Tell – Jeder Schuss ein Treffer (2008) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Der Film „Tell – Jeder Schuss ein Treffer“ erzählt über Wilhelm Tell, der bekannt als schweizerischer Nationalheld und Freiheitskämpfer, gezwungen wurde seinem Sohn einen Apfel vom Kopf zu schießen. Letztendlich führten die weiteren Handlungen Tells zum Sturz des tyrannischen Herrschers. Der historische Wahrheitsgehalt zu dieser Sage ist umstritten. Die Geschichte ist jedoch sehr beliebt als Thema für literarische oder filmische Adaptionen, wie bereits der Erfolg von Schiller zeigte. Der Film nährt sich dem traditionellen Stoff auf eine ganz neue Art und Weise: ohne jeglichen Anspruch auf historische Tatsachen, dafür mit jeder Menge Humor.

Dauer: 92 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Mike Eschmann
Produzenten: Kurt Steiner, Mark Haeberli
Hauptdarsteller: Mike Müller, Axel Stein, Christian Tramitz, Ellenie Salvo González, Udo Kier
Nebendarsteller: Lea Hadorn, Michael Kessler, Erich Vock, Max Rüdlinger, Albert Tanner, Gardi Hutter, Esther Gemsch, Ernst Konarek
Genre: Komödie
Studio: Universal Pictures Germany GmbH
Sprachen: Deutsch

Tell – Jeder Schuss ein Treffer“ spielt in der Schweiz des 13. Jahrhundert, wo Tell durch seinen österreichischen Pass zwischen die Fronten von den Habsburgern und den aufständigen Schweizern gerät. Um endlich seine Schweizer Staatsbürgerschaft zu erlangen, dringt er in die Burg der Habsburger ein um die Vollendung der uneinnehmbaren Burg zu verhindern. Begleitet wird er auf seinem Abenteuer von seiner Frau Heidi, mit der er ein fragwürdiges Schönheitsmittel vertreibt und später vom Eskimoprinzen Val-Hal.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Mike Eschmann führte in diesem Film aus dem Jahre 2007 Regie und hat einige bekannte Schauspieler für sich gewinnen können. Man kann Darsteller wie Mike Müller (Wilhelm Tell), Axel Stein (Val-Tal), Christian Tramitz (Adjustant) und Udo Kier (Reichsvogt Gessler) in dieser Produktion sehen, die alle bereits langjährige schauspielerische Erfahrungen gesammelt haben. Der Film ist eine schweizerische Produktion und wurde überraschend aufwändig gestaltet. Kulissen, Kostüme und Ausstattung können durchaus mit anderen hochkarätigen Produktionen mithalten. Die verpflichteten Schauspieler sind in Deutschland sehr bekannt und haben bereits ihre schauspielerischen Fähigkeiten in ähnlichen Produktionen unter Beweis gestellt.

Eine Besonderheit stellt auch die Benutzung von schweizerischen und österreichischen Dialekten im Film dar. Das macht es für deutsche Zuseher etwas schwieriger das Geschehen zu verfolgen, gibt dem Film aber einen gewissen Charme. Der Film ist von seinem Stil und Drehbuch an erfolgreiche halb-historische Satiren und Komödien-Produktionen wie der Schuh des Manitus angelehnt, kann aber trotz guter Besetzung nur schwer mit den Vorbildern mithalten.

Inhalt und Handlung vom Film „Tell – Jeder Schuss ein Treffer“

In dieser Interpretation von Wilhelm Tell, möchte Tell nur beim Sturz der Habsburger behilflich sein, um seinen schweizerischen Pass zu bekommen. Der Film spielt im Jahr 1291, allerdings hat man es bei dem historischen Hintergrund nicht so genau genommen. Wilhelm Tell ist in diesem Film in Wirklichkeit Österreicher, fühlt sich allerdings bereits von Geburt an als Schweizer und reist als fahrender Händler in der Schweiz umher. Zur Seite steht ihm die hübsche Heidi, welche seine Geschäftspartnerin beim Verkauf eines Wundermittels für Schönheit ist.

Zusammen erleichtern sie leichtgläubige Frauen um ihr Geld, bis Heidi mit den kompletten Ersparnissen nach Italien verschwindet, um sich eine Brustvergrößerung zu leisten. Auf der Suche nach Heidi in den Schweizer Alpen, findet Tell stattdessen den Eskimoprinzen Val-Tah. Dieser ist in ein Schneeloch gefallen und Tell rettet ihm das Leben. Daraufhin ist der Eskimo Tells treuer Begleiter und möchte nicht von Tells Seite weichen, da er in seiner Schuld steht.

Währenddessen treffen sich auf der Rütliwiese einige Eidgenossen um den Rütlischwur zu leisten und werden dabei von ihren Frauen unterbrochen, welche einige lapidare Probleme zu besprechen haben. Ihre Trachtengruppe befinden sie dabei als viel wichtiger, als den Freiheitskampf. Zufällig ist auch Schiller, ein deutscher Tourist vor Ort, welcher eifrig das Geschehen beobachtet und sich Notizen macht.

Ein Held zwischen Pflicht und Liebe

Um den schweizerischen Pass zu bekommen, wird Tell von Schweizer Adligen für die Teilnehme am Freiheitskampf überredet. Ihm wird die schweizerische Staatsbürgerschaft versprochen, wenn er dafür einen entscheidenen Auftrag ausführt. Tell soll sich in die Burg Zwing Uri vom Habsburger Reichsvogt Gessler einschleichen und das Festungstor sabotieren.

Denn die Schweizer sind sich sicher, dass nach Vollendung des Burgtores, die Festung uneinnehmbar werden wird. Durch seinen österreichischen Pass kann Tell einfachen Zugang zur Festung bekommen. Er gibt sich als Koch aus um für die Habsburger zu arbeiten. Das Vorhaben der Sabotage ist jedoch nicht so einfach wie gedacht, denn Tell hat nicht mit Sissy, der Tochter vom Kronprinzen Rudolf gerechnet, die sich auf der Burg befindet und in die er sich verliebt.

Filmkritik und Rezension von „Tell – Jeder Schuss ein Treffer“

Leider fehlt es der Handlung an Konsistenz und wirklichen Witz um das Geschehen abzurunden. Der Film „Tell – Jeder Schuss ein Treffer“ hat viele Erfolgszutaten und vielversprechende Ansätze, leider hängt die Umsetzung am Ende trotzdem hinterher. Dabei hatte der Regisseur vor, mit dem Film durchaus zu provozieren und anzuecken. Im Jahr 2007 kurz vor der Fußball-EM veröffentlicht, sollte es die Schweizer und Österreichische Beziehung aufs Korn nehmen und zusätzlich den Stoff des Schweizer Nationalheldens karikieren. Die Parodie des Schweizer Freiheitskämpfers beruht letztendlich leider nur auf Klischees.

Bunt durcheinander gewürfelte Ideen und ein Anachronismus der sich durch den gesamten Stoff zieht, ist allein leider kein Erfolgsrezept. Dazu fehlt der rote Faden und ein starkes Drehbuch. Punkten kann der Film lediglich durch die guten schauspielerischen Leistungen und den schweizerisch/österreichischen Dialekten, die dem Film zumindest eine interessante Atmosphäre verpassen. Leider können diese Punkte auch nicht über den mangelnden Charme der Dialoge hinweg helfen.

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