Parasite (2019) - Handlung, Besetzung und Filmkritik
In den pulsierenden Straßen Seouls, wo moderne Hochhäuser und traditionelle Gassen nebeneinander existieren, entfaltet sich eine Geschichte, die die tiefen Gräben der sozialen Klassenunterschiede offenbart. „Parasite„, ein Film von Bong Joon-ho, nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise durch das Leben zweier Familien, die in völlig unterschiedlichen Welten leben, aber durch ein unerwartetes Schicksal miteinander verknüpft sind.
Dauer: | 132 Min. |
---|---|
FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 2019 |
Regie: | Bong Joon Ho |
Produzenten: | Young-Hwan Jang, Joohyun Lee, Yang-kwon Moon, Kwak Sin-ae |
Hauptdarsteller: | Song Kang-ho, Lee Sun-kyun, Cho Yeo-jeong |
Nebendarsteller: | Choi Woo-shik, Jang Hye-jin |
Genres: | Drama, Komödie, Thriller |
Studio: | CJ Entertainment, Barunson E&A |
Sprachen: | Deutsch, English |
Während die reiche Familie Park in einem luxuriösen Designerhaus residiert, kämpft die Familie Kim in einem halbunterirdischen Apartment ums Überleben. Doch als sich die Wege der beiden Familien kreuzen, beginnt ein raffiniertes Spiel aus Täuschung, Humor und Spannung. Bong Joon-ho webt geschickt eine Erzählung, die sowohl als schwarzhumorige Komödie als auch als scharfsinnige soziale Kritik funktioniert.
Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte
„Parasite„, ein südkoreanischer Spielfilm aus dem Jahr 2019, ist ein beeindruckendes Werk des Regisseurs Bong Joon-ho. Mit einer Laufzeit von 132 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 16 kombiniert der Film Genres wie schwarzen Humor, Komödie und Thriller. Die Geschichte dreht sich um Kim Ki-woo, den Sohn einer verarmten Familie, der die Chance erhält, als Privatlehrer für eine wohlhabende Familie zu arbeiten. Geschickt verschafft er nach und nach auch den anderen Mitgliedern seiner Familie Arbeitsstellen im luxuriösen Anwesen der reichen Familie. Dabei wird der Film zu einer scharfen Kritik an den Lebens-, Arbeits- und Konsumverhältnissen sowohl in Südkorea als auch im Westen.
Hinter der Kamera standen talentierte Fachleute, die den Film zu einem Meisterwerk machten. Bong Joon-ho führte nicht nur Regie, sondern schrieb auch gemeinsam mit Han Jin-won das Drehbuch. Kwak Sin-ae und Moon Yang-kwon übernahmen die Produktion, während Jung Jae-il für die Musik verantwortlich war. Hong Kyung-pyo sorgte mit seiner Kameraarbeit für beeindruckende Bilder, und Yang Jin-mo setzte den perfekten Schnitt.
Vor der Kamera glänzten Schauspieler wie Song Kang-ho als Kim Ki-taek und Lee Sun-kyun als Park Dong-ik. Cho Yeo-jeong spielte Park Yeon-kyo, die Ehefrau von Dong-ik, während Choi Woo-shik und Park So-dam die Rollen von Kim Ki-woo und Kim Ki-jung übernahmen. Der Film erhielt weltweit Anerkennung und wurde mit zahlreichen Preisen, darunter vier Oscars und die Goldene Palme von Cannes, ausgezeichnet. Besonders bemerkenswert ist, dass „Parasite“ als erste nicht-englischsprachige Produktion den Oscar für den besten Film gewann.
Inhalt und Handlung vom Film „Parasite“
In einer schäbigen Souterrainwohnung haust die vierköpfige Familie Kim. Ki-woo, der Sohn, erhält durch einen Freund die Chance, bei den reichen Parks als Englischlehrer zu arbeiten. Mit gefälschten Dokumenten, erstellt von seiner Schwester Ki-jung, tritt er die Stelle an. Bald darauf empfiehlt er für den künstlerisch begabten Sohn der Parks, Da-song, eine Kunsttherapeutin. Diese „Expertin“ ist jedoch seine Schwester, die sich als Jessica aus Illinois ausgibt. Durch geschickte Manipulationen und Intrigen gelingt es der gesamten Kim-Familie, in das Leben der Parks einzudringen und deren bisherige Angestellten zu ersetzen.
