Der Patriot (2000) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Im Jahr 1776, während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, stellt „Der Patriot“ den Veteranen Benjamin Martin in den Mittelpunkt, der sich zunächst gegen die Teilnahme am Krieg entscheidet. Sein ältester Sohn Gabriel sieht das anders und schließt sich, entgegen dem Willen seines Vaters, der Kontinentalarmee an. Die Folgen dieser Entscheidung ziehen die ganze Familie in den Strudel der historischen Ereignisse. Benjamin wird durch tragische Umstände gezwungen, seine neutrale Haltung aufzugeben und selbst in den Krieg zu ziehen.

Dauer: 158 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Roland Emmerich
Produzenten: Dean Devlin, Mark Gordon
Hauptdarsteller: Mel Gibson, Heath Ledger, Joely Richardson
Nebendarsteller: Tchéky Karyo, René Auberjonois, Tom Wilkinson
Genres: Historienfilme, Kriegsfilme
Studio: Columbia Pictures
Sprachen: Deutsch, English

Die Rolle des Benjamin Martin wird von Mel Gibson verkörpert, der sich von einem besorgten Vater in einen rachsüchtigen Krieger verwandelt. Der Film thematisiert nicht nur die persönliche Wandlung seiner Hauptfigur, sondern wirft auch Fragen nach der Moralität von Rache und Krieg auf. Wird Benjamin in der Lage sein, seine eigenen Überzeugungen zu bewahren, oder wird ihn der Krieg vollständig verändern?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Roland Emmerich führte Regie bei dem Film „Der Patriot„, einem Historien- und Kriegsfilm aus dem Jahr 2000. Mel Gibson übernahm die Hauptrolle des Benjamin Martin. Heath Ledger spielte Gabriel Edward Martin, den ältesten Sohn, und Joely Richardson verkörperte Charlotte Selton. Weitere wichtige Rollen hatten Jason Isaacs als Col. William Tavington, Chris Cooper als Harry Burwell und Tchéky Karyo als Jean Villeneuve inne. Die Musik komponierte John Williams, während Caleb Deschanel für die Kameraarbeit verantwortlich war.

Der Film entstand an authentischen Orten in South Carolina, darunter Charleston und Rock Hill. Die Dreharbeiten begannen am 7. September 1999 und endeten am 20. Januar 2000. Zu den Drehorten zählten auch das Mansfield Plantation und das Middleton Place. Die Produktion des Films kostete 110 Millionen US-Dollar. In den USA spielte der Film 113 Millionen US-Dollar ein und erreichte weltweit Einnahmen von 215,3 Millionen US-Dollar.

„Der Patriot“ erhielt 2001 mehrere Oscarnominierungen, darunter für die Beste Kamera, den Besten Ton und die Beste Filmmusik. Caleb Deschanel gewann zudem den American Society of Cinematographers Award. Der Film hat eine Altersfreigabe von FSK 16 und eine Laufzeit von 158 Minuten.

Inhalt und Handlung vom Film „Der Patriot“

Im Jahr 1776 während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges wird Captain Benjamin Martin, ein Veteran des Franzosen- und Indianerkrieges und Witwer mit sieben Kindern, nach Charlestown gerufen. Dort soll er in der Generalversammlung von South Carolina über eine Abgabe zur Unterstützung der Kontinentalarmee abstimmen. Aus Angst vor einem Krieg gegen Großbritannien und dem Wunsch, niemanden zum Kämpfen zu zwingen, wenn er selbst nicht kämpfen will, enthält sich Benjamin der Stimme. Trotzdem wird die Abstimmung angenommen und Benjamins ältester Sohn Gabriel tritt gegen den Wunsch seines Vaters in die Armee ein.

Zwei Jahre später fällt Charlestown an die Briten, und der verwundete Gabriel kehrt mit wichtigen Nachrichten nach Hause zurück. Die Martins pflegen sowohl britische als auch amerikanische Verwundete eines nahegelegenen Gefechts. Doch dann taucht eine Gruppe britischer Dragoner unter der Führung von Colonel William Tavington auf, die Gabriel verhaften und als Spion hängen wollen. Thomas, Gabriels Bruder, versucht ihn zu befreien, wird jedoch von Tavington getötet, der auch das Haus der Martins niederbrennen lässt und alle verwundeten Amerikaner exekutieren lässt. Nachdem die Briten abziehen, überfallen Benjamin und seine zwei jüngeren Söhne den britischen Konvoi, der Gabriel transportiert, und töten fast alle Soldaten.

