Barfußschuhe – die Vorteile und Nachteile für die Füße
Barfußschuhe erfreuen sich in den letzten Jahren einer wachsenden Beliebtheit. Insbesondere bei Menschen, die Wert auf Natürlichkeit und Gesundheit legen, haben diese Schuhe einen festen Platz gefunden. Doch was steckt wirklich hinter diesem Trend? Viele schwören auf das Gefühl, den Boden direkt unter den Füßen zu spüren und behaupten, dass es zahlreiche Vorteile durch Barfußschuhe für die Fußgesundheit gibt. Jedoch gibt es auch kritische Stimmen, die vor möglichen Nachteilen warnen.
In einer Welt, in der herkömmliche Schuhe unseren Alltag dominieren, rücken Barfußschuhe immer mehr in den Fokus des Interesses. Sie bieten eine Alternative zum traditionellen Schuhwerk und versprechen ein naturnahes Laufgefühl. Während Befürworter die Vorteile für die Fußgesundheit und die Körperhaltung hervorheben, warnen Kritiker vor potenziellen Risiken. In diesem Artikel werden wir beide Seiten beleuchten und versuchen, ein umfassendes Bild von den Vor- und Nachteilen dieser speziellen Schuhe zu zeichnen.
Was sind Barfußschuhe?
Der Begriff Barfußschuhe ist natürlich ein Gegensatz, da barfuß und Schuhe sich gleichzeitig ausschließen. Doch Hersteller dieser Schuhe wollen zumindest die Grenzen verwischen. Das bedeutet, dass diese Schuhe zwar angezogen werden, möglichst aber dem Barfußgehen nahekommen sollen. Der Grund dafür ist darin zu suchen, dass Barfußgehen sich sehr stark davon unterscheidet, wie der Mensch mit Schuhen geht.
Schuhe engen den Fuß ein. Zum einen gibt es dadurch einen Abstand zwischen Schuh und Boden, zum anderen können auch die Zehen nicht mehr ihre stabilisierende Funktionen richtig ausführen. Barfußschuhe sollen also das natürliche Gehen fördern, ohne deshalb tatsächlich mit nackten Füßen unterwegs sein zu müssen. Sie sind meist für das Joggen oder generelle Laufen gedacht, können aber theoretisch auch immer getragen werden.
Vorteile von Barfußschuhen
Der Sinn von Barfußschuhen wird darin gesehen, dass das Barfußgehen imitiert wird, gleichzeitig der Fuß aber auch geschützter ist. Vorteile haben diese Schuhe auf jeden Fall, auch wenn im Detail oder dem Maß der Vorteile durchaus auch noch Fragen offen sind, da es teilweise nicht genügend gesicherte Studien gibt. Letztendlich kann aber natürlich auch jeder Träger selbst das Tragegefühl und die Auswirkungen abschätzen. Grundsätzlich sorgen Barfußschuhe dafür, dass kürzere Schritte gegangen werden, was sich schonend auf die Gelenke auswirkt. Dieser Unterschied der Schrittlänge entsteht durch das Vertrauen auf festes Schuhwerk, das die größere Krafteinwirkung abfedert. Das ist allerdings nicht unbedingt der Fall. Die weiteren Vorteile ergeben sich nicht sofort, sondern erst mit der Zeit. Durch kontinuierliches Nutzen von Barfußschuhen kann sich die Fußmuskulatur wesentlich feiner trainieren, was für mehr Stabilität und Flexibilität führt. Die Schritte können dann energiesparender gesetzt werden, was mit der Zeit automatisch eintreten wird.
Nachteile von Barfußschuhen
Barfußschuhe haben auch Nachteile. Zum einen können sie natürlich nicht immer und zu jeder Zeit optimal getragen werden. Beispielsweise im Winter, wenn Schnee und Eis das Gehen schwer und auch kalt machen. Ferner bieten Barfußschuhe auch tatsächlich weniger Schutz als die herkömmlichen. Da kann ein Stein auf dem Boden eben doch mal zu mehr Schmerz führen, als wenn eine dicke Sohle Schutz bieten würde. Zudem sind Barfußschuhe auch nicht dafür geeignet, von heute auf morgen getragen zu werden. Die Füße brauchen durchaus ihre Zeit, um sich an die Schuhe zu gewöhnen. Das ist gerade beim Joggen wichtig zu wissen, um nicht sofort mit Volltempo loszulegen. Es braucht eine gewisse Eingewöhnungsphase, für die sie sich auch die Zeit nehmen sollten.
