Raya und der letzte Drache

Raya und der letzte Drache“ entführt uns in die magische Welt von Kumandra, einem Subkontinent, der von fünf unterschiedlichen Stämmen bewohnt wird. Jeder Stamm hütet ein Fragment eines mächtigen Edelsteins, der einst von Drachen geschaffen wurde, um die finsteren Druun zu besiegen. Diese Geisterwesen können alles Leben in Stein verwandeln und stellen eine ständige Bedrohung dar. Der Film, der unter der Regie von Don Hall und Carlos López Estrada entstand, präsentiert eine faszinierende Mischung aus südostasiatischer Mythologie und modernem Storytelling. Dabei steht die junge Kriegerprinzessin Raya im Mittelpunkt, die sich auf eine abenteuerliche Reise begibt, um die zerbrochenen Teile des Edelsteins wieder zu vereinen und Kumandra zu retten.

Dauer: 103 Min.
Jahr:
Regie: Don Hall, Carlos López Estrada
Produzenten: Peter Del Vecho, Osnat Shurer
Hauptdarsteller: Kelly Marie Tran, Awkwafina, Izaac Wang
Nebendarsteller: Christina Ann Zalamea, Maria Hönig, Francisco Palma Galisch
Genres: Kinder & Familie, Komödie
Studio: Walt Disney Animation Studios
Sprachen: Deutsch, English

Die Geschichte nimmt uns mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt, die von Hoffnung, Verrat und der Suche nach Vertrauen geprägt ist. Raya, hervorragend gesprochen von Kelly Marie Tran im Original und Christina Ann Zalamea in der deutschen Fassung, ist eine komplexe Figur mit einer tiefen emotionalen Schicht. Ihre Beziehung zu Namaari, der Prinzessin des verfeindeten Fang-Stammes, bietet eine spannende Dynamik und zeigt, wie schwierig es ist, Vertrauen in einer von Konflikten zerrissenen Welt aufzubauen. Der Film ist nicht nur ein visuelles Spektakel, sondern auch eine tiefgründige Erzählung über die Macht des Vertrauens und der Gemeinschaft.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Raya und der letzte Drache“ ist ein Meisterwerk der Animation, das 2021 das Licht der Welt erblickte. Unter der Regie von Don Hall und Carlos López Estrada entstand der 103-minütige Film als 59. Produktion der Walt Disney Animation Studios. Die Musik stammt von James Newton Howard, während das Drehbuch von Adele Lim geschrieben wurde, die sich von der südostasiatischen Kultur inspirieren ließ. Ursprünglich sollte der Film den Titel „Dragon Empire“ tragen und von Paul Briggs und Dean Wellins inszeniert werden. Doch im Laufe der Zeit übernahmen Hall und Estrada die Regie, und das Drehbuch wechselte von Kiel Murray zu Adele Lim.

Das Voice-Acting strotzt vor Talent. Kelly Marie Tran leiht der Hauptfigur Raya ihre Stimme, während Awkwafina als Wasserdrache Sisu zu hören ist. Ursprünglich sollte Cassie Steele die Rolle der Raya übernehmen, doch die Wahl fiel schließlich auf Tran, die besser zur neu konzipierten Figur passte. Weitere Synchronsprecher sind Izaac Wang als Boun, Gemma Chan als Namaari und Daniel Dae Kim als Benja. In der deutschen Fassung hören wir Christina Ann Zalamea als Raya und Maria Hönig als Sisu. Der Film sollte ursprünglich im November 2020 erscheinen, doch aufgrund der COVID-19-Pandemie verschob sich der Starttermin auf den 5. März 2021.

Das Setting des Films, Kumandra, ist eine Hommage an verschiedene südostasiatische Kulturen. Für die Hintergrundrecherche reisten die Filmemacher durch Länder wie Thailand, Vietnam und Indonesien. Der Film nutzt Wasser als zentrales Element, um Rayas emotionale Entwicklung darzustellen. Die Produktion des Films wurde von einem rein weiblichen Führungsteam unter der Leitung von Kelsey Hurley überwacht. Technologisch setzte das Team auf fortschrittliche Software wie Autodesk Maya und Houdini. Mit einer FSK-0-Freigabe ist der Film ein Genuss für die ganze Familie.

Handlung und Story vom Film „Raya und der letzte Drache“

Der Animationsfilm „Raya und der letzte Drache“ entführt uns in das fiktive Land Kumandra, das von schrecklichen Wesen namens Druun heimgesucht wird. Diese Wesen verwandeln alles Leben in Stein. Sisu, der letzte Drache, schafft es, die Druun durch einen magischen Edelstein zu vertreiben. Obwohl die Menschen wieder zum Leben erweckt werden, bleiben die Drachen versteinert. Ein Machtkampf um den Edelstein führt zur Spaltung Kumandras in fünf Stämme: Fang, Heart, Spine, Talon und Tail.

