Sissi (1955) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Sissi“ schildert die frühen Jahre von Prinzessin Elisabeth, bekannt als Sissi, die als impulsives und naturverbundenes Kind in Bayern aufwächst. Ihre unbeschwerte Kindheit verbringt sie auf Schloss Possenhofen, bis eine Reise nach Bad Ischl ihr Leben entscheidend verändert. Dort begegnet sie Kaiser Franz Joseph, ohne zu wissen, dass er für ihre ältere Schwester Helene vorgesehen ist. Der Kaiser verliebt sich unerwartet in Sissi, was eine Reihe von Ereignissen in Gang setzt, die ihr Schicksal und das ihrer Familie unwiderruflich prägen.
Dauer: | 102 Min. |
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FSK: | ab 6 Jahren |
Jahr: | 1955 |
Regie: | Ernst Marischka |
Produzenten: | Ernst Marischka, Karl Ehrlich |
Hauptdarsteller: | Romy Schneider, Karlheinz Böhm, Magda Schneider |
Nebendarsteller: | Gustav Knuth, Josef Meinrad, Vilma Degischer |
Genres: | Historienfilme, Romantik |
Studio: | Erma-Film |
Sprachen: | Deutsch, English |
Während die Handlung voranschreitet, muss Sissi sich den Erwartungen des Hofes und den komplexen Gefühlen ihrer Schwester stellen. Die Spannung steigt, als sich die Situation zwischen den Geschwistern zuspitzt und Sissi vor einer Entscheidung steht, die ihr Leben und ihre Zukunft in der kaiserlichen Familie bestimmen wird. Kann Sissi ihren eigenen Weg gehen, ohne das Herz ihrer Schwester zu brechen?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Der Film „Sissi“ von 1955, unter der Regie von Ernst Marischka, ist ein bedeutender österreichischer Historienfilm. Die Geschichte basiert auf dem Roman von Marie Blank-Eismann und schildert die frühen Jahre der Kaiserin Elisabeth. Romy Schneider verkörpert Prinzessin Elisabeth, während Karlheinz Böhm die Rolle des Kaiser Franz Joseph übernimmt. Weitere Hauptrollen spielen Magda Schneider als Herzogin Ludovika und Uta Franz als Prinzessin Helene. Die Produktion übernahm die Erma-Film, Wien, mit Ernst Marischka und Karl Ehrlich. Die Uraufführung fand am 21. Dezember 1955 in Wien statt, gefolgt von der Premiere in München einen Tag später.
Die Dreharbeiten für Sissi fanden an verschiedenen historischen Schauplätzen in Österreich statt. Dazu gehörten die Ateliers Wien-Sievering und Wien-Schönbrunn sowie der Fuschlsee, der als Kulisse für das Schloss Possenhofen diente. Außenaufnahmen erfolgten unter anderem an der Kaiservilla in Bad Ischl und in der Wachau. Die Hochzeitsszene wurde in der Wiener Michaelerkirche gedreht, obwohl die echte Zeremonie in der Augustinerkirche stattfand. Der Film dauert 102 Minuten und erhielt eine Altersfreigabe ab 6 Jahren.
Der Film war kommerziell sehr erfolgreich und brachte ihm 1956 einen Bambi für den geschäftlich erfolgreichsten ausländischen Film ein. Sissi zog zwischen 20 und 25 Millionen Zuschauer in die Kinos und gehört zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Filmen. Die Trilogie, die mit „Sissi – Die junge Kaiserin“ und „Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin“ fortgesetzt wurde, ist bis heute ein Klassiker.
Handlung vom Film „Sissi“
Prinzessin Elisabeth, genannt „Sissi“, ist die zweitälteste Tochter des Herzogs Maximilian Joseph in Bayern und der Prinzessin Ludovika von Bayern. Sie wächst als unbeschwertes, impulsives und naturverbundenes Kind auf. Mit ihren sieben Geschwistern genießt sie eine glückliche Kindheit ohne die Zwänge ihres königlichen Standes. Ihr Zuhause ist Schloss Possenhofen am Starnberger See in Bayern. Als sie 16 Jahre alt ist, begleitet sie ihre Mutter und ihre ältere Schwester Helene, genannt „Néné“, nach Bad Ischl in Oberösterreich. Sissi ahnt nicht, dass der eigentliche Grund dieser Reise die mögliche Verlobung ihrer Schwester Helene mit Kaiser Franz Joseph I. ist.
