Schlechte Laune und Langeweile im Winter? Nicht mehr lange!
Schnee, Skifahren, Leckereien, Glühwein und Weihnachten – das sind die „Sonnenseiten“ der Wintermonate. Doch für viele ist die kalte Zeit auch eine frustrierende oder gar deprimierende Zeit. Denn dem Körper mangelt es dann schnell am wichtigen Vitamin D, das die Sonne freisetzt und das unter anderem zur Aufhellung der Stimmung beiträgt. Außerdem unternehmen die meisten Leute weniger, wenn es draußen frostig ist. Mitunter kommt dann Langeweile auf, weil man die vielen Unternehmungen aus dem Sommer nicht mehr genießen kann. Doch den Winterdepressionen lässt sich auf verschiedene Weise vorbeugen und die Langeweile lässt sich mit ein paar Tricks recht einfach vertrieben.
Hilfreiches gegen Stimmungstiefs
1. Sich selbst mit Licht therapieren
Wie bereits erwähnt leiden etliche Menschen am sogenannten Winterblues. Trotz ihres Namens hat die gedrückte Stimmung aber nicht direkt etwas mit der Jahreszeit zu tun, sondern vielmehr mit dem Mangel an Licht in Winter und oftmals auch schon Herbst.
Der Lichtmangel im Winter
Kommt weniger Licht an Haut und Augen, kann der Körper mehr von dem Schlafhormon Melatonin produzieren. Je höher der Melatoninspiegel, desto größer die Müdigkeit und die Chance, dass es zu Gereiztheit kommt.
Der Körper braucht außerdem das Vitamin D, dass durch Sonnenstrahlen auf der Haut produziert werden kann. Weniger Vitamin D im Körper bedeutet, dass die Muskeln schwächer werden, und Infekte sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen schneller entstehen können. Darüber hinaus fällt es dem Körper schwerer, an dunklen Tagen genug des Glücksbotenstoffs Serotonin zu produzieren. Das bedeutet, dass die Momente des Tages abnehmen, in denen wir Glück empfinden. Somit trägt auch fehlendes Vitamin D zum Winterblues bei.
Die Therapie mit Licht
Es klingt vielleicht etwas komisch, aber es funktioniert: Tageslicht kann beim Arzt „gekauft“ werden oder es lässt sich nach Hause holen. Sogenannte bläuliche Tageslichtlampen strahlen mit 3.500 bis 10.000 Lux. Rötliches Licht, das die meisten gewöhnlichen Lampen im Zimmer abgeben, kommt häufig nicht einmal auf 800 Lux.
Wer bläuliche Tageslichtlampen haben möchte, muss dafür als Krankenversicherter allerdings etwa zwischen 50 und 150 Euro bezahlen. Alternativ kann man sich auch beim Arzt mit solchen Leuchten einer Lichttherapie unterziehen. Pro Sitzung fallen dann etwa sieben bis 13 Euro an.
In Deutschland fällt die Leistung leider unter „individuelle Gesundheitsleistungen“; die Therapie mit Antidepressiva dagegen wird von der Krankenkasse übernommen. Zwar kritisieren viele Psychiatern und Fachleuten diese Tatsache, dass sich daran in naher Zukunft aber etwas ändert ist nicht absehbar.
Es genügt übrigens, wenn man sich für eine knappe halbe Stunde am Morgen in einem Abstand von etwa 80 Zentimetern vor eine Lampe mit rund 10.000 Lux setzt. Verstimmungen aufgrund von Lichtmangel lassen sich damit oft schon beheben.
2. Bewegung im Freien
Obwohl eigentlich klar sein sollte, kann man auch das nicht oft genug erwähnen: Wer unter Verstimmungen im Winter leidet, sollte sich regelmäßig an der frischen Luft bewegen. Zum einen deutet eine Gesamtanalyse aller bekannten Studien zum Thema „Antidepressive Effekte durch Sport“ darauf hin, dass regelmäßige Bewegung sogar ähnlich wie ein herkömmliches Antidepressivum wirken könnte. Denn viel Sport, so die Vermutung, hebt den Serotoninspiegel und verbessert die Übertragung verschiedener Hormone im Gehirn.
Abgesehen von der Bewegung selbst, kommen, auch wenn keine Sonne zu sehen ist, Augen und Haut in Kontakt mit Licht, wenn man zum Sportmachen tagsüber die Wohnung verlässt. Schon dreißig bis sechzig Minuten können ausreichen. Wer es nicht schafft, sich zum Joggen aufzuraffen, kann auch einfach einen zügigen Spaziergang machen.
