Psychologie an der Börse: Warum Kleinanleger oft irrational handeln
Die Börse ist ein sehr komplexes Gebilde, das im Kern aber sehr einfach funktioniert. Man kauft sich Anteile an bestimmten Handelsobjekten. Wenn diese im Wert steigen, steigt auch der Wert des eigenen Anteils. Im Gegenzug kann es auch zu Verlusten kommen, sodass man am Ende weniger hat, als man investiert hat.
Die Börse macht vieles möglich. Hier muss man allerdings mehr als nur das Bauchgefühl walten lassen, wenn man auf solchen Plattformen, auf denen gehandelt werden kann, entsprechend Gewinne machen will. Eine Garantie gibt es letztendlich nie, aber ansprechend handeln ist auch weit davon entfernt, einfach nur Glücksspiel zu sein – auch wenn es in manchen Fällen durchaus vergleichbar mit dem Spielen auf bekannten Plattformen für neue Online-Casinos ist. Doch warum handeln viele so oft irrational? Mehr zum Thema in diesem Artikel.
Warum die Börse kein Glücksspiel ist
Auch wenn es immer wieder Stimmen gibt, die das behaupten, so handelt es sich bei der Börse eben nicht einfach um Glücksspiel. Natürlich gibt es diese Anteile auch, wenn man vollkommen blind sein Geld investiert oder aber nur auf reine Spekulationsobjekte setzt. Doch abgesehen davon bietet die Börse mit all ihren Handelsobjekten jede Möglichkeit, um mit Sinn und Verstand an die Sache heranzugehen. Es gibt Informationen zu den Unternehmen, Märkten und Objekten, sodass man Wissen anhäufen kann, das dann in die Entscheidungen mit einfließt. Je fundierter eine Entscheidung ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man Verluste macht.
Dennoch gibt es natürlich viele Anleger, die sehr viele und hohe Verluste machen. Doch woran liegt das? Zum einen liegt es daran, dass es niemals eine Garantie gibt. Man kann niemals alle Faktoren vorhersehen. Es ist ein Spiel mit Unbekannten, das auch von den Entscheidungen der Anleger selbst beeinflusst wird. Zum anderen aber treffen sehr viele Anleger irrationale Entscheidungen, die zutiefst menschlich sind, aber eben nicht dabei helfen, eine vernünftige Anlagestrategie zu verfolgen. Wer erfolgreich sein will, muss sich mit der Psychologie des Handelns beschäftigen.
Irrationale Faktoren der Anleger
Der Mensch hat Emotionen, was in vielen Situationen schön und zuweilen sogar praktisch ist, doch an der Börse helfen sie nicht weiter. Emotionen führen zu schlechten Entscheidungen, selbst wenn man auch bei einer schlechten Entscheidung am Ende noch Glück haben kann. Unter anderem haben viele Anleger Angst, was meist dann eintritt, wenn sie sich unter Zeitdruck wähnen, weil sie etwas verpassen könnten oder Sorge haben, zu spät zu verkaufen. Diese Angst sorgt für Ungeduld, die zu vorschnellen Entscheidungen führt, sowohl beim Kauf als auch beim Verkauf.
So kaufen viele Anleger, wenn die Kurse sehr hoch sind, um noch schnell mit an Bord zu sein, oder verkaufen, obwohl der Kurs noch viel Potenzial nach oben hat. Auch Gier kann hier ein entscheidender Faktor sein, der dazu führt, dass man schlechte Entscheidungen trifft. Wer zu spät verkauft, weil er den Kurs immer weiter anwachsen sehen will, der verpasst womöglich den Absprung, bevor der Kurs in den Keller sinkt. Und was der Mensch auch besonders gut kann, ist, dass er sich sozial enorm beeinflussen lässt. Das heißt an der Börse: Kaufen alle, kauft man selbst auch. Doch auch viele Menschen können irren, sodass die reine Masse niemals ein Argument sein sollte.
Börsenhandel: So geht es richtig
Was kann man tun, um wirklich Erfolg an der Börse zu haben? Es ist immer sinnvoll, sich in Geduld zu üben und zu verstehen, dass viele Anlagen kein Sprint, sondern ein Marathon sind. Wer tatsächlich denkt, jeden Tag wild kaufen und verkaufen zu müssen, mindert seine Chancen. Entsprechend braucht es immer einen langfristigen Blick, der an eine Strategie gebunden sein kann. Man muss die Anlage als etwas verstehen, was sich verändert und auch mal Kursschwankungen unterworfen sein kann. Wenn diese dann eintreffen, ist man nicht verwundert und gerät somit auch nicht in den Panikmodus.
Helfen kann beispielsweise ein automatisierter Sparplan, durch den monatlich automatisch Geld in einen ETF oder ähnliches fließt. Dabei ist es gar nicht notwendig, täglich die Kurse zu betrachten. Es gilt gutes Risikomanagement zu betreiben, was auch heißt, dass man ein festes Budget hat und nicht darüber hinaus investiert. Und einer der wichtigsten Tipps lautet, dass man sein Portfolio diversifizieren sollte. Das heißt, dass man möglichst verschiedene Handelsobjekte nutzt und nicht all sein Geld nur auf eine Aktie setzt. So ist man viel weniger anfällig für Verluste, was auch für einen ruhigen Kopf sorgt.
Psychologie an der Börse: das Fazit
Die Psychologie des Menschen sorgt seit eh und je für schlechte Entscheidungen. Evolutionär sind viele psychologische Mechanismen sehr sinnvoll, doch nicht für die moderne Welt, zu der auch die Börse gehört. Entsprechend gilt es vor allem, dass man seine eigene Psyche im Griff haben muss, bevor man sich daran macht, die Börse zu erobern. Geduld ist eine ganz wichtige Tugend, die nicht nur beim Handeln mit Aktien von großer Wichtigkeit ist. Es gilt, langfristige Strategien zu haben, das Risiko durch Diversifikation zu streuen und sich von Angst und Gier freizumachen. Wer erkennt, dass er irrational handelt – was im Grunde alle Menschen bis zu einem gewissen Grad tun – der hat schon einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht.