Das Tagebuch der Anne Frank (2016) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Das Tagebuch der Anne Frank“ ist mehr als nur ein Buch oder eine Erzählung. Es ist ein Fenster zu einer Zeit, in der die Welt in Chaos und Grausamkeit versank, und doch findet man in seinen Seiten die klare Stimme eines hoffnungsvollen, intelligenten Mädchens. Anne Frank, ein junges jüdisches Mädchen, das die Gräuel des Holocaust erlebte, nutzte ihr Tagebuch als Flucht und Reflektion, als sie sich mit ihrer Familie in einem Hinterhaus in Amsterdam versteckte. Ihre Worte zeugen von der Kraft des menschlichen Geistes und der Fähigkeit, Licht in den dunkelsten Zeiten zu finden.

Dauer: 128 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Hans Steinbichler
Produzenten: Walid Nakschbandi, Michael Souvignier
Hauptdarsteller: Lea van Acken, Martina Gedeck, Ulrich Noethen
Nebendarsteller: Stella Kunkat, Ella Frey, Margarita Broich
Genre: Drama
Studio: NBC Universal
Sprachen: Deutsch, English

Unter der Regie von Hans Steinbichler, der die Geschichte gekonnt neu interpretiert, kommt diese berührende Erzählung erneut auf die Leinwand. Dabei taucht der Film intensiv in die Emotionen und Gedanken von Anne ein, als sie verzweifelt versucht, ein normales Leben trotz der außergewöhnlich unnormalen Umstände zu bewahren. Während draußen die Welt in Krieg und Hass versinkt, entwickelt sich das Hinterhaus zu einem lebendigen Mikrokosmos voller Liebe, Konflikt, Hoffnung und tiefer Verzweiflung.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Der Film „Das Tagebuch der Anne Frank“ aus dem Jahr 2016, mit einer Länge von 128 Minuten, gehört zum Drama-Genre. Unter der Regie von Hans Steinbichler brilliert Lea van Acken in der Hauptrolle als Anne Frank, unterstützt von Martina Gedeck als Edith Frank-Holländer und Ulrich Noethen als Otto Frank. Stella Kunkat, Ella Frey und Margarita Broich ergänzen das beeindruckende Schauspielensemble.

Fred Breinersdorfer zeichnete sich für das Drehbuch verantwortlich. Walid Nakschbandi und Michael Souvignier produzierten den Film, während Sebastian Pille die musikalische Untermalung lieferte. Hinter der Kamera stand Bella Halben, und Wolfgang Weigl übernahm den Schnitt.

Dieses Werk zeigt die persönliche Entwicklung des jungen jüdischen Mädchens Anne Frank, das die Nationalsozialisten ermordeten. Es stützt sich auf ihr weltbekanntes Tagebuch. Der Streifen hatte seine Premiere am 16. Februar bei den 66. Berlinale und startete am 3. März in Deutschland und Österreich.

Inhalt und Handlung vom Film „Das Tagebuch der Anne Frank“

In der pulsierenden Atmosphäre Amsterdams genießt die junge Anne Frank eine unbeschwerte Kindheit. Besonders der Sommer 1935, den sie zusammen mit ihrer Familie in Sils Maria verbrachte, prägt ihre Erinnerungen. Allerdings trüben sich diese glücklichen Momente rasch, sobald die Nationalsozialisten die Kontrolle übernehmen. Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft gestaltet sich ihr Leben zunehmend schwieriger. Als sie an ihrem 13. Geburtstag ein Tagebuch geschenkt bekommt, beginnt sie sogleich, ihre tiefsten Gedanken und Empfindungen darin festzuhalten.

Juli 1942 bringt einen Wendepunkt, denn Margot, Annes Schwester, bekommt einen beängstigenden Brief. Daraufhin sieht sich die gesamte Familie gezwungen, sich zu verstecken, und in einem Hinterhaus finden sie schließlich Zuflucht. Dort teilen sie, zusammen mit sieben weiteren Menschen, diesen engen Raum. Obwohl Annes Direktheit oft zu Meinungsverschiedenheiten führt, stößt sie insbesondere bei Frau von Daan und Fritz Pfeffer auf Unverständnis. Während die familieninternen Spannungen steigen, gesteht Anne ihrem Vater tiefgreifende Emotionen, welche die Beziehung zu ihrer Mutter reflektieren.

Hoffnung auf Befreiung

Obwohl die Gefahr von außen ununterbrochen lauert, kämpfen alle Versteckten unentwegt mit ihrer Furcht. Wenn Luftangriffe ertönen oder mysteriöse Geräusche sie aufschrecken, wächst ihre Besorgnis. Währenddessen bemerkt Van Maaren, ein Arbeiter, einige dieser Geräusche und verstärkt damit die bereits vorhandene Angst vor einer Entdeckung.

Während Anne sich allmählich verändert und am Übergang zur Frau steht, rückt Peter van Daan, ein Mitversteckter, immer näher an sie heran. Sie erleben zudem gemeinsame intime Momente. Dennoch äußert Otto, Annes Vater, seine Besorgnis und mahnt sie energisch zur Vorsicht, da er die Gefährlichkeit ihrer Situation unterstreicht.

Eine kurze Aufbruchsstimmung durchbricht die alltägliche Anspannung. Nachrichten von alliierten Siegen erreichen das Hinterhaus. Die Hoffnung auf Befreiung wächst. Doch dieser Funke Hoffnung erlischt abrupt. Im August 1944 stürmen SS-Offiziere das Hinterhaus. Ein Verräter hat die Versteckten preisgegeben. Alle werden nach Auschwitz deportiert. Otto ist der Einzige, der überlebt und kehrt als gebrochener Mann zurück.

Filmkritik und Rezension von „Das Tagebuch der Anne Frank“

Das Tagebuch von Anne Frank“ verkörpert ein bedeutendes Zeugnis der Zeitgeschichte. Diese eindrücklichen Memoiren, die größtenteils im Versteck eines Amsterdamer Hinterhauses verfasst wurden, haben zahlreiche Adaptionen in Film, Fernsehen und Theater inspiriert. Hans Steinbichlers Kinoproduktion von 2016, die erste deutsche Verfilmung des Materials, zeichnet sich durch Feingefühl aus. Besonders im Fokus stehen die pubertären Herausforderungen, mit denen Anne inmitten der Gräuel des Zweiten Weltkriegs konfrontiert wird.

Die Verfilmung skizziert, wie die jüdische Familie Frank, ursprünglich aus Frankfurt, sich nach der deutschen Besetzung der Niederlande in einem Amsterdamer Hinterhaus versteckt. Mit sieben weiteren Individuen versuchen sie, auf einem bescheidenen Raum von 50 Quadratmetern zu überleben. Trotz der ständigen Bedrohung durch Bomben und der Angst vor Entdeckung bemüht sich Anne, den Alltag in ihrem Tagebuch festzuhalten, das sie kurz vor ihrem Verstecken erhalten hatte. Im Gegensatz zu George Stevens‘ Version liegt hier der Fokus weniger auf der Angst vor Entdeckung. Stattdessen stehen das alltägliche Leben und die Reaktionen eines heranwachsenden Mädchens auf die Umstände im Mittelpunkt. Die Zitate aus Annes Originaltagebuch, vorgetragen mit einer Mischung aus Natürlichkeit und Überzeugung, verleihen dem Film eine beeindruckende Tiefe.

Indem der Film den Alltag im Hinterhaus greifbar macht, wird deutlich, dass sowohl die Auseinandersetzungen am Esstisch als auch Annes Reflexionen über verschiedene Lebensaspekte durch Steinbichlers sorgfältige Inszenierung eine Menschlichkeit offenbaren, die selbst inmitten tragischer Umstände strahlt. Besonders die abschließenden Szenen des Films, welche das Leiden der Charaktere akzentuieren, malen ein erschütterndes Bild der Holocaust-Realität. In seiner Gesamtheit bietet diese Verfilmung von Anne Franks Tagebuch somit eine eindringliche und zugleich einfühlsame Perspektive auf ein dunkles Kapitel der Geschichte.

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