Unterschiede von Barfußschuhen
Grundsätzlich unterscheiden sich Barfußschuhe in ihrer Form. Es gibt welche, die vorne nur wie beim normalen Schuh ein großes Fach haben. Wenn sie die Zehen einzeln umschließen wollen, gilt es speziell auf Zehenschuhe zu achten. Ferner gibt es auch bei der Umschließung des Knöchels Unterschiede. Manche Barfußschuhe umschließen auch den oberen Teil des Fußes, andere sind sehr knapp angesetzt, sodass beinahe noch der Spann offen liegt. Abgesehen davon gibt es aber auch generell Unterschiede bei den Modellen, die sich in den Formen und Materialien voneinander abgrenzen lassen. Es gibt sowohl Sportschuhe als auch Schuhe für das normale ausgehen, denen auch nicht direkt angesehen wird, dass es sich um Barfußschuhe handelt.
Wie funktioniert ein Barfußschuh?
Ein wesentlicher Aspekt beim Barfußgehen ist der direkte Kontakt des Fußes mit dem Untergrund, der durch Schuhe verloren geht. Diese fehlende Verbindung führt dazu, dass kleinere Unebenheiten nicht mehr registriert werden können und der Körper sich dementsprechend auch nicht flexibel darauf einstellen kann. Während beispielsweise bei Schuhen ein kleiner Kiesel kaum bemerkt wird, drückt dieser natürlich deutlich in die Haut, wenn der Fuß nackt auftritt. Barfußschuhe sind daher aus sehr dünnem und flexiblem Material. Auf der einen Seite ist daher ein annähernder Bodenkontakt gewährleistet, auf der anderen Seite können sich die Füße und vor allem auch die Zehen flexibler bewegen.
Zehenschuhe sind eine Form von Barfußschuhen, bei denen tatsächlich jeder Zeh ein eigenes Fach erhält. Während es Schuhe mit separaten Zehenfächern auch schon vor einhundert Jahren gab, gilt der Nike Free von 2004 als erster Barfußschuh. Das hängt auch mit modernen Technologien und Materialien zusammen, die erst diese dünnen und doch festen Schuhe möglich machen.
Barfußschuhe Hersteller und Vergleich
Es gibt unterschiedliche Hersteller von Barfußschuhen. Dazu zählen auch Größen wie Adidas, die diese natürlich vor allem für den Sportgebrauch herstellen. Weitere Marken sind unter anderem Zaqq, Ballop, Bobux, Filii, Freet Shoes, Leguano oder auch Lizard. Die Unterschiede sind vor allem in den Modellen zu finden. Letztendlich hängt es also auch ganz davon ab, wofür die Schuhe gedacht sind. Es gibt Marken, die speziell auf Sport ausgerichtet sind, andere hingegen wollen Schuhe für den Alltag herstellen. Auch gibt es Unterschiede bei den Produktionen. Beispielsweise gibt es auch Marken, die nachhaltig produzieren oder sogar vegane Barfußschuhe herstellen.
Was ist beim Kauf von Barfußschuhen zu beachten?
Grundlegend gilt es beim Kauf von Barfußschuhen erst einmal darauf zu achten, was sie eigentlich für Schuhe haben wollen bzw. für welchen Zweck. Es macht einen großen Unterschied, ob diese Schuhe für den Sport gedacht sein sollen, für Tage, an denen sie lange auf den Beinen stehen oder einfach nur für zwischendurch in der Freizeit. Es gibt zudem Schuhe in ganz unterschiedlichen Preisklassen, entsprechend können sie sich auch ein Limit festsetzen, mit dem sie die Angebote durchforsten.
Zu achten ist auf jeden Fall auf das Material. Es gibt sowohl Lederschuhe, als auch synthetische und auch vegane Barfußschuhe. Leder hat auch bei Barfußschuhen den großen Vorteil, dass es sehr langlebig ist und auch beständig vor äußeren Einflüssen. Textile Materialien können hingegen leichter zu waschen sein und auch ein gemütlicheres Tragen ermöglichen. Großer Wert sollte auf die Passform gelegt werden. Der Barfußschuh verliert seine Wirkung, wenn die Schuhe zu eng oder zu weit sind. Und da Füße auch generell sehr individuell sind, sollten sie sich Zeit nehmen, um wirklich passende Schuhe zu finden und da auch keine Kompromisse eingehen.
Bei der Größe ist zu beachten, dass Barfußschuhe meist etwas größer ausfallen, damit die Zehen eine angenehme Bewegungsfreiheit haben. Daher sollten nicht zu enge Schuhe gewählt werden. Unterschiede gibt es auch bei den Sohlen, die selbst bei Barfußschuhen unterschiedlich dick sein können. Sollen die Schuhe auch im Winter getragen werden, empfiehlt sich eine etwas dickere Sohle.
