Der mit dem Wolf tanzt (1990) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Im Jahr 1863, mitten im Sezessionskrieg, setzt „Der mit dem Wolf tanzt“ an. Der Film beginnt mit der dramatischen Entscheidung des Nordstaaten-Lieutenant John Dunbar, sich lieber in eine scheinbar aussichtslose Schlacht zu stürzen als eine Amputation seines Beines hinzunehmen. Dieser mutige Schritt bewirkt nicht nur seine Rettung, sondern auch eine unerwartete Wendung in seinem Leben, als er für seinen Mut belohnt wird und die Freiheit erhält, seinen nächsten Einsatzort selbst zu wählen. Er entscheidet sich für Fort Sedgwick, einen abgelegenen Posten im Indianerland, was seine Neugier auf den Westen widerspiegelt.
Dauer: | 183 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 1990 |
Regie: | Kevin Costner |
Produzenten: | Jim Wilson, Kevin Costner |
Hauptdarsteller: | Kevin Costner, Graham Greene, Rodney A. Grant |
Nebendarsteller: | Floyd Westerman, Tantoo Cardinal, Jimmy Herman |
Genre: | Western |
Studio: | Orion Pictures |
Sprachen: | Deutsch, English |
In der verlassenen Garnison, umgeben von einer rauen und unberührten Landschaft, wartet Dunbar vergeblich auf neue Befehle und Mannschaft. Seine einzigen Begleiter sind sein Pferd und ein zutraulicher Wolf. Die Begegnung mit einer Gruppe Sioux-Indianer führt zu einem tiefgreifenden Wandel seiner Sichtweise auf die Native Americans. Wird Dunbar in der Lage sein, eine Brücke zwischen den Kulturen zu schlagen, oder werden die unvermeidlichen Konflikte seine Bemühungen zunichte machen?
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Der mit dem Wolf tanzt„, ein Film von Kevin Costner aus dem Jahr 1990, präsentiert sich als Western und Abenteuerfilm. Costner fungierte nicht nur als Regisseur, sondern auch als Hauptdarsteller und Koproduzent. Das Drehbuch stammt von Michael Blake, der seinen eigenen Roman adaptierte. In den Hauptrollen glänzen Kevin Costner als Lt. John J. Dunbar und Mary McDonnell als Stands With A Fist. Zudem spielten amerikanische Ureinwohner wie Floyd Red Crow Westerman als Ten Bears und Graham Greene als Kicking Bird wichtige Rollen, wobei viel Lakota gesprochen wird.
Die Dreharbeiten, ursprünglich für März 1989 geplant, begannen tatsächlich am 17. Juli und fanden an 27 verschiedenen Orten statt, darunter im Grand-Teton-Nationalpark und einem Canyon nahe Rapid City. Die Produktionsdauer betrug über vier Monate. Trotz anfänglicher Skepsis der großen Hollywood-Studios, die das Projekt ablehnten, erwies sich der Film als kommerzieller Erfolg und spielte weltweit über 424 Millionen Dollar ein. Er trug zur Wiederbelebung des Western-Genres bei und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter sieben Oscars und drei Golden Globes.
Die unterschiedlichen Schnittfassungen, eine für das US-Kino und eine längere für das Ausland, reflektieren die umfangreiche Arbeit, die in das Projekt floss. Die Langfassung dauert 236 Minuten. Besondere Herausforderungen bestanden in der authentischen Darstellung der Schlachtszenen und der Büffeljagden, für die sogar eigene Büffelattrappen angefertigt wurden. Die FSK gab den Film ab 12 Jahren frei.
Inhalt und Handlung vom Film „Der mit dem Wolf tanzt“
Im Jahr 1863, zur Zeit des Sezessionskrieges, droht dem verletzten Nordstaaten-Lieutenant John Dunbar eine Beinamputation in einem Lazarett in Tennessee. Um dem zu entgehen, reitet er über das Schlachtfeld direkt auf den Feind zu, entschlossen, lieber zu sterben, als sein Bein zu verlieren. Er wird jedoch nicht getroffen. Stattdessen lenkt er die Aufmerksamkeit der Gegner auf sich, was den Unionisten hilft, die Schlacht zu gewinnen. Ein beeindruckter Offizier sorgt dafür, dass sein Bein gerettet und er für seine mutige Aktion belohnt wird. Dunbar darf sein Pferd Cisco behalten und sich seinen nächsten Einsatzort aussuchen.
