Um jeden Preis (2015) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Der Film „Um jeden Preis“ erzählt von Maria, die weder im Beruf noch privat irgendwelche Sorgen zu haben scheint. Die erfolgreiche Geschäftsfrau hat sich längst all ihre Ziele erfüllt, was auch auf ihren Ehemann Peter zutrifft. Nur ein Kind fehlt der Großstädterin noch zu ihrem Glück. Nach der neunten Fehlgeburt eröffnet ihr der Arzt, sie wäre zu alt für ein Kind. Für Maria bricht eine Welt zusammen. Adoption kommt für ihren Ehemann nicht in Frage.

Dauer: 97 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Anders Morgenthaler
Produzenten: Julie Lind-Holm, Peter Aalbæk Jensen, Marie Gade Denessen
Hauptdarsteller: Kim Basinger, Jordan Prentice, Sebastian Schipper
Nebendarsteller: Peter Stormare
Genre: Thriller
Studio: Lighthouse Home Entertainment, Lighthouse
Sprachen: Deutsch, English

Von ihrem Kinderwunsch besessen, beschließt Maria in ein tschechisches Dorf zu fahren, in dem Prostituierte ihre Kinder verkaufen. Dort lernt sie durch Zufall einen Mann namens Petit kennen, der sich bereit erklärt, gegen Geld ein Kind zu stehlen. Maria ahnt nicht, welche Konsequenzen ihre Tat mit sich bringen wird.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Um jeden Preis“ ist ein deutsch-dänisches Drama und Thriller, das 2014 auf dem Hamburger Filmfest unter dem Originaltitel „Im am here“ erschien. Regisseur und Verfasser des Drehbuchs ist der Däne Anders Morgenthaler. Die Laufzeit des Films beträgt 97 Minuten. Der Film spielt zuerst in Hamburg, dem Wohnort von Maria und ihrem Mann, und später an der deutsch-tschechischen Grenze.

Marias Ziel ist das tschechische Dorf Cheb, das für seine Armut und die Prostitution Minderjähriger bekannt ist. Kim Basinger spielt die verzweifelte Maria. Ihr Ehemann Peter wird vom Regisseur Sebastian Schipper dargestellt. Jordan Prentice verkörpert den Junkie Petit. Der aus „Fargo“ bekannte Peter Stormare schlüpft erneut in die Rolle eines kaltblütigen namenlosen Russen, der Maria das Leben zur Hölle macht.

Inhalt und Handlung vom Film „Um jeden Preis“

Die erfolgreiche Geschäftsfrau Maria ist Mitte 40 und lebt in Hamburg. Sowohl sie als auch ihr Ehemann, der Filmemacher Peter, haben ihre beruflichen Ziele erreicht und sind wohlhabende Leute. Sie versuchen bereits seit zehn Jahren vergeblich ein Kind zu bekommen. Bei der neunten Fehlgeburt verliert Maria so viel Blut, dass sie für zwei Minuten klinisch tot ist. Daraufhin erklärt ihr der Arzt, dass sie für einen weiteren Versuch zu alt wäre. Während Peter sich damit abfindet, entwickelt Maria eine zunehmende Besessenheit von ihrem Kinderwunsch. Für sie ist klar, dass sie ohne ein Kind nicht glücklich sein kann.

Da Peter gegen eine Adoption ist, zerbricht die Beziehung des Paares langsam. Durch Zufall erfährt Maria von einem Dorf in der Tschechischen Republik, wo junge Frauen, die zur Prostitution gezwungen werden, aus Not ihre Kinder verkaufen. Maria hört in ihrem Kopf noch immer die Stimme ihres ungeborenen Kindes und fühlt sich dazu berufen, eines der Kinder zu „retten“.

Allein und ohne sich jemandem anzuvertrauen fährt sie nach Tschechien. Unterwegs trifft sie den halbwüchsigen Junkie Petit, den sie per Anhalter mitnimmt. Petit scheint Kontakte im kriminellen Milieu zu besitzen und durchschaut schnell Marias Beweggründe. Maria bietet ihm zehntausend Euro an, wenn er sie mit seinen Kontakten bekannt macht. Stattdessen stiehlt Petit einfach ein Kind und bringt es Maria unter der Begründung, dass es zum Besten des Kindes wäre. Nach einigem Zögern fährt Maria mit dem Kind zurück. Dies entpuppt sich jedoch als Falle.

Die Mutter des Kindes, eine junge Prostituierte, und ihr Zuhälter, der nur als der „Russe“ bekannt ist, spüren Maria auf. Sie wird entführt, gefoltert und wiederholt vergewaltigt. Maria wird Opfer eines skrupellosen Geschäftsmodell, das sie bereitwillig unterstützte, als es darum ging ein Kind zu kaufen. Sie wird gezwungen selbst „auf dem Strich zu stehen“ und wird der Willkür ihrer Peiniger ausgesetzt. In Deutschland wird sie als vermisst gemeldet und gesucht, doch niemand weiß, wo sie sich aufhält. Durch pures Glück gelingt es Maria, dieser Hölle zu entkommen. Am Ende erfährt sie, dass sie im Verlauf der wiederholten Vergewaltigungen schwanger geworden ist. Maria selbst ist über die unverhoffte Schwangerschaft dankbar.

Filmkritik und Rezension von „Um jeden Preis“

Morgenthals Film „Um jeden Preis“ beschäftigt sich mit dem ausbeuterischen Menschenhandel und stellt den Zuschauer vor ein ethisches und moralisches Dilemma. Das Drama, das sich nach und nach in einen Survival Thriller verwandelt, bleibt bis zum Schluss hochspannend. Das liegt vor allem an den vielen unerwarteten Wendungen, die die Handlung des Films nimmt. Die Kulisse der tschechischen Grenzstadt ist überzeugend und sehr stimmig für die Atmosphäre des Thrillers.

Besonders die schauspielerische Leistung von Kim Basinger und Jordan Pentrice ist an dieser Stelle hervorzuheben. Allerdings liegt die erste und größte Schwäche des Films in seiner Protagonistin. In dem Film geht es weniger um die ausbeuterische Prostitution Minderjähriger als um eine verzweifelte Frau, die unbedingt ein Kind möchte. Der eigentlich interessante Grundgedanke bleibt damit auf der Strecke. Maria bleibt für den Zuschauer bis zum Schluss rätselhaft und unnahbar, sodass es schwer fällt mit ihr mitzufiebern. Der Zuschauer erfährt bis zum Schluss nur wenig über Maria. Sie bleibt eine passive Figur, die der Willkür der anderen ausgesetzt ist.

Die tote Stimme ihres ungeborenen Kindes, die sie dazu animiert ein anderes Kind zu „retten“, ist eine eine mythische Einlage, ohne die der Film bestens zurechtgekommen wäre. Der Schluss sowie die in ihm vermittelte Botschaft erscheinen mehr als fragwürdig. Alles in allem handelt es sich um einen Film, der interessant beginnt, es jedoch nicht schafft, sein Potential zu entfalten. Der Film bleibt durchschnittlich.

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