Snowpiercer (2013) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Snowpiercer„, Bong Joon-hos filmische Umsetzung eines futuristischen Zuges, der durch eine vereiste Welt rast, wirft einen kritischen Blick auf soziale Ungleichheit und Machtstrukturen. Der Film stellt eine Gesellschaft dar, die nach einer globalen Katastrophe auf einen Zug beschränkt ist, der durch die endlose Eiswüste der Erde reist. Die Überlebenden sind streng nach Klassen geteilt, wobei die ärmsten Passagiere in den hinteren Waggons leben.
Dauer: | 126 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 2013 |
Regie: | Bong Joon-ho |
Produzenten: | Park Chan-wook, Jeong Tae-sung, Steven Nam |
Hauptdarsteller: | Chris Evans, Song Kang-ho, Tilda Swinton |
Nebendarsteller: | Ewen Bremner, Go Ah-sung, John Hurt |
Genres: | Action & Abenteuer, Drama, Science Fiction |
Studio: | CJ Entertainment |
Sprachen: | Deutsch, English |
Curtis, der stille Anführer des hinteren Zugteils, beschließt, gegen die unterdrückerische Ordnung des Zuges aufzubegehren. Unterstützt wird er von Gilliam und einer Reihe mutiger Seelen, die sich entschlossen haben, bis zur Spitze des Zuges vorzudringen. Während ihres Aufstiegs durch die Waggons stoßen sie auf schockierende Wahrheiten und unmenschliche Bedingungen. Wird ihre Entschlossenheit ausreichen, um die bestehende Ordnung zu überwinden?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Im Jahr 2013 inszenierte Bong Joon-ho den Science-Fiction-Film „Snowpiercer„, basierend auf den französischen Comics „Le Transperceneige“. Die Hauptrollen übernahmen Chris Evans als Curtis Everett, Song Kang-ho als Namgoong, und Tilda Swinton als Mason. Weitere wichtige Charaktere spielten John Hurt als Gilliam, Ed Harris als Wilford, und Jamie Bell als Edgar.
Die Dreharbeiten fanden größtenteils in Prag und am Hintertuxer Gletscher in Tirol statt. Trotz anfänglicher Herausforderungen mit der Filmversion für Nordamerika entschied sich der Regisseur gegen eine Kürzung des Films. Die Produktion von „Snowpiercer“ verantworteten Park Chan-wook und weitere, während Marco Beltrami für die musikalische Untermalung sorgte. Kameramann Hong Kyung-pyo und Cutter Steve M. Choe spielten ebenfalls entscheidende Rollen in der Produktion.
Der Film, mit einer Laufzeit von 126 Minuten und einer FSK-16-Freigabe, kam in Deutschland am 3. April 2014 in die Kinos. Trotz einer kontroversen Veröffentlichungspolitik in den USA erzielte der Film weltweit beachtliche Erfolge. Insgesamt spielte „Snowpiercer“ bis November 2014 rund 86,8 Millionen US-Dollar ein. Besonders erfolgreich war der Film in Südkorea und Frankreich. Auszeichnungen erhielt das Werk unter anderem beim Asia-Pacific Film Festival 2013 und beim Blue Dragon Award 2013.
Inhalt und Handlung vom Film „Snowpiercer“
Im Jahr 2014 starteten 79 Länder ein Geoengineering-Projekt, um die globale Erwärmung mittels eines chemischen Kältemittels, CW-7, zu bekämpfen. Der Versuch führte jedoch zu einer katastrophalen globalen Eiszeit. Die einzigen Überlebenden, etwa dreitausend Menschen, fanden Zuflucht in einem gigantischen Zug namens Snowpiercer. Dieser Zug, angetrieben durch ein Perpetuum mobile, reist ununterbrochen um die vereiste Erde. An Bord herrscht ein striktes Klassensystem, das die Passagiere in luxuriöse Erste und Zweite Klasse, eine arbeitende Dritte Klasse und eine rechtlose Unterklasse einteilt.
Curtis, ein Bewohner des Zugendes, ist es leid, unter den erbärmlichen Bedingungen zu leben, die ihm und seinen Leidensgenossen auferlegt sind. Er plant einen Aufstand, unterstützt von Gilliam, einer älteren Führungsfigur. Der Auslöser des Aufstands sind die Entführungen von Kindern und drakonische Strafen, wie die Amputation eines Arms eines Mitreisenden. Geheime Nachrichten, die Curtis in Proteinbarren findet, motivieren ihn zusätzlich. Zusammen mit anderen Unterdrückten beginnt er den gefährlichen Marsch nach vorn durch den Zug, um die Kontrolle über die Maschine zu erlangen.
