Tides (2021) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Tides“ ist ein Science-Fiction-Film von Tim Fehlbaum, der die Zuschauer in eine dystopische Zukunft führt. Die Handlung beginnt nach einer globalen Katastrophe, die die Erde nahezu unbewohnbar gemacht hat. Die Eliten der Menschheit sind zum Planeten Kepler-209 geflohen. Astronautin Blake kehrt mit ihrem Team zur Erde zurück, um zu prüfen, ob der Planet wieder für die Besiedlung geeignet ist. Trotz moderner Technologie auf Kepler-209 sind die Menschen dort unfruchtbar geworden. Die Mission wird erschwert, als die Raumkapsel in einem Wattenmeer abstürzt und zwei Crewmitglieder sterben. Blake wird von einer Gruppe fruchtbarer Menschen gefangen genommen und gerettet.

Dauer: 104 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Tim Fehlbaum
Produzenten: Thomas Wöbke, Philipp Trauer, Ruth Waldburger
Hauptdarsteller: Nora Arnezeder, Iain Glen, Sarah-Sofie Boussnina
Nebendarsteller: Sebastian Roché, Bella Bading, Sope Dirisu
Genres: Science Fiction, Thriller
Studio: Constantin Film
Sprachen: Deutsch, English

Spannungen eskalieren, als Blake von einer feindlichen Gruppe entführt wird, die von einem ehemaligen Kepler-Bewohner, Gibson, angeführt wird. Er behauptet, dass die Muds, die fruchtbaren Menschen, Blakes Vater getötet haben. Blake entdeckt jedoch, dass ihr Vater lebt und von Gibson gefangen gehalten wird, weil er sich gegen die Rückkehr der Kepler-Bewohner zur Erde ausgesprochen hat. Blake und die Muds kämpfen gemeinsam gegen Gibson und seine Pläne. Kann Blake ihre Mission erfolgreich abschließen und die Erde für die Menschheit zurückgewinnen?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Tides“ ist ein Science-Fiction-Film aus dem Jahr 2021 unter der Regie von Tim Fehlbaum, der auch das Drehbuch gemeinsam mit Mariko Minoguchi schrieb. Der Film dauert 104 Minuten und hat eine Altersfreigabe von FSK 12. Die Musik komponierte Lorenz Dangel, während Markus Förderer für die Kamera verantwortlich war. Die Hauptrollen spielen Nora Arnezeder als Louise Blake, Bella Bading als Maila, Joel Basman als Paling, Sarah-Sofie Boussnina als Narvik, Sope Dirisu als Tucker, Iain Glen als Gibson und Cloé Albertine Heinrich als junge Blake.

Die Produktion von „Tides“ wurde großzügig gefördert, unter anderem vom FilmFernsehFonds Bayern, der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, der Filmförderungsanstalt und dem Medienboard Berlin-Brandenburg. In der Schweiz unterstützten die Zürcher Filmstiftung und das Bundesamt für Kultur das Projekt. Die Dreharbeiten fanden an verschiedenen Drehorten statt, darunter die Messehallen in Basel, der Tagebau Welzow in der Lausitz, München, das Studio Babelsberg und die Nordsee, insbesondere das Hamburger Watt vor der Insel Neuwerk.

„Tides“ wurde mehrfach ausgezeichnet und nominiert, darunter der Bayerische Filmpreis für Regie und Bildgestaltung sowie der Deutsche Filmpreis für Beste Filmmusik, Bestes Szenenbild, Bestes Maskenbild und Beste visuelle Effekte. Beim Neuchâtel International Fantastic Film Festival erhielt der Film den Preis für das Beste Produktionsdesign und den Publikumspreis. Auch beim Sitges Film Festival war „Tides“ in der Kategorie Bester Film nominiert. Der Kinostart in Deutschland war am 26. August 2021, einen Tag später lief der Film unter dem Titel „The Colony“ in den US-Kinos an.

Inhalt und Handlung vom Film „Tides“

Nach einer globalen Katastrophe, die fast die gesamte Menschheit auf der Erde auslöscht, fliehen die Eliten der Erde zur Raumkolonie Kepler-209. Eine junge Astronautin namens Blake kehrt mit ihren Kollegen Tucker und Holden zur Erde zurück. Ihre Mission besteht darin, zu testen, ob die Erde wieder für die menschliche Besiedlung und Fortpflanzung geeignet ist. Die Bewohner von Kepler-209 haben zwar moderne Technologie und Raumfahrt, aber sie sind aufgrund starker Strahlung dort unfruchtbar geworden. Dies ist der zweite Versuch, zur Erde zurückzukehren.