In Bad Ischl verbringt Sissi ihre Zeit mit Fischen im Wald, wo sie zufällig auf den Kaiser trifft. Franz Joseph, der nicht weiß, wer sie wirklich ist, fühlt sich sofort zu ihr hingezogen und lädt sie zu einem Jagdausflug in die Alpen ein. Sie treffen sich wie verabredet in den Bergen, wo sie miteinander sprechen und sich näher kennenlernen. Sissi verliebt sich in Franz Joseph, doch sie verschweigt ihm ihre wahre Identität. Während dieses Ausflugs erfährt sie von der geplanten Verlobung zwischen Franz Joseph und ihrer Schwester Néné. Der Kaiser gesteht ihr indirekt seine Gefühle, was sie in große innere Konflikte stürzt.
Einzug in Wien und die Hochzeit
Nach ihrer Rückkehr zu ihrer Familie in Bad Ischl enthüllt Néné den wahren Grund ihrer Reise: die geplante Verlobung mit Franz Joseph. Doch das Schicksal nimmt eine unerwartete Wendung. Während des Geburtstagsfests des Kaisers, bei dem Sissi anwesend ist, erkennt Franz Joseph ihre wahre Identität und gesteht ihr offen seine Liebe. Trotz ihrer Loyalität zu Néné und gegen den Willen seiner Mutter verkündet der Kaiser überraschend seine Verlobung mit Sissi. Néné ist zutiefst verletzt und verlässt das Fest in Tränen aufgelöst. Sissi, geschockt von den Entwicklungen, fühlt sich gezwungen, den Wünschen des Kaisers zu gehorchen.
Zurück in Possenhofen beginnen die Vorbereitungen für die Hochzeit. Sissi kann sich jedoch nicht über die bevorstehende Heirat freuen, da ihre Schwester Néné verletzt das Schloss verlassen hat. Um Nénés Glück nicht weiter zu gefährden, versucht Sissi, die Verlobung zu lösen. Doch die Situation ändert sich, als Néné mit einem neuen Verehrer, Maximilian Anton, Erbprinz von Thurn und Taxis, zurückkehrt. Die beiden Schwestern versöhnen sich, und Néné gibt Sissi ihren Segen für die Heirat mit Franz Joseph. Diese Wendung bringt Sissi endlich Frieden und Freude.
Für die Hochzeitszeremonie reist Sissi mit ihrer Familie auf dem Dampfschiff Franz Joseph die Donau hinunter nach Wien. Menschen säumen die Ufer, schwenken Fahnen und jubeln ihrer zukünftigen Kaiserin zu. In einer prächtigen Prozession zieht Sissi in einer vergoldeten Kutsche in die Stadt ein. Die Hochzeit findet am 24. April 1854 in der Augustinerkirche statt, und Sissi wird offiziell die Ehefrau von Kaiser Franz Joseph. Die Feierlichkeiten markieren den Beginn ihrer neuen Rolle als Kaiserin von Österreich, die mit vielen Herausforderungen und Verantwortungen verbunden ist.
Filmkritik und Rezension von „Sissi“
„Sissi“ (1955) ist ein charmant inszenierter Historienfilm, der durch seine opulente Bildsprache und Romy Schneiders unverwechselbare Darstellung der Kaiserin Elisabeth besticht. Regisseur Ernst Marischka gelingt es, die Romantik und das Melodrama der Geschichte in Szene zu setzen, wodurch der Film zu einem Klassiker des deutschsprachigen Kinos wurde. Trotz der idealisierten und teils historisch ungenauen Darstellung bietet Sissi eine ansprechende Unterhaltung, die besonders durch die prächtigen Kostüme und die aufwändige Ausstattung glänzt.
Kritisch betrachtet, liegt die Stärke des Films weniger in der narrativen Tiefe, sondern vielmehr in der visuell ansprechenden Präsentation der österreichischen Kaiserzeit. Die Kostüme, entworfen von der renommierten Gerdago, tragen maßgeblich zur authentischen Atmosphäre bei, obwohl historische Ungenauigkeiten in der Garderobe und der Darstellung des Kaiserhofs nicht zu übersehen sind. Diese Schwächen mindern jedoch kaum den Charme, den der Film bei seinem Publikum entfaltet, insbesondere durch die Chemie zwischen Romy Schneider und Karlheinz Böhm.
Die Sissi-Trilogie, zu der der Film gehört, hat bis heute Kultstatus erreicht und wird regelmäßig im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Romy Schneiders Darstellung wurde zu einer ikonischen Rolle, die sie allerdings später bedauerte, da sie den weiteren Verlauf ihrer Karriere stark beeinflusste. Trotz dieser Ambivalenz bleibt „Sissi“ ein filmisches Monument, das sowohl durch seine romantische Erzählweise als auch durch seine kulturelle Bedeutung besticht.