Verein für Socialpolitik – Die Jahrestagung 2014 in Hamburg
Schon seit 1948 veranstaltet der Verein für Socialpolitik regelmäßig Jahrestagungen. Damals noch im zweijährigen Rhythmus finden sie seit den siebziger Jahren tatsächlich jedes Jahr statt. Für die Jahrestagung 2014 ging es jetzt nach Hamburg, wo auch schon 1978 einmal die Konferenz abgehalten wurde. Als Tagungsort hat man sich die Helmut-Schmidt-Universität bzw. die Universität der Bundeswehr Hamburg ausgewählt. Die Tagung lief vom 7. bis zum 10. September 2014. Es gab ein gut gefülltes Programm, das Workshops, Vorträge und auch die Mitgliederversammlung des Verein beinhaltete. Als Kernthema dieser Jahrestagung konzentrierte man sich auf evidenzbasierte Wirtschaftspolitik. Mehr zum Inhalt der Konferenz gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Die Jahrestagung des VfS 2014
Nachdem es im letzten Jahr in Düsseldorf um Wettbewerbspolitik und Regulierung in einer globalen Wirtschaftsordnung gegangen war, machten sich die Mitglieder des Verein für Socialpolitik in diesem Jahr auf nach Hamburg, um dort über evidenzbasierte Wirtschaftspolitik zu sprechen. Schon 1978 hat die Jahrestagung in Hamburg stattgefunden. Für dieses Jahr hat man sich die Tage vom 7. bis zum 10. September 2014 gewählt, um sich in der Helmut-Schmidt-Universität bzw. der Universität der Bundeswehr Hamburg zu treffen. Die Organisation wurde von Bernd Fitzenberger von der Universität Freiburg geleitet.
Programm der Verein für Socialpolitik Jahrestagung 2014
Schon am Sonntag, dem 7. September ging es los. Um 13 Uhr begann ein Mentoring-Workshop für Frauen zum Thema “Fit für die Wissenschaft”. Im Anschluss begann die Registrierung für die Tagung. Parallel dazu gab es einen weiteren Workshop, der sich mit der Forschungsförderung durch die DG in den Wirtschaftswissenschaften mit besonderem Blick auf koordinierte Förderprogramme beschäftigte. Am Sonntagabend gab es außerdem die Mitgliederversammlung des Verein für Socialpolitik. Der Abend endete mit einem Get-Together, bei dem das Holzbläserquartett des Stabsmusikkorps der Bundeswehr für die musikalische Untermalung sorgte.
Am Montag konnte die Tagung dann gleich schon am Morgen in die Vollen starten. Es gab parallel zueinander verschiedene Blöcke der offenen Tagung. Im Hörsaal 1 begann zum Beispiel unter dem Vorsitz von Julian Donaubauer der Block “Development I”. Inhaltlich gab es dazu zwei Vorträge. Zum einen “International Interventions to build Social Capital: Evidence from a Field Experiment in Sudan” von Alexandra Adveenko und “Does Foreign Aid really attract Foreign Investors? New Evidence from Panel Cointegration” von Julian Donaubauer. Zeitgleich dazu ging es in den anderen Blöcken um “Labor Market Reform in Germany” und “R&D and Innovation”.
Insgesamt liefen 21 Blöcke am Montagvormittag parallel zueinander. Die Themen dazu waren unter anderem “Experimental Economics I”, “Contract Theory” oder auch “The European Debt Crisis: Econometric Contributions on Causes and Possible Remedies”. Danach erst erfolgte noch einmal die offizielle Eröffnung mitsamt Begrüßung von Wildfried Seidel, Präsident der Helmut-Schmidt-Universität, Jeromin Zettelmeyer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Michael Berlemann, Leiter der lokalen Organisation von der Helmut-Schmidt-Universität, sowie Michael C. Burda, Vorsitzender des Verein für Socialpolitik von der Humboldt-Universität zu Berlin. Es folgte das Plenum mit dem Vortrag “Design of Pay-for-Performance Compensation for Healthcare Providers” von Thomas E. MaCurdy von der Stanford University.
