Testportale im Internet
Testportale im Internet können Verbrauchern jede Menge Zeit und Geld ersparen, wenn sie richtig angewendet werden. Das bedeutet: Wer sich nicht die Mühe machen möchte, Produkt um Produkt oder Dienstleistung um Dienstleistung einzeln zu vergleichen, sucht ein entsprechendes Vergleichsportal und informiert sich dort über Vorteile und Nachteile. Worauf bei der Nutzung von Testportalen zu achten ist, verrät dieser Ratgeber.
Abbildung 1: Im Internet gibt es Testportale von Fachpersonal, Testportale von (bezahlten) Privatnutzern und Vergleichsportale, die lediglich für die Kaufentscheidung relevante Daten liefern. Um in diesem Dschungel durchzublicken, braucht es Hintergrundwissen.
So funktionieren Testportale im Internet
Auch wenn sie alle einen ähnlichen Namen tragen, so sind Test- und Vergleichsportale im Internet doch oft unterschiedlich gestrickt. Entscheidend für den Verbraucher ist die Antwort auf die Frage, wer auf dem Portal testet und wie diese Tests durchgeführt werden.
- So gibt es Testportale, bei denen Menschen mit entsprechender Fachexpertise das Produkt oder die Dienstleistung auf Herz und Nieren prüfen.
- Andere Testportale wiederum fassen nur Produkttests zusammen.
- Klassische Vergleichsportale benennen lediglich die für einen Vergleich benötigten Eckdaten – ohne diese zu bewerten.
Eine weitere Option, sich Meinungen über Produkte und Dienstleistungen einzuholen, ist via Online-Bewertung oder über recht persönliche gehaltene Rankings wie etwa dieses über Berliner Kinos. Eine Bewertung ist allerdings nur dann valide und wertig, wenn es keine Gegenleistung dafür gab. Welche Testportale aktuell wertige Informationen liefern, zeigt die folgende Übersicht.
Abbildung 2: Unklar ist häufig, wer getestet hat sowie was und wie getestet wurde – daher gibt es im Bereich von Vergleichs- und Testportalen auch schwarze Schafe.
test.de. Das Portal der Stiftung Warentest
Test.de, das Portal der Stiftung Warentest, ist mitunter das größte Testportal, das es im deutschsprachigen Internet gibt. Unter https://www.test.de/ hat die Redaktion auch einen Beitrag darüber veröffentlicht, dass es in der Welt der Testportale zahlreiche schwarze Schafe gibt. Auch wenn die Tatsache, die dahinter steckt, eine für Verbraucher Ungute ist, so heißt es dort doch: „Kaum zu glauben: Die Stiftung Warentest hat Puzzles mit Minion-Figuren geprüft, sogar Ameisenfarmen, Bayern-Flaggen und Wasser¬bomben.“ Weiterhin informiert die Redaktion von test.de darüber, dass nicht überall dort ein Test dahintersteckt, wo auch im „Test“ steht, dass „getestet“ wurde.
Kurz um gilt auch hier der Tipp, der eingangs bereits erwähnt wurde: Verbraucher mögen kritisch prüfen, ob es sich bei der Testseite auch wirklich um eine seriöse handelt. Ausschließlich positive Produktbewertungen, Produktbilder, die eher Agenturaufnahmen gleichen sowie Verweise zu Onlineshops zeigen an: Hier handelt es sich um Verkaufslinks und nicht etwa um eine unabhängige Produktbewertung. Auch eine fehlende Testbeschreibung sowie ein fehlendes Impressum sollten Verbraucher stutzig machen.
konsument.at. Das österreichische Pendant zur Stiftung Warentest
Das österreichische Pendant zur Stiftung Warentest, das Team von Konsument, veröffentlicht unter https://www.konsument.at Tests aus verschiedenen Branchen – von Auto und Transport bis hin zu Markt und Dienstleistung. Auch aktuelle News zu Klagen, Prozessen und Urteilen werden dort online veröffentlicht und bieten den Verbrauchern die Möglichkeit, sich unabhängig zu informieren.
Vergleichsportale zu Nischenprodukten sind rarer
Jonas Koenig, der Redaktionsleiter von https://www.anbieter.org/ erklärt das Vergleichsportal mit diesen Worten: „Anbieter.org soll dabei helfen, die besten Anbieter und Angebote sowie auch die besten Boni im Netz zu finden und dabei Betrüger zu vermeiden.“ Aktuell richtet das Testportal sein Augenmerk auf Wettanbieter (u.a. Sportwettenanbieter) sowie Online-Casinos. Mithilfe von transparenten Bewertungen sowie realistischen Reviews sollen sich interessierte Glücksspieler ein Bild davon machen, wo sie ihr Spielerglück finden können.
Anbieter.org ist ganz klar in einem Nischenbereich zu verorten. Während test.de und konsument.at eine breite Bandbreite an Tests über Produkte und Dienstleistungen vorhält, dreht es sich bei Jonas Koenigs Portal um Glücksspiele. Doch auch in anderen Branchen gibt es Vergleichsportale über Einzelprodukte – beispielsweise im Bereich Versicherungen und Finanzen (wie etwa Tagesgeldkontos). Das Prinzip dieser Nischenprodukte ist dabei immer ähnlich: Veröffentlicht wird online eine Gegenüberstellung der wichtigsten Vergleichsdaten, um dem Kaufinteressenten die Zeit zu ersparen, sich durch die Vertragsdetails jedes einzelnen Anbieters zu kämpfen. Bevor es beispielsweise bei einer Versicherung oder bei einem Kreditangebot zu einem Vertragsabschluss kommt, gibt es den Hinweis an den Verbraucher, zunächst einmal die Details zu prüfen.
Tendenziell gibt es deutlich weniger Onlinevergleiche, die sich um Nischen- oder Einzelprodukte drehen. Stattdessen gibt es Nachahmer der großen Vergleichsportale – wie etwa expertentesten.de, netzvergleiche.de und andere Vergleichsseiten, auf denen Verbraucher zwar Informationen erhalten, diese aber im Idealfall selbst abwägen.
Fazit zu Testportalen im Internet
Das bedeutet: Anstatt blind auf den „Testsieger“ zu vertrauen (was im Übrigen ein rechtlich geschützter Begriff ist, der nur dann verwendet werden darf, wenn auch wirklich ein transparenter, unabhängiger Test im Vorfeld durchgeführt wurde), sollte ein Vergleichsportal als Datensammlung verstanden werden. Notiert sind darin alle für eine Kaufentscheidung relevanten Informationen, die der Endverbraucher transparent präsentiert bekommt – ganz egal, welche „Note“ das Produkt oder die Dienstleistung erhalten haben. Dann macht es Sinn, Test- oder Vergleichsportale zu nutzen, denn die finale Entscheidung ist und bleibt so beim Endverbraucher.