Extrem laut & unglaublich nah (2011) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Extrem laut & unglaublich nah„, ein Film von Stephen Daldry, erzählt die Geschichte des neunjährigen Oskar Schell. Nach dem tragischen Verlust seines Vaters im Zuge der Ereignisse des 11. Septembers beginnt Oskar eine ungewöhnliche Suche in New York City. Sein Vater, Thomas, hinterließ ihm einen Schlüssel, der zu einem unbekannten Schloss passt. Dieser Schlüssel wird zum Symbol seiner Trauer und seiner Hoffnung. Geleitet von einer Mischung aus Neugier und Verzweiflung, beschließt Oskar, das Rätsel zu lösen. Er will herausfinden, was der Schlüssel öffnet und glaubt, dadurch eine Verbindung zu seinem Vater herstellen zu können.

Dauer: 129 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Stephen Daldry
Produzenten: Scott Rudin
Hauptdarsteller: Tom Hanks, Sandra Bullock, Thomas Horn
Nebendarsteller: John Goodman, Jeffrey Wright, Max von Sydow
Genre: Drama
Studio: Warner Bros.
Sprachen: Deutsch, English

Seine Suche führt ihn zu Menschen unterschiedlichster Herkunft und Schicksale. Jeder von ihnen trägt auf seine Weise zur Reise des Jungen bei. Oskar, gespielt von Thomas Horn, navigiert durch eine Welt des Schmerzes und der Unsicherheit, dabei immer auf der Suche nach Antworten. Sandra Bullock und Tom Hanks unterstützen ihn in ihren Rollen als Oskars Eltern. Sie repräsentieren die unterschiedlichen Wege der Trauerbewältigung. Der Film verwebt Oskars persönliche Geschichte mit dem kollektiven Trauma der Stadt New York. Er bietet einen einzigartigen Blick auf die Auswirkungen eines nationalen Unglücks durch die Augen eines Kindes. „Extrem laut & unglaublich nah“ ist eine Erzählung über Verlust, Mut und die unerwarteten Verbindungen, die wir im Leben finden.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Extrem laut & unglaublich nah“ ist ein bewegendes Drama aus dem Jahr 2011. Unter der Regie von Stephen Daldry entstand dieser Film, basierend auf Jonathan Safran Foers Roman. Er erzählt die Geschichte des jungen Oskar Schell, verkörpert von Thomas Horn. Oskar sucht in New York nach einer Verbindung zu seinem verstorbenen Vater, gespielt von Tom Hanks. Sandra Bullock und Max von Sydow übernehmen weitere zentrale Rollen. Dieses Werk besticht durch seine emotionale Tiefe und wurde 2012 für zwei Oscars nominiert.

Hinter der Kamera wirkten talentierte Künstler mit. Eric Roth zeichnete für das Drehbuch verantwortlich. Scott Rudin produzierte den Film. Für die musikalische Untermalung sorgte Alexandre Desplat, während Chris Menges die Kameraführung übernahm. Claire Simpson trug mit ihrem Schnitt wesentlich zum Erfolg bei. Gedreht wurde mit der Arri Alexa, was „Extrem laut & unglaublich nah“ zu einem Pionierwerk in der Nutzung des ArriRaw-Formats machte. Drehorte wie die Lower East Side, Chinatown und der Central Park in New York fügten dem Film Authentizität hinzu.

Der Film spielte weltweit rund 55 Millionen US-Dollar ein. Neben der Oscar-Nominierung erhielt er 2012 den Hessischen Filmpreis. Er wurde als „Beste internationale Literaturverfilmung“ ausgezeichnet. Max von Sydow erhielt eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller.

Inhalt und Handlung vom Film „Extrem laut & unglaublich nah“

In „Extrem laut & unglaublich nah“, einem Film von 2011 unter der Regie von Stephen Daldry, steht der neunjährige Oskar Schell im Mittelpunkt. Oskar, der autistisch ist, lebt in New York City und hat eine besonders enge Beziehung zu seinem Vater Thomas. Thomas inspiriert und fordert seinen Sohn durch kreative Missionen, die Oskar durch New York City führen, um Hinweise auf einen „verlorenen sechsten Stadtteil“ zu finden. Diese Herausforderungen helfen Oskar, sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen und die Schwierigkeiten der Kommunikation mit anderen zu überwinden.

