Zero Days (2016) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
„Zero Days“ von Alex Gibney beleuchtet die Entwicklung und Auswirkungen des Computerwurms Stuxnet. Der Film beginnt mit der Entdeckung dieses hochkomplexen Codes im Jahr 2010, der sich als gezielte Cyberwaffe herausstellt. Stuxnet wurde entwickelt, um iranische Nuklearanlagen zu sabotieren, indem er deren Zentrifugen beschädigte. Dies war das erste Mal, dass eine Cyberwaffe physische Zerstörung verursachte. Der Film deckt die geheimen Operationen auf, die von den USA und Israel durchgeführt wurden, um diesen Angriff zu starten. Interviews mit Sicherheitsexperten und ehemaligen Geheimdienstmitarbeitern bieten tiefere Einblicke.
Dauer: | 116 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2016 |
Regie: | Alex Gibney |
Produzenten: | Marc Shmuger, Olga Kuchmenko, Alex Gibney |
Hauptdarsteller: | Mahmoud Ahmadinejad, George W. Bush, Hillary Clinton |
Nebendarsteller: | Amos Yadlin, Yossi Melman, Yuval Steinitz |
Genre: | Dokumentation |
Studio: | Global Produce, Jigsaw, Participant Media |
Sprachen: | Deutsch, English |
Im Verlauf des Films erklärt „Zero Days“ die technischen Details und Hintergründe von Stuxnet. Verschiedene Experten verdeutlichen, wie der Wurm gezielt industrielle Steuerungssysteme angriff und unbemerkt blieb. Der Film geht auch auf die politischen und ethischen Fragen ein, die sich durch den Einsatz solcher Cyberwaffen ergeben. Zudem wird die Zusammenarbeit von Geheimdiensten und die globalen Reaktionen aufgedeckt. Wie veränderte Stuxnet das Verständnis von Cyberkriegsführung und welche zukünftigen Herausforderungen ergeben sich daraus?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Zero Days“ ist ein Dokumentarfilm des Regisseurs Alex Gibney aus dem Jahr 2016. Der Film dauert 116 Minuten und ist für Zuschauer ab 12 Jahren freigegeben. Gibney führte nicht nur Regie, sondern schrieb auch das Drehbuch und produzierte den Film zusammen mit Olga Kuchmenko und Marc Shmuger. Die Musik stammt von Will Bates, während Antonio Rossi, Avner Shahaf und Brett Wiley für die Kamera verantwortlich waren. Den Schnitt übernahmen Andy Grieve und Hannah Vanderlan. Gedreht wurde der Film unter anderem in Moskau, Russland.
Der Dokumentarfilm enthält Interviews mit verschiedenen Experten und Insidern. Zu den interviewten Personen gehören David E. Sanger, Journalist, und Emad Kiyaei, Geschäftsführer des American Iranian Council. Eric Chien und Liam O’Murchu von Symantec sowie Colonel Gary D. Brown vom United States Cyber Command geben Einblicke in technische und militärische Aspekte. Weitere Mitwirkende sind Gary Samore, Chris Inglis, ehemaliger NSA-Vizedirektor, Amos Yadlin, ehemaliger General der Israel Air Force, und der israelische Autor Yossi Melman. Politiker wie Yuval Steinitz und Sicherheitsexperten wie Jewgeni Kasperski und Vitaly Kamluk kommen ebenfalls zu Wort.
Der Film wurde von Global Produce, Jigsaw Productions und Participant produziert und erhielt unter anderem einen Peabody Award. Er nahm auch am Wettbewerbsprogramm der Internationalen Filmfestspiele 2016 in Berlin teil. „Zero Days“ erzielte ein Bruttoergebnis von 109.649 $ in den USA und Kanada, wobei das Eröffnungswochenende 49.110 $ einbrachte. Der weltweite Bruttoertrag belief sich ebenfalls auf 109.649 $.
Inhalt und Handlung vom Film „Zero Days“
„Zero Days“ zeigt die Entwicklung und die Auswirkungen des Computerwurms Stuxnet. Der Film beginnt mit der Entdeckung des Wurms im Jahr 2010, als IT-Sicherheitsexperten einen äußerst komplexen Code analysieren. Dieser Code stellt sich als gezielte Cyberwaffe heraus, die entwickelt wurde, um iranische Nuklearanlagen zu sabotieren. Stuxnet zielte speziell auf industrielle Steuerungssysteme ab, um die Zentrifugen zur Urananreicherung zu zerstören. Diese Enthüllung markiert den Beginn einer intensiven Untersuchung über die Herkunft und die Absichten hinter dieser digitalen Attacke.