3. Pläne schmieden und die Psyche stärken
Man kann sich dem Winterblues hingeben und einfach akzeptieren, dass es einem nun einfach nicht so gut geht, oder man kann etwas dagegen unternehmen. Und zwar nicht nur körperlich, mit Lichttherapie oder Bewegung, sondern auch psychisch.
Die Rede ist davon, die Situation zwar anzuerkennen und sich nicht für etwa die Müdigkeit zu verurteilen oder gar Angst zu haben, dass irgendetwas nicht mit einem stimmt. Gleichzeitig sollten aber eben auch gezielt positive Pläne für die Zukunft gemacht werden, die einen glücklich machen und die für einen gesunden Ausgleich sorgen.
Einige Beispiele:
- Im Hinblick auf den Sommer können etwa Urlaubskataloge durchstöbert werden. Schon die Beschäftigung inspiriert zu einer „Fantasiereise“ – hier kann man sich bereits lebhaft vorstellen, was im Urlaub konkret unternommen werden kann und wie es dort sein wird. Es spricht nichts dagegen, an den halten Tagen das Gemüt aufzuhellen, indem schon jetzt schon der nächste Sommerurlaub geplant wird. Günstige Flüge zu entfernten Reisezielen lassen sich vielleicht gerade dann noch eher buchen. Am besten ist es natürlich, sich ein Reiseziel auszusuchen, an dem gutes Wetter vorprogrammiert ist. Den Sommer vor dem inneren Auge hervorzurufen, reicht manchmal schon aus, um ihn auch im Geiste mehr zu spüren.
- Zur Stimmungsaufhellung beitragen können auch diverse Themen und Fragen rund um die eigene Persönlichkeit, mit denen man sich beschäftigt. So kann etwa darüber nachgedacht werden, welche Erfolge man in den letzten Monaten oder Jahren erzielt hat. Auch eine Liste mit drei Dingen, für die man jeden Tag dankbar ist kann helfen, aus einem Stimmungstief zu kommen und das eigene Leben mehr wertzuschätzen. Und letztlich kann auch ein Aufschreiben die schönsten Erinnerungen an vergangene Ereignisse eine gute Methode sein, Verstimmungen zu bekämpfen.
- Und auch Techniken, wie etwa Meditation, Autosuggestion oder Achtsamkeitstraining tragen zu der Akzeptanz des aktuellen geistigen Stadiums bei und können helfen, wieder positiver zu denken. Vor allem tragen sie dazu bei, das Leben des Moments anzunehmen und im Hier und Jetzt zu sein. Das führt dazu, Ereignisse, Stimmungen und Dinge besser annehmen zu können, sie so zu nehmen, wie sie gerade eben sind und daraus das Beste zu machen.
4. Lebensmittel und Nährstoffe, die die Laune verbessern
Vor allem Feldsalat wird bei trüben Stimmungen an kalten Tagen schon seit jeher empfohlen. Das liegt vor allem daran, dass er eine große Menge an Eisen enthält. Und somit wird einem Eisenmangel vorgebeugt, der stark auf die Stimmung schlagen kann und chronisch müde machen kann. Das vitaminreiche Baldriangewächs sollte also an kalten Tagen nicht auf dem wöchentlichen Speiseplan fehlen.
Andere empfehlenswerte Lebensmittel
Viel Eisen und somit empfehlenswert für die Winterernährung sind neben Feldsalat auch:
- getrocknete Petersilie
- grüne Minze
- Thymian
- Kakao
- Kürbiskerne
- Hirse
- Sojamehl und Sojabohnen
- Hagebutten
- Linsen
- Brennnesselblätter
- Marillen
- Erbsen
- tierische Produkte, wie Schweineleber oder Rindfleisch
Kalium
Kalium zählt zu den lebenswichtigsten Mineralien. Für unser Nervensystem ist er gar der wohl wichtigste Stoff. Er sorgt außerdem auch dafür, dass die Leber optimal und gesund arbeitet. Wer schon gegen Ende des Sommers merkt, dass die Stimmung langsam sinkt und man gereizter und müder wird, sollte nicht verzichten auf:
- Birnen
- Pflaumen
- grüne Bohnen
- Erbsen
- Kartoffeln
- Karotten
- Spinat
- Tomaten
- Avocado
- Grünkohl
- Sojabohnen
- Erdnüsse
- Haselnüsse
- Mandeln
Magnesium
Magnesium lässt sich als natürliches Mittel zum Abbau von Stress einsetzen. Der Mineralstoff beugt gegen ein Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt vor. Weiterhin verbessert er die Zellatmung. Stimmungsaufhellend und antidepressiv wirken magnesiumreiche Nahrungsmittel, wie:
- Kokosnüsse
- Cashewkerne
- Mandeln
- Para- und Erdnüsse
- Rettich
- Gurken
Für die Glückshormone
Letztlich gibt es einige Lebensmittel, die sich positiv auf die Produktion von Neurotransmittern auswirken. Mit welchen also, einfach gesagt, gezielt für gute Laune im Kopf gesorgt werden kann. Die Produktion des Glückshormons Dopamin unterstützen:
- Bananen
- Avocados
- Nüsse
- Paprika
- Karotten
Da in ihnen die Vorstufen des Neurotransmitters enthalten sind, helfen gegen einen Serotoninmangel oftmals:
- Kartoffeln
- Fenchel
- Feigen
- Mandeln
- Walnüsse
- Sesam
- Kürbiskerne
- Spinat
5. Die Langeweile bekämpfen
Gute Filme und Serien schauen
Ein recht offensichtlicher und dennoch wirkungsvoller Tipp gegen die Langeweile an kalten Tagen, an denen man einfach nicht vor die Tür möchte: Einen Film- oder Serienmarathon starten. Wir spezifizieren diesen Tipp allerdings und empfehlen, eben nicht den „Einheitsbrei“, den eben jeder zurzeit schaut, zu konsumieren.
