The Card Counter (2021) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Der ehemalige Soldat Wilhelm Tell ist ein Spieler, der immer wieder in Casinos an Spielen mit nur geringen Einsätzen teilnimmt. Seine Existenz ist nahezu spartanisch bis zu dem Tag, an dem er von Dirk angesprochen wird. Dirk ist ein wütender, verletzlicher und junger Mann, der sich an seinem Militäroberst rächen will und hierfür einen Plan ausschmieden muss.
Dauer: | 111 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 2021 |
Regie: | Paul Schrader |
Produzenten: | Braxton Pope, Lauren Mann, David Wulf |
Hauptdarsteller: | Oscar Isaac, Willem Dafoe, Tye Sheridan |
Nebendarsteller: | Tiffany Haddish, Ekaterina Baker, Amye Gousset, Billy Slaughter |
Genres: | Drama, Krimi |
Studio: | Universal Studios |
Sprachen: | Deutsch, English |
Wilhelm Tell sieht einen Nutzen in der Beziehung zu Dirk und hofft selber auf eine baldige Erlösung von seinen finanziellen Problemen, da er es satt ist, seine Freiheit verloren zu haben.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„The Card Counter“ wurde sowohl im Vereinigten Königreich als auch in China und den USA gedreht. Die Altersfreigabe beträgt 16 Jahre, da es einige gewaltsame Szenen gibt, die Teenager besser nicht sehen sollten, dennoch ist Glücksspiel ausschließlich für Erwachsene. Der Film erschien im September 2021 und geht insgesamt 112 Minuten lang. Der Regisseur des Films war Paul Schrader, der auch das Drehbuch zur Handlung geschrieben hat. Die Produktion dagegen wurde von Lauren Mann, David M. Wulf und Braxton Pope übernommen, während sich um die musikalische Untermalung Ben Salisbury und Geoff Barrow gekümmert haben. Für die Kamera und den Schnitt waren Alexander Dynan und Benjamin Rodriguez Junior zuständig.
Die Besetzung ist relativ übersichtlich gestaltet, da die Hauptrollen von Oscar Isaac als Wilhelm Tell und Tye Sheridan als Cirk gespielt werden. Willem Dafoe dagegen besetzte die Rolle von Major John Ordo und Tiffany Haddish die bezaubernde La Linda. Weitere Nebenrollen, die vergeben wurden, waren Ronnie (Joel Michaely), Fiddle (Billy Slaughter) und Sara (Ekaterina Baker).
Seine Premiere feierte der Action-Thriller Film am 10.September 2021 bei den Internationalen Festspielen von Venedig.
Inhalt und Handlung vom Film „The Card Counter“
William Tell ist mittlerweile ein ehemaliger Soldat, der sich dem Glücksspiel zugewendet hat. Wo andere zu Hause Spielautomaten online spielen, bevorzugt William das Kartenspiel Black Jack im echten Spielcasino. Eine Fähigkeit die er besitzt und gut beherrscht, ist das Kartenzählen. Auch wenn der Film bereits ab 16 Jahren freigegeben ist, möchten wir darauf hinweisen, dass Glücksspiel nach wie vor erst ab 18 Jahren freigegeben ist. Weil er im Casino nicht auffallen möchte, will er nur kleine Gewinne erzielen und zählt die Karten so, dass der Einsatz immer nur klein bleibt. Das Kartenzählen hatte er bei seinem Aufenthalt im Gefängnis gelernt und ist darin mehr oder weniger ein Profi. Sein Können zeigt er nämlich regelmäßig beim Black Jack, was bisher zu keiner Beschwerde beim betreffenden Casino führte.
Generell wirkt Wilhelm sehr ruhig und gehalten. Er will eigentlich wirklich nur seine Ruhe haben, aber die Geschehnisse in Casablanca aus der Vergangenheit holen ihn immer wieder ein. Er hatte nämlich Schuld auf sich geladen. Zehn Jahre musste er als Soldat einer Spezialeinheit für seine Taten büßen, während sein Vorgesetzter nicht einmal für einen Tag im Leben das Gefängnis sehen musste.
