Berlinale: Julia Brandes gewinnt 15. Femina Filmpreis 2011

Bereits seit 1996 wird der Femina Filmpreis verliehen, wozu die Berlinale als Rahmen die besten Voraussetzungen bietet. Verantwortlich dafür ist der gleichnamige Trägerverein, der damit die künstlerische Arbeit von Frauen beim Film hervorheben und belohnen will. Dabei geht es vor allem auch um Frauen, die hinter den Kulissen arbeiten, beispielsweise in den Bereichen Szenenbild, Kamera, Kostümbild, Musik und Schnitt. In seltenen Fällen wurde auch schon mal eine Regisseurin, Darstellerin oder Drehbuchautorin ausgezeichnet.

Berlinale: Julia Brandes gewinnt 15. Femina Filmpreis 2011

Der vollkommen von Spenden finanzierte Preis möchte darauf hinweisen, wie unterrepräsentiert Frauen sind, wenn es um technische und künstlerische Filmberufe geht. In diesem Jahr ging der Preis an Julia Brandes, die für das Kostümbild des Films “Lollipop Monster” verantwortlich war. Der Film wurde auf der Berlinale uraufgeführt. Mehr zum Preis und der Arbeit von Julia Brandes gibt es in diesem Artikel zu erfahren.

Femina Filmpreis geht an Julia Brandes

Es waren die 61. Internationalen Filmfestspiele in Berlin und der 15. Femina Filmpreis. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und zeichnet Frauen aus der Filmbranche aus, die tendenziell wenig Beachtung erhalten. Julia Brandes wurde für ihr Kostümbild beim Film “Lollipop Monster” ausgezeichnet. Gelobt wurde von der Jury die unberechenbare Fantasie der Kostüme, außerdem die Fähigkeit, das komplizierte Lebensgefühl der jugendlichen Hauptfigur sichtbar zu machen.

Nominiert waren 34 Kandidatinnen aus 16 Filmen wie „Monster Hunter“ und Co. Die Kandidatinnen arbeiten in verschiedenen Tätigkeiten wie Kostüm, Musik oder zum Beispiel Szenenbild. Auch in diesem Jahr wurde der Preis wieder ausschließlich durch Spenden finanziert.

Femina Filmpreis geht an Julia Brandes

Seit 2003 ist Julia Brandes als Kostümbildnerin aktiv. 2003 arbeitete sie beim Film “Playa del Futuro” als Kostümbildassistentin. Ein Jahr später konnte sie weitere Erfahrungen als Garderobiere bei “SOKO Köln” sammeln. Weitere Stationen waren unter anderem “Liebe nach Rezept” von Jorgo Papavassiliou, “Polizeiruf 110”, “Star Biathlon 2006”, “Der Sonnenhof”, von Matthias Tiefenbacher.

Zudem die “Die Gustloff” von Joseph Vilsmaier, “Danni Lowinski”, “Rennschwein Rudi Rüssel – Die Serie”, “SOKO Stuttgart” und “Zwei Weihnachtsmänner” von Tobi Baumann. Sie konnte in den fast zehn Jahren in verschiedenen Ländern Europas Auslandserfahrungen sammeln.

Lollipop Monster von Ziska Riemann

Den Preis erhielt Brandes für ihre Arbeit am Film “Lollipop Monster”. Ziska Riemann führte bei diesem Film nicht nur Regie, sondern verfasste auch zusammen mit Luci van Org das Drehbuch. Luci van Org ist vor allem auch als Musikerin der Band Lucilectric bekannt, arbeitete aber auch schon oft als Moderatorin und Schauspielerin. In den Hauptrollen von “Lollipop Monster” sind Jella Haase und Sarah Horváth als Ariane und Oona zu sehen.

Der Film ist eine Coming of Age Geschichte. Die beiden Teenager Ariane und Oona könnten unterschiedlicher nicht sein, doch gerade das schweißt sie zusammen. Sie flüchten sich in eine gemeinsame Fantasiewelt, allerdings ist dieses Glück nur von kurzer Dauer. Der Film feierte auf der Berlinale seine Premiere.

Geschichte des Femina Filmpreises

Die Ursprünge des Femina Filmpreises liegen in den neunziger Jahren. Damals entstand ein kollektiver Prozess, da Frauen hinter der Kamera merkten, wie unterrepräsentiert sie in der Branche sind. Daher entstand die Idee für eine Auszeichnung, mit der man für mehr Aufmerksamkeit sorgen könnte.

Geschichte des Femina Filmpreises1996 wurde der Filmpreis schließlich ins Leben gerufen und zum ersten Mal beim Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken verliehen. Man hat sich bewusst dafür entschieden, kein reines Frauenfilmfestival zu wählen, um mehr Aufmerksamkeit generieren zu können und ein objektives Bild zu zeichnen. Bis vor zwei Jahren wurde der Preis vom Verband der Filmarbeiterinnen getragen.

Da der Verband aufgelöst wurde, gründete man 2009 den neuen Trägerverein “Femina Filmpreis”, um die Fortführung des Preises zu sichern. In der Vergangenheit wurde er nicht nur in Saarbrücken, sondern auch beim Europäischen Filmfest Stuttgart-Ludwigsburg verliehen, seit 2005 ist er aber fester Bestandteil der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Zusammen mit Julia Brandes gibt es jetzt 15 Preisträgerinnen.

1996 ging es mit Juno Sylva Englander für ihre Montage am Film “El Chicko” los. Weitere Gewinnerinnen sind Katharina Wöppermann, Monika Willi, Judith Kaufmann, Christine A. Maier, Sophie Maintigneux, Monika Buttinger, Lorenza Manrique und Margalida Obrador, Sabine Greunig, Yasmin Khalifa und Carola Gauster, Bettina Böhler, Maria Gruber, Silke Fischer, Reinhild Blaschke und zuletzt Julia Brandes.

Fazit zum Femina Filmpreis 2011 der Berlinale

Die 61. Berlinale ist zu Ende, womit auch einmal mehr der Femina Filmpreis verliehen wurde. Seit 1996 wird dieser Preis verliehen. Damit werden Frauen geehrt, die zwar beim Film arbeiten, aber in Tätigkeiten, die eher hinter der Kamera zu finden sind und daher traditionell weniger Aufmerksamkeit erhalten. Der Preis wurde damals ins Leben gerufen, um auf die Unterrepräsentiertheit von Frauen in technischen und künstlichen Filmberufen hinzuweisen. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis wird dabei vollständig von Spenden finanziert, was eine Seltenheit bei Filmpreisen ist. In diesem Jahr wurde Julia Brandes für ihr Kostümbild beim Film “Lollipop Monster” ausgezeichnet. Das Jugenddrama von Ziska Riemann wurde auf der Berlinale uraufgeführt.

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