Alice im Wunderland (2010) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Im Film „Alice im Wunderland“ begibt sich die junge Alice Kingsleigh einmal mehr in eine Welt jenseits der gewohnten Realität. Regisseur Tim Burton präsentiert ein visuell beeindruckendes Abenteuer. Das die Zuschauer zusammen mit Alice, dargestellt von Mia Wasikowska, in das geheimnisvolle Unterland führt. Dort begegnen ihr nicht nur liebevoll gestaltete, sondern auch bedrohliche Charaktere wie die despotische rote Königin und der kampflustige Jabberwocky, die das Schicksal dieses seltsamen Reiches bestimmen.

Dauer: 109 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Tim Burton
Produzenten: Richard D. Zanuck, Joe Roth, Suzanne Todd
Hauptdarsteller: Johnny Depp, Anne Hathaway, Helena Bonham-Carter
Nebendarsteller: Matt Lucas, Mia Wasikowska, Alan Rickman
Genres: Fantasy, Kinder & Familie
Studio: Disney
Sprachen: Deutsch, English

Die Handlung knüpft an Alices Kindheitserinnerungen an, die sie glaubte, hinter sich gelassen zu haben. Als sie jedoch dem weißen Kaninchen durch den Garten folgt und durch einen Kaninchenbau fällt, wird schnell klar, dass ihre Abenteuer im Unterland noch nicht vorbei sind. Wird Alice in der Lage sein, die Prophezeiung zu erfüllen und das Unterland zu retten, oder sind die Herausforderungen zu groß für sie?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Tim Burton führte Regie bei „Alice im Wunderland„, einem Fantasyfilm aus dem Jahr 2010. Linda Woolverton verfasste das Drehbuch. Die Produzenten Richard D. Zanuck, Joe Roth, Suzanne Todd und Jennifer Todd unterstützten das Projekt. Dariusz Wolski übernahm die Kameraarbeit, während Chris Lebenzon für den Schnitt zuständig war. Die Musik komponierte Danny Elfman.

In den Hauptrollen agierten Mia Wasikowska als Alice Kingsleigh, Johnny Depp als der Verrückte Hutmacher und Helena Bonham Carter als die Rote Königin Iracebeth. Anne Hathaway spielte die Weiße Königin Mirana, während Matt Lucas die Zwillingsrollen Diedeldum und Diedeldei übernahm. Weitere wichtige Darsteller waren Crispin Glover als Herz-Bube Ilosovic Stayne, Stephen Fry als die Grinsekatze und Alan Rickman als die Raupe Absolem. Michael Sheen lieh dem Weißen Kaninchen seine Stimme.

„Alice im Wunderland“ erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter Oscars für die besten Kostüme und das beste Szenenbild. Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden zeichnete den Film als besonders wertvoll aus. Bei den Golden Globes war der Film in drei Kategorien nominiert. Die Dreharbeiten fanden größtenteils in den Sony Pictures Studios und Culver Studios in Kalifornien statt, nachdem einige Szenen in England gedreht wurden. Die Altersfreigabe lag bei FSK 12, und die Laufzeit betrug 109 Minuten.

Inhalt und Handlung vom Film „Alice im Wunderland“

Alice Kingsleigh, nun 19 Jahre alt, hat ihre Abenteuer im Wunderland fast vergessen, doch träumt sie weiterhin von den Geschehnissen ihrer Kindheit. Auf einer viktorianischen Gartenparty, die sich als Verlobungsfeier herausstellt, flüchtet sie vor dem Heiratsantrag des uninteressanten Hamish, indem sie einem weißen Kaninchen mit einer Taschenuhr folgt. Dieses merkwürdige Wesen führt sie zu einem Kaninchenbau, in den Alice schließlich fällt, um den Zwängen der Gesellschaft und der ungewollten Verlobung zu entkommen.

In einem seltsamen Raum gefangen, findet sich Alice umgeben von vielen Türen, aber nur eine kleine Pforte lässt sich öffnen. Durch das Trinken eines Schrumpftrankes gelangt sie schließlich durch die Tür, nicht ohne zuvor einige Größenänderungen durch Kuchen und Tränke zu erleben. Dabei zweifeln ihre alten Freunde, das weiße Kaninchen, die Haselmaus und die Zwillinge Diedeldum und Diedeldei, ob sie die „echte“ Alice sind, die einst das Wunderland besuchte.