Der Montag hatte auch nach dem ersten Plenum noch ein sehr volles Programm. Es gab noch ein Mittagsempfang des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung mit Marcel Fratzscher, Präsident des DIW, der die Begrüßungsworte sprach, und Sabine Lautenschläger, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank, als Gastrednerin. Es folgte im Anschluss ein weiteres Plenum mit Sir Richard Blundell vom University College London, der den Vortrag “Empirical Evidence and Tax Policy Reform” hielt. Zum Nachmittag folgten wieder die parallel laufenden Blöcke. Am Abend dann gab es zum einen noch die Verleihung des Gossen-Preises, außerdem die Thünen-Vorlesung sowie den Abendempfang auf Einladung der Google Inc. Der Tag endete mit der Verleihung des Gustav-Stolper-Preises.
Auch die beiden folgenden Tage hatten wieder die verschiedenen Blöcke, in denen Vorträge gehalten wurden und gezielt spezifische Themen besprochen werden konnten. Beispielsweise auch zu den Themen “Financial Frictions, the Business Cycle and Stabilization Policy” oder auch “Theory and Evidence of Wage Rigidities and the Matching Function”. Am Mittwoch-Nachmittag wurde zum einen der Reinhard-Selten-Preis verliehen, zum anderen gab es noch das Schlusswort von Michael C. Burda.
Sponsoren, Spender und Aussteller bei der Jahrestagung
Die Jahrestagung 2014 hatte einige Sponsoren und Spender, die natürlich auch offiziell genannt wurden. Dazu zählten die Deutsche Bundesbank Eurosystem, Google, das Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, Berenberg, die Hans Böckler Stiftung und die Finanzgruppe Wirtschaftsförderung. Vor Ort waren zudem auch verschiedene Wirtschaftsforschungsinstitute und Verlage, die sich entsprechend als Aussteller präsentieren konnten. Das waren neben Google unter anderem auch De Gruyter, Duncker & Humblot, Econwatch, Nomos, Mohr Siebeck, Pearson, Schäffer/Poeschel, Springer, UVK, DIW Berlin, das Hamburgische WeltWirtschafts Institut, das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, das Institut für Makroökonomie und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung.
Hintergrund zum Verein für Socialpolitik
Der Verein für Socialpolitik hat eine lange Historie. Die Vereinigung für Ökonomie hat ihren Sitz in Berlin und mehrere tausend Mitglieder. Inhaltlich geht es um wirtschaftswissenschaftliche Fragen, die in einzelnen Fachausschüssen besprochen werden. Vom Verein werden auch zwei Fachzeitschriften herausgebracht, aber keine die thematisch für Heftfilme Sinn machen. Das ist zum einen die Zeitschrift “Perspektiven der Wirtschaftspolitik” und zum anderen der “German Economic Review”. Gegründet wurde der Verein schon 1873. Neben den regelmäßigen Jahrestagungen, die seit 1948 durchgeführt werden, konzentriert sich der Verein auch auf die Nachwuchs- sowie Frauenförderung. Die evidenzbasierte Wirtschaftspolitik, um die es jetzt auch bei der aktuellen Tagung ging, ist auch eine zentrale Forderung des Verein.
Fazit zur Jahrestagung VfS 2014
Wirtschaftspolitische Fragen unter dem Gesichtspunkt von Wirtschaftswissenschaften. Einmal mehr wurde auf der Jahrestagung des Verein für Socialpolitik sehr viel diskutiert. Über mehrere Tage lang gab es ein Programm, das viele unterschiedliche Aspekte der Wirtschaft beleuchtete. Evidenzbasierte Wirtschaftspolitik stand dabei im Fokus, was gerade hinsichtlich der jüngsten Jahre und Wirtschaftskrisen immer wichtiger wird. Es gab Vorträge und Workshops, Diskussionen und auch die Mitgliederversammlung. Zudem wurden auch Preise auf der Jahrestagung verliehen, die schon am Sonntag angefangen hatte. Aber auch für eine gemeinsame Abendgestaltung blieb noch genügend Zeit. Im nächsten Jahr wird die Jahrestagung des Verein für Socialpolitik in Münster stattfinden. Thema wird voraussichtlich die Theorie und Politik der ökonomischen Entwicklung sein.