Ein Leben zwischen Casino, Motels und düsterer Vergangenheit
Meist trägt Wilhelm eine schwarze Lederjacke, ein exakt gescheiteltes Haar, eine dunkle Krawatte und eine Sonnenbrille, um seine Identität zu verbergen. Es ist außerdem kein Regelverstoß, wenn die Karten gezählt werden. Wilhelm führt ein unruhiges Leben, da er von Stadt zur Stadt zieht. Statt in den Casinohotels zu übernachten, verbringt er die Nacht lieber in günstigen Motelzimmern. Er will nämlich nicht, damit seine Bewegungen mitverfolgt werden. Es handelt sich hier also um einen sehr schlauen Mann.
Eines Tages wird er dann von einem sehr jungen mann angesprochen. Dieser heißt Cirk, dessen Vater gemeinsam mit dem Militäroberst Major John Gordon arme Gefangene in Abu Ghuraib gefoltert hat. Genau wie Wilhelm war auch dieser im Gefängnis für seine Tat gelandet. Seitdem leidet sein Vater unter einer vehementen Posttraumatischen Belastungsstörung. Diese Störung geht sogar so weit, dass sein Vater Alkoholiker wird und sich selbst das Leben nimmt. Aus diesem Grund will Dirk Gordo töten, der damals ohne Bestrafung davongekommen ist.
William und Cirks Weg zum Finale
William nimmt Cirk nun unter seine Fittiche und zusammen hecken sie einen Plan aus, die „World Series of Poker“ beim Las Vegas Strip zu gewinnen, was eine sehr große Herausforderung darstellt. Im Anschluss wollen sie Gordon entführen, ihn foltern und anschließend töten. Wie es das Schicksal möchte gewinnen Cirk, Isaac und Bill, der damals als Gefängniswärter in Casablanca gearbeitet hatte. Bill möchte Cirk von seinem Plan abbringen und überredet ihn dazu, das Geld zu nehmen und zu seiner Mutter zurückzukehren.
Dieser jedoch, verschwindet genau unter diesem Vorwand und geht zu Gordon´s Haus, um dort seinen Plan in die Tat umzusetzen. Bill hatte seinen Freund also vollkommen falsch eingeschätzt, was zeigt, dass dieser von Menschenkenntnissen überhaupt keine Ahnung hat. Cirk erreicht allerdings sein Ziel nicht, denn am Ende wird dieser von Gordon erschossen. Bill stellt sich daraufhin der Polizei und kommt ins Gefängnis wegen Mordes. La Linda, die mit ihm eine Romanze begonnen hatte, besucht diesen im Gefängnis. Ihre Fingerspitze berührt die Glaswand, die die beiden trennt.
Filmkritik und Rezension von „The Card Counter“
Oscar Isaac war der fleißigste Schauspieler bei der 78.Biennale in Venedig. Der Regisseur Schrader hat eigentlich genau da weiter gemacht, wo er bei „First Reformed“ aufgehört hatte. „The Card Counter“ ist von Anfang bis Ende fesselnd und hält die Zuschauer bis zur letzten Auflösung der Handlung fest. Isaac ist sehr talentiert und strahlt ein so gewisses Charisma aus, dass man nicht aufhören kann, seine Schritte zu verfolgen. Die Bilder des Films lassen an alte Meiner denken und der Pokertisch wurde sogar so arrangiert, dass er dem Gemälde „Letztes Abendmahl“ von Leonardo da Vinci ähnelt. Isaac kann sich zudem sehr gut beherrschen, sodass jede Szene, jeder ausgesprochene Satz und jede Figur die Zuschauer elektrisiert. Normalerweise kann so etwas nur Robert de Niro. Oscar Isaac ist also spätestens seit diesem Film zur A-Liga der Charakterdarsteller geworden.
„The Card Counter“ ist zwar kein Kriegsfilm, abarbeiten aber mit den Traumata des Krieges. Oscar Isaac wurde des Öfteren als bester Schauspieler nominiert und war bei der Indiana Film Journalists Association sogar der Gewinner. Es handelt sich hier nämlich um einen sehr gut gelungenen Rachethriller. Der Film erzählt von Rache und Sühne am Pokertisch. Moralische Schuld, Erlösung und Gerechtigkeit werden immer wieder in Frage gestellt. Insgesamt ist „The Card Counter“ ein visuell bestechendes Meisterwerk, das von Teamfähigkeit und einem starken Willen geprägt wird.
Das Traurige an dem Film, dass es kein Happy End gibt und, dass das Justizsystem wie immer versagt hat, wenn man es am dringendsten braucht.