Museum für Völkerkunde in Dresden: Ausflug für ethnologisch Neugierige
Die Geschichte der Stadt Dresden reicht weit zurück. Heute kann man das in der Stadt auch in vielerlei Hinsicht sehen. Die an der Elbe gelegene Stadt gilt als Kulturstadt, die zahlreiche interessante Bauten zu bieten hat, wozu die Staatskapelle und die Semperoper gehören. Die Stadt ist in vielerlei Hinsicht bekannt. Etwa durch die bekannten Luftangriffe auf Dresden, auf denen der Film “Dresden” aus dem Jahr 2006 beruht, das grüne Gewölbe oder auch den bekannten Dresdner Juwelendiebstahl.
Museumsfreunde kommen in der Stadt ebenso voll auf ihre Kosten, ob nun für deutsche Geschichte oder aber auch für Ethnologie. Letztere kann im Museum für Völkerkunde erlebt werden. Das Museum hat eine Sammlung mit über 100.000 Exponaten, weshalb ein Besuch sich auf jeden Fall lohnen kann. Mehr zum Ethnologischen Museum gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Das Museum für Völkerkunde Dresden
Ethnologische Museen sind vor allem in Europa aufgekommen und waren eine unmittelbare Folge der Entdeckung der Welt, der Aufklärung und auch Kolonialisierung. 1560 wurde bereits eine Kunstkammer gegründet, in der in den nächsten Jahrhunderten immer mehr Objekte aufgenommen wurden. Dazu zählten später auch Ethnographica, in denen versucht wurde, andere Völker und Gesellschaften aus deren Sicht zu verstehen. Es folgte irgendwann eine Trennung der Kunstwerke von den Objekten, die eher den Naturwissenschaften zuzuordnen waren. Das moderne Museum für Völkerkunde geht vor allem auf die Arbeit des Anthropologen Adolf Bernhard Meyer zurück.
1875 gründete Meyer eine eigene Abteilung für Ethnologie im Naturhistorischen Museum. Aufgrund eines hohen Austausches der Gelehrten untereinander zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es eine hohe Qualität in der Dresdner Forschungsarbeit. Die Sammlung anthropologischer und ethnologischer Stücke wuchs immer weiter an. Das geschah auch durch viele weltweite Reisen, die in den nächsten Jahrzehnten folgen sollten. Ab 1920 hieß das Museum offiziell das Museum für Tierkunde und Völkerkunde. Große Teile der Sammlung konnten rechtzeitig vor den Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg gerettet werden.
Sammlung im Dresdner Museum für Völkerkunde
Seit 1954 befindet sich das Museum im Japanischen Palais. Die Sammlung ist beeindruckend und lädt dazu ein, viele interessante Ausstellungsstücke zu entdecken. Dazu gehört unter anderem das berühmte Damaskuszimmer, das vollständig aufgebaut im Museum zu finden ist und ursprünglich aus dem Osmanischen Reich stammt. In diesem Raum, der rund 25 Jahre lang restauriert wurde, gibt es eine Vielzahl schöner Verzierungen zu sehen. Insgesamt sind in diesem Museum aber rund 100.000 Objekte zu finden, die aus ganz unterschiedlichen Teilen der Welt stammen. Dabei übernimmt das Museum auch selbst die Aufgabe, sich kritisch mit der eigenen Vergangenheit und Kolonialzeit auseinanderzusetzen.
Immer wieder finden im Völkerkundemuseum in Dresden Ausstellungen statt, die unterschiedliche Epochen, Völker oder andere Themen in den Fokus nehmen. Unter anderem die Ausstellung “Dialog unter Gästen”, in der dazu eingeladen wird, das Damaskuszimmer als Begegnungsstätte zu verstehen. Interessant ist auch die Ausstellung “Intervention: Unter einem Himmel – Von Mustern und anderen Wesen”. Mehr Informationen und Einblicke in die jeweiligen Ausstellungen, die oft über mehrere Monate laufen, gibt es auf der Webseite des Museums.
Das Japanische Palais
Beim Japanischen Palais handelt es sich um ein berühmtes Gebäude in Dresden, dessen Ursprünge im 17. Jahrhundert zu finden sind. Hier plante August der Starke die Umsetzung eines Porzellanschlosses, wodurch japanische und chinesische Einflüsse genutzt wurden. Allerdings wurden die Pläne nicht vollendet. Schon im 18. Jahrhundert wurde hier die Kunstkammer eröffnet. Im Laufe der vielen Jahre wurde das Gebäude umgestaltet oder erweitert. Auch deshalb, da es im Zweiten Weltkrieg starke Schäden durch Feuer genommen hat.
Das Japanische Palais ist heute eines der ältesten Gebäude für Museen in Deutschland. Heute gibt es die bekannte Inschrift über dem Eingang, die “Museum usui publico patens” lautet. Das bedeutet übersetzt, dass das Museum für den öffentlichen Gebrauch offensteht. Hier sind das Museum für Völkerkunde und die Senckenberg Naturhistorische Sammlung zu Hause. Zudem bietet das Palais immer wieder Räumlichkeiten für Ausstellungen, die von allen Museen Dresdens ausgerichtet werden können, die zur Staatlichen Kunstsammlung Dresden zählen. Der Eintritt im Japanischen Palais ist frei.
Fazit zum Völkerkundemuseum in Dresden
Wer sich für Kultur jedweder Art erwärmen kann, der dürfte sich in Dresden sehr wohlfühlen. Die Stadt an der Elbe ist international für ihre schöne Architektur bekannt, die vor allem Anfang des 18. Jahrhunderts entstand und auch als Dresdner Barock bezeichnet wird. Die Stadt bietet nicht nur viele verschiedene Gebäude, sondern auch zahlreiche Museen, die darin über die Jahre aufgebaut wurden.
In Dresden lässt sich auch das Museum für Völkerkunde finden, das im Japanischen Palais zu Hause ist, dessen Geschichte aber schon auf das 17. Jahrhundert zurück. Rund 100.000 Ausstellungsobjekte sind hier zu sehen, die aus der ganzen Welt gewonnen wurden und deshalb auch innerhalb des Museums kritisch behandelt werden. Wer sich für Anthropologie und Ethnologie – oder generell fremde Kulturen – interessiert, ist hier an der richtigen Adresse.