Spider

Der Film „Spider“ spielt in den Siebzigern in London. Der junge Dennis „Spider“ Cleg, gespielt von dem hochbegabten Ralph Fiennes, kämpft mit schizophrenen Gedanken. Er versucht nach seiner Entlassung aus der Psychiatrie, so gut er kann, wieder in ein normales Leben zu finden.

Dauer: 94 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: David Cronenberg
Produzenten: Catherine Bailey, David Cronenberg, Samuel Hadida
Hauptdarsteller: Ralph Fiennes, Miranda Richardson, Gabriel Byrne, Lynn Redgrave, John Neville
Genres: Drama, Thriller
Studio: Sony Pictures Home Entertainment
Sprachen: Deutsch, Englisch

Geplagt von „Erinnerungen“ die sich zum Teil nur in seinem Kopf abspielen, kann er bald nicht mehr Wahrheit von Lüge unterscheiden. Im Lauf des Films wird klar, welche Realität Spider sich einbildet und welche Geschehnisse auf wahren Begebenheiten beruhen. Bis sich die ganze Situation in seinen ultimativen Höhepunkt zuspitzt.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman des Autors McGrath. In der Buchvorlage endet die Geschichte von Dennis Cleg wesentlich tragischer als in der Verfilmung. Anders als im Film begeht dieser am Ende seines Mordversuchs dann einen Selbstmord. Wird aber nicht erneut in die Psychiatrie eingewiesen.

Seine Premiere feiert „Spider“ Anfang 2002 bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes. Ende des Jahres dann in den kanadischen und britischen Kinos gezeigt. In Deutschland wurde der Film erst Mitte 2004 in die Kinos gebracht. Für seine herausragenden Leistungen erhielt der Film 24 Nominierungen in unterschiedlichen Kategorien, wovon er mit ganzen 13 Stück ausgezeichnet wurde. Darunter die Goldene Palme von Cannes, den Toronto City Award for Best Canadian Feature Film, den Georges Delerue-Prize für die beste Filmmusik und den International Horror Guild Award für den besten Film.

In der Hauptrolle ist der begnadete Ralph Fiennes zu sehen, den man bereits aus zahlreichen Filmen wie Harry Potter, Schindlers Liste und Roter Drache kennt. In der Rolle des Mrs. Wilkinson sieht man Lynn Redgrave. Unter anderem spielen in dem Film Miranda Richardson als Yvonne und Gabriel Byrne als Spiders Vater mit.

Handlung & Story vom Film „Spider“

Der Film spielt in England, 1970. Dennis „Spider“ Cleg wurde vor kurzem mit Schizophrenie diagnostiziert und wird kurz darauf aus der geschlossenen psychiatrischen Anstalt entlassen. Da er arbeits- & mittellos ist, wird er kurzerhand in einem baufälligen und heruntergekommenen Wohngebäude im Osten der Stadt London untergebracht.

Der junge Mann leidet unter Angstzuständen, was ihn mehr oder weniger davon abhält, sich normal mit seinen Mitmenschen zu unterhalten, geschweige denn an einem normalen Alltag zu partizipieren.

Eine seiner größten Ängste ist der Geruch vor Stadtabgasen. Zu seinem Unglück befindet sich direkt vor seinem Fenster ein großer Gasometer, welches er ständig im Auge hat und das ihn vor eine konstante und permanente Belastung stellt. Nicht weit von seinem neuen Wohnort befindet sich auch der Ort, an dem Spider in den Fünfzigern den Großteil seiner Kindheit verbracht hat. Dieser Umstand führt dazu, dass er sich ständig in Gedanken an Ereignisse aus seiner Kindheit erinnert, unter anderem auch an die Umstände, die zu seiner Einweisung geführt haben.

Mit fortlaufen der Geschichte wird klar, dass nicht alle „Erinnerungen“ von Dennis Cleg auch der Realität entsprechen. Der Hauptprotagonist wechselt dann auch häufiger in die Rolle des Beobachters, besonders betrifft dies jene „Erinnerungen“, bei denen er selbst als Kind gar nicht selbst anwesend war. So erinnert er sich an einen Besuch seiner Eltern in einem Pub, den er als kleines Kind gar nicht hätte besuchen können.

Das zerrüttete Leben des jungen „Spider“

Seine Eltern bilden einen zentralen Aspekt in seinem Leben. Der sensible und ruhige Spider hat eine starke Bindung zu seiner Mutter, die ihn immer unterstützte und Halt bot. Sein exzentrischer und meist schlecht gelaunter Vater hintergeht seine Mutter regelmäßig mit einer Prostituierten namens Yvonne. Spider kennt die Frau und empfindet ihr gegenüber nur einen enormen Hass und Abscheu. Als seine Mutter den Vater in flagranti beim Fremdgehen erwischt, eskaliert die Situation und er ersticht sie mit einem Spaten.

Um nicht erwischt zu werden, vergräbt er ihre Leiche in dem Schrebergarten der Familie und stellt Yvonne als seine neue „Gattin“ vor. Spider akzeptiert die neue „Mutter“ nicht und beschuldigt seinen Vater während einer Auseinandersetzung des Mordes. Nach einem kurzen Handgemenge entschuldigt sich Spider für seine Anschuldigung, spricht aber mit Bedacht in die Richtung des Beetes, von dem er annimmt, dass sich dort die Leiche seiner Mutter befindet.

Das Zusammenleben mit der neuen Frau wird für Dennis Cleg zum täglichen Horror, benimmt sich Yvonne doch sehr seltsam und befremdlich. So serviert sie Spider eines Tages rohen Fisch. Mehr und mehr fühlt Spider sich von der fremden Frau und ihrem Verhalten bedroht.

Ein Mann konfrontiert seine tragische Kindheit und fasst mörderische Pläne

Zurück in der Gegenwart lernt er die zumeist unfreundliche und zurückweisende Mrs. Wilkinson kennen, in der er glaubt, Yvonne zu erkennen. Daher dringt er eines nachts in ihre Wohnung ein, mit der Absicht sie zu ermorden. Währenddessen erinnert er sich an eine Begebenheit aus seiner Kindheit. Als sein Vater und Yvonne eines Nachts sehr angeheitert nach Hause kommen und sich mehr oder weniger betrunken schlafen legen, öffnet er den Gashahn.

Sein Vater kann ihn und sich rechtzeitig aus der Wohnung retten, Yvonne kommt allerdings ums Leben und erstickt im Schlaf. Dabei erkennt Spider, dass die Frau Yvonne nur in seiner Vorstellung existierte und er in Wahrheit seine eigene Mutter umgebracht hat. Damit wird auch schnell klar, warum Spider in die Psychiatrie eingewiesen wurde. Glücklicherweise erwacht die ältere Dame bevor Spider sein Vorhaben in die Tat umsetzen kann und er wird erneut eingewiesen.

Fazit & Kritiken zum Film „Spider“

Die zahlreichen Nominierungen und Auszeichnungen mit denen der Film „Spider“ ausgezeichnet wurde nehmen eines vorweg – der Film ist hervorragend, sowohl visuell als auch in schauspielerischer Hinsicht. Sehr düster und subtil aufgebauter Horror über die Thematik des Gedächtnisses und der Schizophrenie, von einem Meister des Spannungsthrillers hervorragend in Szene gesetzt. Der Film ist auch visuell erstaunlich. Er hat mehrere auffällige, erstaunlich gut gerahmte Szenen als jeder vorherige Cronenberg Film. Eine surreale Wanderung durch einen Tag im Leben eines psychisch kranken Menschen.

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