Wir (2019) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Wir“ beginnt mit einem unheimlichen Vorfall in einem Vergnügungspark. Die junge Ada besucht mit ihren Eltern Santa Cruz, doch als sie kurz allein ist, verschwindet sie in einem Spiegellabyrinth. Dort begegnet sie einem Mädchen, das ihr bis ins Detail gleicht. Nach ihrer Rückkehr spricht sie kein Wort mehr. Jahre später scheint sie sich von diesem traumatischen Erlebnis erholt zu haben. Mit ihrem Mann Gabe und den beiden Kindern verbringt sie einen Urlaub in der Nähe des Strandes. Doch je näher sie der alten Kulisse kommt, desto stärker werden ihre Erinnerungen an die Vergangenheit.
Dauer: | 116 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 2019 |
Regie: | Jordan Peele |
Produzenten: | Jordan Peele, Sean McKittrick, Jason Blum |
Hauptdarsteller: | Lupita Nyong’o, Winston Duke, Elisabeth Moss |
Nebendarsteller: | Tim Heidecker, Evan Alex, Shahadi Wright-Joseph |
Genre: | Horror |
Studio: | Universal Pictures |
Sprachen: | Deutsch, English |
Eines Abends steht eine fremde Familie vor dem Ferienhaus. Die unheimlichen Gestalten dringen gewaltsam ein und entpuppen sich als exakte Doppelgänger der Wilsons. Sie haben nur ein Ziel: die Familie auszulöschen. Während die Wilsons um ihr Überleben kämpfen, verbreiten sich die Angreifer über das ganze Land. Jeder Fluchtversuch bringt neue Gefahren mit sich. Ada ahnt, dass der Schlüssel zur Wahrheit in ihrer eigenen Vergangenheit liegt. Was verbindet sie wirklich mit diesen mysteriösen Doppelgängern?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Wir“ (Originaltitel „Us“) ist ein US-amerikanischer Horror-Thriller aus dem Jahr 2019. Jordan Peele führte Regie und schrieb das Drehbuch. Produziert wurde der Film von Jason Blum, Ian Cooper, Sean McKittrick und Jordan Peele. Die Filmmusik komponierte Michael Abels, während Mike Gioulakis die Kameraarbeit übernahm. Der Schnitt lag in den Händen von Nicholas Monsour. In den Hauptrollen spielen Lupita Nyong’o als Adelaide Wilson und deren Doppelgängerin Red, Winston Duke als Gabe Wilson und Abraham sowie Evan Alex als Jason Wilson und Pluto. Madison Curry verkörpert die junge Adelaide Wilson, Elisabeth Moss spielt Kitty Tyler und deren Doppelgängerin Dahlia, während Tim Heidecker in der Rolle von Josh Tyler und Tex zu sehen ist.
Die Dreharbeiten begannen im Juli 2018 und fanden größtenteils in Santa Cruz, Kalifornien, statt. Der Vergnügungspark an der Küstenstadt diente bereits als Kulisse für „The Lost Boys“ aus dem Jahr 1987. Am 8. Oktober 2018 wurden die Aufnahmen abgeschlossen. Nach der Premiere am 8. März 2019 beim South by Southwest Film Festival startete der Film am 21. März 2019 in den deutschen Kinos. Mit einer Laufzeit von 117 Minuten erhielt der Film in Deutschland eine Altersfreigabe ab 16 Jahren.
„Wir“ wurde mehrfach ausgezeichnet und für zahlreiche Preise nominiert. Lupita Nyong’o erhielt den Chicago Film Critics Association Award sowie den New York Film Critics Circle Award als beste Hauptdarstellerin. Bei den Critics’ Choice Movie Awards wurde der Film als bester Science-Fiction- oder Horrorfilm prämiert. Die Black Reel Awards nominierten ihn in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Beste Hauptdarstellerin. In kommerzieller Hinsicht war der Film ebenfalls erfolgreich. Bei einem Budget von 20 Millionen Dollar erzielte er weltweit über 255 Millionen Dollar an Einnahmen.
Handlung vom Film „Wir“
„Wir“ beginnt im Jahr 1986, als die kleine Ada Thomas mit ihren Eltern einen Vergnügungspark in Santa Cruz besucht. Während eines Moments der Unachtsamkeit läuft sie zum Strand und entdeckt dort ein Spiegellabyrinth. Neugierig betritt sie es und begegnet einem Mädchen, das ihr exakt gleicht. Als sie schließlich zu ihren Eltern zurückkehrt, spricht sie kein Wort mehr. Diese plötzliche Stummheit beunruhigt ihre Familie zutiefst. Jahre vergehen, und Ada scheint sich erholt zu haben. Doch die traumatischen Erinnerungen aus ihrer Kindheit begleiten sie weiterhin und prägen ihr Leben, auch wenn sie versucht, sie zu verdrängen. Drei Jahrzehnte später ist Ada mit Gabe Wilson verheiratet und hat zwei Kinder, Zora und Jason. Die Familie verbringt ihren Urlaub in einem Ferienhaus nahe Santa Cruz, in dem Ada als Kind oft war.
