Vielen Dank für nichts (2013) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Vielen Dank für nichts“ ist ein berührender Film aus dem Jahr 2013, der die Zuschauer auf eine emotionale Reise mitnimmt und die Herausforderungen von Menschen mit Behinderungen ins Zentrum rückt. Die Regisseure Stefan Hillebrand und Oliver Paulus erzählen die Geschichte von Valentin, einem jungen Mann, der nach einem Snowboard-Unfall im Rollstuhl sitzt und in einer Pflegeeinrichtung in Südtirol landet. Dort stößt er auf ein Theaterprojekt, das sein Leben und das der anderen Bewohner maßgeblich beeinflusst. Mit Authentizität und Einfühlungsvermögen werden die Schwierigkeiten, aber auch die Freuden und Triumphe im Leben der Protagonisten dargestellt.

Dauer: 95 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Stefan Hillebrand, Oliver Paulus
Produzenten: Oliver Paulus, Stefan Hillebrand, Gregory Catella
Hauptdarsteller: Joel Basman, Anna Unterberger, Nikki Rappel
Nebendarsteller: Bastian Wurbs, Antonio Viganò
Genres: Drama, Komödie
Studio: Camino Film
Sprachen: Deutsch

Im Laufe des Films entwickelt Valentin enge Freundschaften und findet sogar die Liebe. Dabei erleben die Zuschauer auch den Mut und die Entschlossenheit der Charaktere, als sie sich gemeinsam entschließen, eine Tankstelle zu überfallen. Die Aufführung von „Hamlet“ im Stadttheater Bozen bildet den fulminanten Höhepunkt der Erzählung, bei dem die persönlichen Entwicklungen und der Zusammenhalt der Gruppe eindrucksvoll zur Geltung kommen. Insgesamt ist „Vielen Dank für nichts“ ein Film, der das Bewusstsein für die Lebensrealitäten von Menschen mit Behinderungen schärft und dabei gleichzeitig zu Herzen geht.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Der 2013 erschienene Film „Vielen Dank für nichts“ hat eine Laufzeit von 95 Minuten und ist ab 6 Jahren freigegeben. Unter der Regie von Stefan Hillebrand und Oliver Paulus entstand diese Komödie, die auch das Drehbuch und die Produktion übernahmen. Gemeinsam mit Gregory Catella brachten sie den Film auf die Leinwand.

In den Hauptrollen sind Joel Basman als Valentin, Nikki Rappl als Lukas Kofler und Bastian Wurbs als Titus zu sehen. Anna Unterberger spielt Mira, Isolde Fischer verkörpert Katja Büchner, Antonio Viganò tritt als Antonio Viganò auf und Anikó Donáth übernimmt die Rolle von Valentins Mutter.

Für die musikalische Untermalung sorgten Marcel Vaid und Rodrigo González, während Pierre Mennel hinter der Kamera stand. Ana R. Fernandes, Torsten Truscheit und Nela Märki zeichnen sich für den Schnitt verantwortlich.

Der Film setzt sich für Inklusion ein, indem er Darsteller aus Behinderten-Theatergruppen wie Nikki Rappl und Bastian Wurbs einbezieht. Anstelle eines herkömmlichen Drehbuchs entwickelten die Filmemacher Skizzen gemeinsam mit den Protagonisten. Zudem wurde die Komödie auf DVD mit einer Hörfilmfassung für Sehbehinderte und deutschen Untertiteln für Hörbehinderte veröffentlicht.

Rodrigo González von der Band „Die Ärzte“ komponierte und sang den Titelsong „Lass springen, Baby!“ sowie weitere Songs für den Film. Drei Lieder stammen von der Band „Der Fall Böse“.

Inhalt und Handlung vom Film „Vielen Dank für nichts“

Valentin, der Protagonist des Films „Vielen Dank für nichts“, sitzt nach einem Snowboard-Unfall im Rollstuhl und ist voller Wut. Seine Mutter bringt ihn in eine Pflegeeinrichtung mit Theaterprojekt in Südtirol, da sie nicht mehr weiterweiß. Dort angekommen, distanziert sich Valentin zunächst von den anderen Bewohnern und zeigt seine Verärgerung über die Umstände, in denen er sich befindet. Er möchte nicht mit den anderen zusammenarbeiten und weigert sich, an den Theaterproben teilzunehmen.

Trotz der Bemühungen von Theaterregisseur Antonio Viganò gelingt es ihm nicht, Valentin aus seiner Reserve zu locken. Allerdings beginnt Valentin, sich für die junge Sozialpädagogin Mira zu interessieren. Im Laufe der Zeit entwickelt er Gefühle für sie und freundet sich mit seinem Mitbewohner Titus und einem weiteren Bewohner namens Lukas an, der aufgrund seiner spastischen Lähmung auf eine elektronische Kommunikationshilfe angewiesen ist.

Als Valentin herausfindet, dass Mira einen Freund hat, der gut aussieht, laufen kann, BWL studiert und an einer Tankstelle arbeitet, beschließt er, seinen Rivalen eins auszuwischen. Er plant, dessen Tankstelle zu überfallen, und seine neuen Freunde Lukas und Titus schließen sich ihm begeistert an. Die drei Rollstuhlfahrer besorgen sich eine Pistole, um ihren Plan in die Tat umzusetzen.

Der Überfall auf die Tankstelle

Während der Vorbereitungen auf den Überfall werden sie von betrunkenen Jugendlichen belästigt, woraufhin Titus einen Warnschuss abfeuert. Daraufhin zieht er sich jedoch aus dem Plan zurück. Valentin und Lukas setzen den Überfall fort, rauben die Tankstelle aus und erbeuten etwas Geld. Die beiden werden schließlich vor Gericht gestellt und zu zweieinhalb Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Auch Lukas erhält die Bestätigung, dass er trotz seiner Behinderung deliktsfähig ist.

Der Film endet mit der Aufführung von „Hamlet“ im Stadttheater Bozen, bei der alle Beteiligten des Theaterprojekts mitwirken, einschließlich Valentin und seinen Freunden. Unter der Regie von Antonio Viganò stellt diese Aufführung den Abschluss des Theaterprojekts und den Höhepunkt der persönlichen Entwicklung der Charaktere dar.

Filmkritik und Rezension von „Vielen Dank für nichts“

Vielen Dank für nichts“ beginnt schonungslos, indem der brillante Joel Basman in der Rolle des Valentin aus Verzweiflung über sein Schicksal seine Mitbewohner und Physiotherapeutin angreift. Die Filmemacher scheuen sich nicht, schwere Behinderungen authentisch darzustellen und vermeiden es, die Charaktere als Gutmenschen zu präsentieren. Leider graben sie Valentins emotionales Loch so tief, dass der Weg heraus nicht mehr überzeugend wirkt.

Die Liebesgeschichte zwischen Valentin und Mira bleibt oberflächlich und sentimental, ohne dass die Paar-Konstellation greifbar wird. Die romantisierte Kriminalität wirkt moralisch zweideutig und nicht phantasievoll. Der Film ist nicht frei von plakativer Wohltätigkeit, und es wird wenig Mühe darauf verwendet, die Perspektive der Protagonisten einzunehmen oder eine Zukunftsperspektive aufzuzeigen.

Insgesamt ist „Vielen Dank für nichts“ ergreifend in seiner Darstellung von Frustration und Verzweiflung, doch die halbherzig inszenierte Liebe und der Eskapismus erweisen den Bedürfnissen und Wünschen von Menschen mit Behinderungen eher einen Bärendienst. Der Film hätte mehr erreichen können, wenn er tiefer in die Charaktere eingedrungen wäre und den Zuschauern einen Hoffnungsschimmer geboten hätte.

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