Wer hat Angst vor Sibylle Berg (2015) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Der Dokumentarfilm „Wer hat Angst vor Sibylle Berg“ gewährt dem Zuschauer einen intensiven Einblick in das Leben der provokanten Schriftstellerin und Dramatikerin. Der Film begleitet Berg in ihrem Alltag und offenbart die Widersprüche einer Frau, die einerseits durch ihre scharfsinnige Beobachtungsgabe besticht, andererseits jedoch eine introvertierte und scheue Persönlichkeit bleibt. Regisseurinnen Sigrun Köhler und Wiltrud Baier wählen eine unkonventionelle Erzählweise, die den Zuschauer direkt in die Gedankenwelt von Sibylle Berg führt, ohne eine festgelegte Struktur vorzugeben.

Dauer: 83 Min.
Jahr:
Regie: Wiltrud Baier, Sigrun Köhler
Produzenten: Wiltrud Baier, Arek Gielnik
Hauptdarsteller: Sibylle Berg, Katja Riemann, Helene Hegemann
Nebendarsteller: Olli Schulz, Jonathan Pylypchuk, Sebastian Nübling
Genre: Dokumentation
Studio: Böller & Brot
Sprachen: Deutsch, English

Im Laufe des Films wird deutlich, dass Bergs Suche nach Identität und Heimat weit über das Offensichtliche hinausgeht. Die Interviews, gepaart mit Alltagsszenen, zeichnen ein vielschichtiges Bild dieser beeindruckenden Frau. Gleichzeitig bleibt die Frage offen, wie viel von der öffentlichen Persona wirklich authentisch ist. Kann man hinter die Fassade blicken, die Berg so sorgfältig aufgebaut hat?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Der Dokumentarfilm „Wer hat Angst vor Sibylle Berg“ aus dem Jahr 2015 hat eine Laufzeit von 83 Minuten und ist für Zuschauer aller Altersgruppen freigegeben (FSK 0). Sigrun Köhler und Wiltrud Baier führten nicht nur gemeinsam Regie, sondern zeichneten auch für das Drehbuch, die Kameraarbeit und den Schnitt verantwortlich. Der Film feierte am 28. April 2016 seinen Kinostart in Deutschland.

In der Besetzungsliste finden sich neben Sibylle Berg auch Katja Riemann, die eine wichtige Rolle im Film übernimmt. Helene Hegemann, Olli Schulz, Jonathan Pylypchuk und Sebastian Nübling ergänzen die Besetzung. Die Produktion wurde von Wiltrud Baier und Arek Gielnik übernommen.

Handlung vom Film „Wer hat Angst vor Sibylle Berg“

Der Dokumentarfilm „Wer hat Angst vor Sibylle Berg“ aus dem Jahr 2015 porträtiert die bekannte Schriftstellerin und Dramatikerin Sibylle Berg. Der Film begleitet Berg in verschiedenen Lebenssituationen und zeigt ihre persönliche Entwicklung von einem DDR-Flüchtling zur erfolgreichen Bestsellerautorin. Durch Gespräche und Interviews offenbart der Film die Komplexität ihrer Persönlichkeit und gibt Einblicke in ihre ironische und oft provokante Sicht auf die Welt.

Während des Films werden Themen wie Bergs Suche nach Identität und Heimat, die sie sowohl im realen als auch im metaphorischen Sinne führt, intensiv beleuchtet. Die Regisseurinnen Sigrun Köhler und Wiltrud Baier präsentieren Berg dabei nicht nur als öffentliche Figur, sondern auch als private Person, die sich durch Schüchternheit und Zurückhaltung auszeichnet. Der Film zeigt, wie Berg, trotz ihres Ruhms und ihrer provokanten öffentlichen Persona, eine tiefsinnige und reflektierte Persönlichkeit bleibt.

Filmkritik und Rezension von „Wer hat Angst vor Sibylle Berg“

Wer hat Angst vor Sibylle Berg“ bietet einen unverstellten Blick auf die vielschichtige Persönlichkeit der Schriftstellerin. Die Regisseurinnen Sigrun Köhler und Wiltrud Baier schaffen es, Bergs komplexe Gedankenwelt mit humorvollen und zugleich tiefgründigen Szenen einzufangen. Der Film verzichtet bewusst auf eine strikte Erzählstruktur, wodurch er authentisch und nahbar wirkt. Diese dokumentarische Herangehensweise gibt dem Zuschauer das Gefühl, die echte Sibylle Berg zu erleben, ohne den Filter der öffentlichen Wahrnehmung.

Die Stärke des Films liegt in seiner Vielseitigkeit. Er kombiniert Interviews, Archivmaterial und Szenen aus Bergs Alltag, um ein facettenreiches Bild zu zeichnen. Dabei gelingt es den Filmemacherinnen, die Ambivalenz von Bergs Persönlichkeit hervorzuheben – zwischen scharfsinniger Beobachterin der Gesellschaft und zurückhaltender Privatperson. Dieser Kontrast macht den Film besonders sehenswert und fesselnd.

Jedoch könnte die lose Struktur des Films manche Zuschauer überfordern. Wer sich auf diese unkonventionelle Erzählweise einlässt, wird jedoch mit einem tiefen Einblick in das Leben und die Gedankenwelt einer faszinierenden Persönlichkeit belohnt. „Wer hat Angst vor Sibylle Berg“ ist kein gewöhnliches Porträt, sondern eine anspruchsvolle Auseinandersetzung mit einer der interessantesten Figuren der deutschen Literatur.

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