55. Symposium der Theoretischen Chemie in Rostock (STC 2019)

Zum ersten Mal fand das Symposium für Theoretische Chemie in Rostock statt. Nachdem Halle im letzten Jahr dran gewesen ist, ging es dieses Mal zum STC 2019 an die Universität Rostock. Für die rund 300 Wissenschaftler vor Ort, die aus aller Welt angereist gekommen sind, waren die Tage im September gut gefüllt, da es ein breites Programm gab. Besonders war aber auch der Veranstaltungsort, weil die Universität Rostock einen sehr runden Geburtstag feiern konnte.

Vor 600 Jahren wurde die Universität gegründet, die damit eine der ältesten in ganz Deutschland ist. Vor Ort bot sich den Wissenschaftlern also auch abseits der fachlichen Themen rund um die Chemie und Physik der ein oder andere Höhepunkt. Inhaltlich lag der Fokus dieses „55th Symposium on Theoretical Chemistry“ im Feld der photoinduzierten Dynamik und Spektroskopie. Mehr zur Konferenz gibt es in diesem Artikel zu erfahren.

Das 55. Symposium für Theoretische Chemie STC 2019

Sicherlich ist es kein Zufall gewesen, dass man sich für das 55. Symposium der Theoretischen Chemie Rostock bzw. die Universität Rostock ausgesucht hat. Die feiert immerhin in diesem Jahr ihr 600-jähriges Bestehen und ist damit eine der ältesten und traditionsreichsten Hochschulen in Deutschland. Im Februar 1419 wurde sie gegründet und trägt das Motto “Tradition und Innovation”. Hinter der Gründung standen die Herzöge Albrecht V. und Johann IV. von Mecklenburg. Ziel war es im Heiligen Römischen Reich eine Universität für den Ostseeraum zu bauen. Vor exakt einhundert Jahren wurde übrigens an dieser Stelle Albert Einstein die Ehrendoktorwürde anlässlich des 500. jährigen Jubiläums verliehen.

Das Symposium für Theoretische Chemie wurde auch dieses Mal wieder von der Arbeitsgemeinschaft Theoretische Chemie veranstaltet. Dieser Arbeitsgemeinschaft gehören die Deutsche Bunsengesellschaft für Physikalische Chemie, die Deutsche Physikalische Gesellschaft sowie die Gesellschaft Deutscher Chemiker an. Das Symposium fand über vier Tage vom 22. bis zum 26. September 2019 statt. Als Hauptthema in diesem Jahr wählte man den Bereich der photoinduzierten Dynamik und Spektroskopie. Bis zum 31. Juli konnten die Wissenschaftler Abstracts einreichen und sich für die Konferenz registrieren.

Erstmals wurde 1965 ein Symposium der Theoretischen Chemie veranstaltet. Damals fand die Konferenz in Frankfurt statt. Von da an wurde im Grunde jährlich ein Symposium abgehalten. Abwechselnd geht es dafür an Standorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. So waren auch schon Zürich und Wien Veranstaltungsorte für das Symposium. Im letzten Jahr fand das Symposium zum Thema nicht kovalenter Wechselwirkungen in Halle statt.

Keynote-Speaker des 55. Symposium für Theoretische Chemie

55th Symposium on Theoretical Chemistry Conference in RostockBei dem Hauptthema des Symposiums geht es um lichtinduzierte Prozesse und Reaktionen, die für ganz unterschiedliche Disziplinen und Felder von Bedeutung sind. Beispielsweise für die Biologie, die Biochemie, die Medizin und auch die Materialwissenschaften. Wenn es um die Frage der Nutzung von Sonnenenergie geht, sind Erkenntnisse auf diesem Gebiet von enormer Bedeutung. Die Abläufe eines solchen Prozesses müssen bis ins Detail beleuchtet werden, um eine optimale Effizenz bei der Umwandlung von Sonnenlicht in nutzbare Energie zu erreichen. Daher drehten sich auch viele Beiträge auf dem Symposium um diese Frage.

Wie auf jedem Symposium der Theoretischen Chemie gab es auch in diesem Jahr wieder mehrere Keynote-Speaker, deren Vorträge von besonderer Bedeutung gewesen sind. Zu den Keynote Speakern gehörten unter anderem Sonia Coriani von der Technischen Universität Dänemark, Bernd Engels von der Universität Würzburg, Stefanie Gräfe von der Universität Jena, Oleg V. Prezhdo von der Universität von Südkalifornien, Regina de Vivie-Riedle von der Ludwig Maximilians-Universität in München und auch Hans Jakob Wörner von der ETH Zürich.

Was ist die Theoretische Chemie?

Was genau ist die Theoretische Chemie eigentlich? Genau wie bei der Theoretischen Physik grenzt sich diese Form der Chemie dadurch ab, dass sie nicht auf Experimenten, sondern auf Berechnungen beruht. Mit ganz unterschiedlichen Berechnungsmethoden geht es um die Eigenschaften von Materie und chemischen Wechselwirkungen. Heute dienen auch Computer dafür, um komplexe Systeme konstruieren und berechnen zu können. Das wird teilweise auch als Computerchemie bezeichnet. Das ist nichts was in der Computer Bild steht, die findet ihr in einem anderen Bereih auf Heftfilme.

Enge Verbindungen gibt es stets mit der Physik, da hier keine klare Grenze zwischen den Disziplinen gezogen werden kann. Die Ergebnisse der Theoretischen Chemie sind für ganz unterschiedliche Fächer von Bedeutung. Beispielsweise für die Medizin, ebenso aber auch für die Materialwissenschaften. Gerade hinsichtlich des Klimawandel bekommt die Theoretische Chemie auch noch einmal eine größere Bedeutung.

Fazit zur STC 2019 in Rostock

Auch das „55th Symposium on Theoretical Chemistry“ war ein voller Erfolg. Das Programm der STC 2019 war breit aufgestellt, wenn man sich im Kern auch den Themen der photoinduzierten Dynamik und Spektroskopie gewidmet hat. Diesbezüglich gab es viele Vorträge und Diskussionen. Vor allem die Keynote-Speaker nahmen eine zentrale Rolle bei dieser Konferenz ein. Besonders war in diesem Jahr auch der Veranstaltungsort, da man sich dafür die Universität Rostock erwählt hat. Die feiert in diesem Jahr ihr 600-jähriges Bestehen, da sie schon 1419 gegründet worden ist und somit eine der ältesten Hochschulen in Deutschland ist. Im nächsten Jahr wird das nächste Symposium in Innsbruck stattfinden.

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