The Irishman (2019) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„The Irishman“ zeigt das Leben von Frank Sheeran, einem unscheinbaren Kriegsveteran, der sich in den 1950er Jahren als einfacher Lastwagenfahrer in Philadelphia verdingt. Doch hinter dieser Fassade beginnt Sheeran eine gefährliche Beziehung zur italienisch-amerikanischen Mafia, indem er Fleisch an kriminelle Banden verkauft. Seine Verbindungen vertiefen sich, als er auf den mächtigen Gangsterboss Russell Bufalino trifft, der ihn in die dunkle Welt des organisierten Verbrechens einführt. Bald darauf findet sich Sheeran inmitten von Morden und illegalen Machenschaften wieder, die ihn immer tiefer in die Unterwelt ziehen.
Dauer: | 209 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 2019 |
Regie: | Martin Scorsese |
Produzenten: | Martin Scorsese, Robert De Niro, Jane Rosenthal |
Hauptdarsteller: | Robert De Niro, Al Pacino, Joe Pesci |
Nebendarsteller: | Harvey Keitel, Anna Paquin, Ray Romano |
Genre: | Krimi |
Studio: | Tribeca Productions, Sikelia Productions |
Sprachen: | Deutsch, English |
Sheerans Aufstieg in den Reihen der Mafia führt ihn schließlich an die Seite von Jimmy Hoffa, dem einflussreichen Vorsitzenden der Teamsters-Gewerkschaft. Diese Beziehung wird zu einer der bedeutendsten seines Lebens, beeinflusst von Machtkämpfen, Verrat und Loyalität. Doch während Sheeran sich in diesen Strukturen etabliert, beginnt er zu begreifen, dass diese Verbindungen auch ihren Preis haben. Wie weit wird Frank Sheeran gehen, um seine Loyalität zu beweisen, und welche Konsequenzen wird das für sein Leben und seine Familie haben?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„The Irishman“ ist ein US-amerikanischer Kriminalfilm aus dem Jahr 2019 unter der Regie von Martin Scorsese. Das Drehbuch verfasste Steven Zaillian, basierend auf Charles Brandts Buch I Heard You Paint Houses. Die Hauptrollen besetzen Robert De Niro als Frank Sheeran, Al Pacino als Jimmy Hoffa und Joe Pesci als Russell Bufalino. Weitere wichtige Rollen spielen Ray Romano als Bill Bufalino, Stephen Graham als Tony Provenzano und Harvey Keitel als Angelo Bruno. Die Dreharbeiten fanden von September 2017 bis März 2018 in New York City und Umgebung statt.
Der Film wurde von Martin Scorsese, Robert De Niro, Jane Rosenthal und Emma Tillinger Koskoff produziert, mit Musik von Robbie Robertson und Kameraarbeit von Rodrigo Prieto. The Irishman feierte seine Premiere am 27. September 2019 beim New York Film Festival und wurde am 27. November 2019 weltweit über Netflix veröffentlicht. Mit einer Länge von 209 Minuten erhielt der Film in Deutschland eine Altersfreigabe ab 16 Jahren. Das Budget des Films lag zwischen 159 und 250 Millionen US-Dollar, wobei die Produktionskosten hauptsächlich von Netflix getragen wurden.
Bei den 92. Academy Awards erhielt The Irishman zehn Nominierungen, darunter für den besten Film, die beste Regie und die besten Nebendarsteller Al Pacino und Joe Pesci. Trotz dieser Anerkennung gewann der Film keinen Oscar. Zusätzlich erhielt er fünf Nominierungen bei den Golden Globe Awards, einschließlich der Nominierung als bester Film – Drama. Der Film spielte weltweit rund 8 Millionen US-Dollar ein, wurde jedoch hauptsächlich über den Streamingdienst Netflix verbreitet.
Handlung vom Film „The Irishman“
Frank Sheeran, ein irisch-amerikanischer Veteran des Zweiten Weltkriegs, lebt in einem Pflegeheim und erzählt von seiner Zeit als Auftragskiller für die italo-amerikanische Mafia. In den 1950er Jahren arbeitet Sheeran als Lieferwagenfahrer in Philadelphia, wo er beginnt, Fleisch an den lokalen Gangster „Skinny Razor“ zu verkaufen. Nach seiner Verhaftung wegen Diebstahls wird er von dem Gewerkschaftsanwalt Bill Bufalino verteidigt. Bill stellt Frank seinem Cousin Russell Bufalino vor, dem Kopf der Bufalino-Familie. Frank beginnt, für Russell und andere Mitglieder des Unterweltkreises von South Philadelphia Aufträge auszuführen, einschließlich Auftragsmorden.
