Creed III (2023) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Creed III“ markiert eine neue Ära für die ikonische Boxgeschichte, diesmal unter der Regie von Michael B. Jordan. Als Adonis Creed sieht sich Jordan nicht nur mit den Schatten seiner Vergangenheit konfrontiert, sondern auch mit der Herausforderung, einem alten Freund gegenüberzutreten. Die Handlung entfaltet sich in Los Angeles, wo ein jugendlicher Leichtsinn tiefgreifende Folgen für zwei Leben hat. Die Ereignisse verweben die Schicksale von Donnie und Dame in einer Geschichte über Loyalität, Verrat und die Suche nach Erlösung.

Dauer: 116 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Michael B. Jordan
Produzenten: Ryan Coogler, Sylvester Stallone, Michael B. Jordan,
Hauptdarsteller: Michael B. Jordan, Tessa Thompson, Jonathan Majors
Nebendarsteller: Wood Harris, Mila Davis-Kent, Florian Munteanu
Genres: Action & Abenteuer, Sportfilme
Studio: Metro-Goldwyn-Mayer Pictures, Warner Bros
Sprachen: Deutsch, English

In der Gegenwart ist Donnie Creed längst über seine Tage im Ring hinausgewachsen und widmet sich nun seiner Familie und der Leitung eines Boxzentrums. Doch als Dame, ein Gesicht aus längst vergangenen Tagen, plötzlich wieder auftaucht, wird Donnie in einen Strudel aus vergangenen Zeiten und ungelösten Konflikten gezogen. Dieser Besuch zwingt ihn letztendlich, sich den Geistern seiner Vergangenheit zu stellen und führt zu einer Entscheidung mit weitreichenden Folgen für beide Männer. „Creed 3“ erkundet die Tiefen menschlicher Beziehungen und zeigt, dass der Kampf außerhalb des Rings oft der härteste ist.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Im Jahr 2023 brachte Michael B. Jordan mit „Creed III“ einen neuen Höhepunkt in die Rocky-Filmreihe. Neben seiner Hauptrolle als Adonis „Donnie“ Creed führte er erstmals Regie und produzierte den Film gemeinsam mit Ryan Coogler und Sylvester Stallone. Der Film, der in Atlanta und Los Angeles gedreht wurde, ist bemerkenswert für seine innovative Nutzung von IMAX-Kameras und visuellen Inspirationen aus Animes für die Kampfszenen. Die Besetzung umfasst Jonathan Majors als Damian „Dame“ Anderson, Tessa Thompson als Bianca Taylor und Phylicia Rashād als Mary Anne Creedweitere.

„Creed III“ feierte am 2. März 2023 seine Premiere in Deutschland und erwirtschaftete weltweit beeindruckende 276,1 Millionen US-Dollar. Dabei stellte der Film nicht nur in den USA mit einem Startwochenende von 58,6 Millionen US-Dollar einen Rekord auf, sondern erzielte auch in Deutschland hervorragende Zahlen. Auszeichnungen und Nominierungen bei verschiedenen Preisverleihungen, darunter die BET Awards und die NAACP Image Awards, unterstreichen die Anerkennung für Jordans Regiearbeit und die schauspielerischen Leistungen, insbesondere die Auszeichnung als Beste Kinderdarstellerin für Mila Davis-Kent.

Die Veröffentlichung von „Creed 3“ wurde allerdings von Kontroversen überschattet, darunter Randalen und Ausschreitungen bei Kinovorführungen in Deutschland. Diese Vorfälle führten zu verstärkten Sicherheitsmaßnahmen und einer Heraufstufung der Altersfreigabe. Trotz dieser Herausforderungen kündigte Michael B. Jordan bereits die Fortsetzung der Creed-Reihe an. Mit einer Länge von 116 Minuten und einer FSK 12 Einstufung spricht der Film ein breites Publikum an.

Inhalt und Handlung vom Film „Creed III“

In Los Angeles, 2002, führt eine unbedachte Tat zu lebensverändernden Konsequenzen für die Freunde Adonis „Donnie“ Creed und „Diamond“ Dame Anderson. Nach einem erfolgreichen Untergrund-Boxkampf geraten sie in eine Auseinandersetzung, die Dame hinter Gitter bringt, während Donnie entkommt. Dieser Vorfall verwebt ihr Schicksal auf komplexe Weise. Jahre später hat Donnie das Boxen hinter sich gelassen und widmet sich seiner Familie und dem Betrieb einer Boxakademie. Sein friedliches Leben wird jedoch auf den Kopf gestellt, als Dame, nun aus dem Gefängnis entlassen, wieder in sein Leben tritt und Ambitionen im Boxsport offenbart.