Die entscheidende Schlacht von Cowpens

Gabriel schließt sich erneut den Kontinentalarmeen an und bald darauf folgt ihm Benjamin, der seine jüngeren Kinder bei seiner Schwägerin Charlotte lässt. Während ihrer Reise werden sie Zeugen, wie amerikanische Soldaten und Milizionäre unter General Horatio Gates die britische Armee in der Schlacht von Camden bekämpfen. Benjamin trifft seinen ehemaligen Kommandanten, Colonel Harry Burwell, der ihn wegen seiner Kampferfahrung zum Colonel einer Milizeinheit ernennt und Gabriel unter seinen Befehl stellt. Die Miliz wird von dem französischen Major Jean Villeneuve ausgebildet, der weitere französische Unterstützung verspricht.

Benjamins Miliz führt zahlreiche Überfälle auf britische Patrouillen und Nachschubwagen durch, zerstört Brücken und setzt Fähren in Brand, die für Cornwallis wichtig sind. Cornwallis gibt wütend Tavington die Schuld an seinen Rückschlägen, erlaubt ihm jedoch widerwillig, alles zu tun, um die Angriffe zu verhindern. Tavington lässt daraufhin die Häuser mehrerer Milizionäre niederbrennen und deren Familien hinrichten. Benjamin und seine Familie flüchten zur Plantage von Charlotte und leben später in einer Siedlung ehemaliger Sklaven. Dort heiratet Gabriel seine Verlobte Anne. Tavingtons Brigade überfällt eine Stadt, die heimlich die Miliz unterstützt, und verbrennt nach einem Verrat alle Menschen in einer Kirche, darunter Anne und ihre Eltern.

Martin und seine Miliz schließen sich dem Kontinentalregiment an und stellen sich den Truppen von Cornwallis in der Schlacht von Cowpens. Benjamin und Tavington treffen aufeinander; in einem persönlichen Kampf entwaffnet und verwundet Tavington Benjamin. Im letzten Moment weicht Benjamin aus und durchbohrt Tavington tödlich. Die Schlacht endet mit einem Sieg der Kontinentalarmee, und Cornwallis zieht sich zurück. Cornwallis wird schließlich in Yorktown belagert, wo er sich der umzingelnden Kontinentalarmee und der lange erwarteten französischen Flotte ergibt. Danach kehrt Benjamin zu seiner Familie zurück und entdeckt, dass seine ehemalige Miliz sein Heim wieder aufgebaut hat.

Filmkritik und Rezension von „Der Patriot“

Roland Emmerich inszeniert „Der Patriot“ in einer manchmal fragwürdigen historischen Umgebung. Der Film zeichnet eine klare Grenze zwischen Gut und Böse, wobei die Amerikaner als strahlende Helden dargestellt werden. Dies könnte man kritisieren, da die Darstellung wichtiger historischer Konflikte oft stark vereinfacht wird. Allerdings darf man nicht vergessen, dass der Film primär unterhalten möchte. Emmerich setzt auf emotionale und visuelle Effekte, um die Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Die Darsteller, angeführt von Mel Gibson, erwecken ihre Charaktere überzeugend zum Leben.

Die actiongeladenen Szenen und die dramatische Musik von John Williams verleihen „Der Patriot“ eine beeindruckende Atmosphäre. Zwar ist der historische Kontext des Films oft vereinfacht, doch die Schlachten sind spektakulär und fesselnd inszeniert. Gibson spielt den leidenschaftlichen Vater und Krieger mit einer solchen Intensität, dass man über kleinere dramaturgische Schwächen hinwegsehen kann. Auch Jason Isaacs bietet als Gegenspieler eine bemerkenswerte Leistung, die ihm Rollen in weiteren großen Produktionen sicherte. Der Film nutzt diese Talente, um eine emotionale Achterbahnfahrt zu schaffen, die vor allem unterhalten soll.

Schließlich schafft es „Der Patriot“, trotz seiner historischen Ungenauigkeiten, ein unterhaltsames Kinoerlebnis zu bieten. Der Film spielt gekonnt mit den Erwartungen des Publikums und bietet eine Mischung aus Pathos, Spannung und dramatischer Action. Während die kritische Auseinandersetzung mit der dargestellten Geschichte wichtig ist, erfüllt der Film doch seinen Zweck als packendes Drama. Emmerich beweist einmal mehr sein Können in der Schaffung visuell beeindruckender Szenen, die den Zuschauer für die Dauer des Films fesseln.

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