Fünfhundert Jahre später hält Häuptling Benja vom Stamm Heart den Edelstein in seinem Besitz. Er trainiert seine Tochter Raya, eine junge Kriegerprinzessin, um den Edelstein zu beschützen. Benja glaubt an die Wiedervereinigung Kumandras und lädt alle Stämme zu einem Fest ein. Dort freundet sich Raya mit Namaari an, der Prinzessin des Fang-Stammes. Doch Namaari verrät Raya, um den Edelstein für ihren Stamm zu stehlen. Ein Kampf entbrennt, der Edelstein zerbricht und die Druun kehren zurück.

Der zerbrochener Stein

Sechs Jahre später ist Raya auf der Suche nach Sisu, um die Druun erneut zu verbannen. Sie findet Sisu und erfährt, dass der Edelstein das Ergebnis der vereinten Magie von Sisus Geschwistern war. Gemeinsam beschließen sie, die zerbrochenen Teile des Edelsteins wieder zusammenzufügen. Auf ihrer Reise treffen sie neue Freunde wie Boun, Little Noi und Tong. Jeder von ihnen hat durch die Druun einen geliebten Menschen verloren. Namaari verfolgt sie, um die Edelsteinfragmente für ihren Stamm zu sichern.

Während ihrer Reise sammeln Raya und Sisu die Edelsteinfragmente und Sisu erhält dadurch die magischen Kräfte ihrer Geschwister. In Fang versucht Sisu, Raya davon zu überzeugen, Namaari ein Bündnis anzubieten. Doch ein Missverständnis führt dazu, dass Sisu getötet wird und die Druun das Land überrennen. Raya ist wütend und konfrontiert Namaari, die ebenfalls einen Verlust erlitten hat. Beide erkennen, dass Misstrauen und Verrat sie an diesen Punkt geführt haben.

In der finalen Konfrontation mit den Druun erinnert sich Raya an die Kraft des Vertrauens. Sie überzeugt ihre Freunde, die Edelsteinfragmente zu vereinen. Jeder übergibt sein Fragment, selbst Raya, die Namaari vertraut und sich von den Druun versteinern lässt. Namaari fügt den Edelstein zusammen und wird ebenfalls versteinert. Doch die vereinte Kraft des Edelsteins vernichtet die Druun und belebt alle Versteinerten wieder, einschließlich der Drachen und Sisu. Die Stämme vereinen sich erneut als Kumandra, ein Symbol für die Macht des Vertrauens und der Einheit.

Fazit und Kritik zum Film „Raya und der letzte Drache“

Raya und der letzte Drache“ präsentiert sich als ein visuell beeindruckendes Animationsabenteuer, das jedoch in seiner Erzählweise einige Schwächen offenbart. Doch während die Welt von Kumandra mit seinen fünf Königreichen und der übergeordneten Bedrohung durch die Druun eine epische Kulisse verspricht, bleibt der Film in seiner Umsetzung eher oberflächlich. Die rasante Reise durch die verschiedenen Reiche lässt kaum Zeit für eine tiefere Auseinandersetzung mit den kulturellen und philosophischen Unterschieden der Stämme, was die Welt von Kumandra letztlich etwas flach erscheinen lässt.

Ein weiteres Manko sind die zahlreichen Nebenfiguren, die als Comic-Reliefs dienen. Obwohl sie für humorvolle Momente sorgen, nehmen sie der ernsten, emotionalen Ebene des Films Raum und Tiefe. Sisu, der Drache, der als Sidekick fungiert, wirkt beispielsweise wie eine Mischung aus Elsa und einem „My Little Pony“, was den Eindruck erweckt, als sei sie mehr für den Merchandise-Verkauf als für die inhaltliche Tiefe des Films konzipiert. Darüber hinaus stören einige der modernen Meta-Gags die Immersion in die Fantasy-Welt, da sie nicht in den Kontext der erzählten Geschichte passen.

Trotz dieser Kritikpunkte bleibt „Raya und der letzte Drache“ ein unterhaltsamer Kinofilm, der vor allem durch seine Hauptfigur und die visuelle Umsetzung punktet. Besonders hervorzuheben ist, dass der Film keine Geschlechterklischees bedient; Rayas Identität als Kriegerin und Prinzessin wird als selbstverständlich angesehen, was eine willkommene Abwechslung im Disney-Universum darstellt. Insgesamt bietet der Film eine kurzweilige, wenn auch nicht vollends ausgeschöpfte, Reise in eine Welt, die das Potenzial für weit mehr gehabt hätte.

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