Fleisch ist mein Gemüse (2008) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
In „Fleisch ist mein Gemüse“ ließ Heinz Strunk seine Autobiografie verfilmen. Sie beschreibt den jungen Autor in Milieu von Harburg, einem südöstlichen Stadtteil der Hansestadt Hamburg. Die junger Hobbymusiker schafft nach einigen Vergeblichkeiten den Sprung ins lokale Musikgeschäft und kann sich so aus dem Sozialhilfeklientel heraushalten. Zu diesem zählte er, weil seine psychisch kranke Mutter ihn bei sich in einem Reihenhaus in einem Harburger Reihenhausquartier unterhielt, zu den Nesthockern.
Dauer: | 97 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2008 |
Regie: | Christian Görlitz |
Produzenten: | Susanne Freyer, Simon Riggers |
Hauptdarsteller: | Heinz Strunk, Maxim Mehmet, Andreas Schmidt, Oliver Bröcker, Jona Mues |
Nebendarsteller: | Martin Brauer, Susanne Lothar, Anna Fischer, Livia S. Reinhard, Susanne Bormann, Nikola Kastner, Dayan Kodua, Veit Stübner, Timo Dierkes, Stephan Kampwirth, Rocko Schamoni, Jacques Palminger, Ulrich Faulhaber, Marie Pohl, Klaus Baumgart, Martin Brambach, Victor Choulman, Heidemarie Rohweder, Sylvester Groth |
Genres: | Drama, Romantik |
Studio: | Universal Pictures Germany GmbH |
Sprachen: | Deutsch, Englisch |
Der im Musikmilieu kleiner Auftritte bei Vereinsfesten, Dorfgemeinschaftsfesten, in Altersheimen und auf Familienfesten verdichtet die Autobiografie zu einer besseren Zeit in einer besseren Gesellschaft ohne außer Opulenz Konkretes zu bieten. Die Chronologie bietet, den Umzug der Mutter in eine psychiatrische Klinik und die zwecklosen Bemühungen des alternden Autors etwas beruflich oder privat mit weiblichen Personen anzufangen.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
Der „Film Fleisch ist mein Gemüse“ wurde im Jahr 2008 abgedreht. Er spielt in Hamburg-Harburg. Settings sind das Reihenhaus der Mutter in einer Siedlung mit nur Reihenhäusern und die Vereinsfeste, Dorfgemeinschaftsfeste und Altersheime, in denen die Tanzmusikband auftritt, bei der der Autor in seiner Jugend Saxofon spielte. Alle Aufnahmen sind authentisch in Hamburg-Harburg aufgenommen worden. Der Regisseur ist der namhafte und mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Christian Görlitz. Produzenten sind die neue deutsche Filmgesellschaft und der NDR. Verantwortlich für die Produktion waren Susanne Freyer und Simon Riggers. Das Buch „Fleisch ist mein Gemüse“ stammt vom Autor Heinz Strunk. Das Drehbuch verfasste der Regisseur Christian Görlitz selbst.
Der junge Heinz Strunk wird in den Film vom Schauspieler Maxim Mehmet gespielt. Den Bandleader Gurki spielt Andreas Schmidt, die psychisch kranke Mutter spielt Susanne Lothar, die große Erfahrung in Rollen psychisch erkrankter Frauen hat. Den gealterten Heinz Strunk spielt der Autor selbst. Die Musik, welche weil ebenfalls ein zeitgenössisches Dokument, komponierten und wählten aus Jeo Mezei und Heinz Strunk.