Gabe freut sich auf ein Treffen mit ihren Freunden Kitty und Josh Tyler am Strand, doch Ada zögert. Der Ort weckt dunkle Erinnerungen. Auf dem Weg dorthin fällt ihr ein alter Mann mit einem Schild auf, das eine Bibelstelle zeigt. Vor vielen Jahren hatte sie denselben Mann schon einmal gesehen. Abends erzählt sie Gabe von dem Erlebnis im Spiegellabyrinth und äußert den Wunsch, den Urlaub frühzeitig zu beenden. Plötzlich taucht eine mysteriöse Familie in roten Overalls direkt vor dem Haus auf. Die Fremden dringen gewaltsam ein und entpuppen sich schließlich als Doppelgänger der Wilsons. Während die anderen nur kehlige Laute von sich geben, spricht Adas Doppelgängerin, weil sie erklären will, dass sie und ihre Familie lange Zeit im Schatten existiert haben.
Die Wahrheit über die Doppelgänger
Nun sei endlich der Moment gekommen, an dem sie sich befreien könnten. Die Angreifer setzen ihren jeweiligen Gegenpart brutal unter Druck, sodass sie keine Möglichkeit zur Flucht haben. In einem verzweifelten Kampf können die Wilsons schließlich entkommen und suchen verzweifelt Zuflucht bei den Tylers, weil sie Hilfe brauchen. Allerdings wurden auch diese bereits von ihren Doppelgängern ermordet. Im Fernsehen erfahren sie entsetzt, dass überall in der Umgebung ähnliche erschreckende Ereignisse geschehen und es scheinbar keine Rettung gibt. Die Familie will mit dem Auto der Tylers sofort nach Mexiko fliehen, doch der Weg ist vollständig versperrt. Am Strand von Santa Cruz stehen die Doppelgänger lückenlos in einer langen Menschenkette, sodass keine Durchfahrt möglich ist.
Adas Doppelgängerin taucht plötzlich erneut auf und entführt Jason ohne Vorwarnung in das Spiegellabyrinth. Ada folgt ihr sofort und betritt eine riesige unterirdische Anlage, weil sie ihn retten will. Dort erfährt sie die verstörende Wahrheit: Die Doppelgänger sind das Ergebnis eines gescheiterten Experiments, denn Menschen wurden geklont, jedoch ohne eigene Seele. Verborgen unter der Erde lebten sie jahrelang ein trostloses Dasein, bis sie sich gegen ihre Unterdrückung erhoben und einen Aufstand planten. Die Frau, die Ada seit ihrer Kindheit verfolgt, bereitete diesen Umsturz über viele Jahre hinweg akribisch vor, sodass nun ihre Zeit gekommen ist.
Ein tödlicher Kampf entbrennt zwischen Ada und ihrer Doppelgängerin. Mit letzter Kraft gelingt es Ada, ihre Gegnerin zu töten und Jason aus der unterirdischen Anlage zu befreien. Die Familie flieht in einem Krankenwagen. Während sie fahren, kehren Adas verdrängte Erinnerungen zurück. Sie selbst war ursprünglich die Doppelgängerin, die damals die echte Ada überwältigte und ihren Platz einnahm. Ohne dass ihre Familie die Wahrheit kennt, lächelt Ada ihrem Sohn zu, während er sie mit einem beunruhigten Blick ansieht.
Filmkritik und Rezension von „Wir“
Jordan Peele gelingt mit „Wir“ ein intensiver Horror-Thriller, der tief unter die Haut geht. Die Geschichte einer Familie, die von ihren Doppelgängern terrorisiert wird, fesselt von Beginn an. Peele schafft es, klassische Horrorelemente mit gesellschaftskritischen Themen zu verknüpfen. Die Inszenierung überzeugt durch Spannung und unvorhersehbare Wendungen. Die düstere Atmosphäre wird durch den eindringlichen Soundtrack verstärkt. Besonders beeindruckend ist die Darstellung der Doppelgänger, die dem Zuschauer einen Spiegel vorhalten.
Lupita Nyong’o brilliert in ihrer Doppelrolle als Adelaide und Red. Sie verleiht beiden Charakteren Tiefe und Authentizität. Winston Duke überzeugt als Gabe mit einer gelungenen Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit. Die Kinderdarsteller Shahadi Wright Joseph und Evan Alex liefern ebenfalls starke Leistungen ab. Die Chemie innerhalb der Familie wirkt glaubwürdig und intensiviert die emotionale Bindung zum Publikum. Die Konfrontationen mit den Doppelgängern sind packend inszeniert und lassen den Puls steigen.
Trotz kleinerer Schwächen, wie einigen Logiklücken, bleibt „Wir“ ein bemerkenswerter Film. Peele beweist erneut sein Talent, Horror mit sozialem Kommentar zu verbinden. Der Film regt zum Nachdenken an und bleibt auch nach dem Abspann im Gedächtnis. Die Mischung aus Spannung, tiefgründiger Thematik und herausragenden schauspielerischen Leistungen macht „Wir“ zu einem sehenswerten Erlebnis für Genre-Fans und darüber hinaus.