Die Zug Explosion
Die Rebellen kämpfen sich durch verschiedene Waggons und überwinden dabei zahlreiche Hindernisse. Unterstützung erhalten sie von Namgoong, einem süchtigen Techniker, und seiner Tochter Yona. Sie schaffen es, die Waggons mit den Wachleuten zu überwinden, obwohl diese in einem dunklen Tunnel mithilfe von Nachtsichtgeräten viele Aufständische töten. Nur durch Fackeln aus dem Zugende können Curtis und seine Gruppe die Situation umkehren und schließlich Ministerin Mason gefangen nehmen. Sie öffnet ihnen den Weg zu den vorderen, wohlhabenderen Teilen des Zuges.
Während sie durch den Luxus der vorderen Waggons ziehen, erfahren sie durch einen Kinderlehrfilm mehr über die Geschichte des Zuges und dessen Erbauer, Mr. Wilford. Plötzlich werden sie in einem Schulwaggon von Lehrkräften angegriffen, die überraschend bewaffnet sind. Trotz schwerer Verluste, einschließlich Gilliams Tod, setzen Curtis und die verbliebenen Rebellen ihren Vorstoß fort. Curtis erfährt, dass Wilford die Revolten als Mittel zur Bevölkerungskontrolle nutzte und sogar mit Gilliam zusammengearbeitet haben könnte.
Am Ende ihres langen Marsches durch den Zug treffen Curtis, Namgoong und Yona auf Wilford, der Curtis als seinen Nachfolger einsetzen möchte. Sie entdecken jedoch die dunkle Wahrheit. Kinder werden als Ersatzteile für die Maschine missbraucht. In einem Akt der Selbstlosigkeit opfern sich Curtis und Namgoong, um die Kinder zu retten und den Zug durch eine Explosion zu stoppen. Yona und ein Junge namens Timmy überleben und treten in eine Welt hinaus, die langsam wieder lebensfähig scheint, symbolisiert durch die Sichtung eines Eisbären.
Filmkritik und Rezension von „Snowpiercer“
„Snowpiercer„, das Science-Fiction-Drama von Bong Joon-ho, nimmt uns mit auf eine unaufhaltsame Zugfahrt durch eine postapokalyptische Eiswelt. Dieser Zug, geteilt in streng hierarchische Klassen, spiegelt eine Gesellschaft voller Ungleichheit und Unterdrückung wider. Das Leben an Bord ist eine endlose Runde um einen gefrorenen Planeten, und die Spannungen kochen hoch, als die Unterdrückten in den hinteren Waggons sich erheben. Diese Revolte wird angeführt von Curtis der eine herausragende Leistung als stummer Anführer zeigt, dessen Vergangenheit und Beweggründe im Laufe des Films schmerzlich enthüllt werden.
Bong Joon-ho meistert es, verschiedene Genres zu vermischen, wobei er Elemente aus Action, Drama und Satire nahtlos verbindet. Besonders eindrucksvoll sind die Szenen, in denen der Zug verschiedene Waggons durchquert, jeder mit seinem eigenen einzigartigen und oft bizarr luxuriösen Design, das den Kontrast zwischen den Klassen verdeutlicht. Diese visuelle Reise wird untermalt von Marco Beltramis origineller Musik, die den Ton der Erzählung treffend einfängt. Der Wechsel zwischen brutalen Kämpfen und surrealen Momenten wie der Schulszene, in der Kinder zur Verehrung des Zugführers indoktriniert werden, zeigt Bongs Fähigkeit, Publikumserwartungen zu unterlaufen.
Der Film endet nicht nur mit einer physischen, sondern auch mit einer moralischen Konfrontation, als Curtis sich dem Zugführer Wilford stellt. Diese Begegnung deckt die dunklen Geheimnisse des Zuges auf und zwingt Curtis, seine eigenen Entscheidungen und die menschliche Natur im Allgemeinen zu hinterfragen. „Snowpiercer“ ist somit mehr als nur ein dystopischer Thriller; es ist eine tiefgründige Betrachtung der sozialen Ungleichheit und der menschlichen Kondition. Dieser Film bleibt durch seine intensiven Performances und sein fesselndes Produktionsdesign lange im Gedächtnis haften und fordert das Publikum heraus, über die dargestellten Themen lange nach dem Abspann nachzudenken.