Die neun Pforten (1999) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

Die neun Pforten“ beginnt mit der Einführung von Dean Corso, einem gewieften Antiquar, dessen Expertise in seltenen Büchern liegt. Der Film, ein Werk des renommierten Regisseurs Roman Polanski, entfaltet eine packende Geschichte voller Geheimnisse und okkulter Symbolik. Corso, gespielt von Johnny Depp, erhält den Auftrag von Boris Balkan, einem exzentrischen Sammler von Büchern über den Teufel. Balkan beauftragt Corso, die Authentizität eines Buches zu bestätigen, das angeblich den Schlüssel zu übernatürlichen Kräften enthält.

Dauer: 128 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Roman Polanski
Produzenten: Mark Allan, Antonio Cardenal, Mishka Cheyko
Hauptdarsteller: Johnny Depp, Frank Langella, Lena Olin
Nebendarsteller: James Russo, Jack Taylor, Emmanuelle Seigner
Genre: Thriller
Studio: Artisan Entertainment
Sprachen: Deutsch, English

Während seiner Nachforschungen stößt Corso auf eine Reihe von Rätseln und Gefahren. Jeder Schritt auf seiner Suche bringt ihn näher an die Wahrheit, konfrontiert ihn aber auch mit zunehmend bizarren und bedrohlichen Situationen. Der Film nimmt die Zuschauer mit auf eine spannende Reise, die von rätselhaften Zeichen und geheimnisvollen Charakteren geprägt ist. „Die neun Pforten“ besticht durch seine atmosphärische Inszenierung und eine Erzählung, die bis zum Ende fesselt und überrascht.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Die neun Pforten„, ein Mystery-Thriller von 1999, fesselt das Publikum mit seiner düsteren Atmosphäre. Regisseur Roman Polański adaptierte den Roman „Der Club Dumas“ von Arturo Pérez-Reverte. In der Hauptrolle brilliert Johnny Depp als Dean Corso, ein skrupelloser Buchdetektiv. Umgeben von einem starken Ensemble, darunter Frank Langella als Boris Balkan und Emmanuelle Seigner als geheimnisvolle Unbekannte, entfaltet sich eine packende Handlung.

Roman Polański übernahm neben der Regie auch die Produktion und wirkte am Drehbuch mit. Für die musikalische Untermalung sorgte Wojciech Kilar, während Darius Khondji die Kameraführung übernahm. Der Schnitt lag in den Händen von Hervé de Luze. Der Erfolg des Films wurde mit einem Europäischen Filmpreis für Polański gekrönt.

Die Drehorte des Films erstreckten sich über Frankreich, Portugal und Spanien, darunter das Chalet Biester in Sintra und das Château de Ferrières. In diesen historischen Kulissen entstand eine unvergleichliche Stimmung, die perfekt zum mystischen Thema des Films passte. „Die neun Pforten“ begeistert noch heute durch seine einzigartige Mischung aus Spannung, Geheimnis und kunstvoller Inszenierung.

Inhalt und Handlung vom Film „Die neun Pforten“

Dean Corso, ein New Yorker Antiquar, wird von Boris Balkan, einem wohlhabenden Buchsammler, beauftragt, die Echtheit eines seltenen Buches zu überprüfen. Das Buch, „Die neun Pforten ins Reich der Schatten“, geschrieben von Aristide Torchia, soll einen Weg beschreiben, den Teufel zu beschwören. Balkan besitzt eines von drei weltweit existierenden Exemplaren und glaubt, dass nur eines echt ist. Corso soll die anderen Exemplare in Portugal und Frankreich untersuchen und Vergleiche anstellen. Seine Reise führt ihn zu geheimnisvollen Begegnungen und gefährlichen Situationen, die seine Fähigkeiten als Detektiv herausfordern.

Corsos Ermittlungen beginnen in Spanien bei den Buchrestauratoren Pablo und Pedro Ceniza. Sie offenbaren ihm, dass drei Holzschnitte im Buch von einem unbekannten Künstler, signiert mit „LCF“, stammen. Diese Entdeckung führt Corso nach Portugal, wo er das Exemplar von Victor Fargas überprüft. Fargas‘ Buch weist kleine Abweichungen zu Balkans Exemplar auf. Corso stellt fest, dass jedes Buch einzigartige Holzschnitte enthält, was die Suche nach dem Original kompliziert. Während seiner Nachforschungen bleibt Corso in ständigem Kontakt mit Balkan, der merkwürdigerweise stets über Corsos Aufenthaltsort informiert zu sein scheint.

