Let´s go exploring! » die Open Mind Konferenz 2011 in Kassel
In Kassel fand Mitte Oktober die Openmind Konferenz statt, die bereits zum zweiten Mal veranstaltet wurde. Initiiert wurde sie von der Piratenpartei, stand aber allen Philosophen, Netzaktivisten und Interessierten offen, die sich mit dem Thema der Digitalisierung beschäftigen wollen. Die Konferenz legt dabei weniger den Fokus auf konkrete Sachfragen und mehr auf philosophische Grundsatzprobleme, die mit der neuen Technik einhergehen. Wie wird sich die Gesellschaft entwickeln und wie kann die Freiheit im Netz gewährleistet werden? Über zwei Tage ging die Konferenz, die in der Jugendherberge von Kassel stattfand und unter dem Motto “Let´s go exploring!” stand. Es gab viele interessante Beiträge, die thematisch breit gefächert gewesen sind. Einen Einblick in die Konferenz gibt es in diesem Artikel.
Die Openmind Konferenz in Kassel
Als Veranstaltungsort hat man sich für Kassel entschieden, genauer gesagt die dortige Jugendherberge in der Schenkendorfstraße. Angesetzt wurde die Open Mind Konferenz 2011 für den 15. und 16. Oktober und obschon von der Piratenpartei veranstaltet, stand sie allen Interessierten offen. Als Motto wurde “Let´s go exploring!” ausgerufen, was auch den Charakter der Konferenz unterstreichen soll. Es geht weniger um sehr konkrete Sachfragen und dafür mehr um allgemeine Grundsatzfragen, die mit der steigenden Digitalisierung auftreten.
Wer teilnehmen wollte, musste einen Unkostenbeitrag bezahlen, der mit 30 Euro angesetzt wurde. Bei Übernachtungen in der Jugendherberge, wofür rund 100 Schlafplätze reserviert wurden, musste mit 85 Euro gerechnet werden. Wer früh genug gebucht hatte, konnte einen besseren Preis von 70 Euro ergattern. Schon Mitte des Jahres wurde der Call for Papers ausgerufen, sodass Interessierte ihre Beitragsideen einreichen konnten. Dabei wurde von Anfang an klargemacht, dass es bei der Konferenz nicht darum gehen soll, dass man andere Menschen trifft, um ein Netzwerk aufzubauen, sondern dass philosophische und ideologische Grundsatzfragen geklärt werden sollten. Jeder, der dazu einen interessanten Beitrag hatte, konnte mitmachen.
Programm und Sprecher bei der Openmind Konferenz 2011
Das Motto der Openmind Konferenz ist relativ offen, sodass darunter natürlich viele Themen fallen konnten, die mit der Digitalisierung zusammenhängen. Beispielsweise ging es darum, wie sich die Gesellschaft an das neue Computerzeitalter anpassen würde. Oder auch darum, wie das Verhältnis von Kunstwerken zu ihren digitalen Kopien aussieht. Ein anderes Thema bestand darin, wie digitale Infrastrukturen geschaffen werden könnten, wofür auch nicht immer der Staat benötigt werden würde. Außerdem war das Thema der Informationen enorm wichtig und das Plädoyer dafür, dass Informationen frei und nicht kontrolliert sein sollten.
Zwei Schwerpunkte wurden für die Openmind Konferenz 2011 gesetzt. Der eine bestand in der Frage, was überhaupt Demokratie sei. Die Vernetzung der Welt und die digitalen Möglichkeiten bringen ganz neue Optionen der Teilhabe in Systemen und der Kooperationen. Entsprechend ist auch die Frage, wie sich damit der Begriff der Demokratie wandelt. Der andere Schwerpunkt bestand in der Frage, ob die Demokratie eben spielerischer und konfrontativer, repräsentativer und partizipativer werden kann oder soll. Entsprechend Vorträge beleuchteten diese Punkte näher.
Sonntags Programm der Open Mind Konferenz
Zwar begann die Konferenz schon am Samstag, aber das Programm ging erst am Sonntag so richtig los. Es begann schon um 10 Uhr mit einem Keynote Vortrag, wofür 2 Sessions angesetzt worden sind. Zwei weitere Sessions waren bis zum Mittagessen geplant. Weitere Sessions gab es dann bis zum Abendessen, was um 19:30 Uhr stattfand. Es folgte eine Podiumsdiskussion. In den Sessions gab es Vorträge und Workshops, die verschiedene Themen beleuchteten.
Vorträge gab es unter anderem von Michael Seemann, der dafür plädierte, dass Technologie nicht mit menschlicher Willensfreiheit aufgerechnet werden sollte. Den Blick auf mehr Emotionalität statt Rationalität lenkte Julia Schramm. Für Julia Reda ging es um die Furcht, die oftmals von der Technik ausgeht, während mitmenschliche Gefahren eher ausgeblendet werden. Furcht müsse mit einkalkuliert werden, dürfe aber nicht bestimmend sein. Jörg Friedrich beschäftigte sich mit der Frage der Rationalität, die heute oftmals mit naturwissenschaftlich-mathematischer Logik gleichgesetzt wird, was aber viel zu kurz greifen würde. Entsprechend gilt es den Begriff des Rationalen auch hinsichtlich der Technik neu oder differenzierter zu denken.
Fazit zur Open Mind Konferenz in Kassel
Die Piratenpartei hat sich das Thema zwar auf die Fahnen geschrieben, doch geht es alle Menschen an. Die Digitalisierung erfasst immer mehr den Alltag der Menschen und entsprechend auch die Lebensrealität. Es gibt diesbezüglich viele Grundsatzfragen zu klären, die auch Bestandteil der Open Mind Konferenz 2011 gewesen sind. Die fand jetzt im Oktober 2011 in Kassel statt. Dafür wählte man als Austragungsort die dortige Jugendherberge, die gleichzeitig auch Platz für Übernachtungen der Teilnehmer bot.
Inhaltlich umkreiste man das Motto “Let´s go exploring”, was absichtlich auch breit gefasst gewesen ist. Wie verändert sich die Gesellschaft und welche Antworten kann die Technik dazu liefern? Wie muss mit Ängsten gegenüber Technik umgegangen werden und welche Gefahren gehen von Algorithmen aus. Es gab mehrere Vorträge und Workshops, in denen solche Fragen behandelt worden sind. Die Konferenz stand allen Interessierten offen.