Stattdessen ist es spannender und vor allem auch längere Zeit motivierender, wenn man dabei etwa bestimmte Regisseure und deren gesamtes Werk kennenlernt. Oder wenn man Genres abarbeitet bzw. sich mit bestimmten Themen näher auseinandersetzt. Dies können zum Beispiel der Wahlkampf in den USA, der Klimawandel, indigene Völker in Südamerika oder auch Musik sein. Unter anderem auf Netflix gibt es viele unterhaltsame und gute Musikdokus zu bestimmten Genres wie Hip Hop oder auch Rock und Pop.
Fünf spannende und vielleicht noch nicht jedem bekannte Serien, abseits des Mainstreams, die wir außerdem für die kalten Tage auf dem Sofa empfehlen können:
- Big little lies
- Sharp Objects
- The OA
- Green Frontier
- Too old to die young (Achtung, sehr langsam und ungewöhnlich erzählt und vor allem recht brutal).
Spieltage und Partyabende – Raus aus der Isolation
Selbst die geselligsten unter uns bleiben, wenn es draußen eisig ist, am liebsten eingekuschelt zu Hause. Das ist ein paar Tage lang ja auch vollkommen in Ordnung. Wer aber über Wochen hinweg nur noch zum Einkaufen, Arbeiten oder für wichtige Termine das Haus verlässt und ansonsten jeden sozialen Kontakt meidet, isoliert sich selbst und fördert damit Verstimmungen.
Denn der Mensch ist nun einmal ein soziales und geselliges Wesen und schöpft auch im Kontakt mit anderen Kraft, Energie und Hoffnung und holt sich neue Inspiration. Oder lässt sich einfach mal ablenken und kommt auf neue Gedanken.
Eines der besten Gegenmittel gegen den Winterblues ist also das Treffen mit Bekannten oder guten Freunden. Mit ihnen kann gemeinsam Serien schauen und sich anschließend darüber unterhalten. Oder es wird ein Backabend organisiert, an dem leckere Weihnachtsplätzchen und Muffins und Kekse entstehen. Auch kann eine lustige Mottoparty gefeiert werden, die einen auf andere Gedanken bringt.
Die Ausrede, dass es draußen zu kalt ist, um sich mit anderen zu treffen, gilt übrigens auf Dauer nicht. Zum einen kann man seine Liebsten ja einfach zu sich einladen. Zum anderen verlangt niemand, dass man sich längere Zeit im Freien aufhält. Das Auto oder die nächste Bus- oder Bahnhaltestelle ist schnell erreicht. Verabreden kann man sich auch in einem gemütlichen Café oder im Kino.
Wer übrigens regelmäßig ins Kino geht tut nachgewiesenermaßen etwas gegen seine Depressionen. Denn Kinobesuche fördern zum einen die soziale Interaktion. Zum anderen stellen sie auch eine kognitive Herausforderung dar, fördern die Kreativität und stimulieren somit den Geist. Der Vorteil des Kinos gegenüber dem eigenen Wohnzimmer: Man ist weniger abgelenkt. Außerdem ist der Drang, sich mit den anderen im Detail über das gemeinsam Gesehene zu unterhalten, nach einem Kinobesuch oft größer.
