Mehr Frauen in der Filmindustrie » Verband der Filmarbeiterinnen e.V.

Frauen in der FilmindustrieIm Herbst 1979 entstand in Berlin der Verband der Filmarbeiterinnen e.V. Dieser gründete sich aufgrund der „Hamburger Erklärung der deutschen Filmemacher“.
 
Mit der Zeit kamen Mitglieder aus unterschiedlichen Bereichen der Filmbranche hinzu. Dazu zählen Regisseurinnen, Produzentinnen, Verleiherinnen, Kamera- und Tonfrauen, Cutterinnen, Szenenbildnerinnen, Filmwissenschaftlerinnen und Schauspielerinnen. Der Verband der Filmarbeiterinnen zählt zu den Gründungsmitgliedern des „Bundesverbands Film„. Zudem initiierte und unterstützte er zahlreiche filmpolitische Aktivitäten, wie zum Beispiel die Kampagne im Zuge der Novellierung des Filmförderungsgesetzes.

Die Frauen erweiterten diese um Forderungen wie:

  • 50% aller Mittel für Filme von Frauen
  • 50% aller Arbeits-, Ausbildungs- und Gremienplätze
  • Förderung von Verleih und Abspielstätten für Filme von Frauen

Die Geschichte vom Verband der Filmarbeiterinnen

1984 verlegte der Verband seinen Hauptsitz nach Köln. Dort führte er eine Verfassungsklage gegen die Diskriminierung von Frauen ein. Das Ziel war die Durchsetzung der paritätischen Besetzung der Gremien. Seit 1992 befindet sich der Hauptsitz wieder in Berlin.

20 Jahre JubiläumAls juristische Person bietet der Verband ein Dach für Projekte von Gruppen oder Einzelnen. Er fungiert als Rahmen, der den Mitgliedern Initiativen und Aktivitäten aller Art ermöglicht. Jedes Mitglied kann im Namen des Verbandes satzungsgemäße Projekte vorschlagen und durchführen.
 
Im Herbst 1999 feierte der Verband sein 20-jähriges Jubiläum. Dabei fand die internationale Tagung „die FRAU die MACHT der FILM“ statt.
 
Der Verband hat in der Vergangenheit zahlreiche Veranstaltungen und Veröffentlichungen organisiert und herausgebracht. Eine Auswahl dieser findet sich auf der Webseite des Verbands, wo Interessierte weitere Informationen erhalten und sich über aktuelle Projekte informieren können.

Regelmäßige Aktivitäten des Verband der Filmarbeiterinnen e.V.

Zu den regelmäßigen Aktivitäten des Verbandes der Filmarbeiterinnen e.V. zählen etwa 4-5 Rundbriefe pro Jahr. Diese enthalten Informationen aus verschiedenen Quellen wie öffentlichen und privaten Institutionen sowie Verbandsmitgliedern. Mitglieder erhalten die Rundbriefe kostenlos oder gegen einen Unkostenbeitrag.

Jährlich wird der Femina-Film-Preis vergeben, der „hervorragende künstlerische Leistungen einer Technikerin“ in den Bereichen Kamera, Schnitt, Ausstattung, Kostüm oder Musik honoriert. Der Preis hebt die Bedeutung der künstlerischen Arbeit von mitwirkenden Frauen für das Gesamtresultat eines Films hervor. Eine aus drei im Filmbereich tätigen Frauen bestehende Jury entscheidet über die Vergabe des dotierten Preises.

Im Rahmen des Berliner Jour-Fix finden Diskussionen, Vorträge und Filmvorführungen für Verbandsmitglieder und Gäste statt. Die Termine sind unregelmäßig.

Während der Berlinale erscheint jährlich die Veröffentlichung „Haben Sie heute schon einen Film von einer Frau gesehen?“. Diese Erhebung gibt einen Überblick über Filme von Regisseurinnen im Festivalprogramm.

Zudem existiert das Mentorship 2000, das ein Netzwerk zwischen erfahrenen und jungen Frauen aufbaut. Berufseinsteigerinnen profitieren von der Hilfe, Unterstützung und Beratung durch langjährig erfahrene Mentorinnen aus der Film- und TV-Branche. Das Projekt verhindert so ein Verschwinden im „Bermuda-Dreieck“ nach dem Studium.

Frauen in der Filmindustrie

Frauen in der Filmindustrie haben in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte erzielt. Trotzdem sind sie nach wie vor unterrepräsentiert, insbesondere in Führungspositionen und technischen Berufen. Um das Bewusstsein für die Rolle von Frauen in der Branche zu schärfen, setzen sich Organisationen wie der Verband der Filmarbeiterinnen e.V. aktiv für die Förderung von Frauen ein. Durch Initiativen wie den Femina-Film-Preis werden künstlerische Leistungen von Technikerinnen gewürdigt und ihre Arbeit in den Fokus gerückt.

Mentoring-Programme, wie das Mentorship 2000, bauen wichtige Netzwerke zwischen erfahrenen Frauen und jungen Talenten auf. Solche Programme stärken die Präsenz von Frauen in der Filmindustrie und unterstützen sie beim Einstieg in ihre Karriere. Darüber hinaus leisten Filmfestivals, die den Fokus auf Frauen legen, einen wertvollen Beitrag zur Sichtbarkeit von Regisseurinnen und anderen Filmschaffenden. Insgesamt bleibt die Förderung von Frauen in der Filmindustrie eine wichtige Aufgabe, um Chancengleichheit und Vielfalt auf allen Ebenen zu gewährleisten.

Die Hamburger Erklärung 1979

Die Hamburger Erklärung 1979Die Hamburger Erklärung von 1979 markierte einen Wendepunkt für deutsche Filmemacher. In diesem wichtigen Dokument forderten Filmschaffende grundlegende Veränderungen in der Filmförderung und eine stärkere Unterstützung von kreativen Projekten. Neben finanziellen Anliegen betonte die Erklärung auch die Bedeutung von kultureller Vielfalt und künstlerischer Freiheit im deutschen Filmschaffen. Daraufhin entstanden zahlreiche Initiativen und Verbände, die sich für die Umsetzung dieser Forderungen einsetzten.
 
Ebenso inspirierte die Hamburger Erklärung Frauen in der Filmbranche, ihre eigenen Forderungen zu erheben. Sie forderten unter anderem eine gerechtere Verteilung von Mitteln, Arbeits- und Ausbildungsplätzen sowie die Förderung von Verleih und Abspielstätten für Filme von Frauen. Aus diesem Anliegen heraus entstand der Verband der Filmarbeiterinnen e.V., der sich seitdem aktiv für die Belange von Frauen in der Filmindustrie einsetzt und zahlreiche Projekte und Initiativen ins Leben gerufen hat.

Fazit zum Verband der Filmarbeiterinnen e.V.

Der Verband der Filmarbeiterinnen e.V. leistet seit seiner Gründung im Jahr 1979 einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Frauen in der Filmbranche. Durch verschiedene Projekte, Initiativen und Veranstaltungen unterstützt der Verband Frauen auf ihrem Weg in die Filmwelt und setzt sich für Chancengleichheit ein. Darüber hinaus fördert der Verband die Vernetzung von Filmschaffenden und bietet eine Plattform für künstlerischen Austausch und Zusammenarbeit. Insgesamt trägt der Verband der Filmarbeiterinnen e.V. maßgeblich zur Stärkung der Position von Frauen in der Filmindustrie bei und fördert eine vielfältige, kreative und gerechte Branche.

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