Totengebet (2019) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Im Film „Totengebet“ gerät der Berliner Anwalt Joachim Vernau unerwartet in eine komplizierte und persönliche Angelegenheit. Als die junge Frau Rachel Cohen ihn aufsucht und behauptet, er könnte ihr Vater sein, beginnt für Vernau eine Reise in seine eigene Vergangenheit. Das Bild einer Frau aus den 1990er Jahren und die Erinnerungen an seine Studienzeit in Boston wecken in ihm den Drang, die Wahrheit hinter Rachels Geschichte herauszufinden. Doch bevor er Antworten bekommt, wird ein alter Freund ermordet, und Rachel verschwindet plötzlich spurlos.
Dauer: | 90 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2019 |
Regie: | Josef Rusnak |
Produzenten: | Jutta Lieck-Klenke, Dietrich Kluge |
Hauptdarsteller: | Jan Josef Liefers, Stefanie Stappenbeck, Mercedes Müller |
Nebendarsteller: | Claudia Michelsen, Heike Falkenberg, Elisabeth Schwarz |
Genre: | Drama |
Studio: | Network Movie |
Sprachen: | Deutsch |
Die Suche nach der Wahrheit führt Vernau schließlich in die USA, wo er auf weitere Geheimnisse und dunkle Machenschaften aus seiner Studienzeit stößt. In Boston beginnt er, seine alten Kommilitonen zu befragen, doch die Antworten werfen nur noch mehr Fragen auf. Während Vernau versucht, die Puzzleteile zusammenzusetzen, wird er selbst in ein Netz aus Lügen und Verbrechen verwickelt. Wird es ihm gelingen, die Wahrheit ans Licht zu bringen, bevor es zu spät ist?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Der Film „Totengebet“ aus dem Jahr 2019 ist ein deutsches Drama unter der Regie von Josef Rusnak. In der Hauptrolle verkörpert Jan Josef Liefers den Berliner Anwalt Joachim Vernau. Stefanie Stappenbeck spielt die Rolle der Marie-Luise Hoffmann, während Mercedes Müller als Rachel Cohen und Claudia Michelsen als Rebecca Cohen zu sehen sind. Weitere Darsteller sind Heike Falkenberg als Daliah Cohen, Elisabeth Schwarz als Hildegard Vernau, Carmen-Maja Antoni als Ingeborg Huth (Hüthchen) und Thomas Heinze als Prof. Dr. Michael Collins.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Elisabeth Herrmann und wurde als fünfte Verfilmung der Joachim-Vernau-Reihe am 14. Januar 2019 im ZDF erstmals ausgestrahlt. Die Dreharbeiten fanden vom 10. April bis 17. Mai 2018 in Boston und New York statt. Produziert wurde der Film von Jutta Lieck-Klenke und Dietrich Kluge, mit einem Drehbuch von André Georgi, Josef Rusnak und Elisabeth Herrmann. Für die musikalische Untermalung sorgte Mario Grigorov, während Ralf Noack die Kamera führte und Dirk Grau den Schnitt übernahm.
Mit einer Laufzeit von 90 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 12 erreichte Totengebet bei seiner Premiere 7,0 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 21,7 Prozent entspricht. Die Verfilmung folgte nach einer dreijährigen Pause, bedingt durch den Tod des Stammregisseurs Carlo Rola im März 2016.
Handlung vom Film „Totengebet“
Joachim Vernau, ein Berliner Anwalt, erhält unerwartet Besuch von der jungen Frau Rachel Cohen. Sie fragt ihn, ob er ihr leiblicher Vater sei, was Vernau jedoch verneint. Rachel ist aus New York nach Berlin gereist, nachdem ihr Ziehvater verstorben ist. Dabei hat sie ein altes Foto entdeckt, das ihre Mutter zusammen mit vier jungen Männern zeigt, darunter auch Vernau. Das Bild stammt aus den frühen 1990er Jahren, als Vernau in Boston Jura studierte. Diese Entdeckung weckt seine Neugier, und er beschließt, Rachel bei der Suche nach der Wahrheit über ihre Mutter zu helfen.
