Metropolis (METROPOLIS 27/10)
Das Ende einer langen Suche – beim Film „Metropolis 27/10“ handelt es sich um eine restaurierte Version eines Stummfilms, die lange Zeit als verschollen galt. Der Film zeichnet ein düsteres Zukunftsbild von Übermenschen, Untermenschen und Kreaturen, die dazwischen stehen.
Dauer: | 146 Min. |
---|---|
FSK: | ab 6 Jahren |
Jahr: | 2011 |
Regie: | Evangelina Loguercio, Diego Panich, Laura Tusi und Sebastian Yablon |
Hauptdarsteller: | Brigitte Helm, Alfred Abel, Gustav Fröhlich, Rudolf Klein-Rogge, Fritz Rasp |
Nebendarsteller: | Aenne Willkomm, Otto Hunte, Karl Freund, Erich Pommer, Eugen Schüfftan, Nina Goslar, Fritz Lang, Erich Kettelhut |
Genres: | International, Science Fiction |
Sprachen: | Deutsch |
Über die Jahre sind immer neue Versionen aufgetaucht, die versucht haben, fehlende Szenen durch neue Techniken zu ersetzen oder den Film komplett neu zu schneiden, um eine zusammenhängende Geschichte erzählen zu können. Die 2010 restaurierte Version gilt dabei als vollständigste Form von „Metropolis“. Der Film wurde 2001 als erster Film in die Liste der UNESCO als Weltkulturerbe aufgenommen und gilt als Vorlage für viele aktuelle Science-Fiction-Filme.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
„Metropolis“ ist ein Stummfilm vom deutschen Regisseur Fritz Lang nach dem Drehbuch von Thea von Harbou, der seine Uraufführung am 10. Januar 1927 hatte. Er wurde komplett in Deutschland gedreht und kostete rund 5 Millionen Reichsmark, was ihn zum teuersten Film seiner Zeit machte. Der Film gilt allgemein als eine der ersten filmischen Dystopien und wurde unter anderem durch seine Bildgewalt und sein bedrückendes Setting bekannt. Unter anderem nahm die britische Musikband Queen sich den Film als Vorbild für ihr Musikvideo zum Song „Radio Gaga“ aus dem Jahr 1984. Der Film erlangte aber auch einen hohen Bekanntheitsgrad dadurch, dass er nicht vollständig gezeigt werden kann.
Die Urfassung des Stummfilms hat eine Spiellänge von knapp 150 Minuten. Da der Film nach seiner Uraufführung aber reihenweise schlechte Kritiken erhielt, wurde er auf knapp 120 Minuten gekürzt und die herausgeschnittenen Szenen wurden vernichtet. Nur durch Zufall wurde 2008 in einem Archive in Buenos Aires eine nahezu vollständige Originalversion gefunden, aus der die fehlenden Szenen des Films größtenteils restauriert werden konnten.
Handlung & Story vom Film „Metropolis“
Die Stadt Metropolis ist eine futuristische Megastadt, die sich grob in drei Zonen aufteilen lässt. In der obersten Zone leben die Aristokraten. Die Reichen und Schönen genießen ihr Leben wie Götter. Sie geben sich ihren Gelüsten hin und trainieren ihre jungen Körper, um sich in sportlichen Wettkämpfen zu messen. Um ihren Lebensstil aufrecht zu erhalten, sind die Menschen der Oberschicht von riesigen Maschinen abhängig, die unter ihrer Stadt Tag und Nacht ruhelos arbeiten. Um sicherzustellen, dass die mechanischen Riesen niemals ihren Dienst versagen, existiert in Metropolis eine soziale Unterschicht. Die Menschen, die zu dieser Schicht gehören, müssen hart körperlich arbeiten und leben in ärmlichen Verhältnissen unter der Erde.
Freder Fredersen ist der Sohn von Joh Fredersen, dem Herrscher von Metropolis. Er genießt sein Leben und hätte sich nie vorstellen können, dass sich etwas ändert. Doch als eines Tages die junge Frau Maria aus der Unterschicht mit einer Schar Kinder auftaucht und ihnen das Leben der Oberschicht zeigen will, verliebt Freder sich. Er begibt sich in die untere Stadt, weil er Maria wiedersehen will. Dort erlebt er selbst, wie anstrengend und gnadenlos die Arbeit an den Maschinen ist, die die obere Stadt am Laufen haben.
Später erfährt er, dass Maria in den Katakomben unter der Stadt täglich von einer Gleichstellung von Arbeitern und der Oberschicht predigt. Sie betet dabei zu dem sogenannten „Mittler“, der wie ein Erlöser irgendwann auftauchen soll, um die Menschen wieder zu vereinen. Das erfährt auch Joh Fredersen, der einen perfiden Plan fasst. Er überzeugt den Erfinder Rotwang davon, einen von ihm geschaffenen Roboter das Ansehen von Maria zu verleihen und die Frau gegen die Maschine auszutauschen.
Die Maschinen-Maria soll die Arbeiter davon überzeugen, weiter für die Oberschicht zu arbeiten und dafür dankbar zu sein. Doch Rotwang, der einen Hass auf Joh Fredersen hat, programmiert die Maschine so, dass sie die Arbeiter zu einer Revolte aufwiegelt.
Maria wird von Rotwang entführt und ihr Maschinendoppelgänger ruft die Arbeiter dazu auf, sich gegen die Oberschicht zu stellen und die Maschinen zu zerstören, an denen sie wie Sklaven arbeiten müssen. Der aufgewiegelte Mob will auch Freder lynchen, lässt davon aber doch ab und macht sich an die Zerstörung der Maschinen.
Freder und Maria finden wieder zueinander und erkennen, dass sie den Aufruhr nicht mehr stoppen können. Sie beschließen deshalb, die Kinder zu retten und mit ihnen in den Klub der Söhne zu fließen. Dort wird die junge Frau erneut von Rotwang angegriffen und verschleppt. Freder eilt hinterher und rettet Maria in einem dramatischen Kampf, den die ganze Stadt verfolgt. Als Maria wieder in Sicherheit ist, erkennt Joh Fredersen seinen Irrtum und schließt mit den Anführern der Arbeiterschicht Frieden. Die Zukunft bleibt für alle ungewiss.
Fazit & Kritiken zum Film Metropolis 27/10
„Metropolis 27/10“ ist eine fast vollständige Fassung der düsteren Zukunftsversion, die Fritz Lang und Thea von Harbou schon in den 20er Jahren erdachten. Der Film ist sehr komplex und vielschichtig und stellt sehr drastisch die soziale Schere dar, die auch heute schon existiert. Dabei werden zeitlose Themen wie Liebe, Hass und Eifersucht gemischt mit Science-Fiction-Elementen, die auch heute Relevanz haben. Mit Thematiken wie dem nahezu lebensechten Roboter oder der deutlichen Unterteilung zwischen der Welt der Arbeiter und der Welt der Reichen ist „Metropolis 27/10“ Vorreiter für Filme wie „Terminator“ oder „Elysium“ und gehört zu Recht zum Weltkulturerbe der UNESCO.