Die Raumkapsel landet unsanft auf einem Wattenmeer in der Nähe des Henderson-Hubs, einem Wetterbaken, der Telemetriedaten zurück nach Kepler-209 sendet. Holden stirbt, während Tucker Selbstmord begeht, nachdem eine Gruppe fruchtbarer Menschen, die „Muds“ genannt werden, ihn schwer verwundet und ihn und Blake gefangen genommen und die Technologie aus der Kapsel entfernt haben. Blake wird von den Muds eingesperrt und ertrinkt beinahe, wird aber von einem Mädchen namens Maila gerettet. Eine feindliche Gruppe überfällt die Muds und entführt viele von ihnen. Sie werden auf ein Frachtschiff gebracht, das über den häufigen Fluten und Stürmen schwebt.

Kampf ums Überleben

Ein ehemaliger Bewohner von Kepler-209 namens Gibson führt die Angreifer an. Er hat eine frühere Erdenmission überlebt, die von Blakes Vater geleitet wurde. Man glaubte, dass es keine Überlebenden gab, da ihre Kapsel und die Kommunikationseinrichtung zerstört wurden. Blake erkennt ihre Fruchtbarkeit und trifft die Kinder der Muds, die von Gibson unterrichtet werden. Gibson behauptet, die Muds hätten Blakes Vater getötet. Blake erfährt jedoch, dass ihr Vater eingesperrt ist, weil er die Rückkehr der Kepler-Bewohner zur Erde ablehnt.

Gibson stellt Blake seinem Adoptivsohn und seiner Partnerin vor, die behauptet, er habe sie und ihren Sohn gerettet. Nach einer kurzen Wiedervereinigung entdeckt Blake, dass Gibson die Mädchen für seine Zuchtpläne gefangen hält. Sie verbündet sich mit den Muds, greift die Wachen an und befreit die Mädchen und ihre Familien. Nach der Befreiung der Muds versucht Blake, ihren Vater zu befreien. Sie bemerkt, dass Gibson zum Henderson-Hub unterwegs ist. Blake erfährt, dass Gibsons Adoptivsohn Neil ihr Halbbruder ist, da ihr Vater Neils Mutter geschwängert hat. Gibson versucht, die Fruchtbarkeitsdaten von Blakes Vater zu übertragen, um die Fruchtbarkeit der Keplers zu beweisen.

Blake versucht, die Übertragung der Nachricht von der Erde nach Kepler-209 zu verhindern, aber Gibson sendet die Daten. Sie ertränkt Gibson fast und wird dabei selbst fast ertränkt, aber Mailas Mutter rettet und belebt sie wieder. Blake und ihr Vater schließen sich den Muds und Neil an und sie machen sich auf einem Schlepper auf den Weg. Eine Schlussszene zeigt die Kinder der Muds, die ängstlich im Nebel Gestalten auf sich zukommen sehen, die sich als ihre entführten Eltern entpuppen, die sicher nach Hause zurückkehren.

Filmkritik und Rezension von „Tides“

Tides“ verspricht zunächst eine packende Science-Fiction-Erfahrung, fällt aber in mehreren Bereichen enttäuschend aus. Obwohl die visuelle Darstellung und die atmosphärische Gestaltung beeindruckend sind, leidet der Film unter einem chaotischen und oft unzusammenhängenden Plot. Die Geschichte, die auf einer post-apokalyptischen Erde spielt, erscheint vertraut und recycelt Ideen aus anderen Filmen wie „Interstellar“ und „Mad Max“ ohne frischen Wind einzubringen. Nora Arnezeder liefert als Astronautin Louise Blake eine solide Performance, kann jedoch die Schwächen des Drehbuchs nicht vollständig überbrücken.

Der Film versucht, Spannung und Tiefe durch seine dystopische Welt zu erzeugen, scheitert jedoch an der mangelnden Charakterentwicklung und den vorhersehbaren Wendungen. Die Handlung, die sich um die Rückkehr der menschlichen Elite von der Raumkolonie Kepler-209 zur Erde dreht, wird durch unklare Zeitsprünge und verwirrende Erklärungen belastet. Fehlbaums Regiestil zeigt zwar visuelle Kompetenz, doch die narrative Struktur lässt den Zuschauer oft verloren zurück. Die bemühte Mischung aus bekannten Sci-Fi-Elementen führt zu einem inkohärenten Gesamteindruck​​.

Trotz der technischen Stärken und einiger intensiver Szenen gelingt es „Tides“ nicht, eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Der Film wirkt wie ein Patchwork aus besser umgesetzten Genre-Vorbildern und kann weder thematisch noch emotional wirklich überzeugen. Während die dystopische Kulisse und die bedrückende Atmosphäre gelungen sind, fehlt es an innovativen Ideen und tiefgehender Storytelling. Das Endprodukt hinterlässt den Eindruck, dass Fehlbaum mehr Wert auf visuelle Effekte als auf eine kohärente Geschichte gelegt hat. Insgesamt ist „Tides“ eine verpasste Gelegenheit, die trotz ihres Potenzials nicht über das Mittelmaß hinauskommt​.

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