Bombe und fügt dem Agenten schwere Verbrennungen zu. Ein unbekannter Helfer ermöglicht ihm, sein Zeitreisegerät zu benutzen und ins Jahr 1992 zu fliehen. Trotz dieser Flucht gilt die Mission als gescheitert. Der gesuchte „Fizzle Bomber“ entkommt und eine anhaltende Bedrohung bleibt. Der Bomber wird später für den Tod von über elftausend Menschen verantwortlich gemacht, und der Agent trägt die Narben dieser missglückten Mission.
Nach seiner Genesung erfährt der Agent eine Gesichtsrekonstruktion und eine Operation an den Stimmbändern, die sein Aussehen und seine Stimme verändert. Obwohl er Symptome von Psychosen und Depressionen zeigt, verschweigt sein Arzt diese Diagnose. Angesichts der Risiken, die durch die wiederholte Nutzung von Zeitreisen entstehen, entscheiden seine Vorgesetzten, ihn bald in den Ruhestand zu schicken. Doch zuvor erhält er eine letzte Mission. Der Agent soll als Barkeeper in New York im Jahr 1970 arbeiten und trifft dort auf einen geheimnisvollen Gast, der unter dem Pseudonym „Die unverheiratete Mutter“ wahre Beichten veröffentlicht.
Die Zeitreise-Falle
Der Gast, der als Jane geboren wurde, wuchs in einem Waisenhaus in Cleveland auf. Jane, die intersexuell geboren wurde, aber als Mädchen erzogen wurde, litt unter Ausgrenzung und fehlender Liebe. Ihre überdurchschnittliche Intelligenz und körperliche Stärke führten dazu, dass sie von einem Mann namens Robertson für eine Raumfahrtorganisation namens SpaceCorp rekrutiert wurde. Diese Organisation suchte junge Frauen als Begleiterinnen für männliche Astronauten. Während der Aufnahmeprüfung stellte sich jedoch heraus, dass Jane eine medizinische Anomalie hatte, die sie disqualifizierte. Trotz dieser Ablehnung führte sie ein kurzes Liebesverhältnis mit einem Mann, der sie jedoch später ohne Vorwarnung verließ.
Nach ihrer Schwangerschaft entdeckten Ärzte, dass Jane intersexuell war und aufgrund von Komplikationen bei der Geburt eine Hysterektomie erforderlich war. Infolgedessen unterzog sie sich einer Geschlechtsumwandlung und nahm den Namen John an. Während dieser turbulenten Zeit wurde ihr Baby von einer unbekannten Person entführt. Jane, nun als John bekannt, zog nach New York, um ein neues Leben zu beginnen, verbittert über den Mann, der ihr Leben zerstört hatte. Der Agent bietet John die Möglichkeit, sich an diesem Mann zu rächen, im Austausch dafür, dass John seine Nachfolge antritt.
Der Agent reist mit John zurück ins Jahr 1963, wo John unwissentlich auf sein jüngeres Ich trifft und sich in Jane verliebt. Er offenbart, dass dies Teil eines größeren Plans ist, der darauf abzielt, John in die Rolle von Jane’s Liebhaber zu bringen. Trotz des Wissens, dass ihre Liebe keine Zukunft hat, kann John die Beziehung nicht beenden. Der Agent verfolgt unterdessen den Fizzle Bomber im Jahr 1975, wird jedoch erneut besiegt. Schließlich enthüllt sich das gesamte Paradoxon: Jane, John, der Agent und der Fizzle Bomber sind alle dieselbe Person, gefangen in einem sich selbst erhaltenden Kreislauf.
Filmkritik und Rezension von „Predestination“
„Predestination“ ist ein Film, der durch seine komplexe Handlung und die brillante schauspielerische Leistung von Sarah Snook besticht. Der Film spielt geschickt mit den Konzepten von Zeitreisen und Identität, wobei er den Zuschauer ständig dazu auffordert, die Zusammenhänge selbst zu entschlüsseln. Snooks Darstellung einer Figur, die sowohl körperlich als auch psychisch tief erschüttert ist, verleiht der Geschichte eine emotionale Tiefe, die in vielen Science-Fiction-Filmen fehlt. Die Regie der Spierig-Brüder sorgt dafür, dass die Handlung, trotz ihrer Komplexität, stets spannend und nachvollziehbar bleibt.
Der Film überzeugt zudem durch seine einzigartige Atmosphäre, die durch eine geschickte Inszenierung und einen beeindruckenden Soundtrack unterstützt wird. Dennoch gibt es Momente, in denen die Erzählweise zu sehr ins Detail geht und dadurch das Tempo des Films verlangsamt. Einige Kritiker bemängeln, dass dies die Spannung mindert und den Zuschauer zeitweise überfordert. Trotzdem hält die dichte Handlung die Aufmerksamkeit, insbesondere dank der zahlreichen Wendungen, die erst im Verlauf des Films vollständig klar werden.
Insgesamt ist „Predestination“ ein anspruchsvoller Film, der sich durch seinen originellen Ansatz im Genre der Zeitreisegeschichten hervorhebt. Wer bereit ist, sich auf die verschachtelte Erzählweise einzulassen, wird mit einem fesselnden Filmerlebnis belohnt. Die Kombination aus intelligenter Handlung und emotionaler Tiefe macht den Film zu einer bemerkenswerten Ergänzung im Science-Fiction-Kino. Fans von komplexen Geschichten und tiefgründigen Charakterstudien werden sicherlich auf ihre Kosten kommen.