Frank wird in den Kreis um den Gewerkschaftsführer Jimmy Hoffa eingeführt, der enge finanzielle Verbindungen zur Mafia hat. Hoffa steht unter starkem Druck durch die Regierung und kämpft gegen den aufstrebenden Gewerkschaftsführer Tony Pro Provenzano. Sheeran wird nicht nur Hoffas Vertrauter, sondern auch sein Leibwächter. Diese enge Beziehung zwischen Hoffa und Sheeran führt zu einer starken Bindung, insbesondere zu Franks Tochter Peggy. Hoffa ist wütend über die Wahl von John F. Kennedy, dessen Bruder Robert Hoffa ins Visier nimmt, was schließlich zu Hoffas Verhaftung und Verurteilung führt.
Franks letzte Jahre
Während Hoffas Gefängnisstrafe verwaltet Frank „Fitz“ Fitzsimmons die Gewerkschaft und missbraucht die Pensionskasse für illegale Geschäfte. Hoffas Spannungen mit Tony Pro eskalieren, als Hoffa sich weigert, Pro nach dessen Gefängnisstrafe zu unterstützen. Nach seiner vorzeitigen Entlassung aus dem Gefängnis plant Hoffa, seine Macht in der Gewerkschaft zurückzuerlangen, was Russell Bufalino beunruhigt. Hoffa ignoriert die Warnungen und erklärt, dass sein Wissen ihn unantastbar macht. Trotz seiner Parole-Bedingungen verfolgt er stur sein Ziel, die Kontrolle über die Teamsters zurückzugewinnen.
Im Jahr 1975 informiert Russell Frank, dass die Mafia Hoffas Ermordung beschlossen hat. Frank, der als Ausführender des Auftrags ausgewählt wurde, fliegt nach Detroit, um Hoffa zu treffen. Hoffa, der ahnungslos ist, wird von Frank und zwei weiteren Mafiosi zu einem verlassenen Haus gelockt. Dort angekommen, erkennt Hoffa, dass er in eine Falle geraten ist, doch bevor er reagieren kann, erschießt Frank ihn aus nächster Nähe. Die Leiche wird schnell entsorgt und Hoffas Verschwinden bleibt ungelöst. Frank schweigt zu Hoffas Ermordung, während er und andere Mafiosi wegen anderer Vergehen verurteilt werden.
Frank verbringt seine letzten Jahre in einem Pflegeheim, wo er versucht, mit seiner entfremdeten Tochter Peggy Frieden zu schließen. Peggy hat jedoch den Kontakt zu ihm abgebrochen, da sie seinen Anteil an Hoffas Verschwinden vermutet. Er beichtet einem Priester seine Sünden, zeigt aber wenig Reue. Das Ende seines Lebens verbringt Frank alleine, mit einem letzten symbolischen Akt: Er bittet den Priester, die Tür einen Spalt offen zu lassen – eine Geste, die an Hoffa erinnert und seine innere Unruhe widerspiegelt.
Filmkritik und Rezension von „The Irishman“
„The Irishman“ ist ein Film, der sowohl für seine schauspielerische Leistung als auch für seine narrative Tiefe gelobt wird. Martin Scorsese nutzt die 209 Minuten Laufzeit, um eine epische Geschichte über Loyalität, Macht und Reue zu erzählen. Robert De Niro überzeugt als Frank Sheeran, ein Auftragskiller, der sein Leben rückblickend reflektiert. Al Pacino bringt als Jimmy Hoffa die nötige Energie und Präsenz auf die Leinwand, während Joe Pesci mit einer ungewohnt ruhigen, aber dennoch kraftvollen Darstellung als Russell Bufalino brilliert. Die Kombination dieser drei Schauspiellegenden macht den Film zu einem besonderen Erlebnis.
Trotz der großartigen Darbietungen und der beeindruckenden Erzählweise gibt es auch Kritikpunkte. Einige Zuschauer empfinden das langsame Tempo und die lange Laufzeit als ermüdend. Scorsese entschleunigt bewusst das Geschehen, um die emotionale Tiefe der Charaktere zu ergründen. Dieser Ansatz führt jedoch dazu, dass sich der Film manchmal in seiner eigenen Länge verliert. Insbesondere das letzte Drittel, in dem Musik fast vollständig fehlt, kann für einige als zu melancholisch und langatmig wirken.
Insgesamt bleibt „The Irishman“ dennoch ein bedeutendes Werk in Scorseses Filmografie. Der Einsatz von De-Aging-Technologie hat sowohl positive als auch gemischte Reaktionen hervorgerufen, doch im Großen und Ganzen fügt sich dieser Effekt nahtlos in die Erzählung ein. Für Fans des Gangsterfilms und Anhänger von Scorseses Werk ist „The Irishman“ ein absolutes Muss. Der Film fängt die Vergänglichkeit des Lebens und die Konsequenzen von Entscheidungen in einer Weise ein, die nachdenklich stimmt und nachhaltig beeindruckt.