Der Film deckt auf, dass Stuxnet das Ergebnis einer geheimen Zusammenarbeit zwischen den USA und Israel war. Diese beiden Länder entwickelten den Wurm in einer gemeinsamen Anstrengung, um das iranische Atomprogramm zu behindern. Durch Interviews mit ehemaligen Geheimdienstmitarbeitern und Sicherheitsexperten beleuchtet der Film die politischen und strategischen Überlegungen, die hinter diesem Cyberangriff standen. Die Darstellung macht deutlich, dass es sich um eine hochkomplexe Operation handelte, die erhebliche Ressourcen und technisches Know-how erforderte.
Geheime Operationen und globale Auswirkungen
Ein wesentlicher Teil des Films ist die Darstellung der technischen Raffinesse von Stuxnet. Der Wurm war in der Lage, sich unbemerkt in industrielle Steuerungssysteme einzuschleusen und gezielt Schaden anzurichten. Durch aufwendige Visualisierungen und Experteninterviews wird gezeigt, wie Stuxnet funktionierte und warum er so effektiv war. Der Film illustriert, dass dieser Cyberangriff eine neue Ära der Kriegsführung einläutete, in der digitale Waffen physische Zerstörungen verursachen können.
Die globalen Reaktionen auf die Entdeckung von Stuxnet sind ebenfalls ein zentrales Thema des Films. Regierungen und Sicherheitsbehörden weltweit wurden alarmiert und begannen, ihre Cyberabwehrstrategien zu überdenken. Der Film zeigt, wie der Angriff ein Bewusstsein für die Verwundbarkeit kritischer Infrastrukturen schuf und eine neue Dringlichkeit in der Entwicklung von Cyberverteidigungsmaßnahmen auslöste. Experten betonen die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit, um ähnliche Bedrohungen in Zukunft zu verhindern.
Am Ende wirft „Zero Days“ einen Blick auf die zukünftigen Herausforderungen der Cyberkriegsführung. Der Film diskutiert die ethischen und moralischen Fragen, die sich aus dem Einsatz von Cyberwaffen ergeben. Experten warnen vor den möglichen Konsequenzen, wenn immer mächtigere digitale Waffen in die falschen Hände geraten. Der Film schließt mit einem Aufruf zur Etablierung internationaler Regeln und Abkommen, um die Nutzung von Cyberwaffen zu kontrollieren und die globale Sicherheit zu gewährleisten.
Filmkritik und Rezension von „Zero Days“
Alex Gibney zeigt mit „Zero Days“ erneut seine beeindruckende Vielseitigkeit als Dokumentarfilmer. In den letzten drei Jahren hat er eine Reihe von Filmen über diverse Themen veröffentlicht, darunter WikiLeaks, Lance Armstrong und Scientology. Trotz der schnellen Produktionsrate dieser Werke fehlt es ihnen nicht an Tiefe. Auch in „Zero Days“ behandelt Gibney das Thema umfassend und greift selbst Randaspekte wie die Geschichte des iranischen Atomprogramms auf. Hochrangige Interviewpartner verleihen dem Film zusätzliche Glaubwürdigkeit, obwohl das Schweigen mancher Beteiligter fast genauso viel aussagt wie die Offenbarungen der auskunftsfreudigeren Whistleblower.
Gibney inszeniert „Zero Days“ in seinem typischen Rasanten Dokumentarstil. Er verwendet Interviewausschnitte, Nachrichtenschnipsel und computergenerierte Grafiken, um den Inhalt dynamisch zu präsentieren. Langeweile kommt dabei keine auf, doch besonders im letzten Drittel driftet der Film ins Plakative ab. Die Darstellung zukünftiger Cyberkriegsgefahren wird durch übertriebene Visualisierungen wie eine virtuelle Weltkugel mit roten Warnpunkten untermalt. Diese Darstellungen wirken überflüssig, da das Publikum die Bedeutung und Dringlichkeit des Themas bereits verstanden hat.
Trotz dieser Übertreibungen bleibt „Zero Days“ eine wichtige Dokumentation über virtuelle Kriegsführung. Gibney schafft es, ein komplexes und beunruhigendes Thema öffentlich zu machen, anstatt es in Geheimdienstkreisen zu belassen. Die Dokumentation fordert die Zuschauer auf, die Gefahren von Cyberkriegsführung ernst zu nehmen und die Diskussion darüber offen zu führen.