Die Teufelsanbeter

In Portugal wird Corso in ein Netz aus Verrat und Mord verwickelt. Nach der Untersuchung von Fargas‘ Exemplar findet er diesen tot und sein Buch nahezu zerstört vor. Die Reise führt Corso anschließend nach Paris zu Baronesse Kessler. Sie besitzt das dritte Exemplar und offenbart ihm die Existenz eines Geheimbundes, der „Orden der Silbernen Schlange“, der Torchias Vermächtnis bewahren will. Als Corso die Holzschnitte in Kesslers Buch untersucht, wird er plötzlich niedergeschlagen. Er erwacht neben der ermordeten Baronesse in einem brennenden Raum, was ihn zwingt, schnell zu fliehen.

Zurück in seinem Hotel entdeckt Corso, dass sein Exemplar gestohlen wurde. Er verdächtigt zunächst die geheimnisvolle Frau, die ihm mehrfach begegnete. Doch bald stellt sich heraus, dass Liana Telfer, die Witwe des früheren Besitzers des Buches, dahintersteckt. Corso und die geheimnisvolle Frau verfolgen Telfer zu einem Schloss, wo eine Sekte okkulter Teufelsanbeter versammelt ist. In einer dramatischen Wendung stürmt Balkan herein, tötet Telfer und flieht mit dem Buch. Corso folgt ihm zu einer verlassenen Burg, die er aus einer Postkarte kennt, die Balkan an Kessler geschickt hatte.

In der Burg glaubt Balkan, durch ein Ritual mit den Holzschnitten teuflische Macht zu erlangen. Er übergießt sich mit Benzin und zündet sich an, in dem Glauben, unsterblich zu sein. Corso, der das Ritual beobachtet, erkennt, dass der Zauber fehlschlägt, und Balkan verbrennt. Corso erschießt ihn, um sein Leiden zu beenden, und nimmt die Holzschnitte an sich. Am nächsten Tag gibt ihm die geheimnisvolle Frau den entscheidenden Hinweis auf das echte neunte Bild. Corso findet es schließlich bei den Ceniza-Brüdern und kehrt zur Burg zurück. Dort öffnet sich ihm im Sonnenuntergang die „neunte Pforte“ in einem grellen Licht, ein mysteriöses Ende eines rätselhaften Abenteuers.

Filmkritik und Rezension von „Die neun Pforten“

Roman Polanskis „Die neun Pforten“ aus dem Jahr 1999 stellt eine einzigartige Mischung aus Mystery und Thriller dar. In der Hauptrolle überzeugt Johnny Depp als skrupelloser Buchdetektiv Dean Corso, der sich in einen undurchsichtigen Fall verstrickt. Er wird von Boris Balkan, gespielt von Frank Langella, engagiert, um die Echtheit eines seltenen Buches zu prüfen. Der Film entfaltet sich langsam und zieht das Publikum in seinen Bann. Polanskis Stil, der auf subtile Details und atmosphärische Inszenierung setzt, hebt den Film von anderen Genrebeiträgen ab.

Johnny Depp liefert eine nuancierte Darstellung des Dean Corso, eine Figur, die sowohl faszinierend als auch rätselhaft ist. Seine Performance, unterstützt durch starke Auftritte von Langella, Lena Olin und Emmanuelle Seigner, verleiht dem Film eine zusätzliche Tiefe. Polanski gelingt es, einen kontemplativen Ton zu bewahren, der den Zuschauer in den Bann zieht und gleichzeitig zur Reflexion anregt. Trotz dieser Qualitäten wurde der Film von Kritikern unterschätzt und löste Kontroversen aus, etwa wegen der Darstellung des Rauchens. Doch diese Kritikpunkte schmälern nicht die künstlerische Qualität des Werkes, die in Polanskis meisterhafter Regie und der Leistung des Ensembles begründet liegt.

„Die neun Pforten“ steht exemplarisch für Polanskis Fähigkeit, tiefgründige Themen aufzugreifen und sie geschickt in unterhaltsame Narration einzubetten. Der Film ist eine Hommage an die Geheimnisse des Okkulten und eine subtile Kritik an der Teufelsanbeter-Szene. Trotz gemischter Rezeption bleibt der Film ein bemerkenswerter Beitrag zum Mystery-Thriller-Genre. Polanskis Umgang mit dem Thema Satanismus, vor dem Hintergrund seiner persönlichen Tragödie, verleiht dem Film eine besondere Leichtigkeit. „Die neun Pforten“ mag zwar nicht Polanskis bekanntestes Werk sein, aber es ist ein eindringliches, sinnliches und mysteriöses Meisterwerk.

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