Papillon (1973) - Handlung, Besetzung und Filmkritik

In „Papillon“ folgen wir der fesselnden Geschichte von Henri Charrière, einem Mann, der zu Unrecht verurteilt und in die brutale Welt der Strafkolonien Französisch-Guayanas verschleppt wird. Regisseur Franklin J. Schaffner zeichnet ein lebendiges Bild dieser düsteren Zeit Anfang der 1930er Jahre. Die Erzählung beginnt mit der Deportation der Gefangenen, unter ihnen Charrière, genannt Papillon. Sein unbeugsamer Drang nach Freiheit und Gerechtigkeit treibt die Handlung voran. Die Kamera begleitet ihn und die anderen Häftlinge auf ihrem qualvollen Marsch zum Hafen. Dort wartet ein Schiff, das sie in ein unbekanntes und furchteinflößendes Schicksal bringt.

Dauer: 144 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Franklin J. Schaffner
Produzenten: Robert Dorfmann, Franklin J. Schaffner
Hauptdarsteller: Steve McQueen, Dustin Hoffman, Victor Jory
Nebendarsteller: Woodrow Parfrey, Robert Deman, Anthony Zerbe
Genres: Action & Abenteuer, Drama
Studio: Sony Pictures Entertainment
Sprachen: Deutsch, English

Mit der Ankunft in der Strafkolonie beginnt ein neues Kapitel in Papillons Leben, wo er auf Louis Dega, einen verurteilten Fälscher, trifft. Zwischen ihnen entwickelt sich rasch eine ungewöhnliche Freundschaft, die auf gegenseitigem Schutz und Vertrauen fußt. Während sie täglich mit den brutalen Bedingungen des Lagers konfrontiert werden, träumen beide dennoch von Freiheit. Ihre zahlreichen Fluchtversuche und die damit einhergehenden Entbehrungen unterstreichen eindrücklich ihren menschlichen Überlebenswillen. So ist „Papillon“ nicht nur ein eindrucksvolles Gefängnisdrama, sondern auch eine tiefgründige Erzählung über menschliche Widerstandsfähigkeit und Kameradschaft in den extremsten Umständen.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Papillon„, ein US-amerikanisches Gefangenendrama aus dem Jahr 1973, fesselt durch seine packende Erzählung. Der Film basiert auf Henri Charrières autobiografischem Roman gleichen Namens. Regisseur Franklin J. Schaffner verwirklichte das Drehbuch von Dalton Trumbo und Lorenzo Semple Jr.. Produziert wurde der Film von Robert Dorfmann und Schaffner selbst für Allied Artists. Jerry Goldsmith schuf die beeindruckende Filmmusik. Fred J. Koenekamp war für die Kameraarbeit verantwortlich, während Robert Swink den Schnitt übernahm. In den Hauptrollen glänzen Steve McQueen als Henri Charrière (Papillon) und Dustin Hoffman als Louis Dega. Weitere bedeutende Rollen spielten Victor Jory, Woodrow Parfrey, Robert Deman, Anthony Zerbe, Don Gordon und Bill Mumy. Der Film, mit einer Altersfreigabe von FSK 16, erstreckt sich über 144 Minuten intensives Drama.

Die Dreharbeiten fanden an verschiedenen, authentischen Schauplätzen statt. Saint-Laurent-du-Maroni in Französisch-Guayana, das baskische Hondarribia in Spanien und verschiedene Orte in Jamaika wie Ferris Cross, Falmouth und Negril bildeten die Kulisse. In Jamaika wurden unter anderem die Sumpfszenen und die Höhlenszenen gedreht. Trotz Herausforderungen wie Marihuana-Konsum der Crew, Diebstählen von Ausrüstungsgegenständen und unberechenbarem Wetter erwiesen sich diese Standorte als wirkungsvoll für die Filmatmosphäre. Der spektakuläre Klippensprung am Filmende entstand auf Maui, Hawaii. Diese realistischen Drehorte trugen maßgeblich zur Glaubwürdigkeit des Films bei.

„Papillon“ erhielt mehrere Auszeichnungen und Nominierungen. Jerry Goldsmiths Filmmusik wurde 1974 für einen Oscar in der Kategorie Original Dramatic Score nominiert. Ebenfalls im Jahr 1974 erhielt Steve McQueen eine Golden Globe-Nominierung für die beste männliche Hauptrolle.

Inhalt und Handlung vom Film „Papillon“

„Papillon“, ein Film aus dem Jahr 1973 von Regisseur Franklin J. Schaffner, erzählt die Geschichte von Henri Charrière. Anfang der 1930er Jahre wird er wegen Mordes, den er bestreitet, nach Französisch-Guayana deportiert. Dort soll er lebenslang in der Strafkolonie bleiben. Nach der Haftzeit erwartet ihn zusätzliche Verbannung. Charrière, auch Papillon genannt, trägt einen tätowierten Schmetterling. Dieses Symbol steht für Freiheit. Unter schwerer Bewachung marschieren die Gefangenen zum Hafen. Dort beginnt eine Reise ins Ungewisse.

Auf dem Schiff entwickelt Papillon erste Fluchtgedanken. Er diskutiert sie mit Mitgefangenen. Dabei befreundet er sich mit Louis Dega, einem Fälscher. Dega versteckt Geld in einer Kapsel in seinem Körper. Papillon schützt ihn gegen Bezahlung. In einer Nacht rettet er Degas Leben. Zwei Mithäftlinge greifen sie an. Zur Strafe wird Papillon in einer unbequemen Position angekettet. Diese Szene verdeutlicht das harte Leben auf dem Schiff.

Harte Zeiten in der Strafkolonie

Nach ihrer Ankunft in Saint-Laurent werden Dega und Papillon zu schwerem Arbeitsdienst verurteilt, da ein Lagerleiter durch Degas Fälschungen Geld verloren hat. Das Wachpersonal behandelt die Gefangenen brutal und sadistisch, und die Guillotine, ein Symbol der Grausamkeit der Strafkolonie, wird regelmäßig eingesetzt. Papillon kauft von einem Mann namens „Richter“ ein Boot, um zu fliehen, doch sein Plan scheitert und Kopfjäger bringen ihn zur Insel Saint-Joseph, wo er eine schreckliche Einzelhaft erleidet. In der Einzelhaft ist Sprechen verboten und die Verpflegung miserabel.

Dega schmuggelt ihm heimlich Kokosnüsse, doch als die Wärter dies entdecken, wird Papillon in Dunkelhaft gesteckt und seine Nahrung halbiert.Nach zwei Jahren trifft Papillon wieder auf Clusiot, der ein Fluchtboot organisiert. Sie planen die Flucht mit Maturette, aber Clusiot wird verletzt. Dega schließt sich ihnen an, doch ihre Flucht in morschen Booten scheitert. Papillon und ein Mitgefangener entkommen in den Dschungel, wo Papillon sich in Zoraima verliebt.

Nachdem die Indios das Dorf verlassen, überquert Papillon mit gefundenen Perlen die Grenze nach Kolumbien, wird jedoch verhaftet und an Frankreich ausgeliefert, was fünf Jahre Einzelhaft zur Folge hat. Nach der Haft trifft Papillon Maturette wieder. Dieser ist schwer krank und stirbt. Papillon wird auf die Teufelsinsel gebracht. Dort trifft er Dega wieder. Papillon plant eine letzte Flucht. Er will von einer Klippe ins Meer springen. Dega bleibt jedoch zurück. Papillon springt alleine. Er treibt auf Kokosnusssäcken davon. Ein Erzähler berichtet, dass ihm die Flucht gelingt. Er lebt als freier Mann. Der Film endet mit Bildern der überwucherten Ruinen des Straflagers. Sie zeigen den Niedergang des Strafkoloniesystems.

Filmkritik und Rezension von „Papillon“

Franklin J. Schaffners „Papillon“ ist weit mehr als ein herkömmlicher Gefängnisfilm, denn er zeichnet sich durch seinen bemerkenswerten Tiefgang aus. Er vermittelt nicht nur ein eindringliches Bild vom unbeugsamen Freiheitsdrang, sondern auch die Figur des Papillon verkörpert diesen Drang perfekt und gibt dabei nie auf. Zudem fügen die kontrastreichen Charaktere Papillon und Dega der Handlung eine beeindruckende Tiefe hinzu, während gleichzeitig der Kontrast zwischen der lebendigen lateinamerikanischen Umgebung und der beengenden Einzelhaft betont wird. Diese Elemente schaffen zusammen eine fast unerträgliche Spannung für die Zuschauer, sodass der Film damit eindrucksvoll den immerwährenden Wunsch nach Flucht illustriert.

In Bezug auf das Straflagersystem in Französisch-Guayana wird dieses detailreich dargestellt und umfasst sowohl ein riesiges Gefängnissystem als auch ein Arbeitslager. Auch die Teufelsinsel, eine scheinbar idyllische, aber unentrinnbare Insel, wird gezeigt, wo die „privilegierten“ Gefangenen unter freiem Himmel ein „begrenzt freies“ Leben führen, obwohl ihre Freiheit stark eingeschränkt bleibt. Diese Darstellung wirft somit ein Licht auf die Ironie der menschlichen Existenz und zeigt eindrucksvoll, wie Freiheit und Begrenztheit Hand in Hand gehen können.

Im Mittelpunkt des Films steht die Beziehung zwischen Papillon und Dega, die sich im Laufe der Jahre zu einer tiefen Freundschaft entwickelt. Hierbei steht Degas Intelligenz in starkem Gegensatz zu seinem gebrochenen Willen, während Papillon konstant seinen Freiheitsdrang beibehält. Steve McQueen und Dustin Hoffman brillieren in ihren Rollen und verkörpern ihre Charaktere auf eine subtile und eindrucksvolle Weise. Der Film hebt sich dadurch deutlich von typischen Gefängnisfilmen ab und zeigt zwei Arten von Freiheit: Papillons tatsächliche Flucht und Degas innere Freiheit auf der Insel, was „Papillon“ zu einem bemerkenswerten Filmerlebnis macht.

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