Suffragette – Taten statt Worte (2015) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
In der packenden Erzählung „Suffragette – Taten statt Worte“ bringt uns Regisseurin Sarah Gavron die unerschütterlichen Kämpfe und Opfer der Suffragettenbewegung im frühen 20. Jahrhundert Großbritanniens näher. Der Film konzentriert sich auf Maud Watts, gespielt von Carey Mulligan, eine junge Wäschereiarbeiterin, die durch zufällige Umstände in den Sog der politischen Unruhen gezogen wird. Ihre Reise von einer zurückhaltenden Arbeiterin zur engagierten Aktivistin bildet das emotionale Rückgrat des Dramas und verleiht der historischen Erzählung eine persönliche Note.
Dauer: | 106 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2015 |
Regie: | Sarah Gavron |
Produzenten: | Alison Owen, Faye Ward |
Hauptdarsteller: | Carey Mulligan, Helena Bonham Carter |
Nebendarsteller: | Natalie Press, Meryl Streep |
Genre: | Drama |
Studio: | Ruby Films |
Sprachen: | Deutsch, English |
Dabei wird „Suffragette“ nicht nur zu einer Hommage an die Frauen, die für ihre Rechte kämpften, sondern auch zu einer Reflexion darüber, wie weit wir seitdem gekommen sind – und was noch zu tun bleibt. Durch die lebendige Darstellung der Charaktere und die sorgfältige Rekonstruktion der Epoche weckt der Film nicht nur historisches Interesse, sondern motiviert auch zum Nachdenken über Gegenwart und Zukunft der Frauenrechte. Der Film erweckt nicht nur die Vergangenheit zum Leben, sondern inspiriert auch zu künftigem Handeln.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Suffragette – Taten statt Worte“ ist ein Drama aus dem Jahr 2015 unter der Regie von Sarah Gavron mit dem Drehbuch von Abi Morgan. In den Hauptrollen glänzen Carey Mulligan als Maud Watts, Helena Bonham Carter als Edith Ellyn und Anne-Marie Duff als Violet Miller. Der Film wurde von Alison Owen und Faye Ward produziert, mit Musik von Alexandre Desplat und Kameraführung durch Edu Grau. Für den Schnitt war Barney Pilling verantwortlich. Dieser Film hebt die Kämpfe und Erfolge der frühen Frauenbewegung in Großbritannien hervor und zeigt, wie entscheidend diese für die heutigen Rechte der Frauen waren.
Der Film erhielt mehrere Auszeichnungen und Nominierungen, darunter den British Independent Film Award 2015 für den besten Nebendarsteller Brendan Gleeson und den Tangerine Entertainment Juice Award für Sarah Gavron beim Hamptons International Film Festival. Zudem wurde Carey Mulligan für ihre Rolle bei verschiedenen Anlässen als Darstellerin des Jahres ausgezeichnet, unter anderem beim Hollywood Film Awards. Nominierungen gab es unter anderem für die beste Darstellerin und das beste Drehbuch bei den Satellite Awards 2015 sowie für die beste Regie bei den Alliance of Women Film Journalists 2016.
Der Film kam am 4. Februar 2016 in deutsche Kinos und ist seit dem 16. Juni 2016 als DVD, Blu-ray und VoD erhältlich. Er wirft ein Licht auf wichtige historische Ereignisse und setzt ein Zeichen für Würde, Selbstbestimmung sowie bessere Arbeitsbedingungen und gerechte Bezahlung. Die historische Bedeutung des Frauenwahlrechts, eingeführt in Deutschland 1918, wird hierbei besonders hervorgehoben.
Inhalt und Handlung vom Film „Suffragette – Taten statt Worte“
Im Jahr 1912 wird das Leben der 24-jährigen Wäschereiarbeiterin Maud Watts durch einen Zufall tiefgreifend verändert. Während einer Lieferung gerät sie in eine Demonstration der Suffragetten, zu denen auch ihre Arbeitskollegin Violet Miller gehört. Diese Begegnung weckt ihr Interesse für die Frauenrechtsbewegung. Alice Haughton, die Frau eines Abgeordneten, motiviert die Frauen der Wäscherei, vor einem Parlamentsausschuss auszusagen. Als Violet aufgrund von häuslicher Gewalt ausfällt, übernimmt Maud die Aufgabe, wird jedoch nach einer enttäuschenden öffentlichen Bekanntgabe, dass Frauen das Wahlrecht verweigert bleibt, bei einer Protestaktion festgenommen und eine Woche lang eingesperrt. In dieser Zeit trifft sie auf Emily Davison, eine Vertraute von Emmeline Pankhurst.