Fragen und Antworten zu Barfussschuhen
Untenstehend präsentieren wir euch eine Zusammenstellung gängiger Fragen zum Thema „Barfußschuhe“ sowie die zugehörigen Antworten.
Was sagen Orthopäden zu Barfußschuhen?
Orthopäden empfehlen Barfußschuhe oft als eine gute Möglichkeit, die Fußmuskulatur zu stärken und die Körperhaltung zu verbessern. Sie sind der Ansicht, dass das Tragen von Barfußschuhen den natürlichen Bewegungsablauf des Fußes unterstützt und dabei hilft, Verletzungen zu vermeiden. Darüber hinaus können Barfußschuhe bei der Behandlung von bestimmten Fußproblemen wie Plattfüßen oder Hallux Valgus helfen, indem sie den Fuß in eine natürlichere Position bringen und dadurch Druck von bestimmten Bereichen nehmen. Allerdings betonen Orthopäden auch, dass Barfußschuhe nicht für jeden geeignet sind und dass es wichtig ist, sie richtig zu tragen und schrittweise zu gewöhnen, um Verletzungen zu vermeiden.
Wer darf keine Barfußschuhe tragen?
Es gibt bestimmte Personengruppen, die keine Barfußschuhe tragen sollten. Dazu gehören zum Beispiel Menschen mit bestimmten Fußproblemen wie Diabetes, Neuropathie oder Klaue- und Hammerzehen, da Barfußschuhe den Fuß stark belasten und das Risiko von Verletzungen oder Schäden erhöhen können. Auch Menschen mit schwachen oder instabilen Knöcheln oder einem instabilen Gang sollten vorsichtig sein, da Barfußschuhe das Risiko von Stürzen oder Verletzungen erhöhen können. Darüber hinaus sollten Kinder nicht den ganzen Tag in Barfußschuhen laufen, da ihre Füße noch wachsen und sich entwickeln und das Tragen von Barfußschuhen zu Schmerzen oder Verletzungen führen kann.
Kann man in Barfußschuhe Socken anziehen?
Ja, es ist möglich, in Barfußschuhen Socken zu tragen. Es gibt spezielle Zehensocken, die für Barfußschuhe entwickelt wurden und die Zehen einzeln umschließen, um ein besseres Tragegefühl zu ermöglichen. Diese Socken bieten zusätzlichen Schutz und Komfort und können auch dazu beitragen, Schweißbildung und Geruchsbildung zu reduzieren. Es ist jedoch wichtig, darauf zu achten, dass die Socken nicht zu dick oder zu eng sind, um eine gute Passform und Bewegungsfreiheit zu gewährleisten.
Wie lange darf man Zehenschuhe tragen?
Es gibt keine genaue Zeitangabe, wie lange man Barfußschuhe tragen sollte. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel von der eigenen körperlichen Verfassung und dem persönlichen Komfortlevel. In der Regel wird empfohlen, das Tragen von Barfußschuhen langsam zu steigern, um den Körper allmählich an die neue Belastung zu gewöhnen. Einige Experten empfehlen, mit einer kurzen Tragezeit von 15-30 Minuten pro Tag zu beginnen und diese dann allmählich zu erhöhen.
Helfen Zehenschuhe bei Arthrose in den Zehen?
Es gibt begrenzte Forschungsergebnisse darüber, ob Zehenschuhe bei Arthrose in den Zehen helfen können. Einige Experten sind der Meinung, dass das Tragen von Zehenschuhen die Zehenmuskeln stärken und die Flexibilität verbessern kann, was bei Arthrose in den Zehen helfen könnte. Darüber hinaus können Zehenschuhe bei einigen Patienten Schmerzen und Druck von den betroffenen Gelenken nehmen und somit eine Linderung der Symptome bewirken.
Fazit zum Barfußschuhe Vergleich und Test
Mittlerweile ist klar, dass Barfußschuhe tatsächlich große Vorteile mit sich bringen können. Sie sorgen für mehr Natürlichkeit an den Füßen, die allzu oft in enge und starre Schuhe gesteckt werden. Das Tragen der Barfußschuhe kann positive Effekte nach sich ziehen oder auch negative Folgen vermeiden – beispielsweise eine zu starke Beanspruchung der Gelenke. Allerdings gibt es auch viele verschiedene Modelle und Hersteller. Hier ist es ratsam, sich viel Zeit für das Aussuchen zu nehmen, da die Füße eines jeden Menschen sehr individuell sind und es beim Barfußschuh umso mehr darauf ankommt, ein passgenaues Modell zu finden. Beim Umstellen von normalen auf Barfußschuhe sollte auch nichts überstürzt werden, damit sich die Füße und Zehen langsam daran gewöhnen können. Mit der Zeit wird sich aber die Fußmuskulatur stärken.