Yves Saint Laurent (2014) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Im Herzen von „Yves Saint Laurent“ steht das Leben eines Mannes, dessen Name ein Synonym für Eleganz und Revolution in der Modewelt wurde. Regisseur Jalil Lespert wirft einen intimen Blick auf die Höhen und Tiefen des berühmten französischen Designers. Von den frühesten Anfängen in der Haute Couture bis zu den persönlichen Kämpfen hinter den Kulissen entfaltet der Film eine Geschichte von Kreativität, Liebe und Verlust.

Dauer: 101 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Jalil Lespert
Produzenten: Yannick Bollore, Wassim Béji
Hauptdarsteller: Pierre Niney, Guillaume Gallienne, Charlotte Le Bon
Nebendarsteller: Nikolai Kinski, Laura Smet, Marie de Villepin
Genre: Drama
Studio: Wy Productions
Sprachen: Deutsch, English

Der Film beginnt mit einem Blick auf die späteren Jahre Yves Saint Laurents, wobei Guillaume Gallienne als Pierre Bergé, sein Lebens- und Geschäftspartner, in Erinnerungen schwelgt. Diese Rückblicke führen uns durch Saint Laurents Karriere, beginnend mit seinem schnellen Aufstieg bei Dior, über die Gründung seines eigenen Modehauses bis hin zu den Herausforderungen, die sein Privatleben prägten. Während Niney die schüchterne Brillanz Saint Laurents mit Nuancenreichtum darstellt, zeigt der Film sowohl die dunklen als auch die strahlenden Momente seines Lebensweges.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Jalil Lespert führte Regie bei „Yves Saint Laurent„, einem französischen Drama aus dem Jahr 2014. Das Drehbuch verfassten Jacques Fieschi, Marie-Pierre Huster und Lespert selbst. Zur hochkarätigen Besetzung gehören Pierre Niney als Yves Saint Laurent und Guillaume Gallienne als Pierre Bergé. Weitere bedeutende Rollen übernahmen Charlotte Le Bon als Victoire Doutreleau und Nikolai Kinski als Karl Lagerfeld. Die Filmmusik komponierte Ibrahim Maalouf, während Thomas Hardmeier die Kameraarbeit und François Gédigier den Schnitt übernahmen.

Die Dreharbeiten begannen im Juni 2013, wobei ein Teil im Westin Hotel, dem Originalschauplatz der berühmten Opéra Ballets Russes Kollektion von 1976, stattfand. Pierre Bergé unterstützte den Film mit 77 Vintage-Outfits aus seinem Archiv und erlaubte das Drehen in der Zentrale seiner Stiftung in Paris. Der Film hatte ein Budget von 12 Millionen Euro und spielte 21 Millionen Dollar ein.

„Yves Saint Laurent“ erlebte seine Premiere auf der Berlinale am 7. Februar 2014. Schon am 8. Januar desselben Jahres startete er in französischen Kinos, bevor er am 17. April 2014 auch in Deutschland anlief. Die Altersfreigabe des Films liegt bei FSK 12. Mit einer Länge von 101 Minuten bietet der Film einen tiefen Einblick in das Leben und Wirken des berühmten Modedesigners. Seine Konkurrenz fand er in „Saint Laurent“, einem weiteren Film über den Modeschöpfer, der 2014 in Cannes uraufgeführt wurde.

Inhalt und Handlung vom Film „Yves Saint Laurent“

Der Film „Yves Saint Laurent (YSL)“ beginnt in Paris im Jahr 1957. Er deckt mehr als zwei Jahrzehnte im Leben des berühmten Modeschöpfers ab. Die Eröffnungsszene offenbart bereits das Ende: Pierre Bergé, Yves‘ langjähriger Partner, verpackt die gemeinsamen Kunstschätze nach dem Tod von YSL. Diese Szene setzt einen melancholischen Ton. Sie unterstreicht, wie persönliche Erinnerungen durch Kunst eingefangen werden. Bergés wehmütiger Blick auf die gemeinsame Zeit prägt den filmischen Liebesbrief an das Leben und Schaffen von Yves Saint Laurent.

In jungen Jahren zeigt sich Laurents außergewöhnliches Talent in der Pariser Modeszene. Schnell avanciert er zum Liebling bei Dior und übernimmt nach Diors Tod die Leitung. Sein Aufstieg bringt ihn mit Pierre Bergé zusammen. Diese Begegnung markiert den Beginn einer tiefen Liebes- und Arbeitsbeziehung. Die Verbindung zu Victoire Doutreleau löst sich. Bergé und Laurent erleben zusammen Höhen und Tiefen. Leider führt der Druck des Erfolgs und eine drohende Einberufung in den Algerienkrieg zu Laurents Nervenzusammenbruch. Dieser schlägt sich in seinem Gesundheitszustand nieder, der von nun an von manisch-depressiven Störungen gezeichnet ist.

Die Gründung des eigenen Labels YSL im Jahr 1961 wird zu einem Wendepunkt. Sie symbolisiert den Beginn einer neuen Ära für Laurent und Bergé. Trotz der beruflichen Erfolge kämpft Yves mit persönlichen Dämonen. Seine Beziehung zu Pierre wird durch diese Herausforderungen belastet, hält aber stand. Selbst nach ihrer Trennung im Jahr 1976 bleibt die Verbindung stark. Der Film endet mit dem Tod Laurents im Jahr 2008. Er hinterlässt ein unvergleichliches Erbe in der Modewelt, aber auch die Erinnerung an einen Menschen mit Schwächen und Stärken.

Filmkritik und Rezension von „Yves Saint Laurent“

In „Yves Saint Laurent“ schlüpft Pierre Niney in die Rolle des titelgebenden Designers, dessen Verständnis von Mode zunächst ebenso begrenzt ist wie das des Schauspielers selbst. Nineys Darstellung reicht von der Verkörperung Saint Laurents als schüchternes Genie bis hin zu den dramatischen Wendepunkten seines Lebens, die durch seine Beziehung zu Pierre Bergé, gespielt von Guillaume Gallienne, markiert werden. Der Film versucht, den Aufstieg und Fall eines der prägendsten Namen der Modebranche nachzuzeichnen, konzentriert sich dabei aber hauptsächlich auf die persönlichen Kämpfe des Designers mit seinen Dämonen und die Beziehung zu Bergé.

Die Inszenierung von Jalil Lespert zeichnet sich durch eine opulente Ausstattung und ein Auge für die ästhetischen Details aus, die das Leben des Designers umgaben. Dennoch gelingt es dem Film nicht, die Bedeutung Saint Laurents für die Modewelt vollständig einzufangen. Die Szenen, die sich mit seiner Kunst befassen, bleiben oberflächlich und bieten den Zuschauern nur einen flüchtigen Blick auf die Revolutionen, die er in der Mode angestoßen hat. Die Fokussierung auf die visuelle Darstellung geht zu Lasten einer tiefergehenden Erkundung seiner Schöpfungen und deren Einfluss.

Lesperts Film ist visuell ansprechend, vermag es jedoch nicht, über die glanzvolle Oberfläche hinauszugehen und die Tiefe von Saint Laurents Werk und Einfluss zu ergründen. Die emotionalen und beruflichen Höhen und Tiefen im Leben des Designers werden zwar nachgezeichnet, aber der Film bleibt eine fragmentierte Erzählung, die wichtige Aspekte seines Schaffens und der Zeit, in der er lebte, außer Acht lässt. So bleibt „Yves Saint Laurent“ ein filmisch gut gemeintes, aber letztlich unbefriedigendes Porträt, das den Zuschauern nur einen Teil der Geschichte erzählt.

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