Nach ihrer Entlassung sieht sich Maud mit Ablehnung und Stigma seitens ihrer Nachbarn und Arbeitskollegen konfrontiert. Obwohl sie ihrem Ehemann Sonny verspricht, sich von den Suffragetten fernzuhalten, kann sie nicht widerstehen und besucht heimlich eine Versammlung, um Pankhurst zu hören. Die Folgen sind gravierend: Nach einer erneuten Festnahme wirft Sonny sie aus dem Haus. Trotz der steigenden Spannungen und dem Kampf, ihren Sohn sehen zu dürfen, engagiert sich Maud weiterhin für die Bewegung, verliert aber durch ihre öffentliche Identifizierung als Suffragette ihren Arbeitsplatz.
Der Wendepunkt
Mauds Situation verschärft sich dramatisch, als sie erfährt, dass Sonny ihren gemeinsamen Sohn George zur Adoption freigegeben hat. Voller Verzweiflung und Wut radikalisiert sich Maud zunehmend. Ihre Aktivitäten für die Frauenrechte nehmen extreme Formen an: Sie beteiligt sich an der Zerstörung von Briefkästen und dem Durchschneiden von Telegrafenleitungen. Nach einem Anschlag auf das leere Haus eines Regierungsmitglieds wird sie erneut verhaftet, tritt in den Hungerstreik und wird brutal zwangsernährt.
Die Suffragetten erkennen, dass sie noch drastischere Maßnahmen ergreifen müssen, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Sie planen, beim Derby vor den Augen von König Georg V. ihre Banner zu entfalten. Maud und Emily Davison sind die Einzigen, die an dem Tag anwesend sind. Trotz des Verbots, sich dem König zu nähern, setzt Emily ihren Plan um und wird bei dem Versuch, vor das Pferd des Königs zu treten, tödlich verletzt. Dieses Opfer markiert einen Wendepunkt in der Wahrnehmung der Suffragettenbewegung.
Nach dem tragischen Ereignis nimmt Maud die Tochter ihrer Kollegin Violet, Maggie, aus der Wäscherei und bringt sie zu Alice Haughton, die einwilligt, das Mädchen aufzunehmen. Maud schließt sich der Trauerprozession für Emily an. Der Film endet mit der Aufklärung, dass Emilys Tod weltweit Aufmerksamkeit erregte und Frauen schließlich stufenweise das Wahlrecht erhielten. Beginnend 1918 mit dem eingeschränkten Frauenwahlrecht, gefolgt von weiteren Rechten in den Jahren 1925 und 1928. Ein abschließender Text informiert über die Länder, die Großbritannien im Gewähren des Frauenwahlrechts vorangingen und jene, die später folgten.
Filmkritik und Rezension von „Suffragette – Taten statt Worte“
„Suffragette – Taten statt Worte„, inszeniert von Sarah Gavron und geschrieben von Abi Morgan, thematisiert den zähen Kampf um das Frauenwahlrecht in Großbritannien durch die Augen von Maud Watts. Diese fiktive Wäschereiarbeiterin transformiert von einer unpolitischen Frau zu einer leidenschaftlichen Aktivistin, eine Wandlung, die zwar filmisch ansprechend, jedoch mit einer gewissen Vorhersehbarkeit inszeniert wurde. Während die Darstellung der unermüdlichen Bemühungen der Frauen und ihres Mutes besticht, verliert sich das Filmdrama stellenweise in konventionellen Erzählstrukturen, die die Dramatik eher abschwächen als verstärken.
Zweifellos sticht der Film durch die Leistungen seiner Besetzung hervor, allen voran Carey Mulligan und der kurz erscheinenden Meryl Streep. Ihre Darbietungen verleihen der Erzählung Tiefe und Dringlichkeit. Nichtsdestotrotz wirkt die Entscheidung, Maud als Hauptfigur zu etablieren und nicht die ursprünglich geplante Alice Haughton, als verpasste Gelegenheit, die Geschichte aus einer weniger konventionellen Perspektive zu erzählen. Zudem wirft Brendan Gleesons Rolle als Inspektor, der die Suffragetten mit neuen Überwachungsmethoden verfolgt, ein interessantes Licht auf die Anfänge des Überwachungsstaates. Dieser Aspekt, obgleich relevant, scheint jedoch in einem Meer von Standardnarrativen unterzugehen. „Suffragette“ ist ein Film von großer Bedeutung und Aktualität, der jedoch in seiner Ausführung das Potenzial für tiefere, weniger voraussehbare Einblicke vermissen lässt. Das Drama leistete einen wichtigen Beitrag zur Geschichte des Feminismus.