Ihre Nachforschungen führen sie zuerst zu Rudolf Scholl-Weissenborn, einem früheren Studienkollegen Vernaus, der inzwischen in einer Berliner Synagoge arbeitet. Rudolf hatte nach dem Umzug von Rachels Mutter Rebecca in die USA weiterhin Kontakt zu ihr und zu Mike Collins, einem weiteren Kommilitonen. Er berichtet Vernau und Rachel, dass Rebecca damals angeblich von einer Fähre ins Wasser gesprungen sei und seitdem verschwunden ist. Bevor Rudolf jedoch nähere Details preisgeben kann, wird er ermordet. Rachel verschwindet daraufhin spurlos, und die Polizei verdächtigt sie aufgrund ihrer Fingerabdrücke am Tatort.
Die Enthüllung der Vergangenheit
Entschlossen, die Unschuld von Rachel zu beweisen, reist Vernau nach New York. In Boston sucht er die Familie Cohen auf, die sich noch in der Trauerzeit um Rachels verstorbenen Ziehvater befindet. Von Rachels jüngerem Bruder erfährt Vernau, dass Rachel die Familie nach einem Streit verlassen hat. Mit diesen neuen Informationen macht er sich auf die Suche nach ihr und findet sie schließlich in einem Strandlokal. Rachel beteuert, dass sie mit dem Mord an Rudolf nichts zu tun hat und sich schon in Berlin verfolgt fühlte. Gemeinsam setzen sie die Nachforschungen fort und besuchen die Universität in Boston, wo Mike Collins als Dozent arbeitet.
Mike berichtet Vernau, dass Daniel Schöbendorf, ein weiterer ehemaliger Kommilitone, nach Boston zurückgekehrt sei. Daniel, der früher mit Rebecca befreundet war, war eines Tages plötzlich mit ihrer besten Freundin Carrie nach Thailand verschwunden. Als Vernau versucht, Carrie in ihrer Wohnung aufzusuchen, findet er dort ein großes Polizeiaufgebot vor – Carrie wurde kurz zuvor ermordet. Kurz darauf taucht Rachel wieder auf und drängt Vernau, sie wegzubringen. Sie glaubt, dass jemand die Morde so inszeniert, dass sie als Täterin dasteht, um die Wahrheit über die Vergangenheit zu verbergen.
Auf ihrer gemeinsamen Flucht werden Vernau und Rachel plötzlich von einem anderen Fahrzeug angegriffen. In Notwehr erschießt Rachel den Angreifer mit einem Revolver, den sie von ihrem Stiefvater geerbt hat. Nach einem Unfall wird Vernau schwer verletzt und ins Krankenhaus gebracht, während Rachel erneut verschwindet. Am nächsten Tag meldet sich Rachel telefonisch bei Vernau und bittet ihn, sie zu der Hebamme ihrer Mutter zu begleiten. Diese Frau, Frau Gutmann, lebt nun in einem Seniorenheim und erinnert sich daran, dass Rebecca nach der Geburt ihr Kind zurückgelassen hat. Vernau verfolgt daraufhin eine neue Spur, die ihn zur Wahrheit führt.
Filmkritik und Rezension von „Totengebet“
Der Film „Totengebet“ hinterlässt einen gemischten Eindruck. Die schauspielerische Leistung von Jan Josef Liefers als Anwalt Joachim Vernau überzeugt, besonders in den emotionalen und dramatischen Momenten. Doch die Handlung, die auf einem Roman von Elisabeth Herrmann basiert, wirkt teils überladen und konstruiert. Trotz der interessanten Prämisse gelingt es dem Film nicht, eine durchgehend fesselnde Spannung aufzubauen, was besonders bei einem Krimi von großer Bedeutung ist.
Die Atmosphäre der Schauplätze, insbesondere die Szenen in Boston und New York, sind visuell ansprechend und verleihen der Geschichte einen gewissen internationalen Flair. Allerdings bleibt die Geschichte oft hinter ihren Möglichkeiten zurück. Einige Plotpunkte sind vorhersehbar, und die Charaktere entwickeln sich nicht in einer Weise, die den Zuschauer emotional mitreißt. Die Rückblenden und Verstrickungen der Vergangenheit fühlen sich manchmal überflüssig an, wodurch der Film an Tempo verliert.
Trotzdem bietet „Totengebet“ solide Unterhaltung für Fans des Genres. Die filmische Umsetzung zeigt einige starke Momente, insbesondere in den Dialogen und in der schauspielerischen Interaktion. Doch wer nach einem durchgehend packenden Thriller sucht, könnte von der Umsetzung etwas enttäuscht sein. Der Film erreicht nicht ganz das Potenzial, das die Vorlage verspricht, bleibt aber ein sehenswerter Beitrag in der Reihe um Joachim Vernau.