Dame bittet Donnie um Unterstützung, um seine Boxkarriere wiederzubeleben. Obwohl zögerlich, gibt Donnie ihm eine Chance in seinem Gym. Dame zeigt jedoch schnell sein wahres Gesicht, indem er übermäßig aggressiv gegenüber anderen Boxern ist. Sein Verhalten führt zu Spannungen innerhalb der Akademie. Ein weiterer Konflikt entsteht, als Dame Donnie um einen Titelkampf bittet, was Donnie ablehnt. Doch ein unerwarteter Zwischenfall bietet Dame die Gelegenheit, als Ersatz in einem wichtigen Kampf anzutreten. Durch unfaire Taktiken gewinnt Dame den Kampf, was seine Rivalität mit Donnie eskalieren lässt.

Das Duell im Dodger-Stadion

Donnie entdeckt später, dass Dame für einen Angriff auf einen anderen Boxer verantwortlich ist, ein Plan, um selbst ins Rampenlicht zu rücken. Dieser Verrat vertieft den Graben zwischen den ehemaligen Freunden. In der Zwischenzeit kämpft Donnie mit dem Gewicht seiner Entscheidungen und der Enthüllung seiner Vergangenheit gegenüber seiner Frau Bianca. Der Tod von Mary-Anne, Donnies Adoptivmutter, und die Offenlegung der wahren Umstände von Dames Verhaftungsjahr bringen zusätzlichen emotionalen Druck. Donnie steht vor der Herausforderung, seine innere Zerrissenheit zu überwinden und seine Beziehung zu Bianca zu heilen.

In einem Versuch, seinen inneren Frieden wiederzufinden und seine Ehre zu verteidigen, tritt Donnie erneut gegen Dame an. Das finale Duell, die „Schlacht von Los Angeles“, wird im Dodger-Stadion ausgetragen. Es ist ein erbitterter Kampf, der nicht nur physische Stärke, sondern auch emotionale Ausdauer fordert. Donnie wird von Visionen seiner schwierigen Vergangenheit heimgesucht, findet aber die Kraft, sich zu erheben und den Kampf zu gewinnen. Diese triumphale Wiedergutmachung symbolisiert nicht nur seinen Sieg im Ring, sondern auch seine persönliche Erlösung.

Nach dem Kampf findet eine Versöhnung zwischen Donnie und Dame statt, bei der beide ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Donnie kehrt zu Bianca und Amara zurück und teilt einen symbolischen Moment im Ring mit seiner Tochter, der Hoffnung für die Zukunft verheißt. Während sie das leere Stadion verlassen, reflektiert Donnie über die Überwindung seiner Herausforderungen und die Bedeutung von Familie, Freundschaft und Vergebung. Dieser Abschluss markiert einen Neuanfang für Donnie, sowohl als Champion im Ring als auch als Mensch, der durch die Schatten seiner Vergangenheit gegangen ist.

Filmkritik und Rezension von „Creed III“

In „Creed III“ übernimmt Michael B. Jordan nicht nur die Hauptrolle, sondern gibt auch sein beeindruckendes Regiedebüt. Besonders in den Boxszenen brilliert der Film mit dynamischer Körperlichkeit und kreativen inszenatorischen Ideen. Diese Neuerungen bereichern die actionreichen Momente um eine spürbare Intensität und Frische. Jordan, der zugleich als Produzent fungiert, bringt eine neue Perspektive in die Creed-Saga, die sowohl die Fans als auch Neueinsteiger fasziniert. Trotz dieser Stärken konfrontiert der Film das Publikum mit der Herausforderung, sich von der ikonischen Rocky-Figur emotional zu lösen.

Jonathan Majors, der die Leinwand als Damians Charakter dominiert, fügt der Geschichte eine komplexe Ebene hinzu. Seine Darstellung als zerrissener ehemaliger Boxer, der nach Gerechtigkeit strebt, zieht das Publikum in seinen Bann und lässt es mitfiebern. Majors‘ Performance bietet eine tiefe menschliche Komponente, die im krassen Gegensatz zu Adonis Creeds scheinbarer Zufriedenheit mit seinem Leben steht. Die narrative Wendung, die Majors‘ Figur in die Handlung einführt, stellt eine fesselnde Abweichung von der traditionellen Underdog-Geschichte dar, die die „Rocky“-Reihe definiert hat.

Dennoch fehlt „Creed 3“ die emotionale Resonanz, die Fans der Reihe von „Creed – Rocky’s Legacy“ und „Creed 2“ gewohnt sind, vor allem im Finale. Die Entscheidung, auf die klassische „Rocky“ Geschichte zu verzichten, mag künstlerisch begründet sein, entzieht dem Film jedoch einen Teil seiner Seele. Während der Film in seiner Erzählung und Präsentation innovativ ist, vermisst man das gewisse Etwas, das „Rocky“ und die früheren „Creed“-Filme so unvergesslich machte. Die Ambivalenz von Damians Charakter und die damit verbundene moralische Dilemmata bieten zwar einen interessanten Ansatz, doch die Umsetzung wirkt in Teilen konstruiert und lässt die natürliche Entwicklung der Figuren und ihrer Beziehungen vermissen.

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