Das Leben der Familie Schell ändert sich dramatisch am 11. September 2001. Als die Schulen an diesem Tag früh schließen, kommt Oskar alleine nach Hause und entdeckt sechs beunruhigende Nachrichten seines Vaters auf dem Anrufbeantworter – alle aus dem World Trade Center. In einem Zustand tiefer Angst versteckt sich Oskar unter seinem Bett, bis seine Großmutter ihn findet und bei ihm bleibt, bis seine Mutter Linda nach Hause kommt. Oskars Unfähigkeit, den Tod seines Vaters zu verarbeiten, wird besonders bei der Beerdigung deutlich, wo er von Wut und Verwirrung erfüllt ist. Ein Jahr nach dem tragischen Ereignis entdeckt Oskar in einer Vase seines Vaters einen mysteriösen Schlüssel, verpackt in einem Umschlag mit dem Wort „Black“.

Der Schlüssel zum Erbe

Getrieben von der Überzeugung, dass dies ein letzter Hinweis von seinem Vater sein könnte, macht sich Oskar auf die Suche nach dem Schloss, das zu diesem Schlüssel passt. Er findet Hunderte von Personen mit dem Nachnamen Black im Telefonbuch von New York und nimmt sich vor, jede einzelne zu besuchen. Während dieser Suche entfremdet sich Oskar zunehmend von seiner Mutter und belügt sie über seine wahren Absichten. Bei seinen Nachforschungen trifft Oskar viele unterschiedliche Menschen, darunter Abby Black, die in Scheidung lebt und behauptet, seinen Vater nicht zu kennen.

Seine Suche führt ihn auch in die Wohnung seiner Großmutter, wo er auf einen wortkargen, alten Untermieter trifft. Dieser begleitet Oskar bei seinen Ausflügen und hilft ihm, Ängste zu überwinden. Im Laufe der Zeit erkennt Oskar, dass dieser geheimnisvolle Mann sein Großvater ist. Als er seinem Großvater die verzweifelten Nachrichten seines Vaters vorspielt, wird der alte Mann unruhig und drängt Oskar, die Suche zu beenden.

Oskars Odyssee nimmt eine unerwartete Wendung, als er durch Zufall auf eine Verbindung zwischen dem Schlüssel und Abby Blacks Ex-Mann William stößt. William erkennt, dass der Schlüssel zu einem Erbstück gehört, das ihm sein eigener verstorbener Vater hinterlassen hatte. Oskar offenbart William und Abby seine tiefsten Ängste und Schuldgefühle bezüglich des Tages der Anschläge. Am Ende dieser emotionalen Reise erkennt Oskar, dass seine Mutter seine Suche immer unterstützt hat. Er versöhnt sich mit ihr und anderen Menschen, die er auf seiner Suche getroffen hat, und findet schließlich im Gedenken an seinen Vater Frieden.

Filmkritik und Rezension von „Extrem laut & unglaublich nah“

Stephen Daldrys „Extrem laut und unglaublich nah„, basierend auf Jonathan Safran Foers Bestseller, ist ein kontroverses Werk. Dieses Coming-of-Age-Drama stellt den jungen Oskar Schell in den Mittelpunkt, der seinen Vater bei den Anschlägen vom 11. September verliert. Der Film, der durch präzise handwerkliche Qualität und starke Einzelszenen überzeugt, wirkt jedoch streckenweise zu emotional manipulierend. Daldry scheint darauf abzuzielen, die Zuschauer bewusst zu Tränen zu rühren. Dieser Ansatz fühlt sich manchmal zu erzwungen an, als ob der Regisseur jede einzelne Emotion aus dem Publikum pressen möchte.

Die filmische Adaption des Romans kämpft mit der Herausforderung, die innere Welt des Protagonisten in Bilder zu übersetzen. Während Foers Buch durch seine Ich-Erzählperspektive besticht, wirkt die filmische Umsetzung oft künstlich und angestrengt. Thomas Horn, der den jungen Oskar spielt, liefert eine bemerkenswerte Leistung in seinem Kinodebüt, doch es gibt Momente, in denen sein Charakter die Geduld der Zuschauer auf die Probe stellt. Daldrys Neigung zu inszenatorischem Overkill, vor allem in Szenen, in denen Oskar überfordert ist, führt zu visuellen und akustischen Überwältigungen, die eher stören als bereichern.

Trotz exzellenter Besetzung mit Tom Hanks und Sandra Bullock bleibt das Potenzial der Schauspieler ungenutzt. Hanks ist in Rückblenden gefangen, während Bullock hauptsächlich als Hintergrundfigur fungiert. Ihr Charakter der überforderten Mutter bricht mit dem Erzählton des Films. Max von Sydow hingegen liefert eine herausragende schauspielerische Leistung, obwohl er kein einziges Wort spricht. Sein Ausdruck allein durch Mimik und Gestik ist beeindruckend. Dennoch, die Oscar-Nominierung als „Bester Film“ scheint angesichts des zu süßlichen Endes und der künstlerischen Schwächen des Dramas fragwürdig.

X