Ein Campingausflug der Parks bietet den Kims die Gelegenheit, sich im luxuriösen Haus der Parks zu entspannen. Doch die Entspannung währt nicht lange. Die ehemalige Haushälterin Moon-gwang kehrt zurück und offenbart ein Geheimnis: einen Bunker im Haus, in dem ihr Ehemann versteckt lebt. Als die Kims entdeckt werden, droht Moon-gwang mit der Veröffentlichung eines Videos, das die Kims entlarvt. Ein Kampf um das belastende Video bricht aus. Die Situation eskaliert weiter, als die Parks unerwartet nach Hause kommen und die Kims sich verstecken müssen.
Der Regen
Ein nächtlicher Starkregen führt dazu, dass die Wohnung der Kims überflutet wird. Trotz ihrer eigenen Misere werden sie am nächsten Tag zu einer spontanen Geburtstagsfeier der Parks eingeladen. Die Feier endet in einem Chaos. Moon-gwangs Ehemann greift die Gäste an und in der folgenden Auseinandersetzung sterben mehrere Menschen, darunter auch der Familienvater der Parks, der von Ki-taek erstochen wird.
Nach dem blutigen Vorfall erwacht Ki-woo im Krankenhaus. Er muss den Verlust seiner Schwester verkraften und sein Vater ist verschwunden. Trotz der Tragödie erhalten Ki-woo und seine Mutter nur Bewährungsstrafen. Sie kehren in ihre schäbige Wohnung zurück. Eines Tages entdeckt Ki-woo eine Botschaft seines Vaters, die er mittels Morsecode über eine Lichtschaltung sendet. Er erfährt, dass sein Vater sich im Bunker des Park-Hauses versteckt hält. Ki-woo träumt davon, das Haus eines Tages zu kaufen und seinen Vater zu befreien.
Filmkritik und Rezension von „Parasite“
„Parasite„, ein Werk des renommierten südkoreanischen Regisseurs Bong Joon-ho, ist ein eindrucksvolles Porträt der sozialen Klassenunterschiede in der Metropole Seoul. Während die Oberschicht in den Hügeln der Stadt den Regen als reinigendes Element schätzt, kämpft die Unterschicht in den Tiefen der Stadt gegen Überflutungen und den Verlust ihres Hab und Guts. Joon-ho verwebt in diesem Film eindringliche Bilder und Metaphern, die die Perversitäten des Wohlstandes aufzeigen. Dabei präsentiert er „Parasite“ nicht als reines Sozialdrama, sondern als eine Mischung aus schwarzem Humor, Thriller und Tragikomödie, die trotz ihrer absurden Wendungen einen klaren Aufruf zur Revolution darstellt.
In der ersten Stunde des Films erleben die Zuschauer, wie sich die arme Familie Kim geschickt in das Leben der reichen Parks einschleicht. Dieser Abschnitt, der an einen Heist-Film erinnert, ist sowohl clever als auch humorvoll gestaltet. Besonders hervorzuheben ist die Szene, in der Ki-jung ihre neue Arbeitgeberin mit pseudowissenschaftlichem Kunsttherapie-Wissen in Angst und Schrecken versetzt. Trotz der räumlichen Begrenzung des Films, der hauptsächlich in zwei Wohnungen spielt, schafft Kameramann Kyung-pyo Hong durch beeindruckende Breitbildaufnahmen eine epische Atmosphäre. Das moderne Designerhaus der Parks wird dabei in seiner ganzen Pracht und Kälte präsentiert.
Joon-ho gelingt es meisterhaft, die Charaktere der reichen Familie Park nicht als reine Antagonisten darzustellen. Sie sind höflich, freundlich und sogar großzügig. Doch es sind die kleinen, beiläufigen Bemerkungen, wie die über den „Geruch“ der Armen, die die tiefe Kluft zwischen den sozialen Klassen offenbaren. Der Regisseur positioniert das Publikum klar auf der Seite der Familie Kim, wenn die Spannungen schließlich eskalieren. Mit „Parasite“ hat Bong Joon-ho eine Tragikomödie geschaffen, die sowohl unterhält als auch zum Nachdenken anregt.