Schindlers Liste (1994) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
Spielbergs „Schindlers Liste“ führt uns zurück ins Herz des Holocaust, und der Regisseur verwebt dabei Kunst mit geschichtlicher Genauigkeit, um ein Meisterwerk des Kinos zu schaffen. Im Zentrum steht die beeindruckende Geschichte von Oskar Schindler. Anfangs nur von Gewinnstreben geleitet, verwandelt er sich jedoch unerwartet und wird zum Lebensretter zahlloser Juden. Dabei zeigt der Film nicht nur die Grausamkeiten des Krieges, sondern auch die unerwartete Menschlichkeit, die in den dunkelsten Zeiten aufleuchten kann.
Dauer: | 195 Min. |
---|---|
FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 1994 |
Regie: | Steven Spielberg |
Produzenten: | Steven Spielberg, Gerald R. Molen, Branko Lustig |
Hauptdarsteller: | Liam Neeson, Ben Kingsley, Ralph Fiennes |
Nebendarsteller: | Jonathan Sagall, Caroline Goodall, Geno Lechner |
Genre: | Drama |
Studio: | Universal Pictures |
Sprachen: | Deutsch, English |
In der schicksalshaften Atmosphäre von Krakau beginnt Schindlers Reise. Seine Fabrik und das Streben nach Reichtum sind seine Prioritäten. Aber mit der zunehmenden Brutalität gegenüber den jüdischen Menschen ändert sich sein Blickwinkel. Schindlers Augen öffnen sich für die menschlichen Schicksale um ihn herum. Er setzt alles daran, so viele Leben wie möglich zu retten und sich dabei selbst neu zu definieren.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Schindlers Liste“ aus dem Jahr 1993, unter der Regie von Steven Spielberg, erzählt die bewegende Geschichte von Oskar Schindler, gespielt von Liam Neeson. Er war ein NSDAP-Mitglied, das rund 1100 Juden in seinen Fabriken anstellte, um sie vor der Vernichtung in Auschwitz zu retten. Weitere Hauptrollen übernahmen Ben Kingsley als Itzhak Stern, Ralph Fiennes als Amon Göth und Geno Lechner als Ruth Irene Kalder. Die Musik stammt von John Williams und hinter der Kamera stand Janusz Kamiński.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Keneally und wurde von Steven Zaillian adaptiert. Mit Einnahmen von über 320 Millionen US-Dollar war er ein großer kommerzieller Erfolg. Er erhielt sieben Oscars und drei Golden Globe Awards. Trotz des allgemeinen Lobes entbrannte auch eine Diskussion über die Darstellbarkeit des Holocaust in filmischer Form. Einige Kritiker beschuldigten Spielberg, das Thema zu vereinfachen.
Das Werk beeinflusste die Geschichtsbilder vieler Menschen tiefgehend. Spielberg gründete nach den Dreharbeiten die Shoah Foundation, die Videointerviews mit Holocaust-Überlebenden sammelt. 2018 und 2019 kam der Film zum 25. Jahrestag erneut in die Kinos.
Inhalt und Handlung vom Film „Schindlers Liste“
Schindlers Liste, ein Meisterwerk von Steven Spielberg, fängt mit einem Farbton an, der später in Schwarz-Weiß wechselt. Dies zeigt den Beginn der deutschen Besetzung in Polen 1939, als Tausende von Juden gezwungen sind, ins Krakauer Ghetto umzusiedeln. In diesem dunklen Kapitel taucht Oskar Schindler auf. Als NSDAP-Mitglied kauft er eine bankrotte Emailwarenfabrik, um Geschirr für deutsche Feldküchen herzustellen. Mithilfe seines jüdischen Buchhalters, Stern, beschafft er Geld für den Kauf und engagiert jüdische Arbeitskräfte aus dem Ghetto, da sie billiger als polnische Arbeiter sind. Doch Schindlers wahre Absicht ist nicht nur Profit.
Schindlers Charakter zeigt viele Facetten. In Krakau lebt er in einer Wohnung, die zuvor einer jüdischen Familie gehörte. Obwohl er seine Frau, Emilie, betrügt, zeigt er auch Empathie und Courage. Als Stern wegen fehlender Papiere fast deportiert wird, interveniert Schindler, um ihn zu retten. Unterdessen sorgt SS-Untersturmführer Amon Göth für Chaos. Er errichtet das KZ Plaszow und begeht willkürliche Gewalttaten gegen jüdische Gefangene. Bei der Räumung des Ghettos beobachtet Schindler von einem Hügel aus und sieht ein Mädchen in einem farbigen roten Mantel – ein Symbol des Films.