Inhalt und Handlung vom Film „Fleisch ist mein Gemüse“
Die 1980-er sind noch weitgehend ohne festes Klischee beim größten Teil der Bevölkerung. Vielen ist die Typisierung Generation Y ein Begriff. Das Y steht für das englische Fragewort Warum. So dieser Film zwischen der Isolation alleinerziehender älterer Mütter und der Suche nach dem Lebensweg eines mit Illusionen erfüllten aufwachsenden Mannes angesiedelt, der noch daran glaubt, Erfolg im Musikgeschäft zu erreichen. Was ist psychopathischer, kranker? Ein Saxofonist einer Tingeltangelband mit regionalem Erfolg oder eine ausgebrannte Mutter, die einen Sohn erwachsen gezogen hat und ihr Reihenhaus bewohnt.
So verdrängt der Nachwuchs viel zu früh die im sozialen Abseits befindliche Mutter. Der Film versucht mit dem Witz der Generation Y zu punkten und bezieht dabei ihre Bestätigung aus den Erfolgen des Autors Heinz Strunk. Vieles unterscheidet die überaus erfolgreiche Biografie von diesem Kinofilm, diesem Fernsehfilm. Die notwendige Verdichtung, die szenische Umsetzungen sind zwar professionell, aber gereichen dem Autor bei Weitem nicht. Wegen der Mitwirkung des Autors sind mehrere Erklärungen möglich.
Der Autor, der in seinem Buch für das er alleine verantwortlich ist, will seinem Buch nicht den Rang abdrehen. Oder wie so oft bei autobiografischen Verfilmungen zu Lebzeiten die Distanz mangelt. Die Regie und die Musik stehen in der Kritik oft vorn an, wenn es um die Nennung von Vorzügen geht. Die Szenen und deren Handlungen vermitteln einen ausgiebigen Eindruck des Milieus der Vorstadt einer deutschen Großstadt.
Zeigt die lakonisch mit Humor versehene Selbstsicht des Autobiografen in einer möglicherweise notwendigen aufkommenden 80-er-Jahre-Nostalgie, die so noch recht wenig in den Medien vorkommt. Die szenische Mittel des Regisseurs sind sehenswert, die ausgewählte Musik faszinierend für eine Nostalgie, die künstlerische Darbietung gekonnt bis hochwertig. Der Film trifft darin das Motto des Bandleaders und Sängers Gurki, gute Zeiten sind die besseren Zeiten.
Filmkritik und Rezension von „Fleisch ist mein Gemüse“
Nun ist die autobiografische Verfilmung inzwischen über eine Dekade und es ist nicht mehr zu erwarten, dass sie noch große Ehrungen erfährt. Dennoch bleibt die signifikante Differenz zwischen der Komik, dem Witz und den Spannungen zwischen Mutter und Sohn, zwischen der überfüllten Opulenz der musikalisch begleitenden Feste und die empfindlich gestörte Tristesse zu Hause eher im Buch fasziniert. Gerade aber dies macht viel aus, warum das Buch viel beliebter ist als der Film. Schließlich ist ein Merkmal der Generation Y ein Hang zu Kopie besonders des erfolgreichen.
Damit trifft der Film im entscheidenden Moment nicht. Beiden Generationen fehlen letztlich die Trümpfe. Die Knappheit, welche in der Gesellschaft anderer überspielt wird, kommt nur in den Festivitäten zu berstenden Ausfluss. Auktoriale Erzähler sind immer noch eine immense Herausforderung. Die Groteske des Wohnzimmers mit dem beiden vermeintlichen Trophäen Hirschkopf und Kopf des Autors an gegenüberliegenden Wänden mit einer Leinwand in der Mitte auf die Szenen zu sehen sind stehen für Unverständnis, ungehörte Reflexion von Stimmungen, Gefühlen ohne den moralischen Zeigefinger wirklich zu heben.
„Fleisch ist mein Gemüse“ ist nicht nur die Ignoranz des Ernährungswertes von Beilagen, es führt zu Mangelerscheinungen, wenn man dies konsequent längere Zeit ausführt. Die Autobiografie eines Erfolgsautors jedoch führt zu dessen Vorstufe des Erfolges. Darin hat der erzählerische Wert des Filmes Erfolg.