Weihnachtsmärkte besuchen
Weihnachtsmärkte sorgen für gute Laune. Und zwar aus unzähligen Gründen. Zum einen ist die Stimmung mit den vielen gemütlichen Hütten und Ständen, den aufgestellten Tannenbäumen, den bunten Lichtern und den duftenden Leckereien einzigartig und heimelig. Zum anderen macht das Naschen ebenjener Leckereien alleine auch schon glücklich.
Seien es ein wärmender Glühwein und eine Portion Schupfnudeln mit Sauerkraut oder ein Lebkuchen, gebrannte Mandeln oder ein Crêpe – das alles schmeckt auf dem Weihnachtsmarkt einfach am besten.
Hinzu kommt, dass der Weihnachtsmarkt genau einer der Orte ist, an dem sich alle in geselliger Runde zusammenfinden, denen es vielleicht genau so geht, wie einem selbst. Niemand geht richtig gerne raus, wenn es eisig kalt ist. Doch zwischen Wärmepilzen und in einer Runde Gleichgesinnter hält man es dann doch ganz gut aus.
Auf zahlreichen Websites finden sich übrigens Informationen dazu wo und wann dieses Jahr welche Weihnachtsmärkte eröffnen. Einfach mal nach der Region suchen und sich die Termine im Kalender vormerken!
Sport in der Halle
Sport im Freien ist gerade hinsichtlich des Lichtmangels auch im Winter empfehlenswert. Auch das haben wir schon besprochen. Doch es spricht natürlich auch nichts dagegen, der Langeweile zur tristen Jahreszeit ab und an mit Bewegung in einer Halle entgegenzuwirken.
Gerade eine sportliche Aktivität bietet sich dafür natürlich an: Das Schlittschuhlaufen. Natürlich wird ebenjenes vielerorts auch im Freien angeboten, in der Halle ist es aber, wenn es schneit oder gar hagelt und stark windet für viele dann aber doch noch einmal eine Spur angenehmer. Auch hier gilt: Mit Freunden macht das Ganze am meisten Spaß.
Neben dem Schlittschuhlaufen kann in Hallen aber auch anderweitig Sport im Winter betrieben werden. Sei es Bouldern, Trampolinspringen in dafür vorgesehenen Spaßhallen oder „Jump-Häusern“ und Ähnlichem oder etwa einfach Tanz- oder Yogakurse. Die Möglichkeiten im Warmen aktiv zu werden sind zahlreich vorhanden. Man muss sich nur aufraffen, sie auch zu nutzen. Das erste Mal kostet Überwindung, danach macht es aber schnell so viel Spaß, dass man oft gar nicht genug bekommen kann.
Shopping – Am besten im Einkaufszentrum
Für diesen Tipp sollte eine Voraussetzung erfüllt sein: Der Kontostand darf nicht allzu übel aussehen. Wer sich aber seit Längerem nichts mehr gegönnt hat, wer noch nicht alle Weihnachtsgeschenke beisammen hat oder wer vielleicht sogar sowieso seit einiger Zeit mit dem Gedanken spielt, sich eine bestimmte Sache zuzulegen, aber immer auf den richtigen Moment gewartet hat, für den dürfte das Shoppen ein wunderbarer Zeitvertreib sein.
Selbst, wenn es nur beim Bummeln bleibt und am Ende gar nichts gekauft wird – nirgends lässt sich die Langeweile so gut vertreiben, wie beim Anprobieren neuer Kleidung oder beim Stöbern in schönen Dekoartikeln, spannender Elektronik oder neuen Bucherscheinungen. Umso besser, wenn das Ganze auch noch im warmen und geschlossenen Einkaufszentrum stattfindet.
Ganz viel Lesen
Wo wir schon die neuen Bucherscheinungen angesprochen haben, wollen wir hier auch mit unserem letzten Tipp gegen die Langeweile anknüpfen: Die kalten Monate eignen sich ganz besonders gut auch fürs Lesen. Und hier vor allem für das Nachholen von Büchern, die man vielleicht schon ewig auf der Liste hat oder die neben dem Bett einstauben und zu deren Genuss man einfach noch nicht gekommen ist.
Schließlich ist die Überwindung, im Sommer ein Buch zur Hand zu nehmen oft größer, als dies im Winter zu tun. Die Wärme zieht einen nun einmal nach draußen und nicht selten ist man dann selbst am Strand beim Faulenzen in einer zu dösigen Stimmung, um sich auf Literatur einzulassen. Dann sammelt sich schon einmal eine Menge Lesestoff an, der an kalten Tagen auf dem Sofa in eine Decke eingewickelt und mit einer Kanne Tee neben einem aufgearbeitet werden kann. Wer trotzdem noch Lesetipps sucht, findet auch hier im Netz eine empfehlenswerter Listen mit genauso empfehlenswerter Literatur.