Die Prophezeiung des Jabberwocky

Plötzlich im Unterland, einem Ort, den sie einst als Kind als Wunderland missverstand, wird Alice bald von den Kriegern der Roten Königin angegriffen. Diese gefährlichen Momente führen dazu, dass sie und ihre Gefährten sich auf den Weg machen, die Weisheit der Raupe Absolem zu suchen, welche ihre wahre Identität bestätigen soll. Eine Prophezeiung sagt voraus, dass Alice einen furchterregenden Drachen namens Jabberwocky bekämpfen muss, eine Aufgabe, die sie zunächst ablehnt.

Nachdem sie im Schloss der Roten Königin als Riesin enttarnt wurde, gelingt es Alice, sich als jemand anderes auszugeben und gewinnt so das Vertrauen der Königin. Mit Hilfe ihrer alten Freunde entkommt sie und erlangt das magische Schwert, das notwendig ist, um den Jabberwocky zu besiegen. Ihr Mut wird auf die Probe gestellt, als sie letztendlich akzeptiert, dass sie die vorhergesagte Heldin ist und den Kampf gegen das Monster annehmen muss.

Der entscheidende Tag, der Blumatag, bricht an und Alice stellt sich dem Jabberwocky in einem epischen Duell, während die Armeen der Roten und der Weißen Königin aufeinanderprallen. Durch ihre Tapferkeit und mit Unterstützung ihrer Freunde gelingt es Alice, den Jabberwocky zu besiegen und die tyrannische Herrschaft der Roten Königin zu beenden. Nach ihrer triumphalen Rückkehr in die reale Welt lehnt Alice den Heiratsantrag von Hamish ab und beschließt, ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, was ihr neues Abenteuer im Handel mit China markiert.

Filmkritik und Rezension von „Alice im Wunderland“

Tim Burtons „Alice im Wunderland“ versucht, eine vertraute Geschichte neu zu interpretieren, indem er sie in eine 3D-Fantasy-Welt eintaucht. In dieser Version ist Alice eine junge Frau, die auf eine abenteuerliche Reise geführt wird, um ein tyrannisiertes Reich zu befreien. Die filmische Umsetzung dieser Reise ist visuell beeindruckend. Mit seinem typischen gotischen Stil erschafft Burton eine farbenfrohe und oft surreale Umgebung. Die Musik von Danny Elfman ergänzt die Bilder mit einer eindringlichen und dramatischen Note, die die Zuschauer durch das Wunderland führt.

Der Film stützt sich stark auf seine charismatische Besetzung. Johnny Depp als der verrückte Hutmacher und Helena Bonham Carter als rote Königin liefern besonders denkwürdige Darbietungen. Ihre Figuren sind überzeichnet, was im Einklang mit Burtons üblicher stilistischer Herangehensweise steht. Leider wirkt die Geschichte streckenweise oberflächlich und nicht immer schlüssig. Vor allem gegen Ende, wo das epische Schlachtenfinale etwas aufgesetzt erscheint. Trotz dieser dramaturgischen Schwächen bietet der Film dennoch unterhaltsame Momente und interessante Neuinterpretationen der klassischen Charaktere von Lewis Carroll.

Allerdings erreicht „Alice im Wunderland“ nicht das Niveau tieferer filmischer Meisterwerke, die eine vergleichbare visuelle Technik nutzen. Im Vergleich zu Filmen wie „Avatar“ fehlt es Burton an einer kohärenten Ausnutzung der 3D-Technologie.. Auch die Versuche, eine Metaebene in die Erzählung zu integrieren, wirken teilweise gezwungen. Sie lassen die subtile Bissigkeit von Carrolls Original vermissen. Obwohl der Film visuell und darstellerisch einiges zu bieten hat, bleibt er in seiner Ausführung hinter seinen Möglichkeiten zurück, was ihn eher zu einem schönen, aber letztlich flachen Vergnügen macht.

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