Dunbar entscheidet sich für eine Versetzung nach Fort Sedgwick, einem verlassenen Außenposten im Grenz- und Indianerland, um den Westen zu erkunden. Nach einer langen Reise findet er das Fort im April völlig verlassen vor. Er beginnt, den Posten alleine wieder instand zu setzen und wartet auf Mannschaft und neue Befehle. In dieser Zeit tötet eine Pawnee-Gruppe den Wagenführer, der Dunbar begleitet hatte. Der Major, der Dunbars Versetzung bewilligte, nimmt sich das Leben, wodurch niemand in der Armee Dunbars Aufenthaltsort kennt.
Lebensrettung in der Wildnis
Ohne Verbindung zur Außenwelt verbringt Dunbar den nächsten Monat allein, begleitet nur von seinem Pferd und einem Wolf, den er „Socke“ nennt. Er führt ein Tagebuch über seine Erlebnisse und versucht, den Wolf zu zähmen. Nachdem Sioux-Indianer erfolglos versuchen, sein Pferd zu stehlen, folgt er ihnen in ihr Dorf, um Frieden zu schließen. Auf dem Weg findet er eine verletzte weiße Frau in Indianerkleidung, die er mitnimmt. Die Sioux sind zunächst misstrauisch, zeigen jedoch keine offene Feindseligkeit.
Dunbars mutiges Auftreten beeindruckt die Sioux, insbesondere den Schamanen „Strampelnder Vogel“. Dieser besucht Dunbar mit anderen Stammesmitgliedern, darunter „Wind in seinem Haar“. Durch den Austausch von Geschenken und Informationen über eine bevorstehende Büffelherde wächst das gegenseitige Vertrauen. Bei einer Büffeljagd, die durch das Auffinden gehäuteter Büffelkadaver erschwert wird, unterstützt Dunbar die Sioux-Jäger erfolgreich. Er rettet dabei das Leben von „Lächelt viel“, einem jungen Stammesmitglied, was seine Position im Stamm weiter festigt.
Der von den Sioux vergebene Name „Der mit dem Wolf tanzt“ zeugt von Dunbars tiefer Verbindung zu den Stammesmitgliedern. Nachdem Pawnee-Krieger das Dorf angreifen, während viele Krieger abwesend sind, verteidigt Dunbar das Dorf mit Waffen aus Fort Sedgwick erfolgreich. Seine Heirat mit „Steht mit einer Faust“ und seine Integration in den Stamm markieren den Höhepunkt seiner Annäherung an die Sioux. Als Dunbar von der Armee gesucht wird, beschließt er, den Stamm zu verlassen, um ihn nicht zu gefährden. Sein Abschied wird durch die Rückgabe seines Tagebuches durch „Lächelt viel“ emotional unterstrichen.
Filmkritik und Rezension von „Der mit dem Wolf tanzt“
Kevin Costner setzt in „Der mit dem Wolf tanzt“ neue Maßstäbe für das Westerngenre. Dieser Film, der weit entfernt von den üblichen Klischees des Genres operiert, zeigt Indianer in einem realistischen Licht. Costner schildert sie nicht nur als Opfer oder Feinde, sondern als Menschen mit einer reichen Kultur und eigenen Herausforderungen. Der Regisseur hebt sich damit deutlich von den typischen Darstellungen der 60er bis 80er Jahre ab und bietet eine differenzierte Betrachtung der historischen Realität.
Die Produktion legte großen Wert auf Authentizität, was sich in der sorgfältigen Auswahl der Darsteller und der Verwendung der Lakota-Sprache zeigt. Die beeindruckenden Landschaftsaufnahmen und die detailreiche Darstellung der Sioux-Kultur ergänzen das starke Drehbuch und die überzeugenden Leistungen der Schauspieler. Die Langfassung des Films vertieft die Erzählung noch, indem sie den Charakteren und ihrer Entwicklung mehr Raum gibt. Diese Aspekte machen den Film nicht nur visuell ansprechend, sondern auch inhaltlich reichhaltig.
Trotz der Abkehr von vielen Hollywoodkonventionen erzielte „Der mit dem Wolf tanzt“ sowohl kommerziellen als auch kritischen Erfolg. Costner verzichtet auf einfache Antagonisten und ermöglicht es dem Publikum, eine tiefere emotionale Verbindung mit den Charakteren aufzubauen, insbesondere in der Beziehung zwischen Dunbar und den Sioux. Der Film hinterfragt Vorurteile und zeigt, wie langsam sich die gegenseitigen Missverständnisse zwischen den Kulturen auflösen können. Dadurch wird der Film zu einem lehrreichen und nachdenklich stimmenden Erlebnis, das auch Jahre nach seiner Veröffentlichung noch relevant bleibt.