Rettung von Juden
Die Beziehung zwischen Schindler und Göth wird komplexer. Nach der Ghetto-Räumung steht Schindlers Fabrik still. Er wendet sich an Göth, um seine Arbeiter zurückzubekommen und bietet Bestechungsgelder an. Dabei rettet er viele Juden, darunter Helene Hirsch, die von Göth als Hausmädchen misshandelt wird. Schindlers Ruf als „guter Mensch“ wächst in der jüdischen Gemeinschaft, obwohl er Angst hat, dass die SS davon erfährt. Trotz der Brutalität der Nazis zeigt Schindler Mitgefühl, besonders als Tausende von Judenleichen verbrannt werden.
Schindlers wahre Absichten kommen allmählich zum Vorschein, und als die Nazis planen, Stern und andere Arbeiter nach Auschwitz zu schicken, interveniert er sofort. Er bezahlt Göth dafür großzügig, wodurch er rund 1000 Juden, darunter viele Kinder, vor dem sicheren Tod bewahrt. Diese werden dann sorgfältig zu seiner neuen Fabrik in Mähren gebracht. Durch eine Verwechslung werden jedoch einige Frauen unglücklicherweise nach Auschwitz geschickt, aber Schindler, ohne zu zögern, besticht erneut SS-Offiziere, um sie sicher zurückzubringen. In seiner Fabrik stellt er sicher, dass keine funktionsfähigen Granathülsen produziert werden und erlaubt gleichzeitig den Juden, ihre religiösen Praktiken weiterhin auszuüben.
Mit Kriegsende steht Schindler vor einer schweren Entscheidung, denn er versammelt alle und appelliert eindringlich an die Menschlichkeit der Wachen, damit sie die Juden nicht töten. Sein Abschied ist nicht nur emotional, sondern auch bewegend, und als Zeichen ihrer tiefen Dankbarkeit überreichen ihm die Juden einen Ring. Während der Film schließlich mit Originalaufnahmen von Schindlers Grab endet, sehen wir, wie die geretteten „Schindlerjuden“ Steine darauf hinterlassen, was in der jüdischen Tradition als Zeichen des Respekts und der Erinnerung gilt.
Filmkritik und Rezension von „Schindlers Liste“
Spielberg präsentiert 1993 die ergreifende Biografie Oskar Schindlers. Er basiert auf Thomas Keneallys Roman „Schindler’s Ark“ von 1982. Dieses Werk, das die heldenhafte Rettungsaktion von über 1200 Juden thematisiert, räumte 1994 gleich sieben Oscars ab. Die Auszeichnungen für besten Film und beste Regie sind hierbei besonders hervorzuheben.
Schindler, anfangs motiviert durch Profitdenken, erwirbt in Krakau eine Emailfabrik. Er nutzt jüdische Arbeitskräfte aus finanziellen Gründen. Es ist der findige Buchhalter Stern, der ihm hilft, das Geschäft zum Blühen zu bringen. Doch als Schindler Zeuge der Brutalitäten gegenüber den Juden wird, wandelt sich sein Handeln. Der Film beleuchtet eindrücklich, wie Schindlers Blickwinkel sich von geschäftlicher Berechnung zu tiefem Mitgefühl verschiebt. Die Darstellungen von Liam Neeson als Schindler, Ben Kingsley als Stern und Ralph Fiennes als Gettoaufseher sind beeindruckend. John Williams‘ Musik verleiht der Erzählung eine zusätzliche emotionale Tiefe. Die bewusste Entscheidung, den Film hauptsächlich in Schwarz-Weiß zu drehen, verleiht ihm eine dokumentarische und beklemmende Authentizität.
„Schindlers Liste“ ist nicht nur ein Film über den Holocaust, sondern auch ein eindringlicher Appell an das Gedächtnis und die Menschlichkeit. Während Spielberg eindrücklich zeigt, dass der moralische Kompass eines Einzelnen selbst in den dunkelsten Zeiten einen Unterschied machen kann, stellt er gleichzeitig ein Meisterwerk dar, das die Unantastbarkeit der menschlichen Würde hervorhebt. Jeder, der sich mit dem Holocaust auseinandersetzt, sollte diesen Film gesehen haben, denn er ist eine visuelle Mahnung, und erinnert daran, dass Moral und Anstand, unabhängig von den Umständen, niemals